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Bildung und Arbeitsmarkt

Migranten zweiter Generation überflügeln Einheimische

Einwanderer der zweiten Generation in der EU sind in der Regel gut in den Arbeitsmarkt integriert und haben ein höheres Bildungsniveau als Einheimische. Das geht aus Daten des Eurostat hervor. Deutschland weicht jedoch vom Durchschnitt ab.

Montag, 31.10.2016, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 06.11.2016, 15:40 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Migranten der zweiten Generation in der EU besitzen im Durchschnitt öfter einen sehr hohen Bildungsabschluss als die übrige Bevölkerung. Deutlich mehr als jeder Dritte der 25- bis 54-Jährigen konnte 2014 einen Hochschulabschluss vorweisen, wie das EU-Statistikamt in Luxemburg mitteilte. Bei den Einwohnern ohne Migrationshintergrund im Alter von 25 bis 54 Jahren konnten nur 30,9 Prozent einen Hochschulabschluss vorweisen.

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Migranten der ersten Generation schnitten unterschiedlich gut ab. Diejenigen, die in einem anderen EU-Staat geboren waren, kamen auf 33,3 Prozent. Bei den Migranten, die von außerhalb der Union eingewandert waren, waren es 29,4 Prozent. Damit stellten diese Migranten der ersten Generation im Schnitt den niedrigsten Wert aller Gruppen.

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Deutschland kein Durchschnittsland

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Betrachtet man die einzelnen EU-Länder, ergibt sich wiederum ein differenziertes Bild. Deutschland entsprach nicht dem Durchschnitt; allerdings wies Eurostat darauf hin, dass die Datenbasis für Deutschland eine andere gewesen sei als für die übrigen EU-Staaten. Demnach wiesen in Deutschland die Einwohner ohne Migrationshintergrund in der genannten Altersgruppe mit 29,2 Prozent die höchste Rate der universitären Bildung auf. Wie in der EU insgesamt hatten aber die Migranten der zweiten Generation mehr Hochschulabschlüsse als die der ersten Generation, nämlich 25,1 Prozent gegenüber 23,7 Prozent. Irland, Dänemark und die Niederlande waren in der Statistik nicht berücksichtigt.

Gute Arbeitsmarktintegration von Einwanderern

Ein ähnliches Bild zeichnen die Daten auch bei der Arbeitsmarktintegration. Im Jahr 2014 waren auf EU-Ebene 81,1% der Einwanderer der zweiten Generation zwischen 25 und 54 Jahren mit mindestens einem in der EU geborenen Elternteil in Beschäftigung. Dieser Anteil war etwas höher als bei den im Inland geborenen Personen ohne Migrationshintergrund (78,6%, ein Unterschied von 2,5 Prozentpunkten) und 7,1 Prozentpunkte höher als bei Einanderern der zweiten Generation mit zwei außerhalb der EU geborenen Elternteilen (74,0 Prozent). Zudem war die Beschäftigungsquote bei den Einwanderern der zweiten Generation mit EU-Hintergrund höher als bei Einwanderern der ersten Generation, die in einem anderen EU-Mitgliedstaat (Unterschied von 4,0 Prozentpunkten) oder in einem Drittstaat (15,6 Pp.) geboren wurden.

Laut Eurostat weicht Deutschland auch bei der Arbeitsmarktinegration vom EU-Durchschnitt ab: Während 86 Prozent aller im Inland geborenen ohne Migrationshintergrund beschäftigt waren, waren es bei Einwanderern der zweiten Generation 80,6 Prozent. Einwanderer der ersten Generation kommen weisen eine Beschäftigungsquote von 72,8 Prozent auf. (epd/mig) Gesellschaft Leitartikel

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  1. Gegenstimme sagt:

    Die ganze Studie ist Müll, da die 40 und 50jährigen deutlich weniger Abitur gemacht haben und unter dieser Gruppe die Migranten der zweiten Generation unterrrepräsentiert sind. Abitur und Hochschulabschluss sind heute keine Zeichen mehr einer elitären Bildung. Wer hat denn heutzutage kein Abitur und keinen Hochschulabschluss? Ein Berliner Abitur entspricht dem Realschulabschluss in Bayern. Natürlich kann man sich in bester DDR-Manier Erfolge hochrechnen, doch wird jeder, der nur ein Fünkchen Intelligenz verfügt, die Augen verdrehen. Früher hatten 4% in Deutschland Abitur. Die Zahl der Nobelpreisträger war deutlich höher. Zufall? Natürlich kann man von Erfolg zu Erfolg eilen, am Ende bleibt ja doch der „Kater“.

  2. Josef Clemens Artzdorf sagt:

    Na ja, „Gegenstimme“, ganz so ist es ja nicht. Es gibt schon noch eine Menge junger Leute ohne Abitur, darunter sogar viele ohne Hauptschulabschluss. Und Tatsache ist auch, dass leider die Migrantenkinder in dieser Gruppe überdurchschnittlich hoch vertreten sind. Was natürlich häufig auch mit dem sozialen Status der Eltern zusammen hängt. Übrigens gilt das auch für Kinder aus einkommensschwachen autochthonen Familien. Das Sozialgefüge hierzulande ist nach wie vor extrem undurchlässig, befördert durch eine Schultradition, die sehr früh, in der Regel nach 4. Klasse bereits, die Trennung der Kinder auf einzelne, höchst unterschiedlich ausgelegte Schulformen betreibt. Und wer aus welchen Elternhäusern anschließend wo zu finden ist, das ist wahrhaftig keine Preisfrage. Und die PISA-Studien, zumindest die früheren, haben immer wieder die mangelhafte Leistungsfähigkeit von Haupt- und Realschulen gegenüber den Gymnasien nachgewiesen.
    Die Crux daran ist allerdings, dass dort wo Gesamtschulen gefördert worden sind, wie in NRW und NiSa z.B., die Ergebnisse dieser Schulform noch schlechter waren, was deren Befürwortern die Argumente aus der Hand geschlagen hat. Da dies in anderen Ländern mit integrierten Schulsystemen keineswegs so ist, muss es hierzulande irgendwo einen „Webfehler“ im System geben. Und es ist den Verantwortlichen dringend anzuraten so rasch als möglich für diese Problematik Lösungen anzubieten, ansonsten wird das frühe Aussieben nach sozialen Klassen von interessierter Seite, siehe konservative Länder wie Bayern und Sachsen, gewiss weiter zementiert werden, und Chancengleichheit für die Kinder aus benachteiligten Schichten, wie eben auch den Einwanderern, in noch weitere Ferne rücken. Man sieht, das Problem ist in der Bundesrepublik eher ein gesamtgesellschaftliches, als ein speziell Migranten betreffendes, was die Sache allerdings keineswegs besser macht!