TV-Tipps des Tages
06.02.2011 – Migranten, Juden, Islamschule, Sarrazin, Muezzin, Ausländer
Die TV-Tipps des Tages sind: Lindenstraße; Auslandsreport; Hauptsache Kultur; Das Sonntagsgespräch; Kiezgeschichten; Glaubenssachen; Raus aus dem Paradies; Zwischen Sarrazin und Muezzin; Faszination Erde - mit Dirk Steffens; Kampf im Klassenzimmer; Beschnitten an Körper und Seele; Asül für Alle; Männlich, Moslem, Macho - Angst vor jugendlichen Migranten?
Von Ümit Küçük Sonntag, 06.02.2011, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 05.02.2011, 0:06 Uhr Lesedauer: 10 Minuten |
Lindenstraße
09:05 – 9:35, WDR
Fernsehserie – Nach Orkans Diebstahl verbietet Helga Enkelin Lea den Umgang mit dem jungen Türken. Das Liebespaar lässt sich aber durch Verbote nicht einschüchtern. Die beiden finden einen Weg, um sich am Abend trotzdem zu sehen.
Tanja in der Krise: Seit sie bei Iffi ausziehen musste, hat sie Probleme ihren Alltag zubewältigen. In ihrer Wohnung herrscht Chaos. Als Carsten und Käthe ihren Besuchanmelden, kommt Tanja in eine unangenehme Lage.
Durch eine künstliche Befruchtung ist Jack auf dem besten Weg schwanger zu werden. Sie soll das Kind von Sandra und Vasily als Leihmutter austragen. Da dieses Verfahrenin Deutschland illegal ist, muss sie ihre Freunde anflunkern. Sie erfindet einen geheimnisvollen Liebhaber namens Ole…
Auslandsreport
09:30 – 10:00, n-tv
Hauptsache Kultur
10:15 – 10:45, HR
Das aktuelle Kulturmagazin – Moderation: Philipp Engel – Nah dran. Kontrovers. Überraschend. Das alles und: Hauptsache Kultur! Das Kulturmagazin im hessenfernsehen.
„Hauptsache Kultur“ berichtet über Kulturhighlights in Hessen, über Trends und Tendenzen, über Skandale und Flops. Das aktuelle Kulturmagazin stellt aufregende Macher der hessischen Kulturszene vor, blickt hinter die Kulissen, mischt sich meinungsstark in Debatten ein: aktuell, überraschend, kontrovers.
Das Sonntagsgespräch
10:45 – 11:15, HR
Gäste: Beate Klarsfeld – Esther Schapira im Gespräch mit Dieter Graumann, Präsident desZentralrats der Juden.
Seit Ende November ist Dieter Graumann als Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland im Amt. Er gilt als streitbarer Geist, als kämpferisch und unbequem. Der Sechzigjährige ist angetreten, um „einen Mentalitätswechsel anzugehen“, „nicht immer nur dagegen, auch mal dafür zu sein“ und „die putzmuntere Tradition des Judentums“ zu vermitteln, und er verkündete 2003 in der Frankfurter Paulskirche: „Juden und Deutsche. Wir sind nicht gleich. Es lebe der Unterschied.“ 1950 in Israel geboren, ist Dieter Graumann der erste Präsident des Zentralrats, der den Holocaust nicht selbst erlebt hat. Seine Eltern stammten aus Polen und waren der Ermordung durch die Nazis knapp entgangen. Mit eineinhalb Jahren kam Graumann mit seinen Eltern nach Deutschland. Er wuchs in Frankfurt am Main auf. Aber wie sehr ist Deutschland ihm Heimat geworden? Der studierte Volkswirt verkörpert eine neue Generation jüdischen Selbstverständnisses und fordert die deutschen Juden auf, sich nicht länger als
Kiezgeschichten (2/5)
14:30 – 15:00, 3sat
Dokumentation (Gesellschaft – Alltagskultur) – Film von Sabine Engel – Zu seinen Gemeindemitgliedern und guten Bekannten gehören die ehemalige Puffmutter genauso wie der muslimische Küster und die Inhaber einer Tabledance-Bar. Mit dem atheistischen Anwalt geht er joggen, mit Olivia Jones ins Fitnessstudio. Sein Kirchhof ist eine grüne Oase mitten in der Stadt, besonders für junge Eltern und Kinder. Aber Alkohol, Drogen und Gewalt machen auf St. Pauli auch vor der Kirche nicht halt. Sie gehören zum Alltag in der Gemeinde. Im Pfarrhaus, wo Pastor Sieghard Wilm mitseiner kleinen Familie wohnt, liegt die Nummer der David wache immer bereit. Pastor Wilms Motto ist: Die Straße in die Kirche – die Kirche auf die Straße. Rund um die Uhr ist er zwischen Landungsbrücken und Reeperbahn unterwegs. Seine Kirche hat eine Tag-und eine Nacht-Gemeinde – schrill, schwierig, aber unglaublich lebendig. Zweiter Teilder fünfteiligen Reihe „Kiezgeschichten“.
