TV-Tipps des Tages
26.07.2011 – Integration, Griechenland, Religion, Integrationskurs, Roma, Europa
TV-Tipps des Tages sind: Report Mainz; Schätze der Welt - Erbe der Menschheit; Europa erringt den Frieden: Im 17. Jh. wird in Europa nach langen, blutigen Auseinandersetzungen endlich Frieden zwischen den christlichen Konfessionen geschlossen
Von Ümit Küçük Dienstag, 26.07.2011, 8:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 25.07.2011, 14:19 Uhr Lesedauer: 4 Minuten |
Report Mainz
Themen u.a.: Ärztepfusch ohne Haftpflicht: Warum viele Patienten keine Entschädigung bekommen; Luftbuchungen im griechischen Sparpaket: Warum der Privatisierungsplan Makulatur ist; Lisas Welt: Wer wen und warum tatsächlich gerettet hat; Neues Integrationsproblem: Wie abgeschottet Roma in Deutschland leben; Abzocke in Integrationskursen: Wie Schulen auch ohne Schüler abkassieren. (09:25-09:55 • RBB Berlin, RBB Brandenburg)
Schätze der Welt – Erbe der Menschheit
Dokumentation-Rhodos, Griechenland – Ritterburg und Hospital
Rhodos war über 200 Jahre der östliche Vorposten der Christenheit. Der Kreuzritterorden der Johanniter hatte sich auf die Insel zurückgezogen und zu einer beinahe uneinnehmbaren Festung ausgebaut.
Für die Osmanen war Rhodos eine Provokation, an ihrer Übermacht scheiterte schließlich die Verteidigung der Kreuzritter.
Die wertvollsten Natur- und Kulturdenkmäler der Welt schützt die UNESCO seit 1972 als „Erbe der Menschheit“. Die Fernsehreihe „Schätze der Welt“ erzählt von diesen Orten in eindrucksvollen Bildern. (10:30-10:45 • BR-alpha)
Europa erringt den Frieden
Im 17. Jh. wird in Europa nach langen, blutigen Auseinandersetzungen endlich Frieden zwischen den christlichen Konfessionen geschlossen. Seit der Reformation bekämpfen sich Katholiken und Anhänger der neuen reformierten Kirche bis aufs Blut.
Protestanten, Calvinisten, Puritaner und Hussiten auf der einen Seite, Katholiken auf der anderen, spalten die Gesellschaft. Hass, Feindschaft und Ausgrenzung bestimmen ein Klima, das 1618 in einem beispiellosen Gemetzel eskaliert. Im Dreißigjährigen Krieg geht es darum, den Gegner komplett zu vernichten. Wer den falschen Glauben hat, verliert seine Existenzberechtigung. Diese Art absoluter Krieg ist neu. Bisherige Auseinandersetzungen wollten erobern, Beute machen und unterwerfen, aber nicht auslöschen. Glücklicherweise gibt es aber zwischen den extremen Fronten vermittelnde Vertreter und mutige Helden.
Melchior Kardinal Klesl, geboren 1552 in Wien, Bischof von Wien, ist zuerst ein heftiger Vertreter der Gegenreformation, später setzt er sich für den Dialog zