Berlin
Gymnasien setzen Klassen nach Herkunft und Religion zusammen
Die Herkunft und Religion ist für Berliner Gymnasien ein Auswahlkriterium für die Zusammensetzung von Schulklassen. Dies geht aus einer Antwort des Berliner Sentas auf eine Kleine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Özcan Mutlu hervor.
Mittwoch, 17.03.2010, 8:05 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 05.09.2010, 2:44 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
In einer Kleinen Anfrage erkundigte sich der Grünen-Abgeordnete Özcan Mutlu nach der Zusammensetzung von Schulklassen in Berliner Gymnasien. Konkret wollte Mutlu wissen, ob es dem Senat bekannt ist, dass mehrere Schulen „bewusst und gezielt“ Schüler nichtdeutscher Herkunft in einer Klasse zusammenfassen und somit Klassen mit extrem hohem und niedrigem Migrantenanteil schaffen. Wie der Grünen-Abgeordnete dem MiGAZIN mitteilte, wurde er zuvor von mehreren Eltern aufgesucht, die sich beschwerten, dass ihre Kinder in sog. Ausländerklassen gesteckt werden.
Die Antwort des Senats bestätigte die Vermutung Mutlus und die der Eltern. Am Askanischen Gymnasium, so der Senat, wurden Klassen mit unterschiedlichen Anteilen Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache zwischen 28 % und 55 % eingerichtet. Dabei habe sich die Schule von unterschiedlichen Organisationskriterien leiten lassen, u.a. Fremdsprachenfolgen oder der Organisation des Religionsunterrichts und der Sprachenfördermöglichkeiten.
Andersartigkeit der Schüler wird manifestiert
Zwar sei die Bildung von Klassen nach Herkunftssprache kein ausschließliches Organisationsprinzip „und sollte es auch nicht sein“, doch unterliege die Zusammensetzung von Klassen in der Verantwortung der Schule. „Sofern erkennbar ist, dass Schulen Beratungsbedarf hinsichtlich ihrer Schulorganisation haben, wird die regionale Schulaufsicht tätig werden“, so der Senat abschließend.
Für Mutlu ist die Antwort des Senats nicht ausreichend. „Der Senat möchte das Problem nicht wahrnehmen und meint, die Schulen machen das im Rahmen ihrer Eigenverantwortung“. Diese Praxis, so Mutlu weiter „muss sofort beendet werden, weil sie zu Segregation der Schülerschaft führt und damit die Andersartigkeit der Schüler manifestiert.“ Dem MiGAZIN kündigte Mutlu weiter an, dass er sich dagegen politisch einsetzen werde. Gesellschaft
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Man sollte lieber die Frage stellen warum es an unsere Schulen immer mehr Gewalt gibt!
Das diese Gewaltbereitschaft durch alle Nationalitäten geht wird hier wieder in der Diskussion vernachlässigt.
Alleine der letzte Abschnitt von Marek Weber zeigt mir das er als Elternteil mit dieser Auffassung versagen würde, denn Gewalt zeugt nur Gegengewalt.
Als Elternteil habe ich doch dafür zu sorgen das ich meinen Kindern vermitteln tue das jedes Leben seine Berechtigung hat und nicht meine Lebensweise vor allen anderen stelle.
Durch die Sozialen Unterschiede in den Klassen fängt das Problem doch schon an. Während die einen Schüler Markenartikel tragen werden die Sozialschwächeren die nur Günstigere Kleidung tragen voneinander gespalten. Durch eine Schuluniform könnte man erst mal dem etwas entgegen steuern aber das wollen die Eltern ja nicht es kostet ja wieder Geld.
Da frage ich mich dann ob das Wohl des Kindes den Eltern mehr wert ist als Geld?
Ein anderer Punkt der mir immer wieder auf Fällt ist, das Kinder und Jugendlichen heute mehr vor dem Fernseher und Computer/Spielkonsole sitzen als es zu unsere Zeit üblich war.
