Hessischer Rundfunk
Keine muttersprachlichen Sendungen mehr
Der Hessische Rundfunk stellt ab dem 1. Januar 2010 den Betrieb der Mittelwelle und somit die muttersprachlichen Sendungen aufgrund von finanzieller Not ein. Programme in der Muttersprache seien sowieso nicht besonders relevant für die Integration, laut dem hr- Hörfunkdirektor Heinz Sommer. Die Meinungen gehen jedoch auseinander.
Von Filiz Keküllüoglu Freitag, 17.07.2009, 6:57 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 04.09.2010, 1:47 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
Der Hessische Rundfunk stellt als Folge der Etat-Kürzungen ab dem 1. Januar 2010 den Betrieb der Mittelwelle ein. Davon sind hauptsächlich die muttersprachlichen Programme betroffen, die eine Sendezeit von 3 ½ Stunden pro Tag umfassen. Bisher werden Programme auf Italienisch, Türkisch, Griechisch, Russisch, Jugoslawisch, Spanisch und Polnisch gesendet. Das Sparprogramm sieht die komplette Streichung dieser muttersprachlichen Sendungen vor.
Der Kern der interkulturellen Fachredaktion soll weiterhin erhalten bleiben– jedoch nicht mehr in dieser Form. Die MitarbeiterInnen der interkulturellen Redaktion werden an die anderen Redaktionen angedockt. Themen, die vor allem Menschen mit Migrationshintergrund betreffen und interessieren, werden dadurch erheblich gekürzt, wenn nicht komplett von der Agenda entfernt.
Die Zusammensetzung der interkulturellen Redaktion ist sehr heterogen mit „richtigen Gastarbeiterkindern“ sagt Gunther Schneider, der ehemalige Redaktionsleiter der Ausländerprogramme, „weshalb wir einen anderen Blickwinkel für die Themen entwickelt haben“. Diese etwa 20 MitarbeiterInnen sind in einem ständigen Dialog mit den Initiativen und Organisationen der MigrantInnen. Aufgrund dieser besonderen Beschaffenheit bildet die interkulturelle Redaktion nach wie vor ein Kompetenzzentrum für Integrationsthemen, was auch der hr-Hörfunkdirektor Dr. Heinz Sommer bestätigt. Durch die Umstrukturierung seien jedoch Stellenverluste für diese JounalistInnen nicht auszuschließen.
Ausländische Sendungen sind relevant für die Integration…
Schneider sieht die komplette Streichung der muttersprachlichen Programme als ein falsches Signal für die Integration. Nach seiner Auffassung sind die muttersprachlichen Sendungen wichtig, um den Menschen mit Migrationshintergrund das Gefühl zu vermitteln, dass sie mit ihrer Mehrsprachigkeit akzeptiert werden.
Im Rahmen des nationalen Integrationsplans, der im Sommer 2007 von Bund, Ländern und Gemeinden, aber auch von VertreterInnen der MigrantInnen sowie vielen nichtstaatlichen Organisationen verabschiedet worden ist, haben die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ebenfalls Verantwortung für die Integration übernommen. Aus dem nationalen Integrationsplan ist zu entnehmen, dass unterschiedliche fremdsprachige Medienangebote für MigrantInnen kontinuierlich einen Beitrag zur sozialen und kulturellen Integration geleistet haben. Manche spezifischen Probleme und Fragen der Integration werden in deutschsprachigen Medien oft nur „unzureichend“ beantwortet, da sich der Großteil ihres Publikums nicht für diese Fragen interessiert. Außerdem wird in diesem Integrationsplan deklariert, dass die Ethnomedien vor allem jene erreichen, die der deutschen Sprache noch nicht ausreichend mächtig sind. Somit treffen sie die Problemgruppe der Integrationspolitik. Für die MigrantInnen stellen diese Medien auch eine glaubwürdige Kommunikationsplattform in allen Handlungsfeldern dar, die relevant für die Integrationspolitik sind. Gesellschaft
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Ich weiß nicht, ob das wirklich ein Thema ist.
Wir haben ja ohnehin unsere Programme aus dem Internet oder der Schüssel, das reicht mir persönlich schon!
Derartige Programme haben bisher auch nieetwas bewirkt. Und außerdem haben wenige ihr zugehört. Sie waren ohnehin krtitiklos, wie auch zahnlos.
Da haben sich ohnhin nur die Kinder der Vollaufgegangen einen Arbeitsplatz gefunden. Vom Problembewußtsein – keine Spur – und nur ein nachgeplappere deutscher Nachrichten!
Die Entscheidung war für mich ohne Belang!
und die nächste hiobsbotschaft: „Ab 2010 keine türkischen Lehrkräfte mehr nach Deutschland vorgesehen“
[…]
Bitte ändern – letzte Absatz wurde vewrbessert – Danke!
Auch in dieser Frage würde es den meisten Eltern wohl nicht viel ausmachen, was das stetige Abnehmen rechtfertigen könnte, an dieser Art der Wissensvermittlung. Kinder deren ein oder auch beide Elternteil e aus der Türkei kommen, haben im Grunde ein größeres gespaltenes Verhältnis zu beiden Staaten, was den Erwachsenen so nicht einleuchten will.
