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"Ermöglichen Integration"

Herrmann verteidigt Anker-Zentren

Die ersten Anker-Zentren haben in Bayern den Betrieb aufgenommen. Innenminister Herrmann zufolge sollen sie eine "noch bessere Integration" ermöglichen. "Save the Children" und der bayerische Flüchtlingsrat kritisieren die Einrichtungen scharf.

Donnerstag, 02.08.2018, 5:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 05.08.2018, 11:56 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Am Mittwoch haben die sogenannten Anker-Zentren („Ankunft, Entscheidung, Rückführung“) in Bayern den Betrieb aufgenommen. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zufolge sollen sie eine „noch bessere Integration“ ermöglichen. Der Freistaat habe als erstes Bundesland die Vereinbarungen im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD konsequent umgesetzt, sagte Herrmann: „Durch die Bündelung aller wichtigen Behörden bekommen wir noch schneller Klarheit über den Ausgang des Asylverfahrens.“ Scharfe Kritik an den Anker-Zentren in allen sieben bayerischen Regierungsbezirken kam unter anderem von der Kinderrechtsorganisation „Save the Children“.

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Herrmann betonte, dass sich für die Anwohner an den Standorten der Einrichtungen praktisch nichts ändere – außer dem Namen. Die örtlichen Einrichtungen und ihre Dependancen würden weiter durch den Freistaat betrieben. Asylbewerber sollen in den Anker-Zentren sofort nach ihrer Einreise bis zum Abschluss ihres Asylverfahrens untergebracht werden. An den Hauptstandorten in Manching, Deggendorf, Bamberg, Zirndorf, Regensburg, Schweinfurt und Donauwörth sollen alle wichtigen Behörden wie etwa die Unterbringungsverwaltung, die Zentrale Ausländerbehörde sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), die Bundesagentur für Arbeit und Antragsstellen der Verwaltungsgerichte präsent sein.

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Bei einer positiven Bleibeperspektive könne die Integration bereits in den Anker-Zentren beginnen – zum Beispiel die sofortige Vermittlung in den Arbeitsmarkt oder ein rascher Beginn beruflicher Qualifikation. Alle abgelehnten Asylbewerber würden dagegen möglichst direkt aus den Zentren abgeschoben. „Auch das gehört zu einem funktionierenden Asylsystem dazu“, erläuterte der Minister. Die Höchstverweildauer in den Anker-Zentren soll laut Koalitionsvertrag maximal 18 Monate für Alleinreisende sowie 6 Monate für Familien betragen. „Im Schnitt werden die Asylbewerber deutlich kürzer in den Anker-Einrichtungen sein“, erläuterte Herrmann.

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Scharfe Kritik

Scharfe Kritik an der Einrichtung der Anker-Zentren kam unter anderem von der Kinderrechtsorganisation „Save the Children“. Diese Zentren seien kein Ort für Kinder und Familien, erklärte die Organisation. Solch große Sammelunterkünfte böten gerade für Kinder und Heranwachsende keine geschützten und sicheren Räume. Dort sei ein kindgerechtes Aufwachsen kaum möglich, sagte Geschäftsführerin Susanne Krüger.

Auch der bayerische Flüchtlingsrat kritisierte die Zentren. Anker-Zentren würden in anderen Bundesländern zu teilweise massiven Verschlechterungen in der Asyl-Unterbringung führen, hieß es. (epd/mig) Aktuell Politik

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