TV-Tipps des Tages
06.05.2011 – Türkei, Ararat, Ausländer, Religion, Migranten, Tunesien, Islam
Die TV-Tipps des Tages sind: Die Wächter des Ararat; auslandsjournal extra; Schätze der Welt - Erbe der Menschheit; Türkei - Land, Leute und Sprache
Von Ümit Küçük Freitag, 06.05.2011, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 01.05.2011, 16:09 Uhr Lesedauer: 4 Minuten |
Die Wächter des Ararat
Er ist der höchste Berg der Türkei: 5165 Meter. Und der einzige freistehende Fünftausender der Welt – der Ararat. Der Ort, an dem der Legende nach die Arche Noah gestrandet ist.
Jahrzehntelang pilgerten Abenteurer zu seinem Gipfel in der Hoffnung, das biblische Wrack zu finden. Aber der Ararat liegt in Kurdengebiet, mitten in einer militärischen Sperrzone. Deshalb trauen sich heute kaum noch Touristen her. Darunter leiden vor allem die Ararat-Nomaden, die sich früher an Bergsteiger als Träger verdingten.
Der Film erzählt aus der Perspektive des Nomadenjungen Erhan, der davon träumt, später einmal sein Geld als Fremdenführer zu verdienen. Der Zwölfjährige gehört zum Stamm der Jelali. Seit Jahrhunderten ziehen die kurdischstämmigen Wanderhirten mit ihren Schafen über die Hänge des Ararat entlang den Grenzen zu Armenien und dem Iran. Die Türken nennen sie „Wächter des Ararat“. Auf ihre Ortskenntnis und Bergerfahrung konnten sich Expeditions- und Reiseveranstalter stets verlassen. Bis zum Ausbruch des Bürgerkrieges brachte der Bergtourismus den Jelali dringend benötigte Zusatzeinkünfte. Ihre Camps dienten als Basislager, sie errichteten Teestuben und verkauften Decken und Teppiche als Souvenirs. Aber vor allem der Lohn, den die Männer als Bergführer bekamen, sicherte das Überleben ganzer Großfamilien.
Schon mit zehn, zwölf Jahren stiegen deshalb viele Jelali-Jungen zum ersten Mal auf den eisigen Gipfel. So früh wie möglich wollten sie sich als Helfer und Träger bewähren, später als verantwortlicher Führer. So auch Erhans Vater Mehmet, sein Onkel Halil und sein älterer Bruder Davut, der in Erhans Familie der Einzige ist, der Geld verdient. Ihm vor allem will der Zwölfjährige nacheifern. Denn auf der Spitze des Fünftausenders zu stehen, ist bei den Jelali noch heute die Mutprobe, die es zu bestehen gilt, um in die Welt der „richtigen“ Männer aufgenommen zu werden. Und vielleicht werden eines Tages doch wieder Besucher aus dem Ausland kommen, um neben dem Bergsport auch Schatzsuche zu betreiben und im Gletschereis doch noch auf eine Planke der biblischen Arche zu stoßen. (15:15-16:00 • RBB Berlin, RBB Brandenburg)
auslandsjournal extra
Magazin (Gesellschaft) – ZDF-Korrespondenten berichten aus aller Welt. „auslandsjournal extra“ zeigt politische Entwicklungen und gesellschaftliche Veränderungen in den Ländern der Welt. Das Magazin blickt hinter die Konflikte, beobachtet Entwicklungen der internationalen Politik und Auslandskorrespondenten liefern Analysen. (21:00-21:30 · 3sat)
Dorfgeschichten
Allah kam auch bis Asbach-Bäumenheim – Auf dem Land. Ein kleiner Ort im Donauries. 4500 Menschen leben hier, sie stammen aus 39 unterschiedlichen Nationen, mehr als 300 Einwohner sind türkischer Abstammung. Viele Frauen tragen Kopftuch, viele Männer der ersten Generation können schlecht deutsch – und doch scheint hier etwas anders, besser zu laufen als in Großstädten mit einem vergleichbar hohen Anteil an Migranten. Mehrere Wochen drehte ein Team des Bayerischen Rundfunks in Asbach-Bäumenheim, beobachtete das Leben der Türken, die zum Teil seit Mitte der 60er Jahre hier ansässig sind. (03:30-00:15 • BR-alpha)
Schätze der Welt – Erbe der Menschheit
Dokumentation – Ein jeder, der in dieser Region einst nach Macht strebte, buhlte um sie: die tunesische Hafenstadt Sousse im Sahel. In ihrer fast 3.000-jährigen Geschichte gehörte sie allen – Phöniziern, Römern, Byzantiniern, Arabern, Türken und Europäern.
Ihr jetziges Gesicht erhielt sie im 9. Jahrhundert, als sie im Auftrag des Herrschers von Bagdad zum Islam bekehrt wurde. Die dazu abgesandte Dynastie der Aghlabiden baute eine prächtige Moschee, eine befestigte Zitadelle und ein imposantes Wehrkloster, in dem sich Rittermönche auf den Märtyrertod vorbereiteten. Heute ist die arabische Altstadt tadellos restauriert. Neben der Stadtmauer sind auch die islamischen Wehrbauten fast vollständig erhalten.
Sie ist die vierte heilige Stätte des Islams nach Mekka, Medina und Jerusalem. Denn hier, als die Araber einst nach Afrika vordrangen, rammte der Heerführer Oqba ibn Nafi seinen Speer in den unwirtlichen Steppenboden und gründete die erste arabische Stadt Afrikas.
Kaum zwei Stunden entfernt von der kleinen Stadt sonnen sich am Strand Tunesiens Heerscharen von Touristen. Aber nahezu unbemerkt von all dem Trubel trotzt Kairouan der Moderne. Hier lebt man im Rhythmus des Islams. Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein in den verwinkelten Souks, im Labyrinth der Gassen und Gänge. Mehrmals täglich kann man dort das Konzert unzähliger Muezzine von den über 100 Minaretten tönen hören: der Klang eines intakten, arabisch-islamischen Altstadtensembles. (06:00-06:30 • SWR BW, SWR RP, SWR SR)
Türkei – Land, Leute und Sprache
Zu Besuch bei Aziz Nesin – Moderation: Murat Gencosman – Spielerische Einführung in die türkische Sprache durch die vier aufgeschlossenen jungen Touristen Renate, Sylvia, Peter und Vedat und ihre Erlebnisse während einer Rundreise durch die Türkei.
Diese letzte Episode begleitet die vier jungen Leute beim Besuch des bekannten türkischen Autors Aziz Nesin in Catalca, zu einem gemeinsamen Abendessen mit dem Schriftsteller und seinen durch eine Stiftung von Aziz Nesin unterstützten elternlosen Kindern. (06:30-07:00 • NDR Hamburg, NDR Mecklenburg-Vorpommern, NDR Niedersachsen, NDR Schleswig-Holstein) TV-Tipps
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