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Critical und Incorrect

Antimuslimischer Rassismus und Rassismusleugnung

Natürlich mag niemand Rassist sein, und so werden rassistische Muster oft als rationale Erkenntnisse ausgegeben. Und während Antisemitismus immerhin offiziell verpönt ist, gehört (ein Mindestmaß an) Islamfeindlichkeit quasi zum guten Ton.

Von Freitag, 03.12.2010, 8:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 12.01.2011, 23:34 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Rassismusleugnung ist seit jeher ein Teil des Rassismus, der keine Menschenrassen braucht, um Ausgrenzung zu produzieren. Natürlich mag niemand Rassist sein, und so werden rassistische Muster oft als rationale Erkenntnisse ausgegeben – weniger mit den rassistischen Strukturmerkmalen vertraut, als mit einem selbstidealisierenden Reflex behaftet. Natürlich betrifft das auch den antiislamischen Rassismus. Die Verleugnung dieses Rassismus kommt in verschiedenen Gewändern daher, die auf den ersten Blick nicht immer als solches zu erkennen sind – wie der Rassismus selbst eben auch nicht.

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Die gängigste Form scheint mir die des Verweises auf eine Berechtigung von „Islamkritik“. Schließlich gäbe es genug zu kritisieren, sowohl auf gesellschaftlicher als auch ideologischer Ebene – und während man noch behauptet, dass man nur den sog. Islamismus verabscheue, kommt es im Verlauf der Ausführungen doch zu einer Dämonisierung von Koran und Scharia und der Pflege eines Gegensatzes von islamischen Dogmen und „westlichen“ Werten. Während natürlich Missstände nicht zu leugnen sind, kann auch nicht geleugnet werden, dass ein Verweis auf solche keinen Rassismus rechtfertigt. Zudem fehlt ausnahmslos allen Vorwürfen, die man Muslimen gegenüber macht, schlicht die (Islam-)Spezifik. Verallgemeinerungen der Art „Im Islam…“ tragen immer bereits rassistische Züge.

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Eine andere Form der Rassismusleugnung droht dieser ersten den Rang abzulaufen. Das ist die Maulkorbthese, die ausgerechnet Meinungsführer wie Thilo Sarrazin bemühen. Um Kritik am Rassismus abzuwehren, wird diese Kritik als Versuch eines Redeverbotes gedeutet. Zwar gilt Meinungsfreiheit tatsächlich nicht für Rassismus und Volksverhetzung, dennoch stellt sich hier schnell der Reflex ein, „man wird doch wohl noch sagen dürfen…“. Dieser Schleusenöffner, der als vermeintliche Tabuandrohung im Namen einer sowieso nicht vorhandenen Political Correctness daher kommt, schließt eine kritische Debatte, die die Thesen wirklich prüft, von vornherein aus.

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Ein weiteres bewährtes Moment der Rassismusleugnung bietet in diesem Fall auch noch die Begriffsdiskussion über „Islamophobie“. Während man andere schiefe Begriffe wie „Xenophobie“ oder „Antisemitismus“ mitsamt ihrem teilweisen Missbrauch ignoriert, wird um den Begriff „Islamophobie“ ein wahres Weltverschwörungsszenario produziert. Es lohnt sich nicht, auf die Einwände gegen den Begriff einzugehen, denn die scheinen sowieso nur der Ablenkung vom Gegenstand zu dienen: dem der nachweislich vorhandenen Islamfeindlichkeit. Bei allen Mängeln wird der Begriff sich vermutlich durchsetzen, weil er international ist.

Weniger leicht als ein weiteres Element der Rassismusleugnung erkennbar ist der Vorwurf der Deutschenfeindlichkeit, den etwa Kristina Schröder schon lange propagiert, auch wenn es dazu nach wie vor keine wissenschaftlichen Untersuchungen gibt. Die Gelder dafür investiert das Ministerium von Fr. Schröder lieber in andere Projekte – fern ab von Rassismus, denn der ist als Strukturmerkmal durchaus an gesellschaftliche Hierarchien gebunden und die sollte man als Ministerin vielleicht nicht unbedingt aufdecken wollen?

