Ausbildungsinitiative
Unternehmer mit Migrationshintergrund sollen öfter ausbilden
Ministerin Schavan und Integrationsministerin Böhmer starten eine Ausbildungs-Initiative für junge Migranten, die von einer neuen Medienkampagne begleitet werden soll. Für Agnes Alpers (Die Linke) sind das nur „Sonntagsreden und Absichtserklärungen“.
Mittwoch, 24.03.2010, 8:05 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 13.09.2010, 2:13 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
„Arbeit bedeutet nicht nur ein geregeltes Einkommen. Genauso wichtig sind die damit verbundene gesellschaftliche Anerkennung und die Teilhabe an der Gesellschaft. Gerade für Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte ist die berufliche Ausbildung ein zentraler Schlüssel für eine dauerhafte Integration. Deshalb müssen wir für diese Gruppe vorhandene Zugangsbarrieren abbauen und deren Ausbildungsbeteiligung deutlich erhöhen“, sagte am gestern in Berlin Bundesbildungsministerin Annette Schavan anlässlich eines Treffens mit deutschen und ausländischen Wirtschaftsverbänden sowie mit der Staatsministerin für Integration Maria Böhmer. Die Teilnehmer des Treffens bilden zusammen die Initiative „Aktiv für Ausbildungsplätze“.
KAUSA – Die Koordinierungsstelle Ausbildung in ausländischen Unternehmen, ein Programmbereich des BMBF-Programms JOBSTARTER, übernimmt die Umsetzung der Maßnahmen. Weitere Informationen sowie Lehrgangsorte und Kontakte der Vorbereitungskurse finden Sie unter www.kausa.de
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Migranten sollen ausbilden
Ziel der Initiative ist es, die wachsende Wirtschaftskraft von Betrieben mit Inhabern mit Zuwanderungsgeschichte verstärkt zur Schaffung neuer Ausbildungsplätze zu nutzen. Denn derzeit gibt es in Deutschland zwar rund 580.000 Unternehmer mit Migrationshintergrund, aber die Beteiligung an der betrieblichen Ausbildung in diesen Unternehmen liegt mit 14 Prozent deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 25 Prozent.
Um dies zu ändern, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nun in 34 Städten Ausbilderseminare für Fachkräfte sowie für Unternehmer mit Migrationshintergrund. Bis Ende 2010 sollen nach erfolgreicher Teilnahme an der Qualifizierung 1.000 zusätzliche Ausbilder mit Migrationshintergrund das von den Kammern ausgestellte Zertifikat der Ausbildereignung in der Hand halten. Das BMBF finanziert die Kurse mit rund 900.000 Euro. „Mit einer eigenen Ausbildung können die Unternehmen den eigenen Fachkräftenachwuchs sicherstellen und einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels beitragen“, sagte Schavan.
„Junge Migranten sind die Fachkräfte von morgen. Das ist eine zentrale Botschaft der Initiative“, betonte Staatsministerin Maria Böhmer. „Schon jetzt bleiben viele Ausbildungsplätze unbesetzt, weil es zu wenige Bewerber gibt. Viele Unternehmen setzen deshalb bereits verstärkt auf die Ausbildung von Jugendlichen aus Zuwandererfamilien. Dabei profitieren die Betriebe von der Mehrsprachigkeit und den kulturellen Erfahrungen vieler Migranten. Vielfalt ist eine Chance! Um noch mehr Betriebe davon überzeugen zu können, führen wir diese Offensive für eine bessere Bildung der Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln weiter.“ Wirtschaft
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Warum sollten das nur „Sonntagsreden und Absichtserklärungen“ sein?
Zu lange haben z. B. türkische Unternehmen sehr selten ausgebildet. Das gehört aber zu Deutschland: Lehrlinge!