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TV-Tipps des Tages

28.06.2011 – Deutschland, Marokko, Napoleon, Korea, Islam, Moskau, Koran

TV-Tipps des Tages sind: Bilderbuch Deutschland; Skizzen aus Marokko; Napoleon (4); Im vierten Teil des historischen Dramas wird der schicksalhafte Niedergang der einstigen Legende thematisiert; Die Koreamission; Mit offenen Karten; Komplexer Islam

Von Dienstag, 28.06.2011, 8:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 26.06.2011, 17:55 Uhr Lesedauer: 5 Minuten  |  

Bilderbuch Deutschland
Reisedokumentation – Die Reise entlang der mecklenburgischen Ostseeküste beginnt in Warnemünde. Weitere Stationen sind Heiligendamm, Bad Doberan und Kühlungsborn.

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Der Hafen von Warnemünde prägt den maritimen Alltag: Fischer, die ihren Fang gleich selbst von Bord verkaufen, Fährschiffe, die Warnemünde mit Skandinavien, dem Baltikum und Russland verbinden und Lotsen, die riesige Luxusliner sicher in den Hafen bringen. Weitere Stationen sind Heiligendamm, Bad Doberan und Kühlungsborn. Die dampfende Schmalspureisenbahn „Molli“ verbindet diese drei Orte. Heiligendamm ist das älteste Seebad Deutschlands. In den weißen Villen am Meer kurte einst der europäische Hochadel. (08:15-09:00 • NDR Hamburg, NDR Mecklenburg-Vorpommern, NDR Niedersachsen, NDR Schleswig-Holstein)

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Skizzen aus Marokko
Die Medina der Königstadt Fès ist heute noch ein funktionierendes Beispiel für eine arabische Stadt. In ihr kann der Besucher das orientalische Denken und Handeln wie kaum an einem anderen Ort Marokkos sinnfällig erleben.

Eine klassische arabische Stadtanlage ist die Medina von Fés: Die goldene Fassade des Königspalastes geht in die hohe Mauer aus Stampflehm über, die sich um die gesamte Stadt zieht. Hinter den Toren zu den einzelnen Vierteln führen die Souks – die Marktstraßen – bis ins Zentrum. Zwischen ihnen liegen die Wohnviertel, aus denen am Freitag die Gläubigen zum Gebet in die große Moschee kommen.

Der Islam breitete sich in Windeseile von seinem Zentrum auf der Arabischen Halbinsel in alle Richtungen aus. Im Namen Allahs und seines Propheten Mohammed drangen die Araber im 7. Jahrhundert nach Nordafrika vor und eroberten das Land der Berber gegen deren heftige und nachhaltige Gegenwehr. Die neuen kriegerischen Herren stammten aus adeligen Familien, ihnen zogen aber bald Händler und Handwerker nach. Sie gründeten Städte wie Fès, die nach dem orientalischen Muster der Medina erbaut wurden. Moulay Idris II. war der berühmte Gründer von Fès. Als weiser Mann und Kopf einer Bruderschaft galt er als heilig. Sein Grabmal im Zentrum der Stadt ist das Ziel unzähliger Pilger aus der ganzen Region. Fès ist seit Jahrhunderten religiöses Zentrum Marokkos, und darum musste auch der Sultan hier eine seiner Residenzen errichten. Sie verleiht dem Herrscher die geistliche Legitimation und Unantastbarkeit. Denn der König ist absoluter politischer und religiöser Herr des Landes.

Auch die größte Moschee Marokkos in Fès entwickelte sich zum geistigen und religiösen Zentrum des Maghreb. Hier studierten im Mittelalter bis zu 8.500 Studenten bei den besten Wissenschaftlern der arabischen Welt. Nicht nur Theologie wurde gelehrt, sondern auch Geschichte, Geografie, Mathematik und Medizin. Jedes Viertel förderte die Studien durch den Bau von prachtvollen Medersen, in denen Lehrende und Lernende untergebracht waren.

