Deutschland mangelhaft
Integration von Nicht-EU-Ausländern in den Arbeitsmarkt
Die Arbeitslosenquote von Nicht-EU-Bürgern ist in den EU-Ländern deutlich höher als von Einheimischen. Hierbei belegt Deutschland einen der hinteren Ränge. Das geht aus Eurostat-Zahlen für das Jahr 2013 hervor.
Freitag, 08.08.2014, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 13.08.2014, 21:51 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Die Arbeitslosenquote von Nicht-EU-Bürgern in den Ländern der Europäischen Union war im Jahr 2013 mit durchschnittlich 21,3 Prozent mehr als doppelt so hoch wie von Staatsbürgern der jeweiligen EU-Länder (10 Prozent). Das teilt Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, mit.
Wie aus den Daten von Langzeitarbeitslosen allerdings hervorgeht, sind diese Zahlen mit Vorsicht zu genießen. Denn der Arbeitslosenanteil von Bürgern der jeweiligen EU-Länder und Drittstaatlern, die seit 12 Monaten und mehr ohne Anstellung sind, liegen mit etwa 49 Prozent auf demselben Niveau.
Zypern top, Schweden flop
Wie Eurostat weiter mitteilt, betrug die Erwerbstätigenquote von Drittstaatlern im EU-Raum 56,1 Prozent; die Quote von Einheimischen lag in den Ländern mit 68,9 Prozent im Schnitt deutlich höher. Nur in Zypern, der Tschechischen Republik, Litauen und Italien wiesen Einheimische im Vergleich zu Nicht-EU-Bürgern eine geringere Erwerbstätigenquote auf.
Den Eurostat-Zahlen zufolge haben Schweden, Belgien, Niederlande, Frankreich, Finnland und Deutschland Nicht-EU-Ausländer am schlechtesten in den Arbeitsmarkt integriert. In allen diesen Ländern lag der Unterschied zwischen den Erwerbstätigenquoten von Nicht-EU-Ausländern und Einheimischen zwischen 20 bis über 30 Prozentpunkten.
Auffallend ist zudem, dass Nicht-EU-Bürger vergleichsweise viel häufiger in einem befristeten Arbeitsverhältnis (20 bzw. 12 Prozent) stehen; ebenso arbeiten sie deutlich häufiger als Teilzeitkraft (28 bzw. 18 Prozent).
EU-Bürger gut integriert
Ganz anders die Situation von EU-Bürgern, die im EU-Ausland arbeiten. Deren Erwerbstätigenquote lag im Vergleich zu Staatsbürgern des jeweiligen EU-Landes sogar leicht höher (71 bzw. 69 Prozent). Allerdings stehen EU-Bürger, die in einem anderen EU-Land arbeiten, mit 16,4 Prozent deutlich häufiger in einem Zeitarbeitsverhältnis als Einheimische (12 Prozent) und mit 24 Prozent auch häufiger in einem Teilzeitarbeitsverhältnis (Einheimische 18 Prozent).
Die Arbeitslosigkeit von EU-Bürgern im EU-Ausland betrug im Schnitt 12,2 Prozent, bei Einheimischen lag diese Quote bei 10,0 Prozent. Bei der Langzeitarbeitslosigkeit vergrößert sich der Abstand zwischen Einheimischen und EU-Ausländern allerdings deutlich: 40 bzw. 49,4 Prozent. (etb) Leitartikel Wirtschaft
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Die Arbeitslosenstatistik ist Mist, weil sie mit der Dichotomie Bürger/Ausländer arbeitet. In der Wirtschaft existieren nur lokal, fragmentierte Arbeitsmärkte und die Siedlungsstruktur der Ausländer und diasporischen Communities bevorzugt normalerweise Weltstädte, Hafenstädte, Flughafenstädte, Hauptstädte, Grenzstädte etc., während die alteingesessene Bevölkerung über die gesamte Landesfläche verteilt ist.
Hinzu kommt ein starker Unterschied zwischen Land-Stadt und Stadt-Stadt Migration, weil es dann andere Trajektorien zwischen den Organisationen im Ein- und Auswanderungsland gibt. Z.B. ist die Ursache für den enormen Brainwaste in Kanada die Definitionsmacht von Berufsverbänden und Bildungsuniversitäten, was eine gleichwertige Qualifikation ist. Auf diese Weise enden hochqualifizierte Ingenieure, Ärzte selbst aus dem prestigeträchtigen indischen Universitäten als Taxi-Fahrer und Hotel-Boys.
Die Abreise- und Ankunftorte sind eigentlich erklärende Variablen für die Performance auf den Arbeitsmärkten, weil es eine gute Beobachtungsvariable ist, um die Arbeitsplatz-Performance vorherzusagen.
Z.B. haben Hong Kong Chinesen in anglophonen Staaten sehr geringe Anpassungsschwierigkeiten, weil Hong Kong mit britischen Institutionen geführt wird. Hingegen haben Chinesen aus dem Hinterland enorme Anpassungsschwierigkeiten in London, New York oder Boston.
Die Arbeitsmarkt Performance hängt auch von der Stärke der Wohnungsmarkt Diskriminierung zusammen. Vermieter schaffen es regelmässig überhöhte Mieten von Neuankömmlingen heraus zu pressen, weil sie nirgendwo sonst eine Wohung bekommen. Die Seggregationsprozesse auf dem Wohnungsmarkt führen dann zur Kanalisierung in benachteiligten Vierteln mit schlechter Schulinfrastruktur.
Die Seggregation führt dann zu hohen Anteilen an nicht stimmberechtigten Bevölkerungsgruppen in bestimmten Vierteln, so dass Politiker ihren Stimmenanteil maximieren können, indem sie Budgetkürzungen bei den benachteiligten Vierteln vornehmen, zugunsten der besser-gestellten Vierteln, ohne einen Denkzettel an der Wahlurne zu bekommen.
Arbeitsmärkte werden aber auch von den Medien reguliert, weil sie die Entwertung gleichqualifizierter Migranten im Vergleich zu alteingesessenen durchführen können. Medien können feine Unterschiede in der Sprachmelodie, Kleidung, Mimik und Gestik nutzen für die Fremdethnisierung nutzen.
Weiße tendieren dazu sich selbst als Individuum zu sehen und die Anderen als Vertreter eines Kollektiv. Für die Anderen heißt es dann, dass sie immer unter einem Generalverdacht leben zu müssen ein Stigma-Träger zu sein. Diese Taktik mit Dichotomien zu arbeiten läßt sich wunderbar mit dem weißen Multikulturalismus verschleiern, der einige Jahre die Diskurshegemonie hatte. Nach dem Ende des Rassismus getarnt als weißer Multikulturalismus möchte man es nun mit dem „Managing Diversity“ Ansatz versuchen und soziale Probleme und Rassismus als Business Case umdefinieren.
Wieder einmal geht es darum erklärende Variable einfach zu unterschlagen, um ungeeignete Interventionen zu legitimieren, damit man am Ende das Scheitern der Interventionen mit der Blaming the Victim Taktik in die Schuhe schieben kann.
Wer sich mit der Frage auseinandersetzen möchte, wie sinnvoll es ist oder nicht ist, ein unendliches Herr an billigen hochtitulierten Arbeitskräften zu unterhalten suche nur mal folgende Seite auf:
http://edoc.ub.uni-muenchen.de