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EU-Marathon der Türkei

Persönliches Vorwort zur neuen Kolumne

Diejenigen EU-Mitglieder, die Integrationsprobleme aufweisen, nehmen die größte Distanz zum EU-Beitritt der Türkei ein. Maßgeblich beeinflusst also der innerstaatliche Integrationserfolg das Außenverhalten der Mitgliedsstaaten.

Von Freitag, 04.02.2011, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 25.11.2011, 22:53 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Die Leserinnen und Leser dürfen sich durchaus die Frage stellen, weshalb man einer Kolumne, die sich mit dem EU-Beitritt der Türkei beschäftigt, einen dankbaren Platz innerhalb des MiGAZIN einräumt. Wenn man jedoch die Debatte über den EU-Beitritt der Türkei in Deutschland näher betrachtet, relativiert sich dieser mögliche Einwand. Denn man kann beobachten, dass der Beitritt unweigerlich die Gemüter in Deutschland erhitzt und eine tiefe Kluft zwischen Befürwortern und Beitrittsgegnern treibt.

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Ferner beeinflusst die hiesige Gesellschaft auch ihrerseits den EU-Beitritt der Türkei: So hat die konservativ-liberale Koalition unter Bundeskanzlerin Merkel, die Meinung der Gesellschaft zu berücksichtigen. Diese ist durch ihre mehrheitlich negative Haltung zum Beitritt der Türkei charakterisiert. Hierbei ist es nicht verwunderlich, dass die EU-Mitglieder, welche Integrationsprobleme aufweisen, beispielsweise Deutschland, Frankreich und Österreich, auch die größte Distanz zum Türkeibeitritt einnehmen. Maßgeblich beeinflusst also der Integrationserfolg, der die gesellschaftliche Meinungsbildung prägt, das Außenverhalten der EU-Mitglieder.

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Das Ziel der Kolumne ist es dazu beizutragen, die Grundlage für eine konstruktive Diskussion über den EU-Beitritt der Türkei zu schaffen. In diesem Sinne werden aktuelle Geschehnisse wöchentlich, jeweils an einem Freitag, aufbereitet und interpretiert. Die Kolumne richtet sich an alle Leserinnen und Leser, die sich mit den EU-Türkeibeziehungen näher befassen möchten.

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  1. T. Sahin sagt:

    @ Jos. Blatter

    „…Fakt ist auch, ein EU-Beitritt der Türkei wird nicht stattfinden, – “

    siehe Definition von Fakt/Tatsache Wikipedia:

    Als Tatsache (lat. factum, res facti; engl. fact, matter of fact) wird eine Situation bezeichnet, in der sich Dinge nachweislich befinden. Der Begriff wird im Deutschen zuweilen vom Begriff Sachverhalt unterschieden – dann, wenn man einen Unterschied ausdrücken will zwischen dem, was laut einer Aussage der Fall sein soll (der Sachverhalt), und dem, was als Tatsache erwiesen wurde. Wichtig kann dies etwa in rechtlichen Angelegenheiten sein, wenn ein Zeuge einen Sachverhalt zu Protokoll gibt, sprich eine Aussage dazu macht, was angeblich geschah, und die weitere Untersuchung sich erst einmal um den Sachverhalt dreht, offen lässt, ob tatsächlich der Fall ist, was hier behauptet wird.

    Sie schreiben so, als hätten Sie die Hebel in der Hand?
    Was ist denn jetzt nun? Will niemand den Beitritt, oder etwa doch? Oder wie meinen Sie das mit den größenwahnsinnigen Wirtschaftsabzockern? Dann wollen also doch einige den Beitritt! Na, immerhin zeigt dieses, das wirtschaftlich doch einiges zu holen ist in der Türkei.

    Ja schön schreiben Sie das: weil die Türkei anders ist, entscheidet sich die Mehrheit gegen einen Beitritt. Anderssein ist für Sie demnach ein Grund, etwas als unwürdig zu betrachten.Und genau das ist das Problem.
    Ich frage mich, was Sie tragen? Woher diese Sachen stammen? Was Sie essen etc. Wie Sie wohnen? Wo Sie einkaufen? Was Sie einkaufen? Wo Sie essen gehen? Wo Sie Urlaub machen? Ob Sie Urlaub machen?
    Oder, leben Sie nur von Brot und Kartoffeln?
    Oder, schöpfen Sie nie aus „kulturellen Unterschieden“. Wenn nicht, dann verstehe ich Ihre Haltung. Wenn doch, müsste ich Sie um „Durchsicht“, „Nachsicht“, „Einsicht“, „Klarsicht“-Toleranz bitten.
    Und, was Ihrer Meinung nach so klar und so „faktenhaft“ ist, könnte sich doch in 10 Jahren verändern.
    Also, sollten wir nicht ein wenig bescheidener mit unseren Äußerungen sein??

    Liebe Grüße

  2. Karl Willemsen sagt:

    @Jos. Blatter

    „…sicher auch dem etwas skurrilem Artikel Ruprecht Polenz Exassistenten geschuldet.“

    sagen wir besser, das war Satire pur! ich fasse Hr. Demirs Einstieg in die „konstruktive Diskussion“ nochmal zusammen:

    In Ländern wo keine Türken leben hat man auch keine Probleme mit ihnen – dort wo viele Türken viele Probleme machen, möchte man auf keinen Fall noch mehr davon haben… lassen sie uns nun, diesen Umstand ignorierend, erörtern warum ein Türkeibeitritt trotzdem immer ne tolle Sache ist! ;-)

    btw, selbst wenn wir jetzt dank Hr. Demir wissen, dass die elfeinhalb Türken, die in Irland & Litauen leben absolut supergut integriert sind… woher glaubt er zu wissen, dass man dort so scharf darauf ist sich mit einem weiteren Mega-Agrastaat die Subventionen zu teilen?

    Ich habe bei der „Stuttgart21-Debatte“ letztes Jahr immer gesagt, passt auf Leute, dass ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf den Türkeibeitritt! Irgendwann – und das kann bereits nächstes Jahr sein – stellen uns unsere tollen EUdssr-Kommissardiktatoren vor vollendete Tatsachen und tun so, als sei das die Umsetzung des jahrzehnte gärenden Volkswillen, welcher nur „suboptimal kommuniziert wurde“…

  3. Boli sagt:

    Sehr geehrte Frau Sahin,

    …ihr ideologisches Gift auf deutschen und europäischen Straßen weiter zu skandieren.”
    Ob deutsche Straßen oder andere, spielt für mich keine Rolle. Es geht hier um die Handlung und nicht um Straßen von Europa!!!

    Nun für mich ist halt entscheidend wo diese Demos stattfinden. In der Türkei oder arabischen Ländern wegen mir nur hier halt nicht. Insofern finde ich den Ort der Handlung wichtig. Was andere Länder mit sich selbst anstellen ist deren Sache.

    Wissen Sie das mit dem Ranking etc. .
    In der Tat, wir beide stehen nicht in Konkurrenz. Nur Wirtschaft an sich ist halt auch immer Konkurrenz.
    Und zu dem Spiegelartikel den Sie eingeworfen haben. Nun ich verstehe jetzt denke ich schon worauf Sie hinaus wollen. Nur ich gebe trotzdem zu bedenken das für mich die Türkei auch nur bedingt als Vorbild für arabische Länder gelten kann, da diese Länder zwar gerade dabei sind ihre diktatorischen Ikonen um zu werfen aber damit sind sie ja genau genommen mittlerweile sogar schneller als die Türkei selbst, da Atatürk noch lange nicht überwunden ist. Außerdem darf man die belastenden Jahrhunderte zwischen Türken und Arabern nicht einfach so wegwischen. Ich fand es von Erdogan reichlich unverschämt das er sich einfach mal so an die Araber gewandt hat mit einem „hey Leute, war doch alles nicht so schlimm!! Schwamm drüber ok?“

    Das ist zu billig und einfach gehalten und ähnlich ignorant wie beim Thema Armenier, Aramäer und Pontosgriechen. Und wenn Herr Özdemir angibt das die Christen seit Neuestem mehr Freiheiten haben als jemals zuvor dann möchte ich erst gar nicht wissen wie es vorher war.
    Erst wenn aus Museen (ehemaligen Kirchen und Klöstern) wieder für gläubige Christen frei zugängliche Kirchen bzw. Klöster werden wo man ohne irgendwelche Formalitäten Gottesdienste halten könnte. Ein wirklicher Beweis für eine Verbesserung der Lage wäre für mich die volle Handlungsfreiheit des orthodoxen Patriarchats in Istanbul und die Rückübergabe der Haghia Sophia als christliches Gotteshaus.
    Glauben Sie das wird jemals passieren?
    Dafür ist die Türkei noch lange nicht reif. Mor Gabriel lässt grüßen. Das Kloster wurde vor kurzem erst enteignet.
    Und wie ich schon erwähnte. Auch solche Vorkommnisse üben mittlerweile einen immensen Für- oder Widerspruch bezüglich EU-Aufnahme aus. Mit oben aufgeführten Handlungen könnte sich allerdings vieles Umkehren und vor allem besänftigen da dies eindeutige Zeichen einer echten toleranten Haltung wären. Nur selbst wenn die türkische Regierung dies versuchen wollte und das türkische Volk mitmachen würde. Ich möchte mir gar nicht ausmalen was dann für Massen an Grauen Wölfen an Ort und Stelle herumschleichen würde. Es wäre nur zu hoffen das es dann genügend vernünftige Menschen gäbe wie im Falle Rand Dink (so oder so ähnlich). Ein solches Vorhaben und sein Gelingen oder Scheitern würde sich mit Sicherheit zum entscheidenden Ereignis einer Aufnahme und entgültigen Ablehnung entwickeln.

    Mit freundlichen Grüßen

    Boli

  4. T. Sahin sagt:

    Sehr geehrter Herr Boli,

    nur ganz kurz…wie gesagt, in vielen Punkten teile ich Ihre Meinung, nur…
    Sie können von Glück sprechen, dass Sie in einem Land geboren sind, welches Sie so werden lies, wie Sie sind…

    Ihre Aussage: „…in arabischen Ländern, nur hier halt nicht…“ hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Ich wünschte, jedem Menschen wäre dieser Luxusgedanke gegönnt gewesen im Leben. So wie Sie es gelernt haben, Ansprüche für etwas zu erheben, Selbstbewusst da zu stehen und sich „unantastbar“ zu zeigen, gibt es Menschen, denen dieses leider nicht gegönnt war. Das zeigt, welche Erziehung und Bildung Sie genossen haben und wie gut es Ihnen im Leben ging. Hätten all diese „Demonstranten“ die selben Voraussetzungen wie Sie gehabt, hätten sie sich mit Sicherheit in eine ganz andere Richtung entwickelt. Von schwarzen Schafen will ich gar nicht reden, weil die gibt es überall und in jeder Konstellation. Ich denke, Sie verstehen worauf ich hinaus will.

    Stimmt, da Sie ja wohlbehütet aufgewachsen sind, fern von Armut und Leid, können Sie gar nicht verstehen, wie es zu solchen Handlungen kommen kann. Das sollten wir bitte immer im Hinterkopf haben.
    Das soll aber niemals heißen, dass ich für Gewalt und dergleichen bin. Nein im Gegenteil! Ich verabscheue sowas manchmal genauso wie Sie, aber ich verstehe, wieso es zu solchen Eskalationen kommen kann.
    Vielleicht, weil ich zwischen zwei Kulturen aufgewachsen bin und die Unterschiede besser sehe, fühle, erkenne und nachvollziehen kann.
    Deswegen bin ich in meinen Äußerungen niemals Besitzergreifend.
    Die BRD gehört Ihnen nicht, Sie gehören nur zu den ca. 80 mil. Bürgern dieses Landes. Sie hätten aber genauso gut auch zu den ca. 70 mil. Bürgern in der Türkei oder anderen Ländern zählen können.

