Todestag von Marwa El-Sherbini
Gegen das Vergessen, gegen antimuslimischen Rassismus
Heute jährt sich der Mord an Marwa El-Sherbini zum zweiten Mal. Die damals schwangere Pharmazeutin Marwa El-Sherbini wurde im Dresdener Gerichtssaal vor den Augen der Richter, ihres Mannes und ihres dreijährigen Sohnes mit 18 Messerstichen ermordet.
Freitag, 01.07.2011, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 05.07.2011, 1:25 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Zusammen mit dem Justizministers des Freistaates Sachsen Dr. Jürgen Martens und dem 1. Bürgermeisterder Stadt Dresden Dirk Hilbert wird der Koordinationsrat der Muslime (KRM), eine Gedenkveranstaltung anlässlich des zweiten Todestages von Marwa El-Sherbini im Dresdener Landgericht am 01.07.2011 abhalten. KRM-Sprecher Aiman Mazyek wird mit einer Delegation von Verbandsvertretern des KRM anwesend sein und u.a. aus dem Koran, unweit der Mahntafel, die im Gerichtsgebäude an den gewaltsamen Tod erinnert, rezitieren.
Die damals schwangere Pharmazeutin Marwa El-Sherbini wurde am 01.07.2009 im Dresdener Gerichtssaal vor den Augen der Richter, ihres Mannes und ihres dreijährigen Sohnes mit 18 Messerstichen brutal ermordet. Der Täter, das geht aus seinem Brief an das Dresdener Amtsgericht hervor und den Aussagen, die er gegenüber dem Opfer mehrfach machte, handelte aus einem antimuslimischen Rassismus heraus. Der Ehemann, der seiner Frau zur Hilfe eilte, wurde ebenfalls vom Mörder und einem später herbei eilenden Polizisten, der ihn fälschlich als den Täter ausmachte, lebensgefährlich verletzt. Der Täter wurde zu lebenslänglicher Haft verurteilt.
Zeit und Ort: Die Gedenkveranstaltung findet am 01.07.2011 um 12.30 Uhr im Gerichtsgebäude (Lothringer Str. 1) in Dresden statt. Am frühen Abend um 18.00 veranstaltet der Ausländerbreirat zusammen u.a. mit vielen lokalen Initiativen und den Moscheevereinen eine Kundgebung vor dem Dresdener Landgericht.
„Dies ist nur die Spitze des Eisberges, einer immer aggressiver auftretenden Islamfeindlichkeit in unserem Land“, warnte heute in Köln der KRM-Sprecher Aiman Mazyek, so befürchtet er, dass dieser „antimuslimischer Extremismus“ zu oft noch in unserem Land unterschätzt wird.
„Die steigenden Zahlen von Übergriffen auf Muslime, die zunehmenden Anschläge auf unsere Gotteshäuser müssen jedoch jeden Demokraten und aufrechten Bürger wachsam werden lassen, denn sie gefährden die freiheitlich-demokratische Ordnung unseres Landes maßgeblich“, sagte Mazyek, der zugleich auch Vorsitzender des Zentralrates ist. (krm) Aktuell Gesellschaft
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