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EU-Statistik

In Deutschland leben die meisten Ausländer

Im Jahr 2010 wurden in den EU27 Mitgliedstaaten die meisten ausländischen Staatsangehörigen mit 7,1 Millionen in Deutschland verzeichnet. Unter den bevölkerungsreichsten Ländern verzeichnet Spanien mit 12 Prozent den höchsten Ausländeranteil.

Freitag, 15.07.2011, 8:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:45 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Im Jahr 2010 lebten 32,5 Millionen ausländische Staatsangehörige in den EU27 Mitgliedstaaten. Davon waren 12,3 Millionen Staatsangehörige eines anderen EU27 Mitgliedstaats und die verbleibenden 20,2 Millionen Drittstaatenangehörige.

Ausländische Staatsangehörige machten 6,5 Prozent der Gesamtbevölkerung der EU27 aus. Im Jahr 2010 waren die ausländischen Staatsangehörigen, die in den EU27 Mitgliedstaaten lebten, im Durchschnitt deutlich jünger als die nationale Bevölkerung (Durchschnittsalter2 34,4 Jahre verglichen mit 41,5 Jahren). Diese Angaben stammen aus einem Bericht, der von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht wird.

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Deutschland und Spanien ganz oben
Im Jahr 2010 wurden die meisten ausländischen Staatsangehörigen in Deutschland (7,1 Millionen Personen bzw. 9 Prozent der Gesamtbevölkerung), Spanien (5,7 Millionen bzw. 12 Prozent), dem Vereinigten Königreich (4,4 Millionen bzw. 7 Prozent), Italien (4,2 Millionen bzw. 7 Prozent) und Frankreich (3,8 Millionen bzw. 6 Prozent) verzeichnet. Insgesamt lebten mehr als 75 Prozent der ausländischen Staatsangehörigen in der EU27 in diesen fünf Mitgliedstaaten.

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Ausländerquote in den EU27 Ländern mit einer Gesamtbevölkerung von über 50 Millionen © MiG

Ausländerquote in den EU27 Ländern mit einer Gesamtbevölkerung von über 50 Millionen © MiG

In den EU27 Mitgliedstaaten wurde der höchste Anteil ausländischer Staatsangehöriger an der Bevölkerung in Luxemburg (43 Prozent der Gesamtbevölkerung) beobachtet, gefolgt von Lettland (17 Prozent), Estland und Zypern (je 16 Prozent). Der Anteil der ausländischen Staatsangehörigen lag in Polen, Litauen und der Slowakei bei weniger als 2 Prozent.

Im Hinblick auf die Staatsbürgerschaft waren nahezu 40 Prozent der ausländischen EU Bevölkerung Staatsbürger eines anderen EU27 Mitgliedstaats. Die höchsten Anteile gab es in Luxemburg (86 Prozent der ausländischen Bevölkerung), Irland (80 Prozent), Belgien (68 Prozent), Zypern (66 Prozent), der Slowakei (62 Prozent) und Ungarn (59 Prozent).

Die meisten im Ausland geboren
In den meisten Mitgliedstaaten übersteigt die Anzahl der im Ausland geborenen Personen die Anzahl der ausländischen Staatsbürger, außer in Luxemburg, Lettland und der Tschechischen Republik. So gab es im Jahr 2010 in der EU27 47,3 Millionen Personen, die im Ausland geboren wurden. Davon wurden 16,0 Millionen in einem anderen EU27 Mitgliedstaat und 31,4 Millionen in einem Drittstaat geboren. Insgesamt machten die im Ausland geborenen Personen 9,4 Prozent der Gesamtbevölkerung der EU27 aus.

