Vorsicht!
Broder, der Clown der Nation
Ein satirisches Liebesloblied auf Henryk M. Broder, der einem Funktionär der extrem rechten pro NRW eine Plattform auf seinem Blog „Achse des Guten“ angeboten hat.
Von Kamuran Sezer Montag, 07.02.2011, 8:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 10.02.2011, 4:41 Uhr Lesedauer: 6 Minuten |
Einen Sarkasten erschüttert nichts: Diffamierende Äußerungen, anbiedernde Bekehrungsversuche, radikale Missionisierungsanstrengungen, plumpe Beleidigungen, intelligente Witze, gutgemeinte Schulterklopfer, böswillige Verbalausfälle – alles rieselt von seinem dicken Fell ab wie Wasser auf einer Lotusblume. Schließlich nimmt der Sarkast die Welt um sich genauso wenig ernst wie er sich selbst ernst nimmt.
Der Journalist und Schriftsteller Henryk M. Broder ist so ein Sarkast. Es wäre daher eine vergebene Liebesmüh‘ ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen zu wollen. Kürzlich bereitete ich einen Beitrag zur Integrationsdebatte vor, in diesen ich auch Henryk M. Broder, Necla Kelek und Thilo Sarrazin, der Bildungselite der deutschen Islamkritik, Platz einräumen wollte. Ich umschrieb diese Personen mit „der jüdisch-agnostische Weihnachtsmann mit transzendentalem Selbstzweifel und Knuddel-Faktor“, „die schrullige Hexe Kelek auf’m Freiheitspreis-Teppich – Marke Liberale“ und „der Hotzenplotz-Sarrazin mit gepflegtem Spießer-Schnäuzer“. Mir war klar, dass diese Worte nicht einmal meiner eigenen Qualitätsprüfung standhalten würden, geschweige denn der meines Auftraggebers, zumal ich dem Sarkasten Broder auf diesem Metier nicht das Wasser reichen kann.
Also, Henryk M. Broder ist ein Sarkast… Er gehört gar einer edlen Gattung der Sarkasten an – den ‚Ermaaaahnenden‘. Er ist sozusagen eine moralische Instanz, ein geschminkter Helmut Schmidt mit grüner Perücke und roter Nase. Als Gast in Talkshows, als Satiriker im Fernsehen, als Schreiberling in Printmedien und als Rächer in seinen Blogs ist er – auch manchmal im gepipmpten aber verkehrs- und seniorentauglichen Musclecar – im Lande unterwegs, um unermüdlich vor ehrenermordeten aber zuvor zwangsverheirateten Kopftuchmädchen oder sexuell-aufgeladenen Taliban-Türken zu warnen, die allesamt inkompatibel mit der westlichen Wertewelt sind, die man notfalls mit einem Präventivkrieg und Atompilz verteidigen muss, weil sich Deutschland ja abschafft, wie der Universalgelehrter und Zwangs-Frührenter Sarrazin prophetisch verkündet hat, der auch die Forscher korrigiert, die er in seinem Manifest zitiert hat, weil die alle schließlich sein Buch nicht gekauft haben und folglich es nicht gelesen haben können.
Henryk M. Broder ist schon grandios! Er ist ein Meister wortgewaltiger Subtilität, der die Doppelmoral in der Gesellschaft investigativ aufdeckt und der bürgerlichen Öffentlichkeit humorvoll den Spiegel vorhält. Da können die aus Steuergeldern und vor allem aus den Sozialkassen der Nation teuer ausgebildeten Soziologen, Politologen, Sozialpädagogen, Unternehmern, Verbandsfunktionären, Schriftsteller, Journalisten, Politikern, Bürokraten, eben all‘ diese Weicheier und Gutmenschen, in ein peinlich-verschwitztes Lachen flüchten. Der Über-Broder hat ihre wahren Absichten nämlich gelüftet.
Broder schreibt so Dinge wie so… moment… so Dinge wie… der Intoleranz des Islams müsse mit Intoleranz begegnet werden, um die Werte der Aufklärung zu verteidigen. Woooaaaah..!
