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Bülent Arslan

Das christliche und muslimische Menschenbild stimmen überein

Ein Türke in der CDU – geht nicht! „Geht doch!“ sagt Bülent Arslan, Geschäftsführer des Instituts für interkulturelle Management- und Politikberatung (imap) und Vorsitzender des Deutsch-Türkischen Forums der CDU in Nordrhein-Westfalen. Das engagierte CDU-Mitglied und der Experte für Integrationsthemen erzählt in einem Gespräch mit MiGAZIN, wie er das ‚C‘ der CDU mit dem Islam vereint, über Vor- und Nachteile eines Migrationshintergrundes in seiner Partei, die Öffnung und Zukunft der CDU oder über seine Prognose zur Bundestagswahl 2009.

Von Derya Gül Mittwoch, 23.09.2009, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 21.08.2010, 13:13 Uhr Lesedauer: 7 Minuten  |  

MiGAZIN: Warum sind Sie als Türkischstämmiger Mitglied der CDU?

Bülent Arslan: Es ist eigentlich recht unspektakulär. Ich wollte mich politisch engagieren und dann habe ich mir die Partei ausgesucht, die meinem politischen Grundverständnis entspricht. Ich komme weder aus der linken Ecke noch aus einer linken Familie, daher war es klar, dass es eine Partei sein würde, die sich im konservativen Spektrum befindet.

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MiGAZIN: Und was ist mit dem ‚C‘ in der CDU? Schließlich repräsentiert die Partei christliche Werte, Sie sind aber Muslim.

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Arslan: Die Frage hier ist, von welchen Werten wir reden. Es geht nicht darum, ob es christliche oder muslimische Werte sind, sondern um was für Werte es sich handelt. Christliche Werte sind nicht immer gleichzusetzen mit Konservativen. Auch sozialistische Werte können konservativ sein. Das ‚C‘ in der CDU bedeutet, dass sich die Partei in ihrem Menschenbild auf das christliche Menschenbild stützt. Das heißt, die CDU geht davon aus, dass der Mensch von Gott geschaffen und deswegen einzigartig und seine Würde unantastbar ist. Und daraus wird vieles auf politische Fragen abgeleitet wie z. B. Fragen zur Abtreibung, Genmanipulation usw. Das ist natürlich ein Menschenbild, das mit einem konservativen türkischen oder auch muslimischen Menschenbild voll übereinstimmt.

MiGAZIN: Welche Rolle spielt die CDU in Ihrem Leben? Hat Sie die CDU geprägt und wenn ja, in welcher Form?

Arslan: Auf jeden Fall. Durch meine Arbeit in der Partei habe ich sehr, sehr viel gelernt über Politik, aber auch für meine persönliche Sozialkompetenz.

MiGAZIN: Wie ist Ihr Selbstbild? Sind Sie Deutscher oder Türke?

Arslan: Ich bin ein Deutscher türkischer Herkunft.

MiGAZIN: Welchen Effekt hat Ihr Migrationshintergrund auf Ihre politische Arbeit? Gibt es Vor- oder Nachteile?

Arslan: Beides trifft zu: Heutzutage bedeutet ein Migrationshintergrund in allen Parteien insofern einen Vorteil, als dass man relativ schnell auffällt. Wenn man halbwegs gut ist, kann man dies auch für sich nutzen, um weiterzukommen in der Parteihierarchie. Auch ist der Migrationshintergrund ein Vorteil, wenn man innerhalb einer großen Gruppe kandidiert. Wenn z. B. 30 Kandidaten für zwanzig politische Ämter kandidieren, hat man als jemand mit einem nichtdeutschen Namen den Vorteil, aufzufallen. Nachteile sehe ich bei der Kandidatur um eine einzige Stelle. Wenn vier oder fünf Personen für ein Amt kandidieren, oder aber auch nur zwei, ist der Migrationshintergrund ein Nachteil.

MiGAZIN: Was bedeutet für Sie Integration?

