KAUSA Medienpreis 2010
Für eine differenzierte Berichterstattung
Für den KAUSA Medienpreis 2010 sind Menschen mit Migrationshintergrund mehr als Statistiken, Zahlen oder Codes aus überholten biologistischen Anschauungen.
Dienstag, 31.08.2010, 7:57 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 14.09.2010, 10:50 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Mit Statistiken und abenteuerlichen Interpretationen der Evolutions- und Vererbungslehre löst Bundesbanker Thilo Sarrazin eine Diskussion über die ‚Brauchbarkeit’ von Migrantinnen und Migranten aus. „Wenn ich Statistiken lese, dann sehe ich keine Menschen“, sagt Sarrazin. Was mehr über ihn aussagt, als ihm lieb sein kann.
Und das ist nicht die einzige Kurzsichtigkeit in seinen jüngsten Äußerungen. „Wir“ ist anders als bei Thilo Sarrazin kein ethnisches Pluralsubjekt, sondern die Mitte in Deutschland, zu der auch der arabische Gemüsehändler, der pakistanische Immobilienmakler oder die türkische Ärztin, mitsamt dem Respekt für ihre Person und Leistung in dieser Gesellschaft, gehört. Migrantinnen und Migranten sowie Deutsche mit Migrationshintergrund tragen zum deutschen Wirtschaftssystem viel bei, indem sie z.B. Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen.
Mit dem KAUSA Medienpreis 2010 werden Beiträge aus Hörfunk, Fernsehen und Print/Online ausgezeichnet, die zu einem besseren öffentlichen Verständnis der Vorteile der Vielfalt in Deutschland beitragen.
Von besonderem Interesse sind Artikel, die eine Sensibilisierung für Fragen der Vielfalt am Arbeitsplatz und für Bildungswege von Migrantinnen und Migranten sowie von Deutschen, die einen Migrationshintergrund aufweisen, erzählen.
Die eingereichten Beiträge werden von einer hochkarätigen Jury nach der Originalität und Kreativität, dem Nachrichtenwert und der Komplexität der Recherche und Vorbereitungsarbeit beurteilt.
Einsendeschluss ist der 15. September 2010. Informationen und Teilnahmebedingungen zum Medienpreis: www.kausa-medienpreis.de
Mit dem KAUSA Medienpreis 2010 möchte das BMBF den journalistischen Nachwuchs unterstützen und zu einer differenzierten Berichterstattung über kulturelle Vielfalt in Berufsbildung und Arbeitswelt beitragen. Nach dem Motto „Macht sie sichtbar! Bildungswege von Migrantinnen und Migranten“ sollen die Beiträge Gesichter und Geschichten von Menschen unterschiedlichster Herkunft bekannt machen, die von ihrer Ausbildung in Deutschland erzählen.
Den Gewinnerinnen und Gewinnern winken attraktive Geldpreise im Gesamtwert von 25.500 Euro sowie eine dreitägige Journalistenreise nach Istanbul. Die Preisverleihung findet im Rahmen einer großen Medienkonferenz am 7. Dezember in Berlin statt. Feuilleton
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Fachkräftemangel vs. Abschiebung Pflegeheim wehrt sich gegen Ausweisung seiner Pfleger
- „Diskriminierend und rassistisch“ Thüringer Aktion will Bezahlkarte für Geflüchtete aushebeln
- Verwaltungsgerichtshof Nürnberg muss Allianz gegen rechts verlassen
- Brandenburg Flüchtlingsrat: Minister schürt Hass gegen Ausländer
- Ein Jahr Fachkräftegesetz Bundesregierung sieht Erfolg bei Einwanderung von…
- Chronisch überlastet Flüchtlingsunterkunft: Hamburg weiter auf Zelte angewiesen