Ohne Schimpfworte wie „Kartoffel“ oder „Jude“, ohne Antisemitismus und antideutsche Reflexe unter muslimischen oder anderen – damit eindeutig als fremd definierten und endgültig ausgegrenzten – Jugendlichen leugnen zu wollen, sollte dennoch nicht das Machtgefälle übersehen werden, das den Rassismus hervorbringt bzw. gar noch verteidigt. Während Antisemitismus immerhin offiziell verpönt ist, gehört (ein Mindestmaß an) Islamfeindlichkeit quasi zum guten Ton. Wollen wir die eine wie die andere Ablehnung bekämpfen, müsste man dieses Faktum in die Betrachtungen mit einbeziehen – schließt man das Machtgefälle und die Funktion von Rassismus von der Diskussion aus, verrät sich endgültig die Tendenz zur Rassismusleugnung und mithin zum Erhalt dominierender Strukturen. Aktuell Meinung

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  1. meergans sagt:

    Danke, Boris—-genau darum geht es. Ob ein Mensch aus Kamerun, Aserbeijan oder Peru kommt spielt keine Rolle, solange er keine Voodoo-Zeremonien im Garten neban abhält, meinem Schaf nicht die Kehle durchbeißt oder ein Lama in meine Garage stellt, das hier geltende Grundgesetz ohne wenn und aber anerkennt und versucht sich mit mir auf deutsch zu unterhalten. Ich kenne solche Leute und der Umgang mit ihnen ist mir eine große Bereicherung allemal. Dies hier ist ein gutes Land um drinn zu leben solange die Scharia-Denke hier nicht s in die Hand bekommt .Das ist für uns, so pathetisch es auch klingen mag, wahrhaftig eine Frage von Sein oder Nichtsein. Eine archaische Hirten-und Wüstenwandererreligion wird unseren Verhältnissen nicht gerecht.

  2. bogo70 sagt:

    Ich versteh nicht wie man die Deutschen so ablehnen kann dass man nicht selbst einer werden will. Vorallem dann wenn man mit ihm in einem Land lebt.

    Ich verstehe nicht wieso man Menschen ablehnt die sich für Deutschland entschieden haben, aber auch eine zweite Identität mitbringen. Als ich eingebürgert wurde, habe ich jedenfalls nicht mit meinem Pass, mein Gehirn oder meine Erinnerungen abgegeben und verlangen kann das kein Mensch, weder von mir noch von Muslimen. Hinzu kommt, dass wenn man auch sehr assimiliert sein sollte, doch nicht angenommen wird. Das zeigt ja auch die ewige Suche nach passenden Bezeichnungen für uns, sei es Migranten oder Neue Deutsche, wir sind doch anders. Unsere Kinder werden in Pisa mit Migrationshintergrund geführt, die Kriminalitätsraten verraten auch ob du einen Migrationshintergrund hast und wenn ich sage, ich bin Deutsch, dann kommt die Frage: „Ja aber, wo bist du denn ursprünglich her?“

    Tun sie also nicht so, als sei es eine Selbstverständlichkeit, dass wir oder Muslime Deutsche sind. Es ist nur selbstverständlich, wenn wir Blond, Blauäugig, aus nördlich gelegenen Ländern und Schweinefleischesser wären, die ihre frühere Nationalität verleugnen, dazu Akzentfreies Deutsch sprechen und bloß kein Kopftuch aufsetzen.

    Es reicht nicht, sich als Einwanderungsland zu bezeichnen und den Migranten ihre Identität abzuverlangen. Deutschland steckt in einem Teufelskreis, den es nicht durchbrechen kann, solange Multi Kulti abgelehnt wird. Auch wenn ich Verständnis für deutschen Nationalstolz habe und ich ja eigentlich einer der Eindringlinge bin, es wird nicht gehen bevor wir uns nicht zu einem demokratischen Vielvölkerstaat bekennen. In der Türkei, nennt sich jeder (außer Kurden) ersteinmal Türke und dann folgt die eigentliche Abstammung, so stelle ich es mir für hier vor, nur halt ein wenig demokratischer.