Zum einen ist es das Land ihrer Eltern und Vorfahren, aber sie kennen es dennoch nur vom Hörensagen und als vermeintliches „Urlaubsland“, was auch wirklich nur eingeschränkt gesagt werden kann. Denn von der Notwendigkeit immerzu Geld sparen zu müssen, wird die Türkei von den Kleinen sehr eingeschränkt erlebt und wahrgenommen, also nicht als das typische Urlaubsland, wie es eben deutsche Kinder es kennen und erleben, sondern eher als Verwandtenbesuch, und ein Wiedersehen mit den Großeltern. Für diese Kinder wird dadurch die Heimat der Eltern nach zwei Wochen mehr als sehr langweilig und öde. Anstatt, z. B. einen zweiwöchigen Badeurlaub mit einzuplanen und das auch jedes Mal immer woanders, wird der Aufenthalt in der Türkei dann eher wohl zum langweiligsten Teil des Jahres. Bis dann die Kinder und zu heranwachsenden Jugendlichen diese Türkei, dann später beinahe schon anfangen gar nicht mehr zu mögen. Das aber wäre wohl ein sehr schlechtes Ergebnis!
Dadurch, dass man ja vermeintlich immer nur spare, was in der heutigen Zeit doch mehr dann ein Selbstbetrug sein kann, denn die meisten können das gar nicht mehr, wird den Kindern und Jugendlichen nicht das ermöglicht, was ihnen und auch einem selbst zustehen würde, wenigstens auch mal für kurze Zeit vom Dorfleben auszureisen und ein anderes Türkei zu erleben.
Hier sind vielleicht die türkischen Reiseveranstalter mal gefragt, wenn sie sich neue Kundenkreise erschließen wollten! Eine Möglichkeit zu schaffen, dass man einen Türkei-Urlaub so erlebt, wie es die Europäer erleben und dennoch den Besuch zu den Verwandten mit einschließt, vielleicht diese man mit einladen könnte! Hier ein offenes Wort an Herr Vural und anderen Veranstaltern! Hier erwartet sie ein völlig neues Marktsegment!
Aber zurück zum türkisch Unterricht:
Wer mit diesen und anderen Einschränkungen die Heimat der Eltern kennenlernt, mag diese Sprache mit der Zeit wohl auch nicht mehr so gerne erlernen, zumindest in der Form, wie es sich eigentlich stets gehört! So dass es später ein leichtes wäre, auch an einer türkischen Universität den Unterricht mit zu verfolgen. Denn, wenn ich eine lebendige Sprache nicht richtig anwenden kann, weil ich sie sehr eingeschränkt erlernt habe, und mir die Möglichkeiten Vorort genommen wurden, dann kann das nicht gut gehen.
Fast jeder dieser jungen Menschen wird schon von weitem als ein „Almanci“ erkannt, und mit dem ersten Ausspruch schon belächelt. Wer derartiges immer wieder erfährt, wird so auch irgendwie gedemütigt, ersucht immer weniger den Mund aufzumachen. So werden auch dem letzten jungen Menschen die Sympathien für die eigene ursprüngliche Sprache beraubt. Auch weil nicht jeder in Deutschland in einer Stadt wohnt und die Eltern wenig Wissenswertes beitragen können, damit man dann später ein gutes türkisch sprechen kann. Aber selbst, die wenigen, die einen Chance haben, können diese nicht umfänglich anwenden, weil sie zu Hause nicht in gleichem Maße von den eigenen Eltern gefördert und flankierend unterstützt werden. Daneben gilt es natürlich ja auch in Deutschland die deutsch Sprache gefestigt zu erlernen, wie z.B. in Grammatik, Rechtschreibung und Silbentrennung; und natürlich kommt noch zu dieser hohen Belastung für die Kinder eine englische Sprache dazu, die man als erste Fremdsprache in Deutschland noch zu erlernen hat.
Soll dieses Kind noch auf das Gymnasium wird zudem noch von einer weiteren Palette von Sprachen, wie Latein, Altgriechisch, Französisch, Italienisch, Spanisch u.a. Sprachen eingenommen!
Allzu verständlich wird dann die Haltung der Eltern, wenn diese dann notgedrungen freiwillig die Entlastung ihrer Kinder sich wünschen, und das ist natürlich dann wohl noch eher mit dem Türkischen möglich!
Und genau hier muss eigentlich ein komplettes Umdenken stattfinden. Der türkische Lehrer oder die türkische Lehrerin, die für die Unterrichtung der Kinder mit einer türkischen Herkunft nach Deutschland ausgesendet wurde, müsste immer in die jeweiligen Schulen wandern, wenn dies von den Eltern gewünscht wäre, damit nicht die Kinder den langen und mühseligen, wie auch oft genug umständlichen Weg vor sich haben.
In den unteren Jahrgangsstufen sollte denn auch nur der türkische Sprachunterricht erteilt werden, d.h. man sollte sich nur auf das Erlernen der türkischen Sprache beschränken. Später dann, und nur dann sollte man sich auf die wesentlichen Punkte in türkischer Geschichte und Sozialkunde einlassen und diese objektiv vermitteln. Alles andere sollte nur noch wie ein Ballast abgeworfen werden, damit auch die Eltern, die bisher auch von dieser Seite aus große Vorbehalte hegten, z.B. von Minderheiten, hier einen leichten Zugang zu dieser neuen Art der Wissensvermittlung in türkischer Sprache finden. Schließlich sollen auch sie schnell erkennen, dass es alles nur zum Vorteil, auch für ihre Kinder sein kann, wenn sie es ihren Kindern freiwillig ermöglichen!
Denn diese Kinder sind die Zukunft und das Potential für beiden Kulturen!