Arslan: Integration bedeutet, sich innerhalb einer Gruppe als Gruppe zu fühlen. Es ist ein beidseitiger Prozess: Menschen mit Migrationshintergrund müssen sich als Teil Deutschlands fühlen. Genauso müssen Deutsche die Migranten als Teil Deutschlands sehen und anerkennen.

MiGAZIN: Wie schätzen Sie – als Experte der Integrationsthematik – den tatsächlichen Effekt unseres dreigliedrigen Schulsystems auf die Integration junger MigrantInnen in Deutschland ein?

Arslan: Bildung ist ein heikles Thema, weil es in Deutschland zu den letzten Themen gehört, die noch ideologisch besetzt sind. Das jetzige Schulsystem, ein Kompromiss zwischen den linken und bürgerlichen Forderungen, ist in seiner Wirkung im Bezug auf Integration nicht optimal. So wie die Schule jetzt aufgestellt ist, wirkt sie in Großstädten integrationshemmend, weil der Anteil der Migrantenkinder in den Hauptschulen überdurchschnittlich hoch ist. Deswegen sollten wir die Hauptschule verändern: Die Vorbereitung auf praktische Berufe sollte bei diesen Schulen im Vordergrund stehen. Im ländlichen Raum hingegen tritt dieser integrationshemmende Effekt nicht auf, weil dort die Mischung anders ist. Dieses Problem wird sich aber von allein lösen: Aufgrund der demografischen Entwicklung werden langfristig Schulen geschlossen werden müssen. Deshalb wird es einen Umstieg auf ein zweigliedriges Schulsystem geben, in dem es ein Gymnasium und eine Art Mischform zwischen Real- und Gesamtschule gibt. Hamburg ist ein aktuelles Beispiel hierfür und ich denke, dass sich dieser Entwicklungstrend weiter verbreiten wird. Interview Politik

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  1. OG_Semmo sagt:

    Die CDU ist gegen
    – den Doppelpass
    – den EU-Beitritt der Türkei
    – das kommunale Wahlrecht für Ausländer
    – die Begriffe „Einwanderungsland“ und „multikulturelle Gesellschaft“
    – die Abschaffung des Asylkompromisses
    – Einbürgerungs- und Einwanderungserleichterungen
    – den Ehegattennachzug
    – die Visumsfreiheit für Verwandte im Ausland

    Die CDU hat schon mehrfach gegen Minderheiten Wahlkampf gemacht, Stichwort: „Wo kann man hier gegen Ausländer unterschreiben?“ oder „Kinder statt Inder“ oder „Jugendkriminalität=Ausländerproblem“.

    Warum sollte man trotzdem die CDU wählen, Herr Arslan????

    • Johanna sagt:

      „Die CDU hat schon mehrfach gegen Minderheiten Wahlkampf gemacht, Stichwort: “Wo kann man hier gegen Ausländer unterschreiben?” oder “Kinder statt Inder” oder “Jugendkriminalität=Ausländerproblem”.“

      Sie erinnern sich anscheinend nicht korrekt.

      Roland Koch der CDU Hessen hatte dafür plädiert, kriminelle jugendliche Ausländer abzuschieben. Hierbei vertritt er genau meine Meinung und die vieler anderer Deutschen.

      Wenn jemand, der sich am CDU-Stand informieren wollte, sagte,

      “Wo kann man hier gegen Ausländer unterschreiben?”

      dann ist dies keine Aussage der CDU!

      Ich sage heutezutage:

      „Inder + Kinder“, denn gebildete Inder stellen in Deutschland kein Problem dar. Im Gegenteil: gebildete Inder sind eine Bereicherung für unser Land!

      Den dritten von Ihnen zitierten Spruch kann ich nicht einordnen. Vielleicht haben Sie eine Quelle?

