Osama Bin Laden
Vom unterschiedlichen Umgang mit Terroristen und dem Gedächtnis des Wassers
Es ist schon auffällig, wie unterschiedlich der Umgang mit Terroristen ist. Aber vielleicht macht man die Gefährlichkeit eines Terroristen nicht an der Zahl seiner Opfer fest, sondern an dem Ziel, das er verfolgt.
Von Zerrin Konyalıoğlu Dienstag, 10.05.2011, 8:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 13.05.2011, 3:47 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
Seit Tagen rätselt die Welt. Ist Bin Laden nun tot oder nur für tot erklärt? Die offizielle Version lautet, dass Bin Laden von den Navy Seals erschossen wurde. Er sei unbewaffnet gewesen, hätte sich jedoch den US-Spezialkräften widersetzt, so der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney. Ist es denn wirklich so ungewöhnlich, dass man sich, wenn fünfzehn vermummte und obendrein bewaffnete Männer eindringen, widersetzt? Was hätte er sagen sollen, ich habe Euch erwartet?
Wenn diese legendäre Spezialeinheit wirklich so gut ist, wie ihr Ruf, hätten sie ihn auch festnehmen können, aber diese Option stand vermutlich nicht zur Diskussion, denn im Kampf gegen den Terror gelten andere Gesetze. Und genau das kritisiert auch Kai Ambos, Richter und Professor an der Universität Göttingen. Findet eine Tötung ohne entsprechendes Gerichtsverfahren statt, ist es „eine extralegale Hinrichtung“, so Kai Ambos. Weiter fordert Prof. Ambos den Westen auf, sich gut zu überlegen, ob sie „terroristischen Feinden jegliches Lebens- und Menschenrecht versagen und sie zum militärischen Freiwild erklären will.“
Ähnlich scharf kritisiert auch der Sprecher des Bundesausschusses des Friedensratschlag Peter Strutynski die „gelungene“ Operation. Er sieht keinen Grund zum Jubeltaumel, denn „Terrorismus ist mit Krieg nicht zu bekämpfen. Terrorismus ist eine besondere Form von Schwerkriminalität, die mit rechtsstaatlichen Mitteln zu beantworten ist.“
Genau diese rechtsstaatlichen Mittel kamen 1999 zum Tragen, als der PKK Anführer Abdullah Öcalan lebend gefasst wurde. Emotional mag man anders empfinden, aber auch Terroristen haben ein Recht auf ein ordentliches Gerichtsverfahren. Die westliche Welt hatte sich für Öcalan stark gemacht und erreicht, dass sogar die Todesstrafe, welches bis 2002 in der Türkei bestand, aufgehoben und somit Abdullah Öcalans Todesurteil in eine lebenslange Haft umgewandelt werden konnte.
Ob bewusst oder nicht, es ist schon auffällig, wie unterschiedlich der Umgang mit beiden Terroristen ist und das, obwohl Abdullah Öcalan deutlich mehr, Opfer zu verantworten hat. Aber vielleicht macht man die Gefährlichkeit eines Terroristen nicht an der Zahl seiner Opfer fest, sondern an dem Ziel, das er verfolgt.
So gesehen, ist es schon irrelevant, ob Bin Laden tot ist oder nicht. Viel spannender bleibt die Frage, welche Auswirkungen diese Nachricht auf die arabische Revolution haben wird. Und natürlich auf die kommenden Wahlen in den USA, denn die wirtschaftliche und somit politische Zukunft der USA liegt zu einem bedeutenden Teil in den Händen Chinas und diese nennt – laut Financial Times- mehr als 1160 Mrd. Dollar an US-Staatsanleihen ihr eigen. Mehr als man angenommen hätte, so das US-Finanzministerium. Die wirtschaftlich geschwächte USA braucht Erfolge, zumindest politische.
