Dresden
Die Tragödie hat einen Namen: Islamfeindlichkeit
Muslime sind immer öfter von rassistischen Agitationen betroffen. Ein kurzer Blick in die Antidiskriminierungsberichte der letzten Jahre reicht aus, um sich das Ausmaß islamophober Einstellungen in der Gesellschaft vor Augen zu führen. Seinen traurigen Höhepunkt erreichte dieser Trend letzte Woche Mittwoch während einer Verhandlung im Dresdener Landgericht.
Von Bekir Altas Mittwoch, 08.07.2009, 7:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 21.08.2010, 2:48 Uhr Lesedauer: 4 Minuten |
Der Angeklagte tötete im Gericht eine muslimische Frau mit Kopftuch, nachdem er sie zuvor als „Islamistin, Terroristin und Schlampe“ beschimpfte. In welcher Gedankenwelt sich der Täter dabei bewegte, lässt sich aus seiner Aussage in der ersten Instanz vor dem Amtsgericht leicht erschließen: „Man kann solche Leute gar nicht beleidigen, weil sie keine richtigen Menschen sind“.
Die junge Ägypterin ist offensichtlich das erste Opfer einer islamfeindlichen Atmosphäre in Teilen der Bundesrepublik. Seit Jahren gibt es neben parteipolitischen Projekten mit explizit antiislamischer Ausrichtung und „Bürgerinitiativen“ gegen Moscheeneubauten, eine zunehmende Zahl islamfeindlicher Internetseiten, auf denen häufig in rassistischer, beleidigender, hasserfüllter und oft gewaltverherrlichender Weise gegen Muslime und den Islam sowie generell gegen Migranten aus Ländern des Nahen und Mittleren Ostens gehetzt wird. Dr. Peter Widmann vom Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin sagte der taz, dass solche Hassszenen im Internet möglicherweise auch den Mord an die junge Frau „atmosphärisch“ vorbereitet hätten.
Die Politik nimmt diese Warnungen jedoch kaum wahr. So erklärte die Bundesregierung auf eine kleine Anfrage noch im Februar letzten Jahres, das ihnen keinerlei Erkenntnisse zum wohl größten islamfeindlichen Internetportal Politically Incorrect vorliegen. Der unverhohlen rassistische Mob, der sich im Kommentarbereich solcher Onlineforen tagtäglich versammelt, malt sich dabei etwa aus, H-Bomben über Mekka und Medina abzuwerfen, nachdem sie „jeden Moslem, der sich anmaßt, ehemals christlichen Boden mit seiner Existenz zu beflecken“, niedergemacht haben. Der Extremismus, die Fremdenfeindlichkeit und der Hass speziell gegen Muslime kommen hier nicht etwa vom Rand, sondern aus der Mitte der Gesellschaft. Die von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes veröffentlichte Sinus-Milieustudie „Diskriminierung im Alltag“ zeigt erhebliche Defizite und verzerrte Wahrnehmungen in der Gesellschaft auf. Nicht nur in konservativen Kreisen hält man Diskriminierung, die Muslime treffen, für gut verständlich, wenn nicht sogar für gerechtfertigt („Muslime würde ich diskriminieren, das Drecksvolk!). Auch ein hoher formaler Bildungsgrad an sich führt leider nicht dazu, dass pauschale Abwertungen von Muslimen ausbleiben. Denn die gelebte Intoleranz nährt sich von öffentlichen Diskussionen etwa um das Kopftuch, den Moscheebau und den sogenannten Islamismus.
Der mit allen Mitteln geführte Kampf von Politkern für ein Verbot des Kopftuchs im öffentlichen Dienst oder die Diffamierung einer islamischen Identität durch die Verfassungsschutzämter ist das falsche Signal an die Gesellschaft; der Hass gegenüber Muslimen erhält dadurch einen intellektuellen und durch den Staat legitimierten Überbau. Internationale Menschenrechtsorganisationen kritisieren deshalb seit langem die Verbotsgesetze und machen auf ihre Auswirkungen aufmerksam. Abgesehen von der Diskriminierung der muslimischen Frau, führe das Kopftuchverbot zu schweren sozialen Problemen, stellte etwa Human Rights Watch im Februar fest. Die Europakommission gab im Mai zu bedenken, dass es dadurch für Kopftuchträgerinnen generell schwieriger geworden sei, weil das Verbot eine Signalwirkung in die Gesellschaft habe. Ähnlich äußerte sich jüngst auch der UN-Sonderberichterstatter über Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und verwandte Formen von Intoleranz. Die Sinus-Milieustudie offenbarte ebenfalls dringenden Handlungsbedarf für eine diskriminierungs- und vorurteilsfreie Gesellschaft insbesondere gegenüber Muslimen.