    Damit würde Deutschland sich nicht abschaffen, nur die Wertigkeit der hier lebenden Menschen, wäre eine andere, jeder gleich wertvoll. Da die meisten Deutschen aber dagegen wären, ist mein Gedanke sowieso Utopie, hauen wir uns halt weiter die Köpfe ein, vielleicht erfinden wir so eine ganz neue Staatsform, die jeder akzeptieren kann und in der jeder zuerst Deutscher ist. ;-)

  3. Georg K. sagt:

    @bogo70
    Das Hauptproblem besteht doch darin dass jeder Einwanderer eine andere Auffassung von integration mitbringt und diese Aufassung variiert nach der Lust zur Integration und dem sozialen Umfeld. Leider gibt es kein Land auf der Welt bei der die Integration so gut klappt, dass man es als Vorbild nehmen könnte. Man kann auch nicht als Migrant entscheiden, was die richtige Integration ist und was nicht, das kann doch eigentlich nur die heimische Bevölkerung. Viele Migranten vergessen auch die durchaus rassistisch klingende aber trotzdem erwähnenswerte Alternative des wieder Auswandern.
    Die meisten Türken merken doch nicht mal mehr wie wenig Türke sie überhaupt noch sind. Anstatt, dass viele Migranten versuchen sich in eine zwischennationalität zu retten, sollten sie sich einfach für eine Sache entscheiden und das dann richtig machen. Wer nur mit seinen Landsleuten rumhängt, wird nie integriert sein.

    Wer Kopftuch trägt wird nicht von sich behaupten können integriert zu sein. Warum wird denn das Kopftuch in Deutschland und ganz Europa nicht akzeptiert? Ganz einfach, weil das Kopftuch ein Symbol der Unterdrückung ist. Ein Kopftuch hat die gleiche Wirkung auf die Menschen wie ein nuttiger Minirock (also Fremdschämen). Mit Sicherheit gibt es viele Frauen die das Kopftuch freiwillig tragen, aber das ändert nichts an der Symbolik. Und das Kopftuch ist auch laut Koran keine Pflicht für die Frauen. Hier wird also nur auf Kosten der Religionsfreiheit versucht, heimische Traditionen zu importieren. Bei uns auf den Schulen gab es nie jemand der Kopftücher getragen hat, wieso müssen wir also jetzt akzeptieren, dass Kinder gezwungen werden dieses vor ihren Klassenkameraden zu tragen?
    Wissen sie, das Hakenkreuz ist in Indien ein Glückssymbol, ich würde es trotzdem in Deutschland nicht tragen. Denken sie mal drüber nach!
    zu Küssen. Bei uns machen das nur Homosexuelle. Aber wenn man in Russland leben würde, dann müsste man sich daran wahrscheinlich gewöhnen, weil man sonst die Ehre der Russen kränkt. So ähnlich läuft es halt auch in Deutschland.
    Viele Migranten erkennen auch nicht, dass die deutsche Staatsbürgerschaft, das einzige Mittel ist um etwas in Deutschland ändern zu können. Alle nicht-deutschen können nur über nichtregierungsorganisationen (von denen Muslime und Türken ja genug haben) versuchen sich wichtig zu machen und so gut sind die nicht angesehn.
    Integration ist doch kein Verhandlungsprozess, bei dem man sich aus seiner ursprünglichen Kultur und der Deutschen nur das heraus nimmt, was einem passt. Integration ist nicht mal ein Kompromiss aus beiden Kulturen oder eine Verschmelzung. Integration geht für den Migranten nur in eine Richtung und die heisst deutsche Kultur( weil Deutschland).
    Und wie schonmal gesagt, wenn einem die deutsche Kultur so wie sie ist, nicht gefällt, dann muss/soll/kann man gehn.

    Übrigens frage ich mich ob MiGAZIN ein Magazin für Migranten ist, oder ob es nur ein Magazin für eine bestimmte Sorte von Migranten ist, nähmlich muslimische. Scheinbar gibt es in Deutschland keine Migranten aus irgendwelchen europäischen Ländern. Oder die Migranten aus Europa haben einfach erheblich weniger Probleme sich zu integrieren. Auch mal drüber nachdenken!

  4. Ghostrider sagt:

    Da ich schon ein paar Tage auf dieser Welt bin, kenne ich noch das Deutschland aus den 50er und 60er Jahren, zumindest damals noch als Kind und Jugendlicher . Damals also trugen viele deutsche Frauen Kopftücher und in gutsituierten Kreisen sogar Hüte. Die meisten Kopftuchträgerinnen waren deutsche Frauen aus Schlesien und dem Sudentenland. Die sogenannten „Flüchtlinge“. Diese deutsche Bevölkerungsgruppe aus den ehemaligen Ostgebieten waren innerhalb der westlichen deutschen Bevölkerung verhasst. Man diffamierte die Flüchtlinge damals auch als „Kartoffelkäfer“, obwohl es eigentlich auch Deutsche waren. Also Fremdenhass auf die eigenen Landsleute. Sowas muß man sich mal vorstellen. Heutzutage sind es nicht mehr die Flüchtlinge, jetzt hat man andere Sündenböcke gefunden, nämlich die Migranten. Scheinbar ist Fremdenhass ein Stück deutsche Leitkultur. Gäbe es keine Ausländer in Deutschland, müßte man andere Minderheiten erfinden. Miniröcke wurden erst in den 60er Jahren bei den jungen Frauen trendig. Ausgelöst durch das damals extrem Magermodel Twiggy, wurde der Minirock salonfähig.