Rosseau, Kant, Descarte, Locke… schnallt euch an, eure fundamentalen Überlegungen wurden generisch weiterentwickelt: „Ich versuche zu denken, also bin ich Broder.“ Oder: „Aufklärung ist der Ausgang der Vernunftbegabten aus der selbstverschuldeten Appeasement-Unmündigkeit aller nur Broders nicht.“ Oder: „Handle stets so, dass die Maxime des Willens von Broder jederzeit zugleich als Prinzip der Wahlerfolge und Besucherzahlen der Politisch-Inkorrekten gelten könne.“ Oder: „Alle haben Unrecht, nur Broder nicht.“ Oder: Marmor, Stein und Eisen bricht, nur die Liebe nicht.“ (Gut, der letzte paradigmatische Universal-Lehrsatz beruht nicht auf der geistesweltliche Arbeit Broders.)
Wenn Necla Kelek nicht schon den Freiheitspreis 2010 erhalten hätte, so bin ich mir fast sicher, dass der multikulturell und interdisziplinär besetzte 35köpfige-Juryausschuss der Friedrich-Naumann-Stiftung ihn als „zeitgenössischen Aufklärer“ gewürdigt hätte. Davon darf man sich fast täglich früher in DER Spiegel und nun in Die Welt und nicht zuletzt auf seinem von ihm betriebenen Blog „Achse der Guten“ überzeugen.
Da dürfen nämlich neuerdings – Achtung! – auch so aufrechte TÜV-zertifizierte Demokraten der vorrepublikanischen Zeit wie Detlef Alsbach ihre Gedanken veröffentlichen. Herr Alsbach hat in einem Offenen Brief an die Bundeskanzlerin geschrieben, dass er ein Ausländer, mehr ein „klassischer Ausländer“ so von der türkische- muslimischen Sorte, werden möchte. Diese dürfen nämlich ihre Frauen schlagen und so.
Who the fuck is Herr Alsbach!? Herr Alsbach ist nicht nur 51 Jahre alt, Immobilienkaufmann, verheiratet und nach eigenen Angaben blendend aussehend, wie er in seinem Autorenportrait auf Achse des Guten vorgestellt wird. Er ist auch ein strammer Funktionär von PRO NRW, jener Traditionspartei der deutschen Demokratie, die regelmäßig kleine Familienfeste vor der Moschee in Köln-Ehrenfeld feiert.
Nun hat der Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, also jenem Weicheier-Appeasement-Toleranz-Karnevalsverein der Republik, nämlich Ruprecht Polenz, den Vordenker des 23. Jahrhunderts, nämlich Sir Henryk M. Broder, frecherweise aufgefordert, zu erklären, warum er solchen Traditionsdemokraten wie Alsbach eine Plattform angeboten hat.
Doch Broder wäre nicht Broder, wenn er dem Appeasement-Dhimmi Polenz nicht den Spiegel vorhalten würde. In einem langen dialektisch gefassten Aufsatz antwortet der Über-Broder dem „Knecht Ruprecht“ sinngemäß: Erzähl‘ du zuerst, was du gesagt hast, dann erzähl ich dir, warum ich es getan habe!
Broder, Broder, Broder, mein ach so geliebter Broder… Adam Smith, der Begründer der modernen Nationalökonomie, ist mit seiner „unsichtbaren Hand“ nichts gegen deine „unsichtbaren Vier-Fäuste für ein Halleluja“. (Woooaaaah…! Noch eine generische Weiterentwicklung des modernen Zeitgeists durch Henryk M. Broder.)
Und du brauchst auch nicht auf die Anfrage von diesem Dhimmi Polenz zu antworten. Du bist mein Über-Broder! Du bist Legislative, Exekutive und Judikative in einer Person. Nicht nur ich, sondern dir vertrauen – laut einer aktuellen BILD-Umfrage –85,7382145,01% der Weltgemeinschaft blind!
Und als ich letztens Taxi fuhr, da hat mir sogar der Musel-Türke-Taxifahrer bestätigt, dass er dir Recht gibt. Und als ich aus meinem Urlaub zurückkehrte, da begegnete ich in der Abflughalle einem Musel-Akademiker. Er sagte mir: Ich geh’n zuruck zu Heimat, nich‘ Köln, wo gebor’n ich und gemacht mein Diplom in Fizik, nein… richtig Heimat. Wei‘ Broder sag‘, isch nich‘ kompatbl mit dä deut’sche Welt.