Glaubenssachen
16:30 – 17:00, DW-TV
Unterwegs im Auftrag des Herrn – Missionare in Kambodscha – Father Heribertus ist in Indonesien, dem größten muslimischen Land der Erde geboren. Er konvertierte vomIslam zum Katholizismus.
Heute segnet und tauft der Jesuit Menschen, die bisher Buddhisten waren, auf einem schwimmenden Kirchenschiff auf dem Tonle-Sap-See in Kambodscha. Krischan Wernecke, 20 Jahre alt, hilft als Lehrerauf Zeit beim internationalen katholischen Orden der Salesianer Don Boscos ein Jahr lang bei der Ausbildung junger Hotelfachleute in Sihanoukville. Zu Beginn des Unterrichts wird gebetet; zwei der jungen Leute haben sich katholisch taufen lassen, vierehemalige Schüler wollen in den Orden eintreten. Mission heißt: den Glauben in die Welt tragen. Der Film stellt Fragen: Ist heute die Verquickung von sozialer Hilfe und Missionierung noch zeitgemäß und legitim? Gehen junge Menschen aus echter Berufung heraus auch in gefährliche Länder, um zu helfen und zu missionieren? Odermacht zu viel christliche Liebe blind? Der Film zeigt mehrere Projekte in Kambodscha.
Raus aus dem Paradies
16:30 – 17:00, WDR
Bürger wehren sich gegen Islamschule – Seit 20 Jahren lebt Jutta Wimhöfer in Eicken,einem Stadtteil von Mönchengladbach. Hier wollte sie bleiben, hat sich eine Eigentumswohnung gekauft. Seit dem letzten Jahr allerdings fühlt sie sich in Eicken nicht mehr wohl – seit die radikal-fundamentalistische Islamorganisation „Einladungzum Paradies“ hier eine Islamschule für junge Männer eröffnen will. „Gegen den Islam als Glauben und gegen Muslime habe ich nichts“, stellt JuttaWimhöfer (53) klar, „ich habe etwas gegen Extremisten, gleich ob mit Glatze oder mit Bart“. Gemeinsam mit anderen Eickener Bürgern gründet sie den Verein „Bürger für Mönchengladbach“ und protestiert seitdem gegen die Eröffnung der Schule. Die Auseinandersetzungen zwischen Bürgerverein und Fundamentalisten eskalieren, als diese ihr Freitagsgebet öffentlich auf dem Marktplatz abhalten. Seitdem sind die Frontenverhärtet. Die fundamental Religiösen wollen nicht weichen, der Bürgerverein will sie in Eicken nicht dulden. Wie soll es nun weitergehen?
Zwischen Sarrazin und Muezzin
18:30 – 19:00, ZDF
Reportage (Gesellschaft – Gesellschaftliche Problematik/Soziale Brennpunkte) ZDF.reportage – Neues aus Neukölln – Film von Güner Balci – Spätestens seit Thilo Sarrazins Bestseller ist der Berliner Stadtteil Neukölln für viele Deutsche endgültig zum Synonym für fehlgeschlagene Integrationsbemühungen, für Hartz IV, für Jugendkriminalität geworden. Berlins größter und ärmster Bezirk gilt als das größte bundesdeutsche Ghetto. „Multikulti ist gescheitert“, skandierte schon vor Jahren Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky und gab damit auch ein Signal für viele deutsche Bewohner des Viertels: Wer kann, zieht weg! Doch zwischen all den unbestrittenen Problemen, inmitten der Gewalt und der Hoffnungslosigkeit gibt es auch immer mehr Menschen, die nicht bereit sind, ihren Kiez aufzugeben. Da ist Gilles Duhemes, ein in Paris geborener Berliner, der mit seinemkleinen Verein „Morus 14 e.V.“ allen Schwierigkeiten zum Trotz 100 Kindern aus Migrantenfamilien kostenlose Schülerhilfe anbietet. Sein Motto: „Wir brauchen nicht mehr Geld für die Familien, wir müssen Gehirnzellen importieren, wir dürfen diese Kinder nicht aufgeben.“Da gibt es Songül Cetinkaya, eine Bewegungstherapeutin, die seit Jahren mit schwer…
Faszination Erde – mit Dirk Steffens
19:30 – 20:15, ZDF
Dokumentation – Türkei – Brücke zum Morgenland – (Wissenschaft Technik Umwelt Wissensch./techn. Neuheiten) – Terra X – Zwischen Orient und Okzident: Die Türkei istein Land zwischen den Welten. Ein Teil des Landes liegt auf dem europäischen Kontinent, der Rest gehört zu Asien. Die Türkei ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Hier verortete Homer seinen Trojanischen Krieg. Hier erblühte einst Byzanz, die östliche Metropole im Christenreich. Und hiererrichteten auch die Osmanen ihr Imperium und verschifften ihre Seidenteppiche in dieganze Welt. Dirk Steffens erkundet ein Land, das geprägt ist vom Einfluss aus Ost und West, und erfährt wie tiefgreifend die Türkei auch den Westen beeinflusst hat. Die Kulturgeschichte der Türkei ist uralt. Deutsche Archäologen haben in Ostanatoliendie ältesten Tempel der Menschheit entdeckt: Goebekli Tepe. Vor rund 11 000 Jahren erschufen hier Jäger und Sammler enorme Stein monumente, rund 6000 Jahre älter als Stonehenge und ebenso massiv. Mit diesem Großbauprojekt entfesselte sich eine Kaskade von Kettenreaktionen, ohne die auch Europa heute anders aussehen würde. Der lange währende Tempelbau, so vermuten Forscher, machte die Jäger und Sammlersesshaft. Hier, so glauben sie, wurde erstmals Weizen angebaut.
Kampf im Klassenzimmer
20:15 – 21:00, EinsExtra
Deutsche Schüler in der Minderheit – Thema: Schule heute – Manchmal werden sie verhöhnt, manchmal sogar geschlagen. Mit ihnen wird in der Klasse kaum geredet, sieziehen sich zurück, sagen kaum noch ihre Meinung – kurz, sie sind nicht integriert: Deutsche Kinder an einer Hauptschule in Essen.
„Sie werden nicht jeden Tag mit dem Messer bedroht, … aber die Kinder mit Migrationshintergrund haben hier eindeutig das Sagen“, so die Direktorin der Schule.“Red nicht mit der, das ist bloß eine deutsche Schlampe“, so hören es auch dieLehrerinnen. „Wenn Ramadan ist, ist Ausnahmezustand. Beim letzten Mal ging es soweit, dass sie unsins Essen gespuckt haben“, berichtet die Hauswirtschaftslehrerin. „Man sagt immer, dassdie Ausländer diskriminiert werden, aber hier läuft es andersrum. Ein libanesischer Arabisch-Lehrer schildert, dass die deutsche Lebensart von seinen Schülerinnen und Schülern ganz offen abgelehnt würde, diese Einstellung sei fast schick. Die deutschen Kinder reagieren mit Aggression oder Überanpassung. Auf dem Schulhof verdrücken sie sich in die Ecken.
EinsExtra im Gespräch
21:02 – 21:30, EinsExtra
Ulrich Timm im Gespräch mit Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes – Das halbstündige Format wird aktuell produziert und vermittelt Hintergrundwissen und interessante Informationen aus Expertensicht im Rahmen des EinsExtra-Themas „Schule heute“.