Die Verantwortungsträger aus Politik und Verwaltung sollten sich darüber im Klaren werden, dass der „Kampf“ um die öffentliche Sichtbarkeit islamischer Religiosität schlicht stigmatisierend ist und wegen der Dämonisierung durch Gesetz und Verwaltungsapparat den Weg auch für Gewalt ebnet. Keine Gesellschaft ist davor gefeilt, dass „fanatische Einzeltäter“ Hasstiraden letztendlich in die Tat umsetzten. Dagegen helfen auch keine „schwärmerischen Dialoge“ à la Islamkonferenz. Stattdessen brauchen wir eine öffentliche Behandlung der offenkundigen Islamfeindlichkeit in Teilen der Gesellschaft sowie eine Politik der Anerkennung.
Warum sich aber die Bundesregierung gerade jetzt in Schweigen verhüllt, versuchte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg am Montag in Berlin zu erklären: „In diesem konkreten Fall haben wir uns mit einer Stellungnahme zurückgehalten, weil die Umstände nicht hinreichend klar gewesen sind, um eine so weitreichende politische Erklärung abzugeben.“ Sollte in diesem Fall ein fremdenfeindlicher, ein rassistischer Hintergrund gegeben sein, sei es keine Frage, dass die Bundesregierung dies „natürlich aufs Schärfste verurteilt“. Dabei hatte Sachsens Polizeipräsident Bernd Merbitz bereits am Freitag erklärt, dass es Anzeichen für einen ausländerfeindlichen Hintergrund der Tat gebe. „Der Mann ist ein fanatischer Ausländerfeind“, sagte auch Oberstaatsanwalt Christian Avenarius der Frankfurter Rundschau.
Nach dem Dresdener Mordfall müssen Politiker...gar nichts tun. (76%) die Tat öffentlich verurteilen. (12%) Strafgesetzbuch bei fremdenfeindlichen Straftaten verschärfen. (7%) islamfeindliche Internetseiten sperren. (5%)Wird geladen ...
Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan Kramer, hat es den Verantwortungsträgern vorgemacht. „Wir wollen ein deutliches Zeichen gegen Islamophobie setzten“, betonte Kramer bei seinem Besuch des Ehemannes der Verstorbenen am Krankenbett. „Diejenigen, die bisher die Sorge um Islamophobie in Deutschland als eine Phantomdebatte abgetan haben, sehen sich nach diesem furchtbaren Ereignis Lügen gestraft“, sagte er dem in Berlin erscheinenden „Tagesspiegel“. Fragt sich nur, wie lange die Politik diese Tatsache kleinreden will.
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Schlimm was passiert ist, aber würden wir bei jedem Übergriff von Muslimen auf Deutsche auf die Straße gehen, müssten wir das jeden Tag machen. Ich bin jedes WE in Hamburg unterwegs und weiß wovon ich rede bzw. schreibe. Überall wo es Stress gibt sind Ausländer beteiligt. Da wird zugestochen, geschlagen und getreten, selbst wenn das Opfer schon blutend am Boden liegt. Ich bin es leid, dass das Thema der Ausländerkriminalität zu oft unter den Teppich gekehrt wird.
Vor allem ist es brandgefährlich, was hier abgeht. Über Ausländerkriminialität darf nicht gesprochen, berichtet oder Statistik geführt werden. Jeder Ansatz einer Aufklärung wird im Keim erstickt. Wenn dann doch einmal über diese Kriminalität berichtet wird, geschieht dies in unglaublichen Verrenkungen der Medien und der Polizei, so dass in vielen Fällen eindeutige Merkmale, die zur Täterüberführung geeignet wären, nicht mehr erwähnt werden.
