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Baden-Württemberg

Jeder vierte Eingebürgerte hat türkische Wurzeln

Im vergangenen Jahr wurden in Baden-Württemberg rund 12.800 Ausländer eingebürgert - die meisten von ihnen Türken. Auffällig niedrig ist bei Türken aber die niedrige Einbürgerungsquote. Die höchste Einbürgerungsbereitschaft zeigen Kosovaren.

Donnerstag, 28.04.2011, 8:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:45 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Im Verlauf des Jahres 2010 wurden in Baden-Württemberg rund 12.800 Ausländer eingebürgert. Damit haben sich die Einbürgerungszahlen nach Angaben des Statistischen Landesamtes zum zweiten Mal in Folge gegenüber dem jeweiligen Vorjahr erhöht. Im Vergleich zum Jahr 2000 sind dagegen die Einbürgerungszahlen um über die Hälfte zurückgegangen.

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Im vergangenen Jahr wurden in Baden-Württemberg Ausländer aus insgesamt 142 Nationen eingebürgert. Mit Abstand am häufigsten – wie bereits in den Jahren zuvor – haben Türken (ca. 3.200) die deutsche Staatsangehörigkeit erworben; jede vierte Einbürgerung betraf damit Personen mit einer bisher türkischen Staatsangehörigkeit. An zweiter Stelle folgen Einbürgerungen von Staatsangehörigen der Republik Kosovo (ca. 1.500) sowie von Serben und Rumänen (jeweils ca. 600). Unter den 15 Herkunftsstaaten mit der höchsten Zahl an Einbürgerungen waren neben 11 europäischen auch 3 asiatische Staaten (Irak, Iran und Kasachstan) sowie ein südamerikanischer Staat (Brasilien) vertreten.

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Dass Mitbürger aus der Türkei – absolut betrachtet – am häufigsten eingebürgert wurden, überrascht wenig, bilden diese doch die größte ausländische Bevölkerungsgruppe in Baden-Württemberg. Wird deshalb die Zahl der eingebürgerten Personen auf die jeweilige Bevölkerungsgruppe bezogen, so ergibt sich ein anderes Bild: Die Einbürgerungsquote der türkischen Bevölkerung lag im vergangenen Jahr nur bei gut 1 Prozent, bei Personen der Republik Kosovo dagegen bei knapp 7 Prozent. Deutlich geringer ist die Quote vor allem bei Mitbürgern aus den EU-Mitgliedsstaaten Italien und Griechenland.

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Ungleiche Einbürgerungsbedingungen
Die Gründe für das unterschiedliche Einbürgerungsverhalten sind vielfältig. Entscheidend für die niedrige Quote bei Menschen aus EU-Staaten dürfte sein, dass diese auch ohne deutsche Staatsbürgerschaft weitgehend den deutschen Staatsangehörigen gleichgestellt sind. Daneben spielt sicherlich auch die Frage eine Rolle, ob beim Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit die frühere Staatsangehörigkeit aufgegeben werden muss. Dies war nach Angaben des Statistischen Landesamts im Jahr 2010 bei 55 Prozent der Einbürgerungen der Fall. Allerdings gab es je nach Herkunftsland erhebliche Unterschiede: So mussten beispielsweise bei den Eingebürgerten aus der Türkei 90 Prozent ihre türkische Staatsangehörigkeit aufgeben, während Eingebürgerte aus dem Iran zu 100 Prozent ihre bisherige Staatsbürgerschaft behalten konnten.

Die Voraussetzungen zum Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit wurden durch Reformen in den Jahren 2000 und 2005 neu geregelt. Seit dem 1. Januar 2000 erwerben in Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft, sofern ein Elternteil mindestens seit acht Jahren seinen regelmäßigen Aufenthalt in Deutschland hat. In diesem Fall können die Kinder bis zur Volljährigkeit neben der deutschen auch eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen. Spätestens bis zur Vollendung ihres 23. Lebensjahres müssen die Jugendlichen sich aber für eine Staatsbürgerschaft entscheiden (so genanntes Optionsmodell).

Mit der Reform wird den Ausländern auch ein rechtlicher Einbürgerungsanspruch eingeräumt, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. So müssen sich Ausländer mindestens acht Jahre rechtmäßig in Deutschland aufhalten, sich zur freiheitlich demokratischen Grundordnung bekennen, über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen und nicht wegen einer Straftat verurteilt worden sein. (bk)
Gesellschaft Studien

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  1. Mika sagt:

    @Schneider
    Hierzu empfehle ich Ihnen den Film „Almanya – Willkommen in Deutschland“. Da wird auf recht amüsante Art und Weise erklärt, wie sich die damaligen Gastarbeiter hier eingefunden haben. Ich habe es mir nicht ausgesucht, hier geboren zu werden! Und Sie werden wahrscheinlich erstaunt sein, wenn ich Ihnen sage, dass das auch meine Heimat ist. Jawohl, so ist es! Aber dennoch möchte ich meine türkischen Wurzeln nicht verleugnen. Und überhaupt: Wieso sind Sie dann hier, wenn Sie erkannt haben, dass die Deutschen grundsätzlich unfreundlich sind?
    P.S. Zu den Bantus oder Eskimos würde ich auch nicht hinziehen wollen :-)

  2. schneider sagt:

    „Und überhaupt: Wieso sind Sie dann hier, wenn Sie erkannt haben, dass die Deutschen grundsätzlich unfreundlich sind?“

    Weil ich die Deutschen durchschaut habe :) Es dauert, bis sie auftauen, da braucht man Geduld. Wenn man es aber mal geschafft hat, sind sie treue Freunde. Es hat was Ehrliches. Ich brachte ja schon mal das Beispiel mit den Latinos. Die sind alle super freundlich am Anfang, wenn sie aber merken, dass es halt nicht passt, dann ziehen sie sich auch wieder zurück.