  2. Derya sagt:

    Ich selber finde die Mehrheit der Dinge, für die die CDU steht, auch nicht kompatibel mit den Themen, die jemanden mit Migrationshintergrund, und im Speziellen einen Türkischstämmigen, beschäftigen. Daher wollte ich auch mehr darüber wissen, wie er darauf gekommen ist, ausgerechnet der CDU beizutreten.
    Ich muss aber gestehen, dass ich den Ansatz von konservativem Werteverständnis interessant und durchaus plausibel fand.
    Aber der CDU würde ich deswegen noch lange nicht beitreten.

  3. Werner sagt:

    Die CDU ist gegen den „Doppelpass“: so wie ihn die Türken verstehen, gibt es ihn nirgendwo. Ein Staat der sich ernst nimmt, wird ihn auch nicht zulassen. Es war ja auch Rotgrün, die das Ausufern mit den Doppelpässen beendert hat.

    Die CDU ist gegen den EU-Beitritt der Türkei: Ich weiß garnicht, was da im Programm steht. Mal selber nachgeschaut? Tatsache ist doch, dass Merkel seit sie Bundeskanzlerin ist, nur noch von „pacta sunt servanda“ spricht. Die CDU ist eine große Partei. Da gibt es Befürworter des Beitritts – und Gegner. Es soll sogar in der Türkei Gegner des EU-Beitritts geben. Wurde er nicht zeitgleich Griechenland und der Türkei angeboten? Die Türkei sagte damals Evet (?). Auch ist festzuhalten, dass die CDU den Beitritt nicht zum Wahlkampfthema gemacht hat!!!

    Die CDU ist gegen das kommunale Wahlrecht für Ausländer: Ausländer aus Nicht-EU-Staaten. EU-Bürger haben auch nur das Wahlrecht, weil man zur Zeit noch von der politischen Union träumt. Wenn die Iren den Lissabon-Vertrag ablehnen und die EU dann zerfällt, wird es auch schnell ein Ende mit dem Wahlrecht der EU-Bürger haben. Was denkt denn ihr?

    Die CDU ist gegen die Begriffe “Einwanderungsland” und “multikulturelle Gesellschaft”: stimmt. Könnte viel dazu schreiben, aber das würde dann ein zu langer Beitrag.

    Die CDU ist gegen die die Abschaffung des Asylkompromisses: ??? Unser Asyl ist doch eine Farce. Davon profitieren doch nur Menschen, die ein Schlepper bezahlen können – der oft sein „Gewerbe“ von der Türkei aus betreibt. Der Großteil der Migranten wird das genauso sehen.

    Die CDU ist gegen Einbürgerungs- und Einwanderungserleichterungen: Was soll man denn da noch leichter machen? Sollen wir uns noch mehr Probleme ins Land holen? Davon haben wir nun wirklich genug. Die Einwanderung und Einbürgerung sind bei uns leichter als in den meisten „Einwandererländern“!! Behaupte ich mal.

    Die CDU ist gegen den Ehegattennachzug: Man muß doch nicht Ehen, die zum Scheitern verurteilt sind, auch noch fördern. Wo die Liebe stark genug ist, wird der Bräutigam seine Frau schon nach Deutschland bekommen!!

    Die CDU ist die Visumsfreiheit für Verwandte im Ausland: ??

    Ich bewundere den Mut von Bülent Arslan! Ich bin mir nicht sicher, ob Menschenbild bei Christen und Muslimen gleich sind. Aber gerade die Christen in der CDU stehen für viele Werte, die auch Muslimen wichtig sind. Sofern sie in Deutschland angekommen sind und ihre „anatolische Perspektive“ abgelegt haben, ist die CDU für viele die richtige Wahl. Ist es nicht auch so, dass die religiösen Minderheiten in der Türkei die AKP wählen oder gewählt haben??

    • Arab3:16 sagt:

      Wenn ein Kevin Kuranyi drei Pässe besitzen darf, warum darf ein türkischstämmiger nicht wenigstens 2 besitzen??? Und natürlich wird der Doppelpass in Deutschland geduldet. EU-Bürger dürfen beispielsweie 2 Pässe besitzen, das gleiche gilt für Marrokaner, Libanesen, Iraner und noch für paar andere.
      Rot-Grün wollte den Doppelpass für alle einführen ist aber an der Unterschriftenaktion der CDU gescheitert, schon vergessen lieber Werner?

      Natürlich ist die Union gegen den EU-Beitritt der Türkei!!! 2004 wollten die sogar eine Unterschriftenaktion deswegen machen. Die CSU hat dieses Thema während des Europawahlkampf wieder einmal thematisiert und Frau Merkel hat sich vor einigen Monaten mit Sarkozy gegen einen Beitritt geäußert!!! Natürlich gibt es auch Türken die gegen den Eu-Beitritt sind, überwiegend sind das aber Nationalisten.

      Ein Lette der seit 3 monaten hier lebt, darf an Kommunalwahlen teilnehmen, ein Türke der seit 30 Jahren hier lebt hingegen nicht. Finden sie das gerecht????

      Natürlich sind wir ein Einwanderungsland und eine multikulturelle Gesellschaft, was denn sonst? Oder wollen sie mir sagen die ganzen Türken, Italiener, Araber usw. wurden hierhin entführt??? Schauen sie sich mal die heutigen Großstädte oder Schulklassen an, da sieht man doch am Besten die Multikulturalität der Gesellschaft.

      Zum Thema Asylkompromiss: Das heutige Asylrecht ist ein Farce!!! Ich kenne Leute die vor einigen Jahren in den Irak oder nach Afgahnistan abgeschoben wurden sind, obwohl dort iummer noch Krieg herrscht. Das ist doch unverantwortlich sowas!!!
      Meine Eltern sind selber als Asylbewerber nach hier gekommen und aus mir ist trotzdem was geworden. Beim heutigen Asylrecht, hättenmeine Eltern niemals Asyl erhalten. Deswegen bin ich gegen den Asylkompromiss!!!

      Wenn sie Einwanderer und Eingebürgerte als „Probleme“ bezeichnen, stimmt mich das sehr traurig.
      Was man machen könnte? Ganz klar: Keinen sinnlosen Einbürgerungstest (den würde die Mehrheit der Deutschen noch nicht mal bestehen!) und flexible Einbürgerungfristen. Warum soll man einen gut Integrierten erst nach 8 Jahren einbürgern und nicht schon nach 4-5 Jahren????

      Ich bezog mich auf die Sprachkentnisse die Nachzügler seit einigen Jahren nachweisen müssen. Warum gilt diese Regelung für Türkische Nachzügler/innen aber nicht für amerikanische oder japanische Nachzögler/innen? Sind die mehr wert bzw, besser als türkische Nachzügler/innen??? Ich halte diese Regelung für diskriminierend!!!

      Dasselbe gilt auch für die Visumsfreiheit.

      Ich bewundere Herr Arslan nicht, warum können sie ja anhand meiner Positionen sehen, die unvereinbar sind mit christdemokratischen Positionen.

      Die CDU vertritt also die selben Werte wie Muslime??? Aha sehr interessant,. Ich kenne keinen Moslem der für den Irak-Krieg ist, der die Unterschriften-Aktion der CDU toll fand oder findet. Ich kenne auch keinen Moslem der gegen Rumänen pöbelt oder Chinesen erwürgern will. Und es gibt auch nicht viele Molems die für Lohndumping sind.

      Die religiösen Minderheiten wählen überwiegend AKP, das stimmt. Das liegt aber auch daran, dass die AKP die Rechte der Minderheiten enorm gestärkt hat, d. h. eine minderheitenfreundliche Politik betreibt.
      Vergleichen sie nur mal die Situation der Kurden anfang der 90er und heute. Aber auich die anderen Minderheiten profitieren von der Politik der AKP.

      Und was macht die CDU mit den Minderheiten hier???
      Richtig: WAHLKAMPF!!!! Siehe Hessen-Wahl ´99 und ´08 oder NRW-Wahl ´00

      • Boli sagt:

        @Arab 3:16

        Natürlich gibt es auch Türken die gegen den Eu-Beitritt sind, überwiegend sind das aber Nationalisten.

