OECD-Studie

Migranten erreichen seltener hohe Bildungsabschlüsse

Migranten erreichen einer OECD-Studie zufolge seltener höhere Bildungsabschlüsse als andere. Das wirkt sich auch auf den Beruf aus. In hoch qualifizierten Stellen seien Migranten seltener zu finden als in schlechter bezahlten Jobs - auch in Deutschland.

Mittwoch, 12.09.2018, 5:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:42 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Migranten in erster und zweiter Generation erreichen laut einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) seltener einen höheren Bildungsabschluss als andere. Das geht aus dem am Dienstag in Berlin und in Paris vorgestellten Bericht „Bildung auf einen Blick 2018“ der Organisation hervor, in der sich 36 vornehmlich westliche Industrieländer koordinieren. Wer demnach zum Zeitpunkt der Einwanderung in ein Land älter als 15 Jahre war, hatte es deutlich schwerer, an den örtlichen Bildungsangeboten teilzuhaben. Als Gründe wurden Probleme mit der Sprache oder dem für die Betroffenen fremden Bildungssystem genannt.

In Deutschland wurde den Angaben nach etwa jeder fünfte Erwachsene im Alter von 25 bis 64 Jahren nicht im Inland geboren. Bei den 15- bis 29-Jährigen, die im Ausland auf die Welt gekommen sind, ist demnach jeder Vierte weder in Beschäftigung noch in Bildung oder Ausbildung. Zum Vergleich: Bei den in Deutschland geborenen ist es jeder Zehnte. Ein Grund dafür könnte der Studie zufolge der hohe Zustrom an jungen Flüchtlingen in den vergangenen Jahren sein, da diese sich noch im Integrationsprozess befänden.

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Und auch hier macht es einen deutlichen Unterschied, ob jemand mit 16 Jahren oder später nach Deutschland gekommen ist oder mit spätestens 15 Jahren. Denn wer bei der Ankunft in Deutschland schon älter war, befand sich dreimal häufiger weder in Beschäftigung noch in Bildung oder Ausbildung als jene Migranten, damals die höchstens 15 waren.

Probleme bei Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse

Darüber hinaus erreichen laut Studie im Ausland geborene Erwachsene (32 Prozent) mit höherer Wahrscheinlichkeit keinen Abschluss am Gymnasium oder an einer berufsbildenden Schule als im Inland geborene Erwachsene – da sind es lediglich neun Prozent.

Ein Viertel der im Ausland geborenen Erwachsenen hat indes zwar einen Hochschul-, Universitäts- oder Berufsakademieabschluss – ähnlich wie bei den im Inland geborenen (30 Prozent). Allerdings ist bei ihnen die Beschäftigungsquote mit 78 Prozent deutlich niedriger als bei den im Inland geborenen Erwachsenen (91 Prozent). Grund seien hier womöglich Probleme bei der Anerkennung von ausländischen Bildungsabschlüssen und der Berufserfahrung sowie sprachliche Probleme und andere Formen von Diskriminierung.

Karliczek: Chancengerechtigkeit ist das Ziel

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) betonte bei der Vorstellung des Berichts, dass Chancengerechtigkeit in Deutschland das Ziel bleibe. Die Integration von Zuwanderern komme zwar gut voran, aber es gebe noch viel zu tun.

Insgesamt 13 Prozent der Einwohner in den Mitgliedsländern der Organisation sind laut Studie im Ausland geboren. In Europa steigen demnach zudem die Zahlen der jugendlichen Migranten ohne Job seit 2007 an. (epd/mig) Leitartikel Panorama Studien

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