Bin Laden, Abdullah Öcalan und wie sie sonst noch heißen, vielleicht wollten sie anfangs wirklich nur Gerechtigkeit, aber im Laufe ihrer Karriere haben sie sich zu Kriminellen entwickelt, die gnadenlos ihre Ziele verfolgten und wahrlich, der Zweck heiligt nicht die Mittel und das gilt für alle.
Dürfen wir dem Japaner Dr. Masaru Emoto, der im Bereich der Wasserenergetisierung forscht, Glauben schenken, dann erwarten uns unruhige Zeiten. In zig tausenden Versuchen konnte er nachweisen, dass Wasser ein Gedächtnis hat. Es ist fähig, gute und schlechte Informationen zu speichern. Selbst Gefühle, Worte und Bewusstsein konnten sich die Wassermoleküle merken und diese Information wieder zurück an den Menschen geben. So gesehen, könnte das Baden im Meer zu einer heiklen Angelegenheit werden, das Essen von gegrillten Fischen im Übrigen auch.
Man hätte Bin Laden vor ein Gericht stellen müssen, statt seinen Leichnam im Meer zu versenken. Das hätte der Wasserqualität gut getan und dem Frieden, den wir alle so dringend brauchen. Aktuell Meinung
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„Die Glaubwürdigkeit ist infrage gestellt!“
Osama Bin Laden ist tot und in den USA herrscht Volksfeststimmung. Ausländische Staatsoberhäupter gratulierten den USA zum Tod von Osama Bin Laden. Unter das Verständnis für die Freude über den Triumph und die Erleichterung mischt sich immer mehr Skepsis. Fragen dazu beantwortet der Völkerstrafrechtler Professor Kai Ambos von der Universität Göttingen.
NDR.de: Die US-Regierung hat ein Kommando losgeschickt, um Osama Bin Laden erschießen zu lassen. Laut CNN war der Al-Kaida-Führer nicht bewaffnet. Ist diese Aktion mit dem Völkerrecht vereinbar?
Professor Kai Ambos: Meines Erachtens nicht, denn es besteht kein bewaffneter Konflikt zwischen Al Kaida und der US-Regierung. Und dann gilt das normale Friedensrecht. Dann gilt, dass man Terroristen nicht liquidieren darf, sondern festnehmen und einem rechtsstaatlichen Verfahren unterziehen muss. Also vergleichbar dem Fall vor einigen Tagen in Deutschland. Da werden eben Al-Kaida-Mitglieder oder andere Terroristen festgenommen und dann abgeurteilt, aber eben nicht liquidiert. …
http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/harz/binladen165.html
Frau Konyalioglu, Sie hätten diesen letzten Bericht mit Prof. Ambos als erstes reinstellen sollen, dann hätten sich manche Leute ihre Kommentare erspart-jetzt sagt nämlich keiner mehr etwas gegen ihren berchtigten Artikel. Sie schreiben sehr schön, wollte ich noch sagen, stlistisch und inhaltlich.
Dänemark hat die Grenzkontrollen wieder eingeführt – Deutschland wird folgen.
Ich finde den Artikel sehr einseitig. Die von Zerrin Konyalioglu aufgestellten Mutmassungen, sind und bleiben nur Mutmassungen. Da hilft auch kein Prof. und Richter Ambos aus Göttingen. Wenn man keine Ahnung hat (wie der Rest der Menschheit auch, da der Einsatz grösstenteils immer noch geheim gehalten wird), dann sollte man niemand vorverurteilen.
Die USA hätten mit Sicherheit auch mehr interesse an einer Festnahme gehabt, aber beim König der Terroristen gilt es keine Risiken einzugehn. Was die USA gemacht haben war das einzig möglich richtige. Lebend wäre es natürlich schöner gewesen, aber Tod ist auch gut. Vorallem wir in Europa sollten uns jetzt mal schön klein halten. Wir sollten nicht mit erhobenem Zeigefinger gegen die USA wettern. Einfach mal DANKE SAGEN für die getane Drecksarbeit und nicht den Besserwisser raushängen lassen.