    Also Frauen mit Kopfbedeckung stören mich absolut nicht. Selbst die Königin von England sieht man nie ohne Kopfbedeckung. Ist deshalb die Queen eine Muslemin?
    Wenn das Kopftuch zur islamischen Kultur gehört, so muß ich das akzeptieren und respektieren.
    Wenn ein Christ eine Halskette mit einem Kreuz tägt stört mich das genauso wenig.
    Auch Buddhisten haben eine sehr interessante Kultur, die unser Wissen angenehm bereichert.
    Auf meinen Fahrten habe ich früher als Weltenbummler viele Völker und interessante Menschen kennengelernt. Ohne gegenseitigen Respekt und Akzeptanz, hätte das nie funktioniert. Gott sei Dank, leben wir heutzutage in eine Zeit, wo durch Welthandel und Internet, die Völker der Erde näher zusanmmenrücken. Nur durch gute gegenseitige Verständigung können wir erreichen, dass Kriege in Zukunft der Vergangenheit angehören.

    Diese einmalige Chance sollten wir nutzen.

    Ghostrider

    Rassismus ist die extremste Form von Intoleranz!

  5. bogo70 sagt:

    @Georg K.
    Sie reden von Leitkultur und fordern Menschen die hier schon geboren wurden zum Gehen auf, wenn sie ihnen nicht angepasst genug sind. Finden sie das nicht anmaßend? Sie sollten über vieles was sie hier von sich geben, selbst mal nachdenken, statt zu unterstellen Menschen mit Migrationshintergrund könnten es nicht so gut wie sie. Wenn mich nicht alles täuscht, denken wir hier gewaltig darüber nach, wie wir Forderungen der Mehrheitsgesellschaft erfüllen können ohne unsere Identität zu verlieren. Identität, hat nichts mit dem Kopftuch zu tun, sondern befindet sich eine Etage tiefer, nämlich darunter. Viele dieser Identitäten sind schon durch die deutsche Gesellschaft geprägt und Zwischenparallelwelten, wie sie die verlorene ganzheitliche Identität der jungen Türken beschreiben, hilft sich verstanden zu fühlen. Da sind Weggefährten, die das gleiche erleben, Ablehnung hier und dort, auch wenn sie noch so sehr betonen, dass man mit dem Abstreifen der einen Identität ohne weiteres dazugehören würde, ist dem nicht so. Ein denkender Mensch identifiziert sich nicht mit der regionalen Küche, sondern an Vorbildern und die kann man sich ruhig in der ganzen Welt suchen. Angefangen bei Einstein über Martin Luther King, Mutter Teresa oder Muhatma Gandhi, will ich mir meine Vorbilder selbst aussuchen und da kann mich der serbische Staat nicht zwingen Milosevic zu verehren und der deutsche Staat wird mir nicht vorschreiben können Westerwelle nachzueifern. In Deutschland haben wir die Freiheit zu sein wie wir wollen, von Kopftuch bis Arschgeweih, von Hetero bis Homosexuell oder von Vegetarier bis Fleischesser, alles was sich im gesetzlichen Rahmen bewegt, ist erlaubt und wenn es nicht mehr erlaubt sein sollte, dann werden auch wir sicher gern dieses Land wieder verlassen, denn die meisten von uns kennen Diktaturen, die Menschen nicht erlauben das zu sein was sie selbst sein wollen.