Daten über den Geburtsort der im Ausland geborenen Personen zeigen, dass ein Drittel der im Ausland geborenen Personen, die in der EU27 wohnen, in einem anderen EU27 Mitgliedstaat geboren wurden, mit Anteilen von über 50 Prozent in Luxemburg (83 Prozent aller im Ausland geborenen Personen), Irland (77 Prozent) und Ungarn (67 Prozent). (eurostat/etb)
Gesellschaft Leitartikel Studien

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  1. Gottlieb Wendehals sagt:

    Als ob Goethes Farbenlehre ist naturwissenschaftlich gesehen irgendeine Bedeutung hätte… ich habe sie natürlich gelesen. Sie scheinen wohl von Optik nicht das Geringste zu verstehen? Was ist nun dieses „BUNT“? Empfinden Sie Kreuzberg als dieses ominöse „bunt“? Wo gibt es dieses bunte, vielfältige, gleichberechtigte Miteinander vieler Kulturen in Deutschland? Wenn ich auf einen Orientmarkt gehen, den Sie sicherlich als bunt bezeichnen würden, empfinde ich Monotonie. Da ist nichts buntes, gemischtes, vielfältiges, da ist islamischer Einheitsbrei angesagt. Schön für einen Orientmarkt, aber sicher nicht bunt. Gehe ich durch Kreuzberg, moslimischer Einheitsbrei, nichts buntes, nichts vielfältiges. Vielleicht nennen Sie mir einen Ort, an dem man das „Bunte“ bewundern kann?

    Oder ist für Sie bunt doch eher „farbenprächtig“? Farbenfroh, viele Gerüche, viele Geschmäcker? Dann ist für Sie „bunt“ also besser als „grau“, oder übersetzt in die Sprache der Rationalisten ist für Sie orientalisch besser als deutsch.

    Würde es Sie eigentlich stören, wenn auf Ihrem bunten Markt keine deutsche Bratwurstbude steht?

    • Leo Brux sagt:

      Griesgram Wendehals,

      das Bunte sehen Sie nicht? – Nun, das gibt es. Farbenblindheit. Manche sehen bei den impressionistischen Malern nur grau in grau, zum Beispiel.

      Die Geschmäcker sind verschieden, aber in der Regel dürften Mitteleuropäer die „orientalischen“ Märkte als wunderbar bunt und lebendig empfinden und als schönen Kontrast zur oft allzu gestylten sterilen Glitzerwelt unserer Kaufhäuser.

      Es gibt aber durchaus keine Verpflichtung, wenn Sie in München am Bahnhof ankommen, unbedingt ins Südliche Bahnhofsviertel zu den „Südländern“ zu gehen. Mein Tipp: Gehen Sie erst ins Bahnhofs-Zwischengeschoß, und dort dann ostwärts zum Stachus-Zwischengeschoß … Das Publikum in diesen soeben renovierten Bereichen ist allerdings wiederum sehr bunt gemischt, und man meint außerdem, Zitate der „orientalischen“ Marktkultur im modernistischen Shop-Design entdecken zu können …

      Sie brauchen auch nicht nach Istanbul oder Kairo zu fahren.
      Schön ist es, dass wir in unseren Städten auch ein bisschen von dieser „fremden“ Marktkultur haben. Es verbindet sich wunderbar mit unserer Einkaufskultur, weil es an sie angepasst ist. Zum Beispiel bin ich froh, dass ich auf dem Türkenmarkt nicht um den Preis feilschen muss wie in Ankara oder Kairo.

  2. Gottlieb Wendehals sagt:

    Herr Brux,

    mir sind die deutschen (Weihnachts)märkte bunt genug ;) Was ist denn an einem Orientmarkt „bunter“? Entschuldigen Sie bitte, ich verstehe es nicht. Es gibt Ökomärkte, Hippiemärkte, Volksfeste, sind diese -weil deutsch- nicht „bunt“? Kann etwas nur bunt sein, wenn es muslimisch oder zumindest orientalisch / exotisch ist?

    Nochmal meine Frage: verstehen Sie bzw. arabeska unter bunt

    a) eine heterogene Ansammlung von Menschen unterschiedlicher Kulturkreise
    b) eine exotische Ansammlung von Menschen aus mitunter nur einem Kulturkreis

    Beispiel für a) wäre etwa ein Markt, wo Juden, Moslems, Christen und sonstige Religionsangehörige ihre Waren feilbieten wie etwa in Jordanien.

    Beispiel für b) wäre etwa ein Orientmarkt (bzw. Türkenmarkt).

    Wenn Sie also unter „bunt“ b) verstehen, reden wir aneinander vorbei. Das würde ich als „farbenprächtig“ bezeichnen, bitte verdrehen Sie mir die Worte wie in Ihrem letzten Posting nicht im Mund! Ich habe NIE gesagt, dass ich einen Orientmarkt nicht für farbenprächtig halte, ganz im Gegenteil.

    Wenn Sie also unter bunt b) verstehen, möchten Sie nicht eine möglichst durchmischte Gesellschaft haben, sondern eine möglichst farbenprächtige. Ist das richtig?

    Im Stachus-Zwischengeschoss war ich übrigens neulich, was daran bunt sein soll, kann ich nicht nachvollziehen. Hier ist es steril, kommerziell und stickig. Dann lieber in der Backstube einer Dorfbäckerei.
    Das Südländerviertel am Münchner Hauptbahnhof kenne ich auch, was ist daran bunter als sonstwo? Es ist türkisch-arabisch dominiert, das ist richtig. Ich sehe aber keine Tikibars, keine afrikanischen Märkte, keine chinesischen Einsprengungen, keine umherziehenden Berber. Ich sehe Goldgeschäfte, Gemüseläden, Imbissbuden, Im- und Export, Computerzubehör, türkische Fluggesellschaften. Bunt? Ne, sicherlich nicht. Nicht deutsch, ja.

    Und dann noch der Satz: „schönen Kontrast zur oft allzu gestylten sterilen Glitzerwelt unserer Kaufhäuser. “

    Herr Brux, waren Sie schonmal auf einem Bauernmarkt? Gehen Sie mal hin, das ist mein Tip! Fahren Sie mal in die Kleinstädte, schlendern Sie durch Straßen. Reden Sie mit den einfachen Leuten. Gehen Sie in Dorfbäckereien, auf Gemüsemärkte, im Frühling auf die einfachen Volksfeste. Kehren Sie dann wieder, und sagen Sie mir: ist das nicht bunt?

    Waren Sie schon mal in Indien? Ich liebe Indien, da ist es bunt! Bunter als sonstwo!

  3. arabeska sagt:

    @Gottlieb Wendehals
    “ Vielleicht nennen Sie mir einen Ort, an dem man das “Bunte” bewundern kann?“

    Beispiel: In Frankfurt, meiner Stadt, der ich mich sehr verbunden fühle, gehe ich regelmäßig in die lokalen Apfelweinkneipen, wo ich meinen „Äppelwoi“ trinke und meinen „Handkäs mit Musik“ esse. Am nächsten Tag gehe ich dann zum Libanesen und esse Fallafel.
    Morgen gehe ich zu einem Auftritt meines Frankfurter Lieblingschors „Dissonante Tanten“, nächste Woche besuche ich ein Konzert von Jimi Tenor, einer Musikgruppe aus Finnland und Nigeria.

    Das ist für mich „bunt“ und Sie erklären mir jetzt bitte, was daran muslimisch ist ?

  4. Gottlieb Wendehals sagt:

    Arabeska, ach, Sie reden von Freizeitvergnügungen! Von Kulinarischem? Ja dann verstehe ich das auch! Zum Libanesen gehe ich auch gerne, mögen Sie auch vietnamesisch? Manchmal zieht es mich zum Italiener, ich kenne auch einen ausgezeichneten Türken. Letzens war ich hervorragend marrokanisch Essen, sehr fein. Musikalisch stehe ich mehr auf brasilianischen Jazz, aber auch der Balkan hat es mir in allen Facetten angetan. Und Kochen, ja, vor allem Pakistanisch, hat mir ein vor Jahren Pakistaner beigebracht. Meine Fladen sind unvergesslich! Herrje, dann bin ich ja auch „bunt“?

    Ich glaube, Sie und Herr Brux sind ordentliche Esser! Wie ich! Dann guten Appetit!

    • Leo Brux sagt:

      Wendehals,
      Märkte sind eben was Schönes, Buntes. „Orientalische“ gehören dazu. Sie gehören heute zu Deutschland wie ein Bauernmarkt auch. Vielleicht bekommt München auch mal eine kleine Chinatown. Würd mich freuen, werd’s aber wohl nicht erleben.