Und als ich dem Freitagsgebet letztens beiwohnte, da sagte der nach Deutschland infiltrierte 007-Imam, der sein Ayran lieber gerührt statt geschüttelt trinkt, zu meiner eigenen Überraschung: „Broder-u-Ekber! Eigentlich isch wollen sag‘n, mach‘ fiiieeeele dum’me Kinder, dann wir fieleee und dann erst wir Deu’schland, dann dä Erde, dann Avrupa, dann dä Mond wir erober’n, so islamsch machen und so, ne. Abr dann, ich lesen Text Broder. Ey, voll krass, Broder sagt’e voll die Wahrheit. Ich nix davon wusste von Arab-Ürkei, ich schwör‘, ey…!
Der Höhepunkt war aber, als ich beim Bürgeramt meinen Pass erneuern wollte. Als dann meine Nummer „99“ aufgerufen wurde, ging ich erst an 87 Schaltern vorbei, hinter jedem eine schwarzgekleidete Burkaträgerin saß. Meine Sachbearbeiterin, selbstverständlich ebenfalls Burkaträgerin, kümmerte sich um mein Anliegen. Ich aber wollte mich beim Amtsleiter beschweren, warum so unglaublich viele Burkaträgerinnen hier arbeiten. Wenn ich sie sehen möchte, kann ich das schließlich auch in meinem Urlaub tun. In einem Brief antwortete er mir, dass die Verwaltung die zwangsstaatlich vorgegebene Frauenquote einhalten muss. Der Amtsleiter schrieb ferner, dass nach eingehendem Studium der Lehrbücher von Kelek, Sarrazin und dir, mein lieber Broder, man dieses Problem nun angehen möchte. Entsprechende Anträge seien bereits gestellt.
Mein Liebesloblied auf dich, mein lieber Broder, möchte ich mit einem herzlichen tesschekkür ederim beenden. Lass‘ dich nicht von solchen Leuten wie Polenz unterbuttern. Sie verstehen dich eben nicht. Ich aber schon! Deine Worte und deine Taten sprechen nämlich für sich. Du brauchst in dieser demokratischen Zivilgesellschaft, die eh überschätzt wird, keine Erklärung abzugeben, warum du einer Person aus einer Rechtsextrem-Partei eine Plattform auf deinem Blog „Achse der Guten“ anbietest.
Du bist eben ein Über-Broder, mein sehr geliebter Clown der Nation. Du darfst das.
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Sorry Herr Kamuran Sezer aber an Broder kommen Sie nicht ran,nicht mal annähernd.Sie müssen aber nicht traurig sein denn da sind Sie nicht allein und in guter Gesellschaft (Knecht Ruprecht z.B)
„Broder schreibt so Dinge wie so… moment… so Dinge wie… der Intoleranz des Islams müsse mit Intoleranz begegnet werden, um die Werte der Aufklärung zu verteidigen. Woooaaaah..!“
Und er bezieht sich damit auf eine schöne alte Redewendung:
Der Klügere gibt nach. Bis er der Dumme ist.
Wir haben ein Problem, nämlich falsch verstandene Toleranz.
Übrigens: auch die Aufklärung hat die Intoleranz nicht toleriert, sonst hätte sie sich nicht durchgesetzt.
@Dimi:
Sie pupsen doch auch nicht in einem Restaurant oder bohren sich auf einem Geschäftstermin teifgründig in die Nase oder gehen in Unterhose mit der Bahn zu Ihrer Lieblingskneipe.
Die bürgerliche Öffentlichkeit und die Meinungsfreiheit sind Konstrukte, deren Grenzen durch Konsens und Konventionen (bzw. Soll-Normen) in der Gesellschaft gesetzt werden. Verwiesen sei an dieser Stelle auf Jürgen Habermas. Diese Konventionen und dieser Konsens ist zudem auch verhaltensbestimmend.
Daher ist auch ein Nazi, der Heil Hitler! ruft oder den Holocaust leugnet, ebenso wenig erwünscht, wie ein fundamentalistischer Prediger, der junge Menschen auffordert, Selbstmordattentate zu verüben.
