Türkische Presse Europa
27.10.2009 – Marwa, Philipp Rösler, Oettinger
In der türkischsprachigen Presse in Europa vom Dienstag tritt die Berichterstattung über den Prozess um den Tod von Marwa el-Sherbini in den Fordergrund. Außerdem werden die Wahl Philipp Röslers zum Gesundheistsminister und Oettingers EU-Kommissariat aufgegriffen.
Mittwoch, 28.10.2009, 10:35 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 24.08.2010, 23:14 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Schuldig und schauspielernd – der Marwa-Prozess
Breiten Raum räumen die Zeitungen der Gerichtsverhandlung um den Tod von Marwa el-Sherbini ein. Besonders wird auf das Auftreten des Angeklagten und die massiven Sicherheitsvorkehrungen im und um das Gericht verwiesen. Dabei leiten die Medien mit sehr unterschiedlichen Schlagzeilen in die Berichterstattung ein.
„Schuldig und schauspielernd“ bewertet die TÜRKIYE. Die SABAH verweist auf die „bisher nicht da gewesenen Sicherheitsvorkehrungen in dem historischen Prozess“. „Sogar seine Augen hat er versteckt“ berichtet die MILLIYET. Für HÜRRIYET ist Alex W. „der Angeklagte mit der Schneemaske“, wobei die Zeitung Vor- und Nachnamen des Angeklagten nennt.
„Wir erwarten ein gerechtes Verfahren“
Mit diesen Worten zitiert die ZAMAN die Bewertung der muslimischen Religionsgemeinschaften. ZMD und Islamrat verwiesen auf den Islamhass des Täters und forderten die Verantwortlichen auf, die Augen vor diesem Problem nicht zu verschließen.
Schändung einer Moschee
Die TÜRKIYE räumt der Kritik des Bundes Islamischer Gemeinden Norddeutschlands Platz ein, der den Anschlag auf eine Moschee in Elsenfeld mit Tierblut und Tieraugen aufgreift. Dabei verwies der Vorsitzende des BIG, Ramazan Ucar, auf die Leserkommentare, die zu Islamthemen in manchen Medien veröffentlicht würden. „Diese führen vieles vor Augen“, sagte Ucar.
Die Stimme der Migranten
Als solcher wird der designierte Gesundheitsminister Philip Rösler (FDP) in der HÜRRIYET vorgestellt. Von Migrantenverbänden in Niedersachsen wurde demnach die Wahl Röslers als positiv empfunden. Rösler wird als Kenner der Türken und als wichtiger Akteur im Bereich Integration beschrieben.
Vom Gastarbeiter zum Staatsbürger
Auf dem außerordentlichen Parteitag äußerte sich die CDU-Vorsitzende Angela Merkel auch zum Thema Integration. Darüber berichtet die HÜRRIYET. Die Zeit des Gastarbeiterseins sei vorbei, sagte Merkel. Die Gastarbeiter seien nun Bürger, und man setze viel dafür ein, diese Menschen zu einem Teil der Gesellschaft zu machen. Jeder müsse sich im Land an Gesetze und Grundgesetz halten. Aber man müsse den Migranten auch alle Möglichkeiten zur Integration eröffnen. Von Migranten erwarte sie, dass diese Angebote auch wahrgenommen werden.
Vom Türkei-Unterstützer zum „Privilegierer“
So beschreibt die ZAMAN den Wechsel in der Personalie des deutschen EU-Kommissars. Der sozialdemokrat Günter Verheugen werde nun von dem Unionspolitiker Günther Oettinger ersetzt. Verheugen zeichnete sich dadurch aus, dass er vehement für die Aufnahme der Beitrittsgespräche mit der Türkei und für die Vollmitgliedschaft der Türkei eintritt. Von Oettinger sei zu erwarten, dass er nur noch für eine „privilegierte Partnerschaft“ eintreten werde.
„Komme nicht“-Gesetz in den Niederlanden
Die Niederlanden haben ihre Einwanderungsregeln noch einmal verschärft berichtet die SABAH. Danach sollen bei Familienzusammenführungen die Sprachforderungen erhöht werden. Auch die Anforderungen an die Einnahmen der Familie und die zur Vergügung stehende Wohnfläche sollen verschärft werden. Türkische Presse Europa
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