The Hijazz Project
Klänge die berühren – Ein gleichberechtigter Dialog
Das Programm des Hijazz Project aus Istanbul vereint Menschen aus den verschiedensten Kulturen der Türkei und persönlichen Hintergründen, vermittelt zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Alter Musik und lebendigen Traditionen.
Donnerstag, 11.06.2009, 7:48 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 05.09.2010, 23:31 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
„Musik ist ein Kulturgut, ein Streicheln der Sinne, ein Ausdruck und Träger von Emotion, ein individueller Genuss. Musik ist als Begriff nahezu unfassbar umfassend. Es beinhaltet jegliche Stilrichtung, jeden Grad des Wissens, Verstehens und des Anspruchs. Die Karriere großer Musiker hat meist ihren Ursprung in der frühen Kindheit. So unterschiedlich wie Musik sein kann, so unterschiedlich sind die Musikschulen, die Lehrer und deren Ausrichtung“ schreibt Ira Schreck in ihrem Magazin.
Dem ist zuzustimmen. Leider muss man auch erwähnen, dass die Musik als Bestandteil einer jeden Kultur in unserer Zeit mehr und mehr ihren Status verliert. Die Produktion, die Verwertung und die Vermarktung des Kulturgutes Musik haben sich verändert – leider zum Nachteil der Musizierenden. Umso wünschenswerter bleibt der Wunsch nach dem Erhalt des Kulturgutes Musik.
Die Berliner Künstleragentur „Oriental Media Network“ möchte diesem Trend entgegentreten. Das Netzwerk repräsentiert die bekanntesten Virtuosen der türkischen Jazz- und Klassikszene und strebt den Dialog auf der Bühne an. Hochkarätige Namen wie Volkan Öktem (Drums), Erkan Ogur (Fretless Bass), Ercan Irmak (Ney), Alper Berksü (Keys), Artun Sürmeli (Steinway) oder Eylem Pelit (Bass) verbergen sich hinter diesem Ensemble aus Istanbul – „The Hijazz Project“.
Dieses Zusammentreffen der „Giganten“ der türkischen Jazz-Szene zu einem neuen Projekt wirkt schon fast wie ein Märchen aus Tausend und einer Nacht für die Liebhaber des Jazz aus dem Abendland. Auf ihrer musikalischen Reise, gerne auch auf den Bühnen in Deutschland, zelebriert und bereist das Ensemble Werke von Hamamizade Ismail Dede Efendi, Wolfgang Amadeus Mozart, von Hasselman zu Nayi Osman Dede, von Johann Sebastian Bach hin zu Tamburi Cemil Bey, untermalt mit jazzigen Mustern.
Niemand hat das Leiden des Menschen musikalisch so eindringlich und leidenschaftlich dargestellt wie Bach in seinen Passionen. Das Hijazz Project aus Istanbul konfrontieren unter andern auch seine Werke mit der heutigen katastrophalen Situation im Nahen Osten, aber auch mit den Konflikten zwischen der arabischen Welt und dem Westen, den Auseinandersetzungen zwischen Gläubigen und Andersgläubigen, Modernen und Traditionellen. Das Hijazz Project steht für die improvisierte Brücke die zwei Theorien miteinander verknüpft.
Ensembleleiter Alper Berksu, der das Hijazz Project im Jahre 2003 gründete, ist als Bearbeiter und Musiker ein Brückenbauer zwischen Kulturen, Menschen und Zeiten: Sein Programm vereint Menschen aus den verschiedensten Kulturen und Hintergründen, vermittelt zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Alter Musik und lebendigen Traditionen. Die Zusammenarbeit innerhalb des Ensembles ist kein modisches Crossover-Treffen, sondern kontinuierlich angelegt und ein gleichberechtigter Dialog. Jeder Künstler bringt uneingeschränkt seine heimische Tradition, seine eigene Geschichte und seine persönliche Kreativität in das Programm ein.
In Begleitung des Symphonie-Orchester aus Budapest unter der Leitung des türkischen Dirigenten Alparslan Ertungaalp traf sich das Hijazz Project erstmalig zu Aufnahmen im Jahre 2003. Weitere Konzerte des Hijazz Project wurden protegiert von dem türkischen Musik-Produzenten Arif Mardin (R.I.P.). In seiner mehr als 30-jährigen Karriere konnte Arif Mardin zwölfmal den Grammy gewinnen. Arif Mardin arrangierte und produzierte Musiker wie Norah Jones, Diana Ross, The Manhattan Transfer, Whitney Houston, Phil Collins und Chaka Khan. Arif Mardin verstarb kurz vor dem Istanbul Jazz Festival 2006, so dass die Mitglieder des Hijazz Project ihr dortiges Konzert Arif Mardin widmen. Feuilleton
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