Broder, Sarrazin, Kelek und Co. sind im Hinblick auf das Konstrukt der Meinungsfreiheit Grenzgänger: Gepaart mit Ihren Qualifikationen halten sie sich in ihren Vorgehensweisen an den eingeübten und sozial routinierten Spielregeln des Diskurses, wobei sie mit diesen gerne auch „Dehnübungen“ machen. Kelek mit ihren persönlichen Lebenserfahrungen, die sie aber pauschalisiert (klassischer Induktionsfehler), Sarrazin mit seiner empirischen Analyse, aus der er allerdings aus methodischer Sicht unzulässige Schlussfolgerungen zieht und Broder mit seinem Sarkasmus und Satire, mit diesen er hinter einer Clowns-Maske „Ambivalenzen“ in der Gesellschaft anprangert.
Dass man dabei anders verfahren kann, beweisen Feridung Zaimoglu und Fatih Akin beispielsweise, die in ihren Werken, dieselben Themen wie Kelek aufgreifen, aber in der Besprechung des Themas ohne verurteilend oder ausschließend und damit diffamierend und stigmatisierend gegenüber bestimmten Bevölkerungsgruppen zu sein. Zaimoglu und Akin haben mit ihren Büchern und Filmen einen weitaus größeren Beitrag zur Selbstkritik in der Community geleistet, als es Kelek je zu ihren Lebzeiten erreichen wird.
„Ist für Sie “konservativ”, “rechts” und “braun” alles eine Soße, die keinerlei Differenzierung bedarf?“
Dies war kein Thema meines Beitrags, aber ich beantworte gerne Ihre Frage:
Gegen Konservative habe ich wenig bis gar nichts. Ich mag zwar die Meinung der Konservativen nicht in allen Belangen teilen, sie sind jedoch in der Regel Personen, die sich an die Spielregeln der Demokratie halten. Daher kann man sich mit diesen „streiten“ und debattieren, die zudem sich an Abmachungen halten.
Rechtskonservative über -populisten bis zu -extremen hingegen sind mir zu wider, weil sie ihre Meinung in der bürgerlichen Öffentlichkeit nicht nur absolut setzen sondern auch als „einzige Wahrheit“ moralisch überhöhen. Sie sind der Auffassung, dass sie das dürfen, weil sie beispielsweise mit dem „Schutz der Heimat“ einen guten Zweck erfüllen. Im Übrigen gilt dies nicht nur für Deutsche. Türken, Araber, Franzosen usw., die ebenfalls so denken und argumentieren sind mir ebenso wider.
@Peter:
Es war nicht meine Motivation, mich beim Broder einzuschmeicheln. In diesem Fall bitte ich Sie meinen Beitrag erneut durchzulesen. Abgesehen davon hat Broder auf meinen Beitrag lediglich einmal reagiert. Vielleicht folgt ja noch eine weitere Reaktion. In den letzten Tagen war er ja damit beschäftigt, mit Sarrazin gemeinsam Londoner Studenten als „Super-Arschlöcher“ zu beschimpfen und eine Schwarzafrikaner zu belehren, dass sie sich nicht über rassistische Übergriffe auf ihre Person in Deutschland beklagen soll.
Im Übrigen arbeite ich schon an meinem anderen Beitrag.
@Kamuran Sezer
Herr Sezer, gehören Sie nicht auch zu den „Kritikern der Kritiker“, die diesen immer vorwerfen, Dinge aus dem Zusammengang zu reissen ?
Nun, mit Ihrer (unpassenden, weil verfälschenden) Aussage
„war er ja damit beschäftigt, mit Sarrazin gemeinsam Londoner Studenten als “Super-Arschlöcher” zu beschimpfen und eine Schwarzafrikaner zu belehren, dass sie sich nicht über rassistische Übergriffe auf ihre Person in Deutschland beklagen soll“
befinden Sie sich da in „guter Gesellschaft“.
@Kamuran Sezer
>>Sie pupsen doch auch nicht in einem Restaurant oder bohren sich auf einem Geschäftstermin teifgründig in die Nase oder gehen in Unterhose mit der Bahn zu Ihrer Lieblingskneipe.
