Modellprojekt
Standards für Diskriminierungsfreiheit im Bildungsbereich
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) unterstützt Hochschulen darin, Strategien eines diskriminierungsfreien Umgangs zu etablieren. Ziel ist es unter anderem der Benachteiligung aufgrund von Herkunft, Religion oder Weltanschauung entgegenzuwirken.
Montag, 13.09.2010, 7:56 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 13.09.2010, 7:56 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Das jetzt gestartete Modellprojekt „Diskriminierungsfreie Hochschule. Mit Vielfalt Wissen schaffen“ untersucht, wie Studium, Forschung und Lehre, aber auch der nichtwissenschaftliche Bereich diskriminierungsfrei gestaltet werden können. Kernstück ist die Entwicklung eines Indikatorensystems, um Benachteiligungen etwa beim Zugang zum Studium, bei der Zusammensetzung von Hochschulgremien oder bei Stellenbesetzungen feststellen zu können.
Ergebnis soll bis Ende 2011 ein Praxishandbuch sein, das Hochschulen hilft, Benachteiligungen aufgrund von Alter, Behinderung, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung und sexueller Identität zu erkennen und zu vermeiden.
Teilnehmende Hochschulen: Technische Hochschule Aachen, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Technische Universität Cottbus, Universität Duisburg-Essen, FH Erfurt, Universität Hamburg, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Universität zu Köln, Hochschule Mannheim, Technische Universität München
An dem Projekt beteiligen sich zehn Hochschulen aus west- und ostdeutschen Bundesländern. „Diese Hochschulen haben bereits vielfältige Maßnahmen zum Thema Diversity eingeführt. Ideen und Know-how können nun hochschulübergreifend gebündelt, systematisiert und – unter Hinzuziehung internationaler Erfahrungen – weiterentwickelt werden“, heißt es in einer Mitteilung der ADS.
Kultur der Antidiskriminierung verankern
Die Leiterin der ADS, Christine Lüders, betonte: „Hochschulen bilden zukünftige Führungskräfte aus, die mit ihrem Wissen und ihren Kompetenzen maßgeblichen Einfluss auf gesellschaftliche Entwicklungen und Unternehmenskulturen haben werden. Gelingt es an Hochschulen, eine Kultur der Antidiskriminierung zu verankern, können die dort ausgebildeten Fachkräfte Multiplikatoren für einen fairen Umgang in der Arbeitswelt und darüber hinaus werden.“
Die Prorektorin der Universität zu Köln, Prof. Angelika Nußberger und Uta Klein, Professorin für Gender und Diversity an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel unterstrichen: „Hochschulen sind nach ihrer Grundstruktur auf Leistung angelegt. Wer schwierigere Ausgangsbedingungen hat oder nicht genau in die vorgegebenen Schemata passt, hat oftmals keinen Erfolg. Daher ist eine aktive, auf Diversität angelegte Hochschulpolitik von grundlegender Bedeutung. Zum anderen sind Hochschulen gefordert, als ‚Labore der Zukunft‘ in den gesellschaftlichen Dialog über Zukunftsfragen wie dem konstruktiven Umgang mit Vielfalt in der Gesellschaft und der Verwirklichung von Chancengleichheit zu treten. Das von der ADS angestoßene Projekt hilft uns, Diskriminierungsfreiheit und echte Chancengleichheit an unserer Hochschule zu verwirklichen“. Gesellschaft
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