        Sie haben vergessen zu erwähnen das viele Türken Nationalisten sind. Und dieses Verhalten ist generell nicht begünstigend für Beitrittsverhandlungen.

        Ich bezog mich auf die Sprachkentnisse die Nachzügler seit einigen Jahren nachweisen müssen. Warum gilt diese Regelung für Türkische Nachzügler/innen aber nicht für amerikanische oder japanische Nachzögler/innen?

        Vielleicht gibt es ja Studien dazu aber ich denke Sie brauchen bloß die Schulbildung von amerikanern, japanern und türken zu vergleichen. Ich wette mit Ihnen das die Türken auf jeden Fall auf dem dritten Platz landen im Vergleich mit vorgenannten Einwanderergruppen. Außerdem heiraten die meisten der Amerikaner, Japaner Deutsche. Es geschieht also weniger wegen Arbeit sondern fast ausschließlich der Liebe wegen. Dazu sind so gut wie alle Japaner die nach Deutschland Akademiker. Dieses Land braucht keine weiteren schlecht gebildeten Menschen. Außerdem ist der weitere Zuzug von Türken schon alleine deswegen nicht mehr erwünscht um in einer immer komplizierter werdenden Welt zukünftige ethnische Konflikte (Bürgerkriege – siehe Jugoslawien) zu verhindern. Das heißt eine ethnische Dominanz innerhalb von Migrantengruppen ist eigentlich überhaupt nicht wünschenswert sondern sehr gefährlich!! Und da ist man sich doch logischerweise bei amerikanischen (alte Verwandtschaft) und japanischen (Kultur des Respektes), sowie EU Angehörigen (ebenso engere Verwandtschaft der Mentalität) sicherer oder?? Außerdem hat man gesehen was los ist wenn in Palästina Krieg ist. Glauben Sie diese Judenhetze von tausenden muslimischen „Demonstranten“ wurde von den Europäern mit Begeisterung aufgenommen??

        Zum Thema Asylkompromiss: Das heutige Asylrecht ist ein Farce!!! Ich kenne Leute die vor einigen Jahren in den Irak oder nach Afgahnistan abgeschoben wurden sind, obwohl dort iummer noch Krieg herrscht. Das ist doch unverantwortlich sowas!!!

        Vorher wurden auch alle Flüchtlinge aus dem Irak pauschal in Europa aufgenommen. Jetzt holt man sich lieber die schwer verfolgten Christen ins Land (fragen Sie mal in Schweden nach, da hat man die Schnautze voll!!). Zurückgeschickt werden denke ich nur noch Muslime. Und die sollen mal schön ihr Süppchen nach der vollständigen Vertreibung der irakischen Christen (mindest. 1 Millionen) selber kochen und wenn sie mögen sich gegenseitig massakrieren (Sunniten – Schiiten). Aber dann ohne die Christen. Die sind dann hoffentlich schon in Sicherheit.

        Ich halte die CDU auch nicht für christlich. Aber nur weil eine Partei keine durchgehend migrantenfreundliche Politik macht muß die Partei nicht schlecht sein. Sie haben offensichtlich immer noch nicht verstanden das man als Einwanderungsland das RECHT hat sich auszusuchen welche Einwanderer man will.
        In Dubai wurden zu Beginn der Wirtschaftskrise tausende von Ausländern laut Ausländergesetz aufgefordert innerhalb von 4 Wochen zu verschwinden da man sie nicht mehr braucht!! Das zum Thema Ungerechtigkeit. Es kommt immer darauf an aus welchem Blickwinkel man es betrachtet.

  4. Selçuk sagt:

    „Sofern sie in Deutschland angekommen sind und ihre “anatolische Perspektive” abgelegt haben, ist die CDU für viele die richtige Wahl.“

    Hallo Werner,
    was meinen Sie mit „anatolischer Perspektive“?

    Danke für die Antwort.