    Was hindert sie daran ein Kopftuch im Vorzimmer des Bürgermeisters zu akzeptieren oder eine Ärztin mit Kopftuch als vollwertige Ärztin zu betrachten? Was hindert sie daran, diese Menschen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu lassen und sich mit oder ohne Kopftuch zu entfalten. Ist es nicht so das starre Normen, pinke Haare bzw. Punker als Bankangestellte oder schlechte Zähne bzw. Zahnlose aus dem Büro ausschließen? Den Frauen mit Kopftuch soll eingehämmert werden, sie seien weniger wert und das ist schon eine Schande an sich, ihren Horizont zu begrenzen ist aber ein Verbrechen. Erzwungen oder nicht, wird den Frauen eine weitere Freiheit genommen, die Freiheit sich frei in dieser „freien Gesellschaft“ zu bewegen. Kommt ein Verbot oder die gesellschaftliche Ächtung des Kopftuchs, nehmen wir in Kauf, dass Frauen die zum Kopftuchtragen gezwungen werden, nicht mehr aus dem Haus dürfen und Frauen die es freiwillig tragen, nicht mehr aus dem Haus wollen. Das ein Minirock nuttig sein soll ist bezeichnend für ihre intolerante Meinung, auch der Minirock ist eine Errungenschaft gegen starre Regeln, konservativer Kreise, die uns aufzwingen wollen was ihnen richtig und wichtig erscheint, da stehen sie konservativen Muslimen in nichts nach, so einfach ist Integration also doch nicht.

    Es gibt da nämlich noch eine Leitkultur in Deutschland und die entspricht nicht ihrem starren Weltbild, von angepassten konservativen Migranten und Deutschen, die zwar ein zünftig Maß und eine Weißwurst nicht verachten sollen, aber den Minirock gefälligst für nuttig abzustempeln haben. Ihre Integration erinnert eher an Integrationsverweigerung, als die vielbemängelte Integrationsverweigerung der Muslime.

    Heut schon’ne Runde integriert? ;-)

  6. Ghostrider sagt:

    Ich kenne ein mittelständiges Unternehmen im Raum Nürnberg, da hängt im Vorzimmer ein Kreuz. Der Chef ist ein streng gläubiger Katholik, der jeden Sonntag zur Kirche geht. Ja und, kann er doch, ist seine freie Entscheidung. Er ist ein freier Bürger und kann glauben an was er will. Weder Kunden noch Personal fühlen sich dadurch gestört.

    Wenn also die Vorzimmerdame im Bürgermeisteramt ein Kopftuch trägt, ja und, stört mich genauso wenig. Diese Dame ist auch ein freier Mensch und hat das Recht die Kultur ihres Glaubens auszuleben.

    Leitkultur erinnert mich immer wieder an Schafsheerden. Ein Schaf rennt in eine Richtung und alle anderen rennen hinterher.
    Was uns Menschen von den Tieren unterscheidet ist unser Verstand und unsere Idividualität. Diese Individualität erlaubt uns Menschen auch den Mut zu Toleranz. Vorurteile und Schubladendenken schränken die Vielfältigkeit unseres Individuums ein.

    Das ein Minirock nuttig sein soll, ist auch wieder so ein Vorurteil. Wenn eine Frau die entsprechende Figur hat, um einen Minirock zu tragen, warum eigentlich nicht. Frauen aus allen Schichten der Gesellschaft tragen Miniröcke. Viele prominente Frauen tragen Miniröcke. Sind diese Frauen alles Nutten?

    Man darf Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder Hautfarbe gesellschaftlich nicht ausgrenzen.
    Auch das gespendete Blut einer „Nutte“, könnte mir vielleicht eines Tages das Leben retten.
    Also cool bleiben!

    Ghostrider

    Rassismus ist die extremste Form von Intoleranz!

    Moderation: Bitte im URL-Bereich „MiGAZIN“ weglassen. Danke!

