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Türkische Presse Europa

06.02.2010 – Diskriminierung, Braindrain, Gebetsruf

In der türkischen Presse in Europa vom Samstag verweigert eine Zahnärztin die Behandlung eines 16-jährigen wegen seines Vornamens. Außerdem wird die Abwanderung von türkischstämmigen Akademikern und der erste Gebetsruf in Rendsburg aufgegriffen. Außerdem äußerte sich Cem Özdemir zur eigenen Zukunft und zum möglichen Wahlausgang in NRW.

Montag, 08.02.2010, 13:32 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 24.08.2010, 23:49 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Zahnärztin behandelt Patienten wegen Namen nicht
ZAMAN, SABAH, MILLIYET und TÜRKIYE berichten über den Fall einer Zahnärztin in Donaueschingen, die die Behandlung eines 16 Jahre alten Patienten aufgrund seines Namens verweigerte. Der Name des Minderjährigen, „Cihad“, sei eine Kriegserklärung an alle Nicht-Islamisten. Der Patient besuchte die Praxis zwar bereits seit über zwei Jahren, wurde bisher jedoch von einem anderen Arzt betreut. Die Familie des Jungen reagierte empört. Sie hätte den Namen nicht aus religiösen gründen gewählt, sondern weil ihnen dieser gefiel. Die Zeitungen stellen auch klar, dass es sich bei diesem Namen um einen gängigen türkischen Namen handelt. Die Ärztin hat sich mittlerweile bei der Familie entschuldigt und ihr handeln im Rückblick als falsch betrachtet. Die Zeitungen weisen auch darauf hin, dass das Handeln der Ärztin eine Folge der Ausgrenzung in Medien und Politik und das Schüren von Vorurteilen ist.

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Podiumsdiskussion: Hochqualifiziert und international
Die ZAMAN berichtet von der Podiumsdiskussion „Hochqualifiziert und international – Chancen für den deutschen Standort?“ des futureorg – Instituts für angewandte Zukunfts- und Organisationsforschung zusammen mit der Stadt Dortmund. Diskutiert wurde auf dem Podium über die Gründe für die Abwanderung von Hochqualifizierten in das Ausland. An erster Stelle würden Akademiker, insbesondere mit türkischem Migrationshintergrund Deutschland verlassen. Kamuran Sezer, Leiter des Instituts, wies darauf hin, dass Akademiker im Durchschnitt drei Jahre nach einer Anstellung suchen müssen und 10 % keine Anstellung bekommen. Jeden dritten Akademiker würde es schließlich ins Ausland ziehen. Von den ca. 70 000 Studierenden mit türkischem Migrationshintergrund würden nach eigenen Ermittlungen 25 000 bis 30 000 nach dem Abschluss ins Ausland gehen wollen.

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Erster Gebetsruf in Rendsburg
HÜRRIYET und ZAMAN berichten über den ersten Gebetsruf in Rendsburg. Nachdem die Gemeinde die Erlaubnis für das täglich fünfmalige Rufen zum Gebet erhalten hat, werde sie dieses Recht jedoch nur Freitags nutzen, sagte der Gemeinde-Vorsitzende. Zum Freitagsgebet wurde dann auch das erste Mal öffentlich zum Gebet gerufen, nach der Vorgabe der Genehmigung jedoch nur mit 40 dB.

Cem Özdemir wird wieder kandidieren
Er werde wieder für den Vorsitz der Grünen kandidieren, erklärte Cem Özdemir auf einem Treffen des Alevi Business Network e.V. Davon berichtet die HÜRRIYET. Özdemir bewertete auch den möglichen Ausgang der Landtagswahl in NRW. Eine Weiterführung der CDU-FDP-Koalition sei nicht wahrscheinlich. Eines der möglichen Optionen wäre eine Schwarz-Grüne Koalition. Türkische Presse Europa

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  1. Boli sagt:

    Was auf Akademiker zutrifft, gilt eigentlich für alle Bereiche:

    http://www.stattweb.de/baseportal/Buecher&zeigen=140

    Was in Deutschland passiert gilt letztlich wie hier aufgeführt ebenso für Frankreich und wird sich wohl über kurz oder lang weltweit ausbreiten. Ein neuer kalter Krieg im gnadenlosen Einzelkampf um Geldmärkte, Wissen und Marktbeherrschung.

    Er steigert sich in der langfristigen Krise, die Castel von 1978 an beginnen lässt. Nach demselben Mechanismus, der auch in Deutschland greift, werden Arbeitsplätze und Lehrstellen immer weniger an erkennbare Bewohner der banlieues gegeben, je schwerer die Krise drückt. Damit entsteht verschärft ein Widerspruch, der jeden drückt, der durch Aussehen, Sprachbeherrschung, Familiennamen ausgesondert und erkannt werden kann.

    So wie ich es in der Vergangenheit auch schon gesagt habe. Es ist zwar keine schöne Nachricht, entspricht aber der Realität. Und das was in Großbritannien passiert bezüglich Studentenvisa ist im Prinzip ein weiterer Vorgeschmack auf das was noch kommen kann.