  5. OG_Semmo sagt:

    Zu allerst: OG_Semmo und Arab3:16 ist die selbe Person, nämlich ich selber ;)
    Keine Ahnung warum 2 unterschiedliche Namen eingeblendet werden, ich hab da nichts dran verändert.

    Um eins mal klar zu stellen: Natürlich kann die CDU diese Postionen vertreten, sie darf sich dann aber nicht wundern, dass sie so schlecht bei Moslems abschneidet.
    Von nichts kommt bekanntlich auch nichts ;)

    Mit Nationalisten meinte ich in erster Linie MHP-Anhänger. Die sind gegen den EU-Beitritt der Türkei. AKP-und CHP-Anhänger überwiegend dafür ;)

  6. Werner sagt:

    > was meinen Sie mit “anatolischer Perspektive”

    Selcuk,

    das man alles danach beurteilt, was gut für die Türkei ist und nicht danach, was gut für Deutschland ist. Das habe ich versucht griffig mit „anatolischer Perspektive“ zu benennen.

    • Markus Hill sagt:

      Sehr kreativ. Kann man zum Zuspitzen eines Sachverhalts durchaus gebrauchen. Unterstreicht auch noch einmal die Problematik „Bildungsferne“ (Kernpunkt der derzeitigen Misere).
      ABER (ich weiss, war jetzt nicht Ihr Kernpunkt):
      Die Seite migazin.de ist natürlich auch interessengetrieben. Ein Lobby-Forum wie andere Seiten für andere Themen auch. Ich glaube, da tut man sich halt eher schwer damit, den Grundsachverhalt der Diskussion immer von ALLEN Seiten ausgewogen zu diskutieren. Es geht in vielen Beiträgen halt nicht darum, was die Mehrheit der Deutschen an Wünschen in der Einwanderungspolitik hat, sondern um Partizipationswünsche der türkischen Migrantengruppe (unter dem Strich gesehen). Wohl auch von vielen, die in der Tat noch nicht innerlich in Deutschland angekommen sind.
      Man kann viele der Dinge, die hier propagiert werden aus deutscher Sicht nicht als zielfördernd ansehen. Da prallen halt zwei Gruppen (Einwanderer und „Bio-Deutsche“) aufeinander. Gut erscheint mir, dass man zumindest transparent einmal diese „anatolische Perpektive“ kennenlernt. Und dass man miteinander diskutiert – ohne Harmonie zu heucheln.
      By-the-way: Ich weiss nicht, ob viele der Äusserungen hier auch immer repräsentiv sind (viele Türken, die ich kenne, haben oft ganz andere Ansichten, wie hier in Artikeln und Forenbeiträgen dargestellt – d. h. DIE TÜRKEN/ANATOLIER gibt es der Form auch wieder nicht!:-)

  7. Werner sagt:

    > Wenn ein Kevin Kuranyi drei Pässe besitzen darf, warum darf ein türkischstämmiger nicht wenigstens
    > 2 besitzen???

    Wichtig ist doch welcher gilt, oder? Und was die Türkei angeht, brauchen wir keine weitere ungebetene Einmischung! Ludwigshafen schon vergessen?

    Auf lange Sicht gilt: Einbürgerung oder Rückführung! Ein drittes gibt es nicht. Stellen Sie sich nur mal vor, die Kurden würden hinter dem Rücken Ankaras sich noch die Staatsbürgerschaft eines Nord-Kurdistan besorgen. Was wäre wohl in der Türkei los?

  8. Werner sagt:

    > Meine Eltern sind selber als Asylbewerber nach hier gekommen und aus mir ist trotzdem was geworden.
    > Beim heutigen Asylrecht, hättenmeine Eltern niemals Asyl erhalten. Deswegen bin ich gegen den
    > Asylkompromiss!!!