  7. Georg K. sagt:

    Also um das nochmal klarzustellen: Ich habe nichts gegen Miniröcke. Und das Wort nuttig habe ich nur deshalb gebraucht, damit die meisten muslimischen Migranten dann schneller checken von was ich rede. Ich muss mal sagen, dass ich nicht gedacht hätte, dass die meisten Migranten die denken sie wären integriert so wie bogo70, überhaupt nicht integriert sind und auch noch glauben ihre Meinung und Einschätzung wäre die einzig richtige. Sarrazins Buch hatte nur deshalb ein Erfolg, weil es Menschen wie bogo70 in Deutschland gibt.
    Die türkischen, arabischen und andere muslimische Einwanderer sollen sich einfach anpassen, nicht an Deutschland, sondern an die Gegenwart.
    Muslime sind nur eine von ganz vielen Religionen auf der Welt und kein Land muss sich einer muslimischen Minderheit anpassen, vorallem kein atheistisch-christlich-jüdisch geprägtes Land wie Deutschland. Von den Muslimisch geprägten Länder kann man leider nicht soviel lernen, ausser Krieg, Terror, Armut, Korruption, Unterdrückung, Ehrenmord, getrennter Sportunterricht etc.
    Das haben europäische Länder doch schon alles weit hinter sich gelassen.
    Was wollt ihr Muslime unserer modernen Gesellschaft beibringen? Ihr müsst doch erst einmal auf unserem Level ankommen! Ihr müsst die erworbene Freiheit doch erst mal verstehen, das heisst doch jetzt nicht, dass jeder machen kann was er will, ganz im Gegenteil: es bedeutet, aufzupassen was man macht, damit man durch die eigene Freiheit andere nicht in ihrer Freiheit einschränkt. Und ich fühle mich durch die Präsenz von Kopftüchern in meiner Religionsfreiheit als Atheist gestört.
    Auch wenn Atheisten in muslimischen Gesellschaften, verhasst sind und oft ausgestossen werden, so sind Atheisten in Deutschland präsenter als sonst irgendeine Religion. Sie sind die stille Macht. Man kann sie auch nicht einfach übergehn, weil sie keinen „Gott“ haben wollen. Bei Menschen wo gesunder Menschenverstand mitspielt, da haben solche Multi-Kulti-Fantastien wie sie auf MiGAZIN propagiert werden keine Chancen. Auch wenn bogo70 sich noch soviel Mühe geben wird, Deutschland bleibt wie es ist und die Migranten müssen sich anpassen.

    Tschüss
    das war mein letzter Kommentas

  8. Kehrhelm Kröger sagt:

    Ich widerspreche dem Artikel. Ein Gegenplädoyer hierzu findet sich im Kulturmagazin „Perlentaucher“, der Titel lautet ‚Die Erfindung der Islamophobie‘

    Zitat:
    Ende der siebziger Jahre haben iranische Fundamentalisten den Begriff der Islamophobie erfunden, den sie sich von der „Xenophobie“ abgepaust haben. Sein Ziel ist, den Islam zu etwas Unberührbarem zu erklären.

    http://www.perlentaucher.de/artikel/6639.html

  9. JeanJean sagt:

    Ich wundere mich immer wieder darüber, daß von manchen Migranten oft gleichzeitig ihr besonderer kultureller Hintergrund, ihre „Doppelidentität“ , was immer dies auch sein soll, betont und häufig als besondere Kompetenz genannt wird gleichzeitig die Frage nach dieser zweiten Identität als ausgrenzend diffamiert wird.
    Das geht z.T. so weit, dass auf die Frage nach der Staatsangehörigkeit wütend geantwortet wird man wolle das Deutschsein wohl nach Abstammung definieren, ein paar Sätze später wird dann darauf bestanden man sei z.B. Türke.
    Ebenso gibt es den Islam als Hochkultur (erlaubt) und “ den Islam“ als unerlaubte Konstruktion falls Kritik geübt wird.
    Der Islam gehört zu Deutschland = gut , der Islam tut sich schwer mit den universellen Menschenrechten = rassistisch. Hinweise auf reale Verhältnisse werden dann auf unzählig viele “ Islame“ und die angeblich völlig freie Auslegung des Koran und der anderen Schriften abgeschmettert.
    Einerseits wird verlangt den Islam zu respektieren und seine Überlegenheit als “ Veredelung“ der jüdisch-christlichen Glaubensgrundsätze anzusehen, weist man jedoch auf die unvereinbaren Wiedesprüche hin, ist dies nur nach einem Studium in Ägypten oder Saudi Arabien zulässig.
    Es sind u.A. diese ewig gleichen Grundmuster die die Debatte so öde und langweilig machen und eigentlich unmöglich.
    Ich denke es ist dieses Modell des Verhinderns eines offenen Meinungsaustausches, dass den Islam und die Linke so innig verbindet.

  10. wers wissen will sagt:

    Naja, dann können wir doch getrost auf die nächsten 24 Jahre hoffen und etwas mehr Lektüre zum Thema empfehlen – etwa Birgit Rommelspacher, Etienne Balibar, Albert Memmi sowieso, aber auch Stuart Hall, Liz Fekete und viele viele andere – das meiste findet sich übrigens im Netz ;-))