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Altenhilfe

Interkulturelle Öffnung

Die interkulturelle Öffnung in der Altenhilfe ist das Thema Abhandlung von Baric-Büdel, Zanier und Wagner mit Fokus auf Migranten im Gesundheitswesen und in der Pflege.

Von Montag, 21.12.2009, 8:01 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 05.09.2010, 1:57 Uhr Lesedauer: 35 Minuten  |  

1. Das Forum für eine Kultursensible Altenhilfe
Das Forum ist ein freier Zusammenschluss von Verbänden, MigrantInnen-Organisationen und Institutionen aus den Arbeitsfeldern der Altenhilfe und Migrationsarbeit sowie angrenzender Tätigkeitsfelder.

1.1 Entstehungsgeschichte

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  • 1999 Gründung des Arbeitskreis „Charta für eine kultursensible Altenhilfe“: Wohlfahrtsverbände, Organisationen der Altenhilfe und Migrationsarbeit
  • 1999 – 2002 Arbeit an dem Memorandum für eine kultursensible Altenhilfe, das von allen Wohlfahrtsverbänden sowie weiteren Organisationen und Institutionen der Altenhilfe und Migrationsarbeit verabschiedet und unterzeichnet wurde
  • 2002 Veröffentlichung des Memorandum und der Handreichung – herausgegeben vom Kuratorium Deutsche Altershilfe
  • 2002 – 2004 Planung der Kampagne für eine kultursensible Altenhilfe zur Verbreitung der kultursensiblen Altenhilfe und Interkultureller Öffnung (IKÖ) durch das Memorandum, die Handreichung und die Koffermaterialien als Instrumente der Kampagne
  • 2004 – 2005 Umsetzung der Kampagne: Memorandum bundesweit bekannt machen
  • 2006 Auswertung der Kampagne und Gründung des Forum für eine Kultursensible Altenhilfe
  • seit August 2008 Installierung der Geschäftsstelle des Forums

1.2 Struktur des Forums
Das Forum arbeitet freiwillig und selbstverantwortlich auf der Basis der Selbstverpflichtung der beteiligten Organisationen und der eigenen Arbeitsgrundlage. Es setzt sich aus einer Koordinationsgruppe auf Bundesebene, aus vier regionalen Gruppen mit Anlauf- und Koordinationsstellen: Nord, Ost, West und Mitte-Süd und seit August 2008 aus der Geschäftsstelle zusammen:

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Die Koordinationsgruppe definiert die Ziele und Inhalte der Arbeit des Forums und plant deren Umsetzung. Die Koordinierungsgruppe hat sich dazu eine Arbeitsgrundlage gegeben, in der die Ziele und Maßnahmen des Forums formuliert sind.

Die Geschäftsstelle unterstützt die Koordinationsgruppe bei der Organisation und Koordination der Umsetzung von Zielen und Maßnahmen des Forums.

Die vier Regionalen Anlaufstellen organisieren die Vernetzung unter den Einrichtungen die sich interkulturell öffnen wollen in der jeweiligen Region, sie bringen das Thema der IKÖ in die Öffentlichkeit und bieten Information und Beratung bei der Umsetzung vor Ort.

Die Mitglieder der Koordinationsgruppe des Forums sind:

  • Aktion Courage e.V. – Bonn
  • AWO Bundesverband und AWO Köln
  • Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration
  • Bundesverband für Information und Beratung NS-Verfolgte Bonn
  • Caritasverband Frankfurt e.V.
  • Deutsches Rotes Kreuz – Generalsekretariat Berlin
  • Diakonie Bundesverband – Berlin
  • Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. – Dortmund
  • KDA Kuratorium Deutsche Altershilfe – Köln
  • KompetenzZentrum interkulturelle Öffnung der Altenhilfe – Berlin
  • Stadt Wolfsburg – Ausländerreferat
  • Transkultureller Pflegedienst – Hannover
  • Interkulturelle Öffnung in der Altenhilfe 99

1.3 Inhalte
Zentrale Inhalte und Instrumente der Arbeit des Forums sind:

  • das Memorandum und die Handreichung für eine kultursensible Altenhilfe
  • die Materialienkoffer
  • die Kampagne für eine kultursensible Altenhilfe

Im Folgenden werden die sieben Bausteine des Memorandums zur Förderung der kultursensiblen Altenhilfe und Interkulturellen Öffnung (IKÖ) genannt.

Bausteine des Memorandums

  1. Abbau von Zugangsbarrieren zu Angeboten der Altenhilfe
  2. Kultursensible Pflege und Betreuung
  3. Interkulturelle Öffnung als Organisationsentwicklung
  4. Interkulturelle Teamentwicklung
  5. Kultursensible Pflege als Thema in der Aus- und Fortbildung
  6. Politische, fachliche und finanzielle Unterstützung und Beteiligung der MigrantInnen
  7. Anerkennung der Selbstorganisationen der MigrantenInnen als Partner

Dragica Baric-Büdel 1971 aus Bosnien und Herzegowina im Zuge des Familiennachzuges nach Deutschland eingewandert. Nach Studium der Erziehungswissenschaften an der UNI Dortmund, Mitarbeit in Projekten zur Integration und Sprachförderung ausländischer Kinder sowie in der Sozialberatung von Migranten/innen. 1998 bis 2000 Weiterbildendes Studium der Sozialen Gerontologie an der UNI Dortmund. Seit 2001 Referentin für interkulturelle Altenhilfe beim AWO Bundesverband, 2002 Mitentwicklung und Unterzeichnung des Memorandums für eine kultursensible Altenhilfe, 2004 – 2006 Koordinierung der bundesweiten Kampagne für eine kultursensible Altenhilfe.

Die fünf Materialienkoffer
In fünf Koffern sind die Ergebnisse einer auf Erfahrungswerten basierenden Literatur, Handreichungen, Arbeitshilfen, Berichten sowie Medien zu fünf Bereichen zusammengestellt:

  1. Fortbildung und Praxis der Altenpflege,
  2. Sozialraumorientierte Ansätze der kultursensiblen Altenhilfe und interkulturellen Öffnung,
  3. Dokumentationen von Projekten und Tagungen,
  4. muttersprachliche Informationsmaterialien für Migranten und deren Angehörige zu Leistungen und Angeboten des Altenhilfe- und Gesundheitssystems, zu Krankheitsbildern, Ernährungsinformationen sowie rechtlichen Rahmenbedingungen,
  5. Informationsreihe „Älterwerden in Deutschlang“ in türkischer und russischer Sprache.

Die Kampagne
Durch die Kampagne von Dezember 2004 bis Januar 2006 ist das Netzwerk unter den Interessierten und Mitstreitern für eine kultursensible Altenhilfe größer geworden:

  • 167 UnterzeichnerInnen des Memorandums für eine kultursensible Altenhilfe
  • 100 Interkulturelle Öffnung in der Altenhilfe davon viele Dienste und Einrichtungen der Altenpflege, Kommunen, Ausländerbeiräte, Seniorenbeiräte, Selbstorganisationen der Migranten/innen, Verbände
  • über 300 Aktionen haben bundesweit stattgefunden
  • Ca. 240 Träger und Einrichtungen haben sich beteiligt; davon:
  • 43 Träger der Freien Wohlfahrtspflege
  • 25 Kommunen
  • 13 Selbstorganisationen der Migranten10 private Träger
  • 8 Fachhochschulen / Universitäten
  • 4 Länder bzw. Landkreise
Gesellschaft

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