Klaus Wowereit
„Integration ist nicht gescheitert!“
Am 15. März 2010 wurde zum vierten Mal der Preis der „Berliner Tulpe“ für den deutsch-türkischen Gemeinsinn verliehen. Der von der Körber-Stiftung mit 10.000 Euro dotierte Preis ging an die Aziz-Nesin-Grundschule und an Türkiyemspor e.V. Der regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, überreichte den Preis persönlich im Berliner Rathaus.
Von Gülseren Ölcüm Donnerstag, 18.03.2010, 8:05 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 05.09.2010, 2:44 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Der große Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt, als die Band „Orientation“ musikalisch die Preisverleihung eröffnete und der Beauftragte des Berliner Senats für Integration und Migration, Günther Piening, als Moderator die Anwesenden durch den Abend führte. In seiner Eröffnungsrede betonte Wowereit, dass die Integration nicht gescheitert ist. Viel mehr gäbe es Millionen Beispiele in denen die Integration gelungen sei.
Info: Das Wort Tulpe ist wie die Blume aus der Türkei um die Mitte des 16. Jahrhunderts nach Mittel- und Westeuropa gekommen. Es ist mit Turban verwandt und bedeutet im türkischen tülbent, aus dem dann im Laufe der Zeit die Tulpe wurde.
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Preise wie die „Berliner Tulpe“ seien richtige Akzente und würdigen diejenigen, die tagtäglich dafür arbeiten, dass Integration gelingt. „Menschen, die hier ausgezeichnet werden, lösen Probleme.“, so Wowereit. Gleichzeitig forderte er „ein intelligentes Zusammenspiel aus Staat, Wirtschaft und engagierten Personen“, da der Staat dies nicht allein bewältigen kann. Menschen wie Sarrazin tun sich „durch besonders dumme Bemerkungen“ hervor „die der Sache überhaupt nicht helfen.“ Und weiter noch:„Es wäre schön, wenn wir solche Protagonisten bei den nächsten Veranstaltungen sehen könnten. Sie sind ja schließlich öffentlich.“
Neben Wowereit sprachen auch Christian Wriedt, Vorsitzender der Körber-Stiftung, Tamer Ergün, Geschäftsführer Metropol FM, Nihat Sorgec, Geschäftsführer des Bildungswerkes in Kreuzberg (BWK) und Prof. Dr. Rita Süssmuth. Bundestagspräsidentin a. D. Süssmuth betont: „Wir sind in einem Lernprozess.“ Damit ging sie auf Nihat Sorgec`s Anmerkung ein, dass in Deutschland eine Begriffs- und Definitionsdebatte herrsche, in der mal von Ausländern, Migranten und nun von Menschen mit Migrationshintergrund gesprochen wird. Süssmuth hofft, dass „viele erleben, dass wir den Begriff Migranten nicht mehr gebrauchen werden.“ Gesellschaft
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