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Haare (Symbolfoto) © linhle.iu @ flickr.com (CC 2.0), bearb. MiG

Andere Länder, andere Pflege

Mitgebrachte Beautytrends aus der Naturkosmetik

Vorbei die Zeiten, als helle, bleiche Haut das Schönheitsideal war. Heute ist die Welte bunt. Menschen aus vielen Kulturen leben zusammen, es gibt kein Schönheitsideal mehr, sondern individuelle Geschmäcker. Das zeigt sich auch in Beautyprodukten.

Montag, 01.07.2024, 0:08 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 01.07.2024, 10:13 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Menschen, die nach Deutschland kommen, bringen viel aus ihrer Heimat mit: Kulturen, Riten, Lebensgewohnheiten oder auch Geschmäcker – sowohl kulinarische als auch optische. Menschen kleiden oder schminken sich nicht anders, sobald sie ein anderes Land betreten, sondern behalten ihre Gewohnheiten lange bei. Allenfalls mit der Zeit vollzieht sich bis zu einem gewissen Grad eine Angleichung – in beide Richtungen. Denn viele Produkte und Gewohnheiten, die mitgebracht werden, beispielsweise Naturkosmetika, tun auch den Einheimischen gut.

Schöne Seele im schönen Körper: Hautpflege in Asien

Das Bild Deutscher vom historischen Asien wird von Frauen mit roten Lippen, bleicher (weißer) Haut und blau schimmerndem, schwarzem Haar geprägt. Dies galt für Jahrhunderte allerdings nur für chinesische und japanische Schönheitsrituale der Reichen und Mächtigen jener Dynastien. Inzwischen sind Masken und Geltexturen, BB-Cremes oder Tuchmasken auch für das einfache Volk jener Länder erschwinglich. Dementsprechend viel Aufwand betreiben sie, um sich öffentlich makellos zu präsentieren. Überwiegend werden für die Pflege-Produkte außer natürlichen Zutaten durchaus auch Hightech-Formeln verwendet.

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Schönheitsvorstellungen im Land der Migranten: USA

Wer auch immer in die USA einwanderte, brachte die kosmetischen Gewohnheiten seines Heimatlandes hierher mit. Vor allem die Frauen der weißen Oberschicht dominierten die optische Veränderung zu Traumwelten. Eines war allen Gesellschaftsschichten gleich. Körperpflege und Styling dienten für lange Zeit eher der optischen Ausstrahlung als dem persönlichen Wohlbefinden. Heute setzen sich immer stärker Naturprodukte durch. In solche sanften Kosmetika fließt immer mehr traditionelle Erfahrung der Afroamerikaner von ihren Vorfahren der Stämme von Naturvölkern ein.

Masken nach dem Vorbild südamerikanischer Naturvölker

Unabhängig von Schönheitsritualen ist Menschen aus aller Welt eines gleich. Sie möchten sich in ihrer Haut wohlfühlen. Am Ende vereint sie alle die Reinigungsmaske aus dem Kosmetikgeschäft – auch wenn sie in ihrer Textur und Wirkung durchaus anders sein kann.

Doch es geht nicht immer nur um die Optik, sondern auch um die unterschiedlichen örtlichen Herausforderungen. Brasilianer etwa in indigener Lebensweise nutzen feinen, hellen Schlamm als Insektenschutz. Von anderen südamerikanischen Ureinwohnern sind Kräutermischungen bekannt, die auf Gesicht und Hände zur Linderung oder Straffung aufgelegt werden. Vor allem die Kräutermischungen stecken auch in Reinigungs-, Feuchtigkeits- oder beruhigenden Masken aus Shops in Deutschland.

Schönheitserbe der Pharaonen

Inhaltsstoffe wie Sheabutter, Arganöl, schwarze Seife oder Miswak-Wurzelholz werden in verschiedenen Ländern auf dem afrikanischen Kontinent seit Jahrtausenden für die Körperreinigung und Schönheitspflege verwendet. Vorbild für heutige Produkte mit solchen Inhaltsstoffen sind die Pharaonen, die sogar mit Pflanzensäften ihre Gesichter – ähnlich wie heute – färbten und gestalteten. Der Vorteil solcher Pflegeinhalte ist, dass sie keine Nebenwirkungen haben. Es handelt sich um Naturrohstoffe, die auch heute schonend verarbeitet werden und nicht mit synthetischen Zusätzen belastet sind.

Lösungen für Hautprobleme in Australien

Viel älter als die Hautpflege der zugewanderten Australier sind Pflege- und Schönheitsrituale der ursprünglichen Bewohner, der Aborigines. Diese nutzen die Kraft der Pflanzen, um Hautprobleme zu beheben und diese gleichzeitig zu verschönern. Als wahres Wundermittel gilt Teebaumöl. Die späteren Migranten achteten lange Zeit nicht darauf. Sie litten häufig an Akne oder unreiner Haut, Sonnenbrand und schließlich Hautkrebs. Inzwischen gelten Schlammpackungen nach australischem Vorbild auch in Deutschland als schick und wirksam, ebenso wie Peelings und Hautkuren mit Teebaumöl.

Fazit:

Migranten sind nicht nur in Deutschland, sondern seit Menschengedenken auf allen Kontinenten. Es lohnt sich, von ihrer Erfahrung mit Hautpflege und Reinigungsritualen nach dem Vorbild der Natur zu lernen. Immerhin bewähren sich natürliche Rohstoffe von allen Kontinenten seit teilweise Jahrtausenden bei den indigenen Völkern. (bg) Panorama

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