    Arab, hier stellt sich für mich zunächst die Frage, ob Ihre Eltern in ihrer Heimat politisch verfolgt wurden! Oder ob sie zu den 99% Asylsuchenden gehören, die lediglich nach Deutschland einwandern wollen. Das Asyl hat in aller Regel nichts mit politischer Verfolgung zu tun. Es sind Wirtschaftsflüchtlinge, sonst nichts. Einwanderungsländer schöpfen die „Sahne“ ab, gehen streng nach eigennützigen Kriterien vor. Und selbst dann gibt es genug Probleme bei der Eingliederung. Und was macht Deutschland? Ich will die Menschen, die zu uns gekommen sind, nicht pauschal abqualifizieren. Es sind tolle Menschen gekommen, eine prächtige Bereicherung Deutschlands. Aber das ist leider nur die eine Seite der Medaille. Manchmal meint man, es sei die „kleinere“.

    Warum wollen die Menschen überhaupt nach Deutschland einwandern? Vielleicht sollte Deutschland die Türkei übernehmen, damit die Menschen dort auch in ihrer Heimat eine Perspektive haben. Aber so wird es ja auch kommen!

    Sie schreiben, dass aus Ihnen etwas geworden ist. Aber sind Sie sicher, dass Sie auch in Deutschland Wurzeln geschlagen haben? Mit Bezug auf Erdogan möchte ich fragen: was ist das größere Verbrechen: die Assimilation oder die Entwurzelung?

    • Mehmet sagt:

      „Warum wollen die Menschen überhaupt nach Deutschland einwandern? Vielleicht sollte Deutschland die Türkei übernehmen, damit die Menschen dort auch in ihrer Heimat eine Perspektive haben. Aber so wird es ja auch kommen!“

      siehe Geschichte und die Folgen…

    • Arab3:16 sagt:

      Werner sie sind für mich das das Paradebeispiel warum Integration nicht funktionieren kann.
      Man wird einfach von der Mehrheit nicht akzeptiert, da kann man machen was man will oder wie soll ich sonst ihre letzte frage verstehen???
      Nur weil ich hier einige Sachen kritisiere, stellen sie sofort meine Loyalitäöt zu diesem Land hier in Frage????
      Gehts noch?????
      Integration kann nur gelingen wenn
      a) Einwanderer bereit sind Opfer zu bringen um hier mit der Mehrheitsgesellschaft zusammenleben zu können und wenn
      b) die Mehrheitsgesellschaft bereit ist die Einwanderer zu akzeptieren
      b) sehe ich nicht bei ihnen. Sier gehören zu der Sorte Deutscher, die meinen man müsse deutsches Blut in sich haben, um Deutscher zu sein.

      Trauri, traurig

      • Johanna sagt:

        „Man wird einfach von der Mehrheit nicht akzeptiert, da kann man machen was man will“

        Was kümmert Sie die „Mehrheit“?

        Mir reichen persönliche Freunde (aus aller Welt).

        Arbeitsmäßig müssen beim Arbeitnehmer Sachkenntnis, Disziplin, Fleiss und Einfühlungsvermögen, um gut mit seinen Kollegen u.a. auszukommen, vorhanden sein.

        Manche Menschen mag man, andere nicht.

        Da ist es schon schwierig, von „der Mehrheit“ zu sprechen, genauso, wie Sie sich weigern würden, wenn man „die Migranten“ über einen Kamm scheren wollte.

        Was natürlich ein absolutes „No No“ ist, ist die Religion bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit in den Vordergrund zu schieben.

        • Markus Hill sagt:

          Interessanter Punkt. Erscheint mir auch ein Problempunkt bei Diskriminierungserfahrungen zu sein. Noch haben wir keine „grossen Bruder“, der das Denken kontrolliert. Ich empfinde Meinungsfreiheit als ein sehr hohes Gut. Im Zweifelsfalle (Güterabwägung) würde ich lieber Beschimpfungen von Deutschen über Türken bzw. von Türken über Deutsche eher aktzeptieren, als die Knebelung der Meinungsfreiheit (im Rahmen der geltenden Gesetze – wobei ich gerade Anti-Diskriminierungsgesetze für sehr problematisch halte, auch für die zu schützenden Gruppen). Manchen Leuten erscheint es sehr schwer verständlich, zu akteptieren, dass man Zuneigung oder Respekt nicht per Gesetz verordnen kann und dass es für JEDEN eine normale Erfahrung darstellt, dass man von dem einem gemocht und dem anderen halt nicht gemocht wird. Es ist halt oft schwer, vom Leben Gerechtigkeit einzuforden.:-)