Lehrer am Limit
21:30 – 22:15, EinsExtra
Aus der Reihe „45 Min“ – Thema: Schule heute – Die Zukunft unserer Kinder entscheidet sich im Klassenzimmer. Eine Verantwortung, die viele Lehrer überfordert. Kinder und Eltern klagen über schlechten Unterricht, mangelnde Förderung undungerechte Noten.
Doch niemand benotet in Deutschland die Lehrer. Bildungsexperten streiten über Schulsysteme. Kaum jemand spricht über das Personal an den Schulen. Dabei hängt es ganz entscheidend von der Qualifikation des Lehrers ab, wie viel Kinder im Unterrichtlernen.
Internationale Bildungsstudien haben in den vergangenen Jahren immer wiederuntersucht, welche Länder die besten Schulen haben. Ein Ergebnis: In den Siegerländern dürfen nur die besten Absolventen Lehrer werden. Anders ist es bei uns. Hier darf fast jeder Lehrer werden, ungeachtet der pädagogischen Qualifikation. Die Folgen sind auch an der neuesten PISA-Studie wieder abzulesen: Deutsche Schülerbleiben im europäischen Vergleich weiterhin nur Mittelmaß.
Beschnitten an Körper und Seele
21:45 – 22:00, ZDFinfokanal
Magazin (Gesellschaft Recht allgemein) – Tabuthema Genitalverstümmelung Film von Petra Otto
Asül für Alle
22:45 – 23:45, BR
Kabarett – Mitwirkende: Django Asül, Rolf Miller, Karsten Kaie – Wenn eine Ausländerbehörde von Django Asül geleitet wird, ist das Chaos nicht weit. Wenn ihm dabei Karsten Kaie ambitioniert zur Seite steht, naht das Inferno.
Ihre tägliche Arbeit dreht sich um die Frage: Wer wird herein gelassen? Wer wird herausgelassen? Und wer passt überhaupt hierher? Das Wirrwarr wird erst recht komplett,wenn Rolf Miller als schusseliger Hausmeister auftaucht. Mit schrägen Denkansätzen gehen die grund verschiedenen Kabarettisten den Sachenauf den Grund. Sie treiben ihr Unwesen streng nach dem Motto: „Echte Gaudi entsteht erst dann, wenn der Ernst der Lage bereits da ist.“ Ein Kabarett-Programm der ersten Liga!
Weltspiegel
23:20 – 00:00, EinsExtra
Auslandskorrespondenten berichten – Das in Deutschland wohl beliebteste Auslandsmagazin bringt packende Reportagen, die dem Zuschauer nicht zuletzt bei der Orientierung über die aktuellen Ereignisse auf dem Globus helfen sollen.
Männlich, Moslem, Macho – Angst vor jugendlichen Migranten?
23:45 – 00:15, RTL
Reportage
Vier Leben
02:00 – 03:10, HR
Dokumentarfilm – Der Dokumentarfilm – Jörg, Carina, Anica und Finnian kamen mit dem Down-Syndrom zur Welt. Die Filmautorin Cornelia Thau hat sie und ihre Familien vier Jahre lang begleitet, vier Jahre, in denen sich Freundschaften und gegenseitiges Vertrauen entwickelt haben.
Die Eltern sprechen sehr offen über ihre Zweifel, Ängste und die Hindernisse, die sie selbst und mit ihren Kindern überwinden mussten. Sie berichten von den Schwierigkeiten, die richtige Schule für ihr Kind zu finden und das für sie richtige Maß zwischen Fürsorge und Selbstständigkeit, und sie erzählen von dem Glück, das sie gemeinsam erleben. Jörg, Carina, Anica und Finnian zeigen sich vor der Kamera selbstbewusst als Persönlichkeiten mit eigenen Interessen, Wünschen und Sehnsüchten. Sie beweisen soziale Kompetenz, musische Fähigkeiten sowie Ehrgeiz, Hartnäckigkeit, Humor und einen bestechenden Charme. TV-Tipps
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