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renk. ruft zum Call for Entries auf

Der renk.ing Faktor

Richtig, renk. bringt Farbe ins Spiel. Das wissen auch Melisa Karakus und Ömer Mutlu und rufen deshalb alle Interessierten auf, mit ihren Beiträgen die feinen Zwischentöne und Nuancen im deutsch-türkischen Verhältnis aus ihrer Sicht darzustellen.

Von Freitag, 15.03.2013, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 20.03.2013, 13:22 Uhr Lesedauer: 5 Minuten  |  

renk. ist kein Name und doch bezeichnend für das, was man generell unter kultureller Vielfalt versteht. renk. ist bunt, bedeutet im Türkischen Farbe und will zunächst als Blog und später als Online-Magazin dazu beitragen, entsprechende ins Spiel zu bringen, wenn es um die feinen Zwischentöne und Nuancen im deutsch-türkischen Verhältnis geht. Und genau diese Bindestrich-Mentalität wollen die Macher von renk., Melisa Karakus und Ömer Mutlu, überwinden. Denn für sie ist Integration gelebte Realität – und nichts Besonderes. Und doch gibt es doch immer noch Menschen und Meinungen, die den Bindestrich als Trennstrich sehen (wollen) und diese anhand von Klischees, Vorurteilen und anderen Barrieren auch am Leben erhalten möchten.

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Melisa Karakus und Ömer Mutlu aber wollen das nicht. Sie wollen etwas anderes, nämlich Veränderung durch Bewegung. In den Köpfen, Beinen, Fingern und allem, was man eben so braucht, um kreativ zu werden und die Welt der »deukischen« Kinder in neuem Licht zu sehen. Beiden geht es mit ihrem Projekt darum, eine neue Stufe des „migrantischen“ Bewusstseins in den Mittelpunkt der Auseinandersetzung mit gängigen Klischees zu setzen – am besten mit provokanten und bewusst plakativ gehaltenen Sätzen wie: Stimmt es, dass Ayse ein Kopftuch und Ali eine Alditüte trägt und Was halten Türken von Kartoffeln?

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Renk

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Viel, höre ich aus unserem Gespräch heraus. Melisa und Ömer erklären mir die Idee hinter renk., das sich jenseits der inhaltlichen Auseinandersetzung mit Deutschen und Türken auch als künftiges, erstes deutsch-türkische Designmagazin versteht und vom Anspruch der beiden Kreativen nach einem ästhetisch anspruchsvollen Format geprägt ist : „Es geht uns darum, Menschen und Themen jenseits gängiger Klischees in den Mittelpunkt zu stellen. Mit ihrer kreativen Auseinandersetzung mit den deutsch-türkischen Verhältnissen. Wir selbst haben ja bereits jene Stufe hinter uns gelassen, die sich auf ein starres Bekenntnis zu einer Nationalität oder zu einem Kulturkreis beschränkt. Wir sind Deutsch-Türken, ja, und manchmal auch Türtsch-Deuken oder Türken-Deutsche, Deutsche mit türkischen Wurzeln. Das alles sind wir – und nicht nur eines davon, auch deshalb, weil man ja den einen oft nicht Deutsch und den anderen nicht Türkisch genug ist!“

Renk

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Miteinandersetzung statt Ausgrenzung
Deshalb, so die beiden, gehe es ihnen bei renk. ja um Farben, Vielfalt und Auseinandersetzungen mit dem Thema Identität in jeglicher Couleur. Bedingung ist jedoch, dass sich die Auseinandersetzung in Form von Bildern, Collagen, Fotos, Texten, Filmen, etc. widerspiegelt und der Fokus auf dem deutsch-türkischen Verhältnis liegt. Dabei spielt es keine Rolle, wer seinen Beitrag einreicht, d.h. das jeder bei renk. mitmachen kann, der etwas zu seinem Verhältnis zum Thema Deutsch-Türkisch beitragen und vielleicht auch grundlegende Denkanstöße geben möchte! Eine Erweiterung des Fokus auf beispielsweise das deutsch-italienische Verhältnis, wäre nicht authentisch.

Renk

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Und schließlich geht es bei renk. ja um Credibility, um eine nicht von Klischees und Political Correctness gefilterte Wahrnehmung seiner selbst – als Deutsch-Türke mit und ohne Kopftuch, Aldi-Tüte, Uni-Abschluss und coolem Beruf. Es geht aber auch darum, sich eben (wie bei den knallbunten Bannern mit Fragen wie Gucken Türken Wetten, dass…? oder Warum haben Türken Angst vor Hunden?) mitunter genau jener Stereotypen und Klischees bedienen zu müssen, um sie letztlich überwinden zu können.

Renk

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Tatsächlich, so die beiden, seien die Türken in Deutschland längst angekommen. renk., das künftige Mitmach-Magazin, will sie und andere genau dort abholen und mitnehmen, wo sie wahrscheinlich schon seit langen auf ein solches Format warten. Mitnehmen auf eine farbenfrohe Reise in die Wirklichkeit des deutsch-türkischen Verhältnisses. Und das, so versichern mir beide, sei spannend und gar nicht so angespannt, wie man denke. Eine Frage der Wahrnehmung eben. Und genau die gelte es zu ändern, die Sicht auf eine neue Generation und deren Selbstverständnis und Selbstbewusstsein zu ermöglichen – ohne Klischees, sondern mit Anerkennung für deren Leistungen, Migranten-Bonus exklusive.

Sei der renk.ing Faktor: Call for Entries bis 20.03.2013
In diesem Sinne ruft renk. zum Mitmachen auf. Der Call for Entries, d.h. der Aufruf, Beiträge zur Aufdeckung deutsch-türkischer Ausnahmeverhältnisse in Bild, Ton und natürlich Farbe (Schwarz-Weiß ist auch ok) einzureichen, endet am 20.03.2013. Wer also seinen Beitrag zum türkischen Leben in Deutschland und der Welt im renk.-Blog und später vielleicht sogar im renk. Magazin sehen möchte, sollte sich beeilen!

Renk

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Über Melisa Karakus und Ömer Mutlu:
Ömer Mutlu, geboren in Vorarlberg/Österreich, zog mit 15 Jahren nach Dortmund. Seit 2007 lebt und arbeitet er in Köln als Junior Producer bei Meertz Film. Melisa Karakus, geboren in Herten, zog 2009 für ihr Kommunikationsdesign-Studium (Schwerpunkt: Editorial Design und Typografie) an der FH nach Dortmund. renk. wurde von Melisa Karakus im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit ins Leben gerufen. Wenig später stieß Ömer Mutlu dazu, der sich ebenfalls mit einer ähnlichen Idee trug und in Melisa seine ideale Ergänzung fand. Beide können renk. jedoch nicht alleine stemmen. Deshalb wird zukünftig ein Team unterschiedlichster Couleur mit im Boot sein und gemeinsam mit den Herausgebern für farbige Inhalte sorgen. Aktuell Feuilleton

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