      Im übrigen braucht man sich über Geschmack nicht zu streiten.

  5. Gottlieb Wendehals sagt:

    Leo, gebe ich Ihnen Recht. Eine kleine Chinatown wäre natürlich supergut für München, das meine ich ehrlich. Mir gefällt auch das „türkenviertel“ am Bahnhof, könnte ruhig größer sein. Kleinlich bin ich ja nun mal wirklich nicht ;)

  6. Muhammed Ali sagt:

    ist es die Angst vor den Türken oder doch der Neid auf die Türken, dass durchweg zwischen den Zeilen zu lesen ist.

  7. Muhammed Ali sagt:

    mein Nachbar (ein Türke mit deutschen Pass) hat mir letztens etwas gesagt, was mich zum Nachdenken gebracht hat

    „Ich wäre bereit dieses kalte Land (bedingt durch die georafische Lage und die emotionale Kälte der ÖKO-Deutschen) zu verlassen, wenn ich als Abfindung 10.000 Euro pro Lebensjahr Aufenthalt in Deutschland bekommen würde, so zusagen als Trostgeld. Das würde bei mir nur 350.000 Euro insgesamt betragen. Und wenn alle Ausländer auf diese Weise ein Trostgeld erhalten und das Land den ÖKO-D hinterlassen, dann wären alle GLÜCKLICH!“

    Wäre das nicht eine Lösung?

  8. Ingo sagt:

    Die Headline „In Deutschland leben die meisten Ausländer“ ist aus meiner Sicht dumm und schädlich, weil sie noch nicht mal in der Subheadline durch das prozentuale Verhältnis zur Gesamtbevölkerung relativiert wird. Ohne diese Relation zu betonen bleibt der Eindruck, Deutschland hätte ein Ausländerproblem. Ein Blick nach Österreich, Spanien und vor allem in die Schweiz zeigt uns, was ein hoher Ausländeranteil ist.
    Die Anwesenheit von Ausländern macht unser Land reicher. Ich empfinde das zumindest so!

  9. posteo sagt:

    Ingo sagt:
    „Ohne [die] Relation zu betonen bleibt der Eindruck, Deutschland hätte ein Ein Blick..vor allem in die Schweiz zeigt uns, was ein hoher Ausländeranteil ist.“
    Der hohe Ausländeranteil der Schweiz kommt durch den hohen Anteil an Einwanderern Deutschland, Frankreich und Italien in die jeweiligen Sprachräume der Schweiz zustande. Der Integrationsaufwand ist hierbei vernachlässigbar.

    Dann möchte ich darauf hinweisen, dass Deutsche selbst auch immer Migranten waren und sind. Unter den Einwanderern der amerikanischen Gründerzeit befanden sich Millionen Deutsche. Ebenso hoch war die Anzahl der Aussiedler nach Osteuropa. Deutsche Auswanderer haben sich fast immer als ökonomisch leistungsstarke Einwanderergruppe etabliert, auch die Deutschschweizer müssen eine überdurchschnittlich gute Ausbildung mitbringen, um überhaupt eine Anstellung zu bekommen.

    Stichwort „Wanderer zwischen den Welten“. Die Globalisierung hat einen neuen Typus von „Wanderarbeiter“ hervorgebracht, den internationalen Aussendienstler. Unsere Firmen schicken täglich Tausende von Technikern auf Dienstreise um die halbe Welt, von Wartungsarbeiten bis zum Aufbau von Fabriken. Diese global workers werden von ihren Firmen nicht nur in Fremdsprachen, sondern auch in Kultrurkompetenz geschult.
    Wobei ich auch dem Hohelied auf die Kulturkompetenz ein paar andere Flötentöne hinzufügen möchte. Wir erwirtschaften unseren Wohlstand im Wesentlichen nicht mit dem Export von landestypischen Leckereien oder Handwerksgegenständen, sondern mit unserem harten kalten Ingeneurshandwerk. Und so farbenfroh unsere Märkte auch anzusehen sind, ein schwarzes Sportcoupe findet durchaus auch seine Abnehmer..