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Natürlich nicht, aber dennoch habe ich in einer freiheitlichen Gesellschaft erstens das Recht dazu, es zu tun (solange ich nicht gegen geltendes Recht verstoße) und zweitens sind diese Beispiele zwar sehr schön drastisch, haben aber mit der Meinungsfreiheit nichts zu tun.
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>>Die bürgerliche Öffentlichkeit und die Meinungsfreiheit sind Konstrukte, deren Grenzen durch Konsens und Konventionen (bzw. Soll-Normen) in der Gesellschaft gesetzt werden. Verwiesen sei an dieser Stelle auf Jürgen Habermas. Diese Konventionen und dieser Konsens ist zudem auch verhaltensbestimmend.
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Hier irren Sie gewaltig sofern ich Sie richtig verstanden habe. Meinungsfreiheit ist schlicht ein Grundrecht und wird nicht durch „Konsens und Konventionen in der Gesellschaft“ beschränkt – auch wenn das eine ganze Reihe Leute gerne so hätten, nicht zuletzt auch Geisteswissenschaftler. Insofern ist Habermas sicherlich nicht der geeignete Verweis.
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>>Daher ist auch ein Nazi, der Heil Hitler! ruft oder den Holocaust leugnet, ebenso wenig erwünscht, wie ein fundamentalistischer Prediger, der junge Menschen auffordert, Selbstmordattentate zu verüben.
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Auch hier irren Sie gewaltig, denn diese Dinge sind nicht wegen mangelndem gesellschaftlichen Konsens verboten, sondern wegen des Konflikts mit dem Strafrecht (Verherrlichung von Nazisymbolen, Volksverhetzung, Aufruf zu Straftaten, Beleidigung, Mord usw.).
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>>Broder, Sarrazin, Kelek und Co. sind im Hinblick auf das Konstrukt der Meinungsfreiheit Grenzgänger: Gepaart mit Ihren Qualifikationen halten sie sich in ihren Vorgehensweisen an den eingeübten und sozial routinierten Spielregeln des Diskurses, wobei sie mit diesen gerne auch “Dehnübungen” machen(…)
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Das mag sein. Da ich ohnehin erst einmal nachlesen musste, wer Broder und Kelek sind, kann ich inhaltlich nicht konkret darauf eingehen. Wenn Sie aber selbst zugestehen, dass sich selbige an die demokratischen Spielregeln halten, ist deren Vorgehen durch die Meinungsfreiheit gedeckt, unabhängig davon, ob man diese Meinung teilt oder nicht. Man kann dieser Meinung widersprechen, aber sie schnell in eine Extremistenecke zu schieben und die Diskussion anschließend für beendet zu erklären, ist mit Sicherheit nicht zweckdienlich.
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“Ist für Sie “konservativ”, “rechts” und “braun” alles eine Soße, die keinerlei Differenzierung bedarf?”
>(…)Rechtskonservative über -populisten bis zu -extremen hingegen sind mir zu wider, weil sie ihre Meinung in der bürgerlichen Öffentlichkeit nicht nur absolut setzen sondern auch als “einzige Wahrheit” moralisch überhöhen.
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Ich gehe davon aus, dass Ihnen dann auch Linke, Linkspopulisten, Linksextreme und Feministinnen zuwider sind, denn die machen das genauso. Zumindest sollten Sie das entsprechen Ihrer eigenen Ansprüche tun, auch wenn ich vermute, dass es da für Sie möglicher Weise leichter ist, „sich mit diesen “streiten” und debattieren, die zudem sich an Abmachungen halten“. Soviel Objektivität sollten Sie schon besitzen, wenn Sie die eigene moralische Messlatte so hoch legen. Unabhängig davon gilt auch für Spinner an den extremen Rändern beiderseits des politischen Spektrums die Meinungsfreiheit, solange keine Konflikte mit dem Strafgesetz auftreten. Nur durch die Achtung dieses Grundsatzes kann man eine Demokratie am Leben erhalten. Ansonsten spricht man Schritt-für-Schritt immer mehr Menschen das Recht ab, eine Nichtkonsensmeinung zu vertreten, dass am Schluss wieder nur eine Einheitsmeinung zugelassen wird und das ist wahrlich nicht erstrebenswert – gleichgültig in welchem Bereich des politischen Spektrums am Schluss die Einheitsmeinung liegt. Und genau das ist der Grund, weshalb ich mit Hassartikeln – und aus Ihrem spricht trotz gekünstelter Witzigkeit genau das heraus – meine Probleme habe.
@Kamuran sezer
Ihre Definition von den Grenzen der Meinungsfreiheit™, im speziellen der Islamkritik, die in jeder Form nur dann zulässig ist, wenn sie 1. ausschliesslich konstruktiv als „Beitrag zur Selbstkritik in der Community“ gemeint, und wenn sie 2. die Fähigkeit zur „Selbstkritik in der Community“ nicht „überdehnt“, entspricht exakt der offiziellen Auffassung von Meinungsfreiheit™ in der ehemaligen DDR! …ist Ihnen das überhaupt klar?
Desweiteren würde mich interessieren, wo man Ihre islamkritiker-kritischen Beiträge lesen kann, die vorbildlicherweise auf Pauschalisierungen verzichten und auskommen, „ohne verurteilend oder ausschließend und damit diffamierend und stigmatisierend gegenüber“ eben diesen Islamkritikern zu sein?
Dieser hier – samt ihren Kommentaren – kann es ja schonmal nicht sein.
Da hat der Autor, meiner Meinung nach, völlig recht:
„Da können die aus Steuergeldern und vor allem aus den Sozialkassen der Nation teuer ausgebildeten Soziologen, Politologen, Sozialpädagogen, Unternehmern, Verbandsfunktionären, Schriftsteller, Journalisten, Politikern, Bürokraten, eben all‘ diese Weicheier und Gutmenschen, in ein peinlich-verschwitztes Lachen flüchten“
In der Aufzählung fehl nur noch eine Kategorie: Schreiber der Artikel für Migizin.
hossa die waldfee,
da ist aber einer abgegangen wie schmitz katze hm? entweder ist da jemand mit schaum vorm mund zu gange, oder versucht sich auf broders kosten einen namen zu machen: der mann der es dem heiligen broder besorgte! untertitel: raufs aufs trittbrett und mal richtig vom leder ziehen.
sehen sie eigentlich will ich dem autor ja gar nicht so richtig an die karre fahren, aber so wie er meinem lieblings demagogen, dem chefprediger der deutschen israel darf alles(und schuld sind immer die anderen) lobby, und oberstem imam der freiheit, auf den kopf spuckt, fühle ich fast mitleid mit hmb( nein das heisst nicht his majesty broder ….)
blöderweise trifft der musclecar fahrende opa oft genug den kern und entlarvt ….. hmm sagen wir mal in pudeln reisende „scholasten“. gut leider verteilt er streckenweise auch recht stumpfe propaganda des israelischen zensur dienstes. und sich entscheiden ob er nun deutscher polnischen ursprungs und jüdischem glaubens ist, oder israeli polnischer herkunft mit exilsitz in der BRD ist, tut er auch nicht. frech eigentlich. es mag ja sein das der hmb dem autor auffen sack geht, aber muss man dabei soviel nerven blanklegen? sein verhalten kann man natürlich als ausschliesslich auf rabatz augerichtet sehen, als „provokatur-in-einer-tour“ (pun intended). aber mal im ernst das ausgerechnet ein polnischer jude dessen eltern im kz starben, den heinars ein eckchen auf seiner homepage anbietet und die das auch noch annehmen ist doch wohl einer der satirischen höhepunkte des jahres oder nicht? ich lache immer noch gelegentlich darüber. wenn ich mal wieder einen in thor steinar kluft beim armrecken sehe. oder leute finde die sich über solch einen geniestreich aufregen.
oder kurz sie sind schlaugenug um einen paradelebenslauf vorzuweisen, einen recht offenen eindruck zu liefern, sich aber doch von broder provozieren zu lassen. auch wenn ich wie gesagt kein fän vom hmb bin so muss ich doch sagen diese blösse hätte ich mir nie gegeben. ich hätte ihm gleich pralinen geschenkt….. xD