Jeder kennt diese Beispiel aus der Tagespresse mit „Südländern“ und jeder weiss, dass damit nicht Portugiesen, Spanier oder Italiener gemeint sind sondern Türken und Araber, die alle dem Islam angehören.
Hier wird von seiten der Regierung ein Topf auf den Deckel gepresst, der jedoch bald um die Ohren fliegt. Warum werden wir denn ein Erstarken der rechten Parteien erleben? Weil jeder die Realität kennt und jeder schon seine negativen Erfahrungen gemacht hat, die Altparteien aber versuchen das Problem auszusitzen und meinen uns diesen Zustand auch noch als Bereicherung verkaufen zu können.
Unter diesem Aspekt der angeblichen Islamophobie und des Fremdenhasses in Deutschland vermisse ich allerdings die Auswanderungswellen von Moslems. Offenbar ist die Situation wohl doch nicht so unerträglich, von den sozialen Vorteilen mal ganz abgesehen!
@Ibo
Wo waren alle diese Islamkritiker vor 11/2001 ???
Hi Ibo, ich glaube Du meinst 09/2001 oder? Ich glaube, das die Islamkritiker schon vorher vorhanden waren, nur nicht organisiert und in der heutigen Masse. Denn zu viele Kopftücher auf der Strasse haben schon immer ein unbehagliches Gefühl hinterlassen.
Es gibt in dieser ganzen Sache einen grundlegenden Unterschied in der Vorgehensweise und Geschichte bezogen auf die neuerliche Besiedelung Europas durch Muslime und z.B. die Kolonialzeit der Engländer im nahen und mittleren Osten.
Bezogen auf das Erstere wird dies in der Tat durch die Europäer als Besiedelung im Sinne einer Landnahme empfunden, da die Fremden sich letztendlich dazu entschlossen haben zu bleiben. Dumm ist nur das ein nicht geringer Teil davon ihre eigenen Vorstellungen von Recht und Ordnung,. Gesellschaft usw. einfach beibehalten will ohne darüber nach zu denken wie das wohl bei der autochthonen Bevölkerung aufgenommen wird. Somit wird diese Art der Einwanderung mehr und mehr als Bedrohung empfunden.
Jetzt komme ich auf die Engländer zurück. Sie haben Ende des 19. Jahrhunderts das bisher größte Imperium der Menschheitsgeschichte unter sich. Sie haben dies getan um sich Handels- und natürlich auch Machtpositionen zu sichern. Dies hat hier und da auch zu Spannungen geführt mit extremen Gruppen der jeweiligen besetzten Länder was auch zu verstehen ist. Nur es gibt hier einen kleinen aber feinen Unterschied zu oben. Die Kolonialmächte mögen die jeweiligen Länder ausgebeutet haben wegen Ressourcen usw. aber haben Sie sich in Massen dort niedergelassen, haben Sie den Menschen gesagt sie mögen doch bitte Anfangen sich christlichen Regeln unter zu ordnen da sie sich sonst durch die Religion der Einheimischen beleidigt fühlen könnten. Nein, das haben Sie nicht getan. Sie mögen die einheimische Religion als falsch und unannehmbar für sich verstanden haben, haben aber zumindest in Indien und den islamischen Ländern nie versucht im großen Stil die eingeborenen Menschen bezüglich Glauben zu beeinflussen (Nord- und Südamerika nehme ich hier aus, da dies in einer Zeit des mittelalterlichen Christentums vonstatten ging, der sich durch nichts von dem Unterschied was so manche Muslime heute noch bzw. wieder tun bezüglich Religion).
Sind die Menschen in den islamischen Ländern heute noch islamisch oder mussten sie damals Christen werden? Wurde ihnen die westliche Kultur aufgezwungen oder durften sie die ihre behalten. Haben sich Millionen von Europäern dort niedergelassen um die Kultur der Einheimischen zu beeinflussen oder zu ändern? Nein, haben sie nicht. So schlimm die Kolonialzeit in diesen Ländern auch war, andererseits haben diese durchaus auch positive Dinge wie Verwaltungsstrukturen, Universitäten, Eisenbahnnetze usw. hinterlassen.
