Anzeige

Türkische Presse Europa

23.04.2009 – Ehegattennachzug, Girls‘ Day, Kinderfest

Die Europaausgaben der türkischen Tageszeitungen konzentrieren sich heute überwiegend auf die Ehegattennachzugsregelungen. Außerdem: Transitvisums für Serbien, das internationale Kinderfest, Pro Reli vs. Pro Ethik, EU-Studie über Ausländerfeindlichkeit, Türkei-Europa, Girls' Day.

Donnerstag, 23.04.2009, 16:34 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 22.08.2010, 16:52 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Familienzusammenführung
Die Familienzusammenführung ist Thema der heutigen MILLIYET, SABAH und TÜRKIYE. Die Kommission für auswärtige Angelegenheiten des türkischen Parlaments habe in Berlin gegenüber deutschen Politikern ihre Besorgnis über die aktuellen Familienzusammenführungsregelungen sowie die Fremdenfeindlichkeit gegenüber Türken in Deutschland zum Ausdruck gebracht.

Anzeige

Die Kommissionsmitglieder messen dem Spracherwerb große Bedeutung bei und unterstützen es, würden es aber lieber sehen, wenn sich Ehegatten in Deutschland die notwendigen Sprachkenntnisse aneignen. Dies würde den Spracherwerb erleichtern. Als Antwort hätten sie zu hören bekommen, dass diese Frage geklärt und mittlerweile gesetzlich umgesetzt worden sei. Die Schlagzeilen im Einzelnen lauten:

___STEADY_PAYWALL___
  • MILLIYET: „Beschwerde wegen Familienzusammenführung“
  • SABAH: „Mit diesem Gesetz werden Türken benachteiligt“
  • TÜRKIYE: „Sonderbehandlung der Türken beschäftigt Ankara“

Serbien: Tranistvisum
SABAH, MILLIYET und HÜRRIYET räumen den aktuellen Diskussionen um das serbische Transitvisum breiten Raum ein. Türken, die ihren Urlaub in der Türkei verbringen möchten und mit dem Auto reisen, stehen laut Gerüchten vor dem Problem, dass sie vor Reiseantritt sich um Visa für die Durchfahrt durch Serbien kümmern müssen. Während SABAH seinen Lesern die Problematik als „unklar“ mitteilt, verkünden HÜRRIYET und MILLIYET, dass kein Visum notwendig ist.

Girls‘ Day
Über den Besuch einer Mädchengruppe im Bundeskanzleramt anlässlich der Girls‘ Day berichtet die TÜRKIYE ganzseitig und hebt die Preisauszeichnung der türkischstämmigen Erdem hervor. Auch die HÜRRIYET und SABAH berichten darüber.

Türkische Akademiker wollen in die Türkei
Aus einer Untersuchung des Instituts futureorg geht hervor, dass 36 Prozent der jungen türkischstämmigen Akademiker ihre Zukunft in die Türkei sehen und nicht in Deutschland. 41 Prozent von ihnen geben als Grund ein fehlendes Heimatgefühl in Deutschland an. Darüber schreibt heute die TÜRKIYE.

Staatsbürgerschaftsrecht
SABAH lässt den türkischstämmigen Rechtsanwalt Mahmut Erdem zu Wort kommen, der sich über das deutsche Staatsbürgerschaftsrecht beschwert: „Das Staatsangehörigkeitsrecht stammt aus dem Sintflutzeitalter“. Er bemängelt auch das fehlende Kommunalwahlrecht für Nicht-EU-Ausländer in Deutschland.

Europa braucht die Türkei
Der Vorsitzende des Rates der Deutsch-Türkischen Zusammenarbeit, Ferit Sahenk, ist der Ansicht, dass Europa die Türkei braucht. Laut Sahenk biete die Türkei wichtige wirtschaftliche Chancen. In einem Zusammentreffen mit Altkanzler Gerhard Schröder habe er außerdem auf das Potenzial der in Deutschland lebenden Türken hingewiesen. Darüber berichten die SABAH und die HÜRRIYET.

Das internationale Kinderfest
Sämtliche Europaausgaben türkischer Tageszeitungen berichten heute über das internationale Kinderfest (23 Nisan/23. April) im Zusammenhang mit diversen Veranstaltungen und Festlichkeiten in ganz Deutschland.

Pro Reli vs. Pro Ethik
Laut SABAH lauft der Streit um Religion und Ethik in Berlin weiter. Dilek Kolat und Ülker Radziwill (Die Linke) habe sich für „Nein“ ausgesprochen und fordern alle Wahlteilnehmer auf, ebenfalls gegen Pro Reli zu stimmen. Laut MILLIYET haben sich auch Sevim Dagdelen und Özcan Mutlu (Die Linke) gegen Pro Reli ausgesprochen. Die HÜRRIYET hingegen macht auch darauf aufmerksam, dass die Abstimmung ohne die Stimmen der in Berlin lebenden Ausländer erfolgen werde weil sie nicht wahlberechtigt seien.

Deutschland-Türkei: Erpressung
Laut ZAMAN hat die Kommission für auswärtige Angelegenheiten des türkischen Parlaments gegen die Erpressung Deutschlands im Zusammenhang mit Zypern scharf kritisiert. Die Türkei werde sich der Erpressung nicht beugen, so der Vorsitzende der Kommission Murat Mercan. Deutschland versuche den EU-Fortschrittsbericht über den EU-Beitritt der Türkei an mit der Zypern-Frage zu koppeln.

Studie über Ausländerfeindlichkeit
Laut ZAMAN melden Türken in Europa am seltensten ausländerfeindlichen Angriffen bei zuständigen Stellen. Dies gehe aus einer EU-Studie hervor, in der 3.000 Türken und insgesamt 23.500 Ausländer befragt wurden. Außerdem seien neun Prozent der befragten Türken in Europa im Laufe des Vergangenen Jahres mindestens einmal diskriminiert worden. Diese Zahl liege bei Roma bei 30 Prozent. Türkische Presse Europa

Zurück zur Startseite
MiGLETTER (mehr Informationen)

Verpasse nichts mehr. Bestelle jetzt den kostenlosen MiGAZIN-Newsletter:

UNTERSTÜTZE MiGAZIN! (mehr Informationen)

Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.

MiGGLIED WERDEN
Auch interessant
MiGDISKUTIEREN (Bitte die Netiquette beachten.)

  1. zu: „Pro Reli vs. Pro Ethik“

    Menschenrechte oder religiöse Absolutheitsansprüche?

    Bei diesem Volksentscheid geht es im Grunde darum, was wichtiger ist: die Menschenrechte – auf welchen das Fach Ethik fußt – oder die jeweils über den Religionsunterricht vermittelten Absolutheitsansprüche der drei monotheistischen Religionen Islam, Christen- und Judentum, welche jeweils den gleichen(!) Anspruch erheben, die allein wahre und gültige Religion zu sein und als solche anerkannt zu werden.

    Solche barbarischen Ansprüche haben dazu geführt, dass die meisten Kriege Religionskriege sind. Und da sie natürlich gegen die Menschenrechte verstoßen, werden die Menschenrechte noch immer nicht von den drei Religionen anerkannt.

    Ich hoffe, die Berliner werden sehr deutlich mit einem „Nein“ gegen die Aufwertung des Religionsunterrichts stimmen und sich so für das Frieden fördernde Fach Ethik entscheiden!