      • Markus Hill sagt:

        Zitat:
        a) Einwanderer bereit sind Opfer zu bringen um hier mit der Mehrheitsgesellschaft zusammenleben zu können und wenn
        b) die Mehrheitsgesellschaft bereit ist die Einwanderer zu akzeptieren
        b) sehe ich nicht bei ihnen. Sier gehören zu der Sorte Deutscher, die meinen man müsse deutsches Blut in sich haben, um Deutscher zu sein.“
        Ihren Punkten a und b stimme ich zu. Die Worte vom Vorredner erscheinen sehr hart. Aber das mit dem „deutschen Blut“ etc. habe ich nicht daraus entnehmen können. Wie kommen Sie zu der Vermutung? (einfach nur, warum sich vielleicht aus seinem Text sich dieser Eindruck bei Ihnen ergeben hat)

  9. Werner sagt:

    Arab,

    ehrlich gesagt, ich sehe keinen Zusammenhang zwischen dem, was Sie schreiben, und meinem Posting. Ihre Unterstellungen sind zudem eine üble Verleumdung!

    Ich hatte geschrieben, dass das Asyl in Deutschland eine Farce ist. Und schon war, als es endlich geändert wurde. Sie hatten sich als Kind von Asylanten „geoutet“. Leider haben Sie nicht beantwortet, ob Ihre Eltern denn nun wirklich politisch verfolgt wurden? Ich muss nun vermuten, dass auch Ihre Eltern zu den 99% Pseudo-Asylanten gehören, die sich ihre „Einwanderung“ erschlichen haben.

    Da Sie Ihre Religion erwähnt haben, die doch eigentlich nichts zu Sache tut, würde mich interessieren, was der Islam zu dem Lug und Trug sagt, der um das Asyl betrieben wird?

    Eigentlich gehörte das Asyl (als „Recht“!) ganz abgeschafft! Dann vielleicht könnte Deutschland aktiv Einwanderung organisieren. So kommen viele Leute, die hier nicht hingehören. Und die noch dazu Geld an einen Schlepper bezahlen, der oft genug von der Türkei aus operiert.

  10. Werner sagt:

    Zu „multikulturellen“ Gesellschaft: auch so ein schwammiger Begriff, der die Gefühle überschwappen läßt, ohne näher definiert zu sein. Deutschland mit sein vielen Landsmannschaften war – in gewissem Sinne – immer schon „multikulturell“. Hierzu bedurfte es keiner Zuwanderer. Es gab auch immer in Deutschland verschiedene „Religionen“. Ein „un roi, un loi, une foi“ (ein König, ein Gesetz, ein Glaube) gab es nie in Deutschland. Wenn auch das Zusammenleben nie so gut „organisiert“ war, wie z.B. im Osmanischen Reich.

    Aber da jemand die Schulen als Beispiel für das neue „multikulturelle Deutschland“ angeführt hat: wie sieht es denn mit den Ergebnissen, dieser Schulen aus? Es mag ja einen Türken mit Stolz erfüllen, wenn er von Schulen erfährt, wo 90% der Kinder einen sogenannten „Migrationshintergrund“ haben. Von den schulischen Leistungen her sind es aber gerade diese Schulen, die uns Sorgen bereiten müssen!!!

    Da, wo Deutschland Spitzenleistungen erbringt (an den Technischen Hochschulen, in der Industrie, an den Spitzen-Gymnasien, in der gewerblichen Ausbildung, etc.), gibt es so was wie eine „Leitkultur“, ein Bewußtein der „Einheit in Vielfalt“. Also bitte nicht mehr die Hauptschulen der Großstädte als Leuchttürme des Multikulti hinstellen!!