Wie ich schon sagte. Die Tat in Dresden ist mit nichts zu rechtfertigen. Allerdings möchte ich trotzdem zu bedenken geben, das wenn man einmal den Massenmord an den Juden heranzieht, diese während bzw. auch nachdem dies alles geschah allen Grund gehabt hätten, so etwas ebenso an den Deutschen zu vollziehen. Sie haben es bis auf eine kleine radikale Gruppe die versucht hatte, das Trinkwasser in Nürnberg zu verseuchen nie getan. Es gab keine Selbstmordattentäter an Bushaltestellen oder Marktplätzen oder Restaurants. Um besser zu verdeutlichen, was ich meine stelle ich einen Link bezüglich eines Interviews auf Memry TV rein, wo eine arabischstämmige Wissenschaftlerin erklärt um was es hier in diesem ganzen Schlamassel überhaupt geht. (englischkenntnisse für den Untertitel sind Voraussetzung). Es ist sehr aufschlussreich und bringt vieles auf den Punkt und vor allem kommt man zu einem Ergebnis. Hätten die Juden sich damals nach dem Krieg genauso radikal verhalten wie Muslime heute würde wohl kein einziger Deutscher mehr leben.
http://switch3.castup.net/cunet/gm.asp?ai=214&ar=1050wmv&ak=null
Ibo, nimms mir nicht übel. Weil Du den 11. Sept. 2001 ins Spiel gebracht hast. Als dies geschah und die zwei Türme eingestürzt sind haben tausende von Palestinensern auf den Strassen getanzt. Haben dies Europäer oder Amerikaner getan als der Irak angegriffen wurde oder Israel den Gazastreifen angegriffen hat. Nein!! Die die wieder Ärger gemacht hatten waren tausende von Muslimen in Europa und anderswo die Dinge wie „God bless Hitler“ (Gott schütze Hitler), Juden ins Gas gerufen hatten, in Oslo wurde von muslimischen Jugendlichen versucht ein von Juden bewohntes Viertel an zu greifen. In London haben muslimische Demonstranten in agressivster Art und Weise Polizisten bedroht und vor sich her getrieben. In Frankreich haben schon mehrere tausend Juden das Land wieder verlassen wegen Repressalien und Bedrohung durch Muslime. In Brüssel wie übrigens in Schweden auch werden immer häufiger unverschleierte Frauen Opfer von religös motivierten Vergewaltigungen. In Dänemark mussten Christen auf dem Weg zur Kirche von Muslimen beschützt werden da sie von anderen „Muslimen“ immer wieder bedroht wurden.
Und muslimische Einwanderer nehmen immer wieder gerne das Kirchenasyl in Anspruch um sich vor Abschiebung zu bewahren. Würde ich solches als Fremder in einem islamischen Land versuchen würde es mir schlecht ergehen. Im niederländischen Gouda haben marokanische Jugendliche versucht auf dem Rad vorbeifahrende Mädchen zu steinigen. Der Nikolaus wird auf der Strasse angegriffen und das Weihnachtsfest wird immer häufiger zur Diskussion gestellt ob man es öffentlich verbannen sollte (auch wenn ich den Kommerz darum auch nicht leiden mag). In Indonesien hat wurde direkt aus einer Moschee vom Gebetsrufer zur Vertreibung der Christen in der Stadt aufgerufen.
Ibo bitte informier Dich mal etwas eingehender. Das sind keine Wahnvorstellungen sondern Fakten.
Und auch gerade die Ägypter sollten mal ganz ruhig sein, da sie schon seit Jahrzenten die Kopten aufs Übelste unterdrücken (Klöster, Geschäfte und zum Teil ganze Dörfer werden abgefackelt) und vor kurzem erst unter dem Vorwand der Seuchenbekämpfung tausende von Schweinen entwendet hatten, diese in Gruben warfen, mit Chemikalien übergossen und bei lebendigem Leibe begruben. Und auch hierfür gibt es nicht die geringste möglichkeit zur Rechtfertigung.
es ist eine Tatsache, dass nach dem Einsturz der 2 Türme eine regelrechte Islamhetze entstanden ist.
Es ist genauso traurig, dass unwissende Menschen, die nicht mal eine schulische Bildung genossen haben, auf der Straße jubeln und Hasstiraden rauslassen. Solltest du nicht ein bißchen schlauer sein?
Findest du nicht, dass Menschen, die eine Bildung genossen haben etwas mehr hinterfragen sollten, anstatt nur Bilder aus dem TV oder Internet auszuwerten? Diese Entwicklungsländer oder besser gesagt Drittländer werden von Diktaturen regiert, die den Islam als Machtmittel politsch ausnutzen und so die Bevölkerung beeinflussen.
Ich will nicht weiter auf den 11.Sept. eingehen, da ist nicht mal klar, wer überhaupt die Türme zum Einsturz gebracht hat. Die offiziele Version glauben nur Hinterwäldler.
Back to the topic
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Kriminalstatistiken hin und her, Deutschland hat ein Migrantenproblem durch eine falsche Politik und Intoleranz, genauso Frankreich etc…das nur auf Moslems abzuwälzen ist die größte Schande. Dadurch ist erst diese Islamfeindlichkeit angestiegen.
Studien da, Prognosen dort, studiert mal die Juden, aber das würde medientechnisch zu heikel werden, da traut man sich nicht ran. Ich habe nichts gegen Juden, ich will nur auf die gesteuerten Medien aufmerksam machen.
Also unterstellt mir nicht ein Antisemit zu sein.
Scheinbar gibt es Bedarf. Verweisen möchte ich auf ein Essay vom Institut für Menschenrechte mit dem Titel: “Das Islambild in Deutschland. Zum öffentlichen Umgang mit der Angst vor dem Islam.” Ein sehr differenziertes Essay, welches sehr gut ins Thema passt und zugleich alle Seiten beleuchtet. http://tinyurl.com/ldkx29
Der Artikel ist ganz im Sinne von Ayub Axel Köhler und trägt m.E. dazu bei das Thema Rassismus zu religiösieren… Ich frage mich auch, inwieweit es fördernd ist, die DIK als „schwärmerischen Dialog“ zu diffamieren. Das Geschriebene wirkt für mich wie eine Hetzschrift, die die „Opferrolle“ wieder aus der Puppenkiste holt. Schade, dass man es nicht bei dem sehr guten Kommentar – mit der berechtigten rhetorischen Frage, was wäre eigentlich wenn die Rollen anders wären? – von Herrn Senol belassen konnte…
Sehr geehrte Frau Celen,
mein zentrales Anliegen in dem Beitrag besteht darin, darauf aufmerksam zu machen, dass die Islamfeindlichkeit mittlerweile eine besondere Ausprägung in Deutschland erfahren hat; insbesondere wenn man die anderen Elemente zur Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit zum Vergleich heranzieht. Zu diesem Ergebnis kommen eine Vielzahl von Studien, Reports und Diskriminierungsberichte. Einige habe ich oben genannt. Ich erlaube mir hier des Weiteren auf die Langzeitstudie GMF-Survey hinzuweisen. Die Ergebnisse legen unter anderem die Vermutung nahe, dass sich Fremdenfeindlichkeit in Deutschland gerade gegen Migranten türkischer Herkunft richtet, die wiederum Muslime sind. Islamophobie wird von Soziologen daher als religiöse Komponente der Fremdenfeindlichkeit gedeutet. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt übrigens auch die weitaus bekanntere Allensbach-Studie. Bei der Mehrheit der Nichtmuslime in Deutschland musste eine große Bereitschaft festgestellt werden, Muslimen fundamentale Rechte zu beschneiden. Viele europäische Regierungen haben übrigens die Bedeutung dieser Problematik durchaus erkannt. So durfte ich etwa 2007 auf der Internationalen OSZE-Konferenz gegen Islamfeindlichkeit in Cordoba an konkreten Vorschlägen und Mitteln für den Kampf gegen diskriminierendes Verhalten gegenüber Muslimen mit Regierungsvertretern mitarbeiten. Die deutsche Vertretung hat sich leider damit begnügt, auf die Islamkonferenz hinzuweisen.
Die Antisemitismusforschung und die an ihr angelehnten Untersuchungen zur Islamophobie als „religiösieren“ des Themenkomplexes „Rassismus“ abzutun ist in diesem Sinne zumindest fahrlässig. Die Islamfeindlichkeit wird in der Forschung als „Sonderform“ der Fremdenfeindlichkeit eingestuft (vgl. etwa Deutsche Zustände, Wilhelm Heitmeyer). Islamfeindlichkeit kann sich aber zu einer eigenständigen Konfliktlinie auswachsen. Dagegen helfen aber keine „schwärmerischen Dialoge“. Mit dieser Aussage soll die Islamkonferenz nicht „diffamiert“ werden, wie Sie meinen. Ich halte die Konferenz für einen wichtigen Schritt mit bedeutenden Signalwirkungen; behalte mir aber selbstverständlich vor, die Konferenz durchaus zu kritisieren. Sie ist leider weitgehend ergebnislos geblieben, um die geschilderte Lage zu entschärfen. Die Islamfeindlichkeit wurde in keiner Arbeitsgruppe genügend diskutiert. Dagegen begünstigen m.E. die oben geschilderten konkreten staatlichen Handlungen eine Atmosphäre des Misstrauens.
Überdies bin ich nicht der Meinung, dass der Hinweis auf die Islamfeindlichkeit in Deutschland und die Suche nach Ursachen und Motive ablehnender Einstellungen eine Hetzschrift für das Herausholen der „Opferrolle aus der Puppenkiste“ bedeutet. Die Bekämpfung von Menschenfeindlichkeit ist ein Schwerpunkt der Menschenrechtspolitik in Deutschland. Es muss uns gelingen, Islamfeindlichkeit als eine Verletzung der Menschenwürde wahrzunehmen – wie es beim Antisemitismus gelungen ist. Ungeachtet dessen, halte ich Diskriminierungen grundsätzlich für entscheidende Hindernisse bei der Integration von Migrantinnen und Migranten in die Aufnahmegesellschaft. Die Integrationspolitik wird zwangsläufig fehlschlagen, wenn die Gleichheit für alle Mitglieder der Gesellschaft, einschließlich der Minderheiten und Zuwanderer, nicht gewährleistet wird.
Die Tragödie in Dresden hat einen Namen: Mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen in deutschen Gerichtssälen.
Dann nennen Sie mal konkret Beispiele bzw. Fakten.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass deutsche Gerichte in Bezug auf Sicherheitsvorkehrungen „lasch“ sind.
In jedem Gerichtsgebäude wird man beim Eintritt (Haupteingang) durchsucht, ähnlich wie beim Flughafen.
@ibo
„Dann nennen Sie mal konkret Beispiele bzw. Fakten.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass deutsche Gerichte in Bezug auf Sicherheitsvorkehrungen “lasch” sind.
In jedem Gerichtsgebäude wird man beim Eintritt (Haupteingang) durchsucht, ähnlich wie beim Flughafen.“
Erstens hat der Angeklagte es geschafft, ein Messer in den Gerichtssaal (!!!) zu schmuggeln und zweitens waren offenbar keine Sicherheitskräfte in unmittelbarer Reichweite, die sofort eingeschritten sind. Immerhin hatte der Täter genug Zeit, 18 mal (!!!) zuzustechen. Ich finde, da muss man schon die Frage nach den Sicherheitsvorkehrungen stellen.
Pingback: Deutsche Presse vom 09.07.2009 – Dresden, Sauerland Gruppe, Stasi, Jackson, China, Uiguren, Türkei | MiGAZIN
Anmerkung der Redaktion: Volksverhetzende Leserkommentare werden heute ausnahmsweise zu dokumentationszwecken freigeschaltet.
Ich habe jetzt die Kommentare sehe aufmerksam gelesen. Seid ihr sicher das ihr alle Volksverhetzenden Kommentare freigeschaltet habt?
Neben der Islamphobie sollte migazin auch mal die Deutschphobie vieler türkischer Bürger und türkischer Medien thematisieren.
Wir Deutsche warten immer noch (wohl vergeblich) auf eine Entschuldigung für die rassistischen, volksverhetzenden antideutschen Kommentare z.b. in Milliyet, Hürriyet und etlichen türkischen Fernsehsendern anlässlich des „Brandanschlages“ von Ludwigshafen.
Eine weitere Frage, die mich brennend interessiert: Hat der Polizist nur daneben geschossen oder gezielt geschossen? War doch ein Knieschuss, oder!?
Dieser Fehlschuss ist imho zeimlich vernachlässigt in dieser Diskussion.
Guten Tag,
habe mir die Kommentare und Reaktionen durchgelesen und möchte eine kleine Anmerkung machen.
Ein krimineller türkischer Jugendlicher –“ der Muslime“ = Erklärung Islam?
Der Islam hat in seinem Leben KEINEN Stellenwert! seine Lebensweise widerspricht seiner Religion, für sein Verhalten gibt es andere Gründe! Genauso das aufgeführte Verhalten gegenüber Frauen (anbaggern etc.),wie erwähnt, ist konträr zum Islam –wann wird das wohl endlich verstanden?
Es ist genauso unsinnig, eine deutsche Straftat im islamischen Ausland mit– „der Christ“ also Christentum=Erklärung abzutun. Für einige Menschen spielt in Deutschland Religion keine entscheidende Rolle, inclusive Migranten.
Das in Deutschland ein islamfeindlicher / verachtender Tonus vorherrscht -dem kann ich zustimmen.
Dies lässt sich in meinen Augen nicht runterspielen,verharmlosen – oder gar mit schlicht rassistischen, ferner mit Schuldzuweisungen auf Fehlverhalten muslimischer Mitbürger, rechtfertigen.
Auch die Medienlandschaft zieht mit, echt ätzend.
Die Einstellung : jetzt tötet mal einer eine Muslima und schon drehen die durch — ist etwas einfach strukturiert.
Was in Dresden passiert ist, steht für eine grundsätzliche Problematik der Diskriminierung. Ich kenne viele Muslime welche im Alltag diffamiert werden, obwohl sie arbeiten, Toleranz ausüben, neben anderen Muslimen auch christliche Freunde haben,Steuern zahlen und sich „assimilieren“ …
Das Problem liegt schlicht darin, dass sie anders sind -Muslime.
Ich beobachte die Entwicklung sehr besorgt und bin überzeugt, dass antiislamische Übergriffe noch gehäufter vorkommen werden, sogar extreme Taten wie der Mordfall in Dresden kein Einzelfall bleiben wird…
Wir müssen aufmerksam damit umgehen,diskriminierendes Verhalten sollte keinen Platz finden -andere Wege mit Problemen,Ängsten und Unverständnis umzugehen sollte für uns Deutsche als so fortschrittliches Land (Muslime befinden sich ja bekanntlich noch im Mittelalter, typischer Vorwurf) ja wohl möglich sein.
Ich habe nach einigem Suchen den wohl nahezu einzigen Platz auf dieser Welt ausgemacht, wo Christen und Muslime in enger Freundschaft zusammenleben.
http://www.youtube.com/watch?v=uOrvTXGtSBI
Das wäre durchaus überall möglich, nur dazu müsste vor allem der Islam endlich einmal entideologisiert werden, was er einigen hundert Jahren und speziell seit Anfang des letzten Jahrhunderts ist. Und ich denke nicht das Angriffe gegen Muslime grundsätzlich mit Rassismus zu verbinden sind. Ich glaube sogar, das es meistens die reine Ablehnung des eben „ideologisierten“ Islam ist. Wenn es diese Art des Islam nicht gäbe wäre es nie zu 9/11 und auch schon vorher stattfindenden Terrorangriffen (z.B. Flugzeugentführungen) gekommen.
Nur damit so etwas wie oben im Film funktioniert bräuchte es auf beiden Seiten eine gehörige Portion Toleranz. Da sieht es bei so einigen Menschen auf beiden Seiten immer noch ziemlich mau aus.
Bemerkenswert ist, das wie auch in Deutschland schon wenige Hassprediger nötig waren um die Muslime in ein schlechtes Licht zu bringen und in genanntem Filml sogar nur ein einziger Hassprediger gereicht hatte das die erste Kirche gebrannt hatte. Bemerkenswert ist aber auch das die ansässigen Muslime eigenhändig dafür gesorgt haben, das dieses üble Subjekt die Heimreise angetreten hat. Das sollte man für die Zukunft auch verstärkt von eben solchen Muslimen wie im Film gezeigt auch in Deutschland erwarten. Es muß sich unmissverständlich abgegrenzt werden. Dieser innermuslimische Kampf muß ausgefochten werden, damit endlich Klarheit herrscht und Mißtrauen abgebaut werden kann. […]