Integrations-Projekt
Junge Migranten als Lotsen
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen, Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble und Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky starten gemeinsames Integrations-Projekt "Junge Migranten als Lotsen (JuMiLo)".
Dienstag, 30.06.2009, 6:59 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 04.09.2010, 1:31 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Die Bundesregierung will das freiwillige Engagement junger Migrantinnen und Migranten intensiver unterstützen und weiter ausbauen. Gemeinsam mit Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble und dem Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, Heinz Buschkowsky, gibt Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, heute den offiziellen Startschuss für das bundesweite Modellprojekt „Junge Migranten als Lotsen (JuMiLo)“. Ziel ist es, junge Migrantinnen und Migranten für zivilgesellschaftliches Engagement zu begeistern und ihr Wissen und ihre Fähigkeiten so gewinnbringender als bisher für die gesamte Gesellschaft zu nutzen.
„Wir brauchen das Potential dieser jungen Menschen“, sagt Ursula von der Leyen anlässlich des Starts der Initiative. „Engagement tut nicht nur anderen gut, es stärkt auch das eigene Selbstvertrauen. Deswegen möchten wir jungen Migrantinnen und Migranten Mut machen, sich für andere einzusetzen. Erfahrene und gut ausgebildete Mitarbeiter der Jugendmigrationsdienste stehen ihnen dabei zur Seite. Auf die Lotsen warten spannende Aufgaben – sie reichen von persönlichen Patenschaften über Hilfe bei Bewerbungstraining bis hin zu Nachhilfeunterricht“, so Ursula von der Leyen.
„Nur wenn wir jungen Migranten Vertrauen schenken und sie ermutigen, ihre Kompetenzen zu nutzen und ihre Erfahrungen an andere weiterzugeben, können sie zeigen, welchen wichtigen Beitrag sie zum gesellschaftlichen Zusammenleben leisten. Wer sollte zum Beispiel besser von Startschwierigkeiten beim Erlernen der deutschen Sprache oder bei Bewerbungen Bescheid wissen, als diejenigen, die es selbst erlebt haben“, betont Wolfgang Schäuble.
„Wer junge Menschen erreichen will, muss ihnen das Gefühl geben, ernst genommen zu werden“, sagt der Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, Heinz Buschkowsky.
„Und wenn es um junge Migranten geht, dann ist niemand authentischer als Migranten, die ihre Kompetenzen eingebracht und hierdurch ihren Platz in der Gesellschaft eingenommen haben. Indem sie mit dem Beleg der gleichen Vita ihren Stolz auf das Erreichen der selbst gesetzten Ziele vermitteln, werden sie zu glaubwürdigen Vorbildern dafür, dass sich die Entwicklung eines eigenen Lebensentwurfs lohnt.“
„Junge Migranten als Lotsen“ setzt auf die Erfahrung und das Know How der seit fast 50 Jahren tätigen Jugendmigrationsdienste (JMD). Zunächst soll das Projekt an 15 Standorten bundesweit erprobt werden. Projektleiterinnen und -leiter der Jugendmigrationsdienste werden die Lotsen auf ihre Aufgaben vorbereiten und qualifizieren. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und wird aus Bundesmitteln sowie aus Mitteln des Europäischen Integrationsfonds (EIF) gefördert. Neben Berlin-Neukölln startet das Integrations-Projekt auch in Bonn, Essen, Freudenstadt, Gütersloh, Hannover, Jena, Lampertheim, München, Marburg, Neumarkt, Nürnberg, Soest, Schweinfurt und Viersen.
Bürgerschaftliches Engagement stellt an Migrantinnen und Migranten oftmals höhere Anforderungen als an deutsche Jugendliche, sie benötigen daher mehr Unterstützung bei ihrer freiwilligen Tätigkeit. Bisher engagieren sich 22 Prozent der jungen Migrantinnen und Migranten zwischen 14 und 24 Jahren freiwillig. Zum Vergleich: Bei den Jugendlichen ohne Migrationshintergrund sind es 38 Prozent. Aus Sicht der Bundesregierung ist es entscheidend, den Jugendlichen mit Migrationshintergrund bessere Zugangsmöglichkeiten zu bürgerschaftlichem Engagement zu verschaffen – das Modellprojekt „Junge Migranten als Lotsen“ ist dafür ein wichtiger Baustein. Gesellschaft
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Tolles Projekt. Bleibt nur zu hoffen, dass eine tatsächliche Unterstützung zustande kommt und es nicht bei Worthülsen bleibt.