Türkische Presse Europa
25.06.2009 – Islamkonferenz, Optionszwang, Muslime
Über die Islamkonferenz berichten die türkischsprachigen Zeitungen in Europa auch heute. Breiterer Raum wird jedoch einer Kampagne gegen den Optionszwang eingeräumt.Neben der BAMF-Studie gehen die Zeitungen aber auch weiter auf den Ausgang der belgischen Parlamentswahlen ein.
Donnerstag, 25.06.2009, 22:07 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 24.08.2010, 19:34 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Islamkonferenz: Probleme nicht gelöst, aber einen weite Strecke zurückgelegt
Am Tag der Islamkonferenz ist Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble wieder in den türkischsprachigen Zeitungen zu finden. In der SABAH weist Schäuble darauf hin, dass nicht alle Probleme bezüglich des Islams in Deutschland gelöst wären, aber man doch einen weite Strecke zurückgelegt hätte. Die Muslime würden nicht mehr als eine Bedrohung, sondern als Bereicherung empfunden werden. Die HÜRRIYET weist darauf hin, dass sich auch die muslimischen Teilnehmer für eine Weiterführung der Konferenz über die Legislaturperiode hinaus ausgesprochen haben.
Optionsmodell und Visaklagen
Nach einem Bericht der SABAH hat das Soysal-Urteil zu weiteren Klagen in Visumsangelegenheiten geführt. 20 Klagen wären derzeit bei unterschiedlichen Gerichten anhängig. Gemeinsam wäre ihnen allen, dass sie sich auf das Soysal-Urteil des EuGHs berufen.
TÜRKIYE, SABAH, HÜRRIYET und MILLIYET berichten hingegen von einer Kampagne gegen das bestehende Optionsmodell im Staatsangehörigkeitsrecht. Danach dürfen bisher Kinder mit Migrationshintergrund bis zu einem bestimmten Alter eine doppelte Staatsbürgerschaft besitzen, müssen sich jedoch letztendlich für eine der Staatsangehörigkeiten entscheiden. Der Interkulturelle Rat Deutschland hat nun eine Kampagne gegen den Optionszwang gestartet. Weitere Informationen erhält man auf der Seite www.wider-den-optionszwang.de.
Mehr Muslime in Deutschland als bisher angenommen
SABAH und TÜRKIYE berichten über die Studie „Muslimische Leben in Deutschland“ des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg (BAMF). Danach leben in Deutschland weit aus mehr Muslime, als bisher angenommen, nämlich 4,3 Millionen. 2,5 Millionen dieser Muslime haben einen türkischen Migrationshintergrund, insgesamt fast die Hälfte hätten die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen.
Türkischstämmige Abgeordnete in belgischen Parlamenten
Recht breit berichten die türkischstämmigen Zeitungen über türkischstämmige Abgeordneten in den belgischen Parlamenten. „Mich hat hierher wahrhaftige Demokratie gebracht“, zitieren SABAH, TÜRKIYE und ZAMAN die Abgeordnete Mahinur Özdemir. Die Abgeordnete fiel durch ihr Kopftuch in den türkischsprachigen Medien besonders auf. Özdemir wies, angesprochen auf die Krise im türkischen Parlament vor 10 Jahren darauf hin, dass sie selbst von den rechtsradikalen Abgeordneten keine Ablehnung während ihres Eides erfahren habe. Sie wolle jedoch nicht mit ihrem Kopftuch, sondern mit der Arbeit, die sie leistet, auffallen.
Mittlerweile ist die Zahl der türkischsprachigen Abgeordneten in den belgischen Parlamenten auf sieben gestigen, weiß die SABAH zu berichten. Dank der Direktstimmen, die er erhalten hat, ist derAbgeordnete Serdar Kilic der Sozialistischen Partei noch in das Walonische Parlament nachgerückt. Türkische Presse Europa
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