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Statistik

Kinder mit Migrationshintergrund besuchen noch zu selten eine Kita

Kinder mit Migrationshintergrund besuchen in Westdeutschland noch zu selten eine Kita. Dies ist das Ergebnis des Ländermonitors Frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann Stiftung. Dem geplanten Betreuungsgeld wird eine klare Absage erteilt - Buschkowsky spricht von Kindergartenpflicht.

Dienstag, 05.01.2010, 8:15 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 06.02.2020, 11:40 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Kleinkinder mit Migrationshintergrund besuchen in Westdeutschland noch zu selten eine Kindertageseinrichtung oder eine vergleichbare Bildungs- und Betreuungs­einrichtung. Zwar liegt die Teilhabequote von drei- bis sechsjährigen Kindern bei insgesamt 84 Prozent – zwischen den alten Bundesländern gibt es aber erhebliche Unterschiede. So liegen zwischen dem Spitzenreiter Baden-Württemberg (94 Prozent) und Schlusslicht Schleswig-Hol­stein (60 Prozent) immerhin 34 Prozent-Punkte. Das zeigen Ergebnisse des Ländermonitors Frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann Stiftung.

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Neben Baden-Württemberg besucht im Saarland (91 Prozent), in Rheinland-Pfalz (89 Prozent), Nordrhein-Westfalen (88 Prozent) und Hessen (86 Prozent) ein relativ hoher Anteil der Kleinkin­der mit Migrationshintergrund eine Kindertageseinrichtung oder Kindertagespflege. Größeren Nachholbedarf bei der frühkindlichen Bildung und Betreuung sieht die Bertelsmann Stiftung we­gen geringerer Beteiligungsquoten in Berlin (80 Prozent), Niedersachsen (76 Prozent), Bayern und Bremen (jeweils 75 Prozent) sowie in Hamburg (72 Prozent).

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In Schleswig-Holstein öffnet sich die Schere beim Besuch von Kindertageseinrichtungen beson­ders weit: Während hier 91 Prozent der drei- bis sechsjährigen ohne Migrationshintergrund eine Kita besuchen, sind es nur 60 Prozent der Kinder mit Migrationsgeschichte. Ähnlich auffällige Unterschiede gibt es in Bayern (95 zu 75 Prozent), Bremen (96 zu 75 Prozent) und Berlin (100 zu 80 Prozent). Die niedrigeren Beteiligungsquoten weisen aus Sicht der Bertelsmann Stiftung dar­auf hin, dass Kinder mit Migrationshintergrund häufiger nicht oder erst im letzten Jahr vor der Einschulung eine Kindertageseinrichtung besuchen.

„Wir müssen die Barrieren abbauen, die Kinder aus Zuwandererfamilien heute vom Besuch einer Kindertageseinrichtung fern halten. Sonst verschenken wir die Chance, dass auch diese Kinder durch einen mehrjährigen Kita-Besuch gefördert werden und hierbei ihre Sprachkenntnisse in Deutsch deutlich ausbauen können“, sagte Vorstandsmitglied Dr. Jörg Dräger von der Bertels­mann Stiftung. Das geplante Betreuungsgeld sei der völlig falsche Anreiz. Vielmehr sei es Auf­gabe der Politik, die Hindernisse zu beseitigen, Beteiligungsquoten von Kindern mit Migrations­hintergrund zu erhöhen und so Chancengerechtigkeit herzustellen.

Soll Kindergarten in sozialen Brennpunkten Pflicht werden?
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    Auch Heinz Buschkowsky, der Bezirksbürgermeister des Berliner Stadtteils Neukölln, kritisierte das Betreuungsgeld. Es sei „Rückschrittspolitik, weil dies die Unterschicht konserviert“. Damit hätte man die gesamte Vorschulerziehung in der Bundesrepublik kostenfrei für die Eltern anbieten können. Buschkowsky forderte eine verbindliche Vorschulerziehung und in sozialen Brennpunkten sogar eine Kindergartenpflicht.

    Andernfalls befürchte er, dass die Entwicklung der Kinder besonders in Zuwandererfamilien weiter zurück bleibe. „Wir müssen die Kinder aus den Milieus holen und verhindern, dass sie dort Klone ihrer Eltern werden“, begründete Buschkowsky seine Forderung. Gesellschaft Studien

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    1. elmo sagt:

      Tja.. wenn man keinen Platz bekommt…
      mein kleiner Neffe hatte auch kein Glück…
      Er wird 5 und kommt erst im August an eine Kita..
      Bei der Anmeldung an eine evang. Kita hat man uns klipp und klar gesagt..

      „Wir haben nur noch 4 Plätze. Bevorzugt werden zuerst evangelische Kinder, dann kommen die katholischen und zum Schluss- wenn Sie sehr viel Glück haben, die muslimischen. Und seien Sie bitte nicht so optimistisch.. Sie haben keine Chance.“

      Die Kita, die ihn ab August aufnehmen wird, liegt ca. 10km entfernt…
      Dann mal viel Spaß.

    2. schneider sagt:

      Und, Elmo, Sie hatten natürlich erwartet, dass ein _evangelischer_ Kindergarten zuerst einmal die kleinen Moslems aufnimmt, oder? Ich hingegen wundere mich schon, dass ein evangelischer Kindergarten katholische Kinder aufnimmt.

    3. Belladetta sagt:

      @elmo
      Ich weiß ja nicht, wo Ihr Neffe wohnt, aber in den allermeisten Bundesländern gibt es einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab dem 3. Lebensjahr und Sie können bei den zuständigen Ämtern Beschwerde einlegen, sollten diese behaupten, keine Plätze zur Verfügung zu haben. Mütter vertröstet man immer gerne…. Auch muss die Stadt die entstehenden Fahrtkosten für ein Kind übernehmen, sollte es nicht wohnortnah einen Platz finden. Erkundigen Sie sich da bitte genauer.