    Ich habe Ihre Äußerung nicht persönlich genommen, ich bin auch nicht gekränkt. Ich bin nur traurig, dass wir Menschen es uns unnötig schwer machen im Leben.

    Mit freundlichen Grüßen

  5. Cem Gülay sagt:

    In Frankreich regiert Sarkozy,ein Ungar.Na ja,die Ugarn mussten schon einiges aushalten bei den Eroberungsfeldzügen der Osmanen.Dann Wien!Trotzdem hat der damalige Kanzler Schüssel für faire Verhandlungen zugestimmt.Zum grossen Unmut der CDU/CSU.Deutschlands Konservative haben immernoch nicht vergessen,das die Türkei im zweiten Weltkrieg 14Tage vor Ende ,den Deutschen den Krieg erklärt haben.Verrat vergisst man nicht so schnell,vorallem weil man sich keine Schuld in der Türkei augehalst hatte.Der ganze Zermürbungskampf gegen Türken und Muslime im allgemeinen wird für die Katz sein,weil die Grenzen für Osteuropa gefallen sind und von dort aus eine Eiwanderugswelle im Gange ist,die besonderes wetrvolle Menschen zu Millionen und gaz legal nach Deutschland spülen wird.Die Kriminalitätsraten in Deutschland sind jetzt schon explodiert.All das nennt man Charma.Man will sich bestimmter Menschen entlediegen und bekommt dafür noch viel schlimmere.Ich hoffe die Türkei tritt nicht in die EU ein und siebehalten ihre Würde.Die Almancis hier haben sie zum allergrössten Teil verloren

  6. Cem Gülay sagt:

    Sorry für die Rechtschreibung.Alte Tastatur im Internetcafe!

  7. bogo70 sagt:

    @Cem Gülay,
    Für eine Person, die in der Öffentlichkeit steht lehnen sie sich ganz schön aus dem Fenster. Ich finde es beachtlich was sie und andere Migranten leisten oder geleistet haben um der Integration auf die Sprünge zu helfen, aber was sie da grade tun, ist unüberlegter Populismus und von solchen Populisten haben wir wahrlich genug.

    Nein, nicht die Kriminalitätsraten in Deutschland explodieren, sondern die in Großstädten auf der ganzen Welt und das ist ein globales, wie auch soziales Problem, verursacht duch Mißwirtschaft, Vetternwirtschaft, Korruption und Egoismus der Eliten. Wer herkommen kann, tut es unter Bedingungen die eines Menschen nicht würdig sind und wenn sie ihn schon im Vorfeld kriminalisieren, wird er sicherlich entsprechend aufgenommen. Ach was rede ich, ich hoffe das die Türkei nicht in die EU kommt, damit die Türken nicht auch noch so europäisch werden, wie wir es schon sind. Der Ton schlägt um Hr. Gülay, wie Fr. Akyün es so schön umschrieben hat, wir wollen nicht das man so im Kollektiv über die Menschen redet, die ihrer Meinung nach nur noch die Resteverwertung für Deutschland darstellt und ob die Eliten unter den Migranten nun gehen oder nicht, spielt bei dieser Stimmung im Land keine Rolle mehr. Wer bleibt oder geht ist völlig egal, denken sie etwa das die Rechtspopulisten auch nur ein gutes Haar an ihnen lassen, wenn der „Mob“ Deutschland verlassen hat? Ich stelle mir das nicht so vor, ich denke sie und ich sind die Nächsten und ich begebe mich nicht kampflos in meine ursprüngliche Heimat, nur weil ich kein Geburtsrecht besitze. Sie als Vorzeigemigrant tragen Verantwortung und ich fordere sie auf ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Das will heißen, ich will Studien und Quellen für ihre Behauptungen, wenn sie uns schon den Wölfen zum Fraß vorwerfen!

  8. Europa sagt:

    @bogo70
    Die Türkei wollte der EU beitreten und nicht umgekehrt. Das vergessen hier viele wohl total. Solche Kommentare interessieren in Deutschland keinen, da musst du schon zum Erdogan gehn und dem das klar machen. Wir könnten alle beide etwas daraus gewinnen, ich wär die Türkei los und du die EU.