Die ungeheure geistige Bedeutung von Fès basierte auf einer soliden wirtschaftlichen Entwicklung. Hinter einer hohen Mauer aus Stampflehm, die die ganze Stadt noch heute umgibt, siedelten sich an ihrem Rand die „niederen“ Handwerker an: Färber und Gerber waren außerdem auf das Wasser aus dem Fluss angewiesen. Auch die einfachen Händler, die für die tägliche Versorgung der Bevölkerung sorgen, ließen sich in den „Souks“, in den Marktstraßen am Rande der Stadt nieder, die von den zwölf Toren ins Zentrum führen. Während die Souks von morgens bis abends laut und lebendig sind, führen die kleinen, engen Gassen, die von ihnen abzweigen, in die Wohnbereiche jedes Viertels. Hier wohnen die Menschen nach Stämmen geordnet in einer festen sozialen Ordnung. Denn jedes Viertel unterhält seine eigene Koranschule, in der schon die Jüngsten täglich in die Lehren Allahs eingeführt werden. Selbst die Bettler halten sich nur in ihrem eigenen Viertel auf: Der Koran verpflichtet alle Menschen für jene zu sorgen, die arm, hilflos und gebrechlich sind.

Je weiter der Besucher ins Innere der Stadt vordringt, desto „höherwertig“ sind die angesiedelten Handwerke und Handelshäuser: Spezialitätenläden und Feinkost gibt es da, Schneider, Lederhändler und die Spezialmärkte für Süßigkeiten, Olivenöl und Gewürze. Auch Musikinstrumente, Bücher und Teppiche werden nur im Inneren der Medina angeboten. Die reichen Bürger von Fès bauten sich früher große Paläste im andalusischen Stil, den die Flüchtlinge aus Spanien mitgebracht hatten. Heute sind diese Prachtbauten meist kulinarische Restaurants für die Fremden. Aber auch die reichen Händler aus der Fremde ließen sich in palastartigen „Funduks“ nieder. Das waren Karawansereien, in denen sie nicht nur sicherer wohnen konnten, sondern auch ihre Lasttiere und Ladungen unterbringen konnten. Am Rande der Stadt, in einem eigenen Viertel, ließen sich die Juden in der „Mellah“ nieder. (11:00-11:45 • BR-alpha)

Napoleon (4)
Drama – Im vierten Teil des historischen Dramas wird der schicksalhafte Niedergang der einstigen Legende thematisiert. Nachdem 1912 die Russen aus Moskau geflohen sind, wird Napoleons Quartier dort in Brand gesteckt. Die Franzosen sollen endgültig aus Russland verscheucht werden. Der Mythos des einst unbesiegbaren Feldherrn scheint nun gänzlich zerstört und Napoleon dankt schließt ab. (20:15-22:25 • DAS VIERTE)

Die Koreamission
Dokumentation (Kultur – Politik Ausland) – Seit Ende des Koreakriegs im Jahr 1953 überwacht eine neutrale Kommission den vereinbarten Waffenstillstand. Keine leichte Aufgabe, denn die beiden Kriegsparteien behinderten die Kommission immer wieder beim Ausführen ihres Mandats. Heute hat ihre Präsenz vor allem symbolische Bedeutung, die bürokratischen Alltagsrituale in Panmunjom grenzen an absurdes Theater. Im Kontext der langsamen Wiederannäherung Nord- und Südkoreas ist eine aktivere Vermittlungsfunktion der Kommission jedoch wieder denkbar. Der Film „Die Koreamission“ zeigt, dass der Einsatz der neutralen Überwachungskommission als einer von vielen Faktoren gelten kann, die einen weiteren Koreakrieg verhindert haben. (23:45-00:35 • 3sat)

Mit offenen Karten
Komplexer Islam – „Mit offenen Karten“ liefert einen Überblick über die verschiedenen geopolitischen Konstruktionen im Verlauf der langen Geschichte der einflussreichen Kultur des Islam als monotheistische Offenbarungsreligion.

Jede Woche liest Jean-Christophe Victor „die politischen Kräfteverhältnisse in der ganzen Welt“ aus detaillierten geografischen Karten. Sein Credo: „Die Karten zum Sprechen bringen.“ Und das beherrscht er wie kein anderer.

Das Magazin „Mit offenen Karten“ bietet immer samstags um 19.15 Uhr einschlägige Erklärungen und Hintergrundinformationen zur geopolitischen Situation in verschiedenen Ländern dieser Erde. Die Sendung ist ein wahrer Fundus an Informationen und weist auf weiterführende Literatur zum jeweiligen Thema hin. (06:45-07:00 • arte) TV-Tipps

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