Studie
Das Bild deutscher Studenten über “die Anderen”
Einer Studie der Firat Universität zufolge werden muslimische und türkische Studenden seitens ihrer deutschen Kommilitonen mit Argwohn betrachtet. Studenten aus anderen Ländern und einer anderen Religionszugehörigkeit würden dagegen grundsätzlich akzeptiert.
Freitag, 09.10.2009, 8:10 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:45 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
An der Befragung, die unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Mustafa Yagbasan durchgeführt wurde, nahmen 388 Studentinnen und Studenten des Fachbereichs Sozialwissenschaften der Universitäten Hamburg und Magdeburg teil. Die Erhebung stand unter dem Titel: „Die Wahrnehmung des Anderen unter dem Gesichtspunkt der interkulturellen Beziehungen innerhalb der deutschen Gesellschaft”.
Das Islambild der deutschen Studentengemeinschaft ist sehr besorgniserregend, sagte Yagbasan der türkischen Presse. 82,8 Prozent der deutschen Studentinnen und Studenten würden den “Anderen” als “negativ” empfinden; als den „Anderen“ definierten sie dabei insbesondere Muslime und Türken.
Mit dem „Anderen“, so die Untersuchung, würden folgende Begriffe asoziiert: „Muslime, Türken, Blut, Tränen, Barbarentum, Terror, Schmerz, Hunger, Gewalt, nicht von uns, Ausländer, Ateisten und Feinde des Westens“; lediglich 17,2 Prozent der Studenten hätten neutrale bzw. positive Begriffe gewählt.
Die Befragten hätten zwar im Grunde eine positive Einstellung gegenüber Zuwanderung und Zuwanderern, sagte Yagbasan. Dies gelte jedoch nicht in Bezug auf Muslime und Türken. Ein Unterscheid zwischen Ost- und Westdeutschland sei dabei nicht festzustellen, obwohl es in Ostdeutschland keine nennenswerte muslimische Präsens gäbe. „Das auch in Ostdeutschland Muslime und Türken als „die Anderen“ empfunden werden, hat mit dem gesellschaftlich-politischen Diskurs in Deutschland und der medialen Darstellung des Islams zu tun“, glaubt Yagbasan.
Die Ergebnisse der Studie seien ferner als Absage für eine EU-Mitgliedschaft der Türkei zu deuten, so der Wissenschaftler. Gesellschaft Studien
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„388 Studentinnen und Studenten des Fachbereichs Sozialwissenschaften der Universitäten Hamburg und Magdeburg“?! Das ist ja wohl kaum repräsentativ. Sehr unprofessionell, das mal eben auf die gesamte deutsche Studentenschaft zu übertragen.
Nun ja. der Islam fährt die Ernte ein.
Ich bin auch der Meinung das man diese Umfrage auf mindestens 2000 Studenten und nicht nur an 2 Unis ausweiten sollte. Wobei ich aber schon denke das sich letztlich nicht all zu viel an den Ergebnissen ändern wird.
Allerdings bin ich auch froh das es überhaupt einmal solche Studien gibt. Meiner Meinung nach sollte man dies auf alle Bevölkerungsschichten in Deutschland und Europa ausweiten um überhaupt einmal einen Gesamtüberblick zu bekommen. Denn je nachdem wieviele Menschen man befragen würde. Dies könnte je nach Menge der Menschen schon fast einer Volksabstimmung oder zumindest einer Gesamtanalyse des Volkempfindens bezüglich dieses Themas sehr nahe kommen.
Im Prinzip stellt fast der komplette Artikel oben genau das dar was ich schon mehrmals versucht habe zu erklären. Nämlich, das die Deutschen schon lange nicht mehr das ausländerhassende Volk perse sind sondern eben nur mit dieser zu europäischen Gesellschaften völlig konträren Mentalität der Kompromisslosigkeit bezüglich überholter Traditionen und Religionseinstellungen ein echtes Problem haben.
Und dies habe ich erst vor kurzem in einem anderen Beitrag genau so dargelegt, siehe:
http://www.migazin.de/2009/10/05/rucktrittsforderung-nach-auslander-schelte/
Beitrag von mir, ich zitiere den für mich entscheidenden Satz:
—————————————
Boli sagt:
8. Oktober 2009 um 20:59
Zitat:
Das Problem meiner Meinung nach ist nicht wenn jemand (etwas) anders ist. Das Problem fängt aber dann an wenn jemand GANZ anders ist und auch so bleiben will.
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Und obige Überschrift des Artikels:
Einer Studie der Firat Universität zufolge werden muslimische und türkische Studenden seitens ihrer deutschen Kommilitonen mit Argwohn betrachtet. Studenten aus anderen Ländern und einer anderen Religionszugehörigkeit würden dagegen grundsätzlich akzeptiert.
Diese beiden Sätze bündeln für mich im Kern haargenau das Problem das im obigen Artikel bezüglich Unistudie herausgekommen ist.
Dies heißt für mich nicht gleichzeitig das in den westlichen Gesellschaften auch nicht genauso in manchen Bereichen ein Wertewandel nötig wäre, nur solche völlig konträren Ansichten wie bei problembezogenen Türken und Arabern sind natürlich keineswegs vorbildlich, erstrebenswert oder gar akzeptabel. Das würde uns komplett ins Mittelalter zurückwerfen.
Die Ergebnisse der Studie seien ferner als Absage für eine EU-Mitgliedschaft der Türkei zu deuten, so der Wissenschaftler.
Diese Info wundert mich gar nicht. Würde es diesbezüglich eine Volksbefragung geben, wären die Ergebnisse eigentlich Anlass genug, die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei sofort einzustellen.