Eine Sportliche Aktivität würden den Kindern/Jugendlichen nicht schaden, zum einen werden dadurch auch Soziale Kontakte zu anderen geknüpft und zum anderen kann man der Passivität entgegen wirken. Im Vorfeld liegt es erst mal an den Eltern, das Sie vermitteln miteinander zu Leben und nicht gegeneinander. Ein Friedliches miteinander wird es erst auf der Welt geben wenn es keine Fanatischen Religionen und Nationalitäten gibt, sondern ein Kooperatives miteinander herrscht wo jeder seiner Tradition und Religion nach gehen/leben kann.
Ich war selbst auf einem Gymnasium mit einem sehr geringen Ausländeranteil (in meiner Klasse war ich der Einzige). Ich habe seitens meiner Mitschüler niemals rassistisches erfahren. Auch wurde ich ne ausgegrenzt, egal ob ich bei einem gemeinsamen Klassenfrühstück dankend die angebotene Wurst abgelehnt, oder an Ramadan in der Mittagspause nicht gegessen und getrunken habe. Ich war für meine Umgebung immer gleichwertig, und umgekehrt.
Jedoch muss ich sagen, dass ich seitens der Schulleitung, und einiger weniger Lehrer, tendenziell des Öfteren diskriminierende Äußerungen erfahren habe. Auch wenn es teilweise nur Randbemerkungen waren wie „Herr Türk, Sie wissen nicht wie man sich als Mitteleuropäer verhält“ (ich hatte während dem Unterricht mit meinem Sitznachbarn geredet), oder „Es gab einmal einen Lügner der sich Prophet nannte, und die ganze Bibel abgeschrieben hatte“ (ich hatte im Deutsch Unterricht irgendeinen Dichter, der übrigens nichts mit Religion zu tun hatte, aus Spass, da wir mit diesem Lehrer oft scherzten, einen Fälscher genannt).
Ich spreche perfekt und akzentfrei deutsch. Ich bin in diesem Land geboren und aufgewachsen. Ich sehe nicht unbedingt aus wie ein Türke. Ich verhalte mich nicht auffällig („kanackisch“), dennoch wird mir manchmal vermittelt, ich sei „etwas anderes“ als die „normalen Menschen“ (gemeint sind Deutsche). Man spürt das. Man fragt sich warum. Man schlussfolgert, dieser Mensch hat eine Neigung zu rassistischen/diffarmierenden/klischeehaften Äußerungen. Das ist aber die absolute Ausnahme. Damit will ich nur zum Ausdruck bringen, dass es solche, ich nenne es mal Klischees, gibt, die den entsprechenden Empfängern auch vermittelt werden, direkt oder indirekt. Ich möchte hier auch nicht sagen, der größte Teil der Deutschen ist völlig in Ordnung, denn dann würde ich mich selbst und „die Deutschen“ kategorisieren.
Hallo Fatih, danke dir für deinen Beitrag.
Diskriminierung… das ist so eine Sache. Früher hatte ich lange Haare und sah politisch eher links aus, obwohl ich nie politisch war. Aufgewachsen auf dem Land. Ich kann Euch sagen, ich habe Diskriminierung erlebt. „Langhaariger Bombenleger“, „Drogensuchtler“, „Penner“ waren so einige Begriffe, die ich zu Hören bekommen habe. Die Bewerbungsunterlagen eines Freundes von mir (ebenfalls langhaarig) landeten im Müll meines Chefs, er hatte mich ins Büro hereingerufen und zu mir gesagt: „Schau, der schaut so aus wie du (er wusste nicht, dass er ein Freund von mir war). Weißt du, so eine Bwerbung schaue ich mir gar nicht erst an“ und hat sie einfach in den Müll geschmissen. Ich muss dazusagen, ich wurde eingestellt, als ich normal aussah und kurze Haare trug.
Diskriminierung muss nicht immer rassistisch motiviert sein. Oder vielleicht ist das ja auch eine Art von Rassismus. Auf alle Fälle will ich damit sagen, dass eigentlich die meisten Menschen Idioten sind. Und ich werde mich nicht mehr davon beeinflussen lassen, was die Leute zu mir sagen. Prallt einfach an mir ab. Anders sein (und nicht dazugehören) Fatih, ist eigentlich sogar besser. Dazugehören kann jeder, anders sein ist ein Privileg!
Keine Ahnung
Just my 2 cents
petersen
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