    Man muss die Menschen so nehmen, wie sie sind, anders geht es doch nicht. Schön, dass Sie auch Ihre Heimat hier haben.

  3. Leo Brux sagt:

    schneider,
    Sie denken, dass Auswanderung für Türken in den Gastarbeiterjahren ein Luxusprojekt war?

    Aber in einem stimme ich Ihnen dann doch zu:

    Man muss die Menschen so nehmen, wie sie sind, anders geht es doch nicht.

    Genau. Das mache ich bei Muslimen, das mache ich bei türkisch-stämmigen Deutschen, bei Deutschtürken und bei Türken – und siehe da, ich komme sehr gut mit ihnen zurecht.

    Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
    (Es gibt aber auch Leute, die halten sich die Ohren zu oder hören über den Kopfhörer immer nur die Musik, die sie hören wollen.)

  4. schneider sagt:

    Brux,

    „Sie denken, dass Auswanderung für Türken in den Gastarbeiterjahren ein Luxusprojekt war?“

    Nein, warum? Es war aber auch nicht so, dass diese Menschen aus der blanken Not geflohen sind, weil sie sonst verhungert wären. Es waren Wirtschaftsflüchtlinge, nicht mehr, nicht weniger. Wie viele andere auch.

    „Genau. Das mache ich bei Muslimen, das mache ich bei türkisch-stämmigen Deutschen, bei Deutschtürken und bei Türken – und siehe da, ich komme sehr gut mit ihnen zurecht.“

    Hat das jemand bezweifelt? Ich komme auch gut mit Türken zurecht. Ich komme auch gut mit Russen, Rumänen, Ukrainern, Iranern, Kasachen, Bosniern, Serben, Kroaten, und Österreichern aus. Mit Einzelpersonen. Niemand kann behaupten, dass er mit einer großen Gruppe von Menschen, einem Volk also, perfekt auskommt. Da geben Sie mir doch sicherlich Recht? Um nichts anderes geht es hier doch, es geht doch nicht um Einzelpersonen. Einer meiner besten Freunde ist Iraner, der in Thereran studiert hat und hier auf Arbeitssuche ist. Meinen Sie, ich streite mich den ganz schönen langen Tag mit ihm über Integration oder Islam oder Christentum? Quatsch, wir sind Freunde, er kann auf meine Hilfe zählen, wann immer er sie braucht und ich ebenso.

    „Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
    (Es gibt aber auch Leute, die halten sich die Ohren zu oder hören über den Kopfhörer immer nur die Musik, die sie hören wollen.)“

    Stimmt, die gibt es auch. Sicher sind sehr viele Menschen so. In diesem Blog aber glaube ich nicht, dass sich viele rumtreiben.

  5. Jos. Blatter sagt:

    Warum sollen sich islamisch geprägte Türken auf europäische Werte einlassen? Das würde diese Menschen verbiegen, jahrhundertealte Religionismen lassen sich nun mal nicht verändern. Dass eine daraus resultieren, qua generationsübergreifende, geistige Rückständigkeit in Verbindung mit reflektionsloser religiöser Obrigkeitsgläubigkeit einer eventuellen Fortentwicklung entgegensteht, macht sich eine davon profitierende geistliche Führerschaft zu nutze.
    Diese versucht mit ihrer Verfügungsmasse Einfluß auf die Wirtsgesellschaft zu nehmen.
    Eine solche Einflußnahme wird durch Direktplebiszite verhindert werden, um durch gerechte gesellschaftliche Lösungen solcherlei Fehlentwicklungen zu korrigieren.

  6. Mika sagt:

    @Jos.Blatter
    Was verstehen Sie bitteschön unter europäische Werte?
    Und die Religion, die Sie da so „schön“ beschreiben, hat meines Erachtens die gleiche Gültigkeit für die katholische Kirche!

  7. Sugus sagt:

    @ Leo Brux
    „Sie denken, dass Auswanderung für Türken in den Gastarbeiterjahren ein Luxusprojekt war?“
    Na ja, zumindest war es besser als in der Türkei, denn sonst wären nicht so viele gekommen, oder?

  8. machthaber türk sagt:

    Hallo leo,ich bin in Hamburg geboren und seit 40 jahren KENNE ich FAKTEN und nicht dahergeredete pisaart.Es ist beweislich nachvollziehbar das das Deutsche Arbeitsministerium die türken und auch andere länder in ihren land eingeteilt und eingeladen haben.Damit die ,die drecksarbeit machen die die Deutschen damals nicht machen wollten.
    Die politiker haben sich bis heute nicht drum gekümmert um unsere rechte und unsere integration durchzuführen.
    Nun meine frage,ist es NORMAL das man die hand beißt,die als billigkraft in den 60-70 ern und bis heute deutschland mit massen an geschäfftsmänner und steuern vollpunpen.
    Erst wenn wir alle freiwillig in unsere paradiesheimat zurückkehren,werden sehr sehr viele merken was die ostblocckstaaten gemacht haben.
    Also auf rein deutsch,wir bringen massen an steuern nach deutschland und die soooo schlaue politik haut alles mit einem schlag um.
    Wer ist nun schuld das deutschland pleite ist.Genau,die neuen ostblock europa brüder von euch.
    Wir sind nur mit euch verwandt,indem wir als richtig aufrichtige männer,besseren umgang mit deutschen frauen haben