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Wolfgang Schäuble

Alles nur Vergangenheit…

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble während einer Festveranstaltung der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD) in Berlin am 25.03.2009: "Zugleich müssen wir anerkennen, dass auch wir es Zuwanderern nicht immer einfach gemacht haben, den Erwartungen gerecht zu werden. In Deutschland wurden in den 70er und 80er Jahren viele ausländische Kinder nur wegen Sprachschwierigkeiten an Sonderschulen verwiesen. Das ist ein ganz bitteres Kapitel in unserer Migrationsgeschichte."

Von Donnerstag, 02.04.2009, 9:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 05.09.2010, 23:12 Uhr Lesedauer: 0 Minuten  |  

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Aktuelle Studien zeigen, dass ausländische Kinder und Jugendliche in Sonderschulen für Lernbehinderte deutlich überrepräsentiert sind – und dies seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten. Ihre Sonderschulbesuchsquote liegt im Bundesdurchschnitt etwa doppelt so hoch wie bei deutschen Kindern und Jugendlichen. 1 Dabei sind mangelnde Sprachkenntnisse auch heute oft der Anlass für eine Sonderschulüberweisung. 2

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  1. Siehe auch: Schieflagen im Bildungssystem – Die Benachteiligung der Migrantenkinder
  2. Daten und Fakten zu Migrantenjugendlichen an Sonderschulen in der Bundesrepublik Deutschland [pdf]
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  1. Boli sagt:

    Hier muss ich auch insofern beipflichten, als das ich hier ein gutes Beispiel von gelungener Integration aufzeigen kann. Nämlich meinen sehr guten griechischen Freund. Er ist in den 70ern mit 4 Jahren nach Deutschland gekommen, seine Eltern konnten auch KEIN Wort Deutsch. Heute spricht er akzentfrei Deutsch, hat seine Muttersprache deswegen auch nicht vergessen, seine Mutter spricht auch relativ gut Deutsch, seine Frau die später aus Griechenland nach Deutschland kam spricht auch gut Deutsch, zwar nicht akzentfrei aber immerhin. Seine Kinder sprechen sauberes Deutsch und haben ebenfalls noch die 2. Muttersprache griechisch nicht vergessen. Dieser Mann hatte letztendlich die gleichen Startbedingungen wie auch so viele andere Migranten. Er selbst kam auch nicht aus einer Stadt wo man schneller mal mit höher gebildeten Leuten zusammen kommt. Ich möchte sogar sagen die Startbedingungen waren letztendlich gleich zu denen die aus Ostanatolien gekommen sind. Und trotz gleicher Bedingungen wurden viele Türken abgehängt. Im übrigen ist der Sohn von meinem Kumpel im Gymnasium und bald fertig und seine Tochter die etwas Schwierigkeiten in 1, 2 Fächern hat fördert er über Nachhilfe. Das nenne ich zunächst mal Eigenverantwortung und vor allem Eigeninitiative. Damit möchte ich bestimmt nicht sagen, das alle Griechen so gut integriert sind wie er, nur ich wollte sagen, das es vor allem dann voran geht wenn man WILL.

  2. HL sagt:

    Der Wille ist auch bei den Türken vorhanden…NUR..wenn Sie von jedem Deutschen abgegrenzt werden, vor jeder Tür in die Klasse „Ganz Unten“ zugeordnet werden, da würden Sie sich doch auch zurückziehen und sich mit einem Leben im „Ghetto“ begnügen. Oder?

    Es gibt ebenfalls genügend deutsche Eltern, die Ihre Kinder in Sachen schulische Unterstützung alleine lassen; weil sie überfordert sind, weil sie es aus weiteren sozialen o.ä. Gründen nicht wahrnehmen können – ebenfalls Lehrer, und natürlich die Kinder, die das ganze Leid mit sich tragen.

    Meinen Sie, die Deutschen im Ausland sprechen die ausländische Sprache in ihren Vier Wänden?

    Zu Ihrer Darstellung „Wille“ möchte ich Ihnen zwei Beispiele geben:

    Ein vor drei Jahren 7 Jähriger Junge, dessen Mutter eine Deutsche mit türkischer Herkunft ist, wurde in einer Grundschule in einer kleinen Gemeinde in Süd-Hessen eingeschult. Dieses Kind war das einzige Kind mit türkischen Wurzeln in der Schule. Er wurde stets auf dem Schulhof von anderen Kindern als „Türke“ und „Moslem“ beschimpft und zum spielen ausgeschlossen.
    Das Mobben wurde durch die Rektorin der Schule unterstützt – dieses Kind – blond, blaue Augen, feines Erscheinungsbild und akzentfreies Deutsch- wurde gegen das Gesetzt und ohne das Wissen der Mutter aus der Schule entlassen – wobei die Rektorin die Mutter stets öfters gebeten hatte ihren Sohn in eine Schule mit einem höheren Anteil an ausländischen Kindern umzumelden.

    Fall zwei:

    Ein Mädchen, blond, blaue Augen, akzentfreie deutsche Sprache, 4 Jahre, wird zwei Wochen lang im Kindergarten von zwei weiteren deutschen Kindern als „Türkenschwein“ beschimpft und gehänselt.

    Sie sehen, beide Kinder; akzentfreies Deutsch, unauffälliges Erscheinungsbild, werden ausgeschlossen – nur weil sie aus islamischem und dazu noch aus einem „türkischen“ Hause kommen –.

    So war es vor 40 Jahren, so ist es heute noch…

    Wo der Wille ist, ist auch ein Weg; wenn der Wille vorher schon nicht eingeschüchtert wird!

  3. Pingback: PISA 2009 – Migrantenkinder holen auf | Migration und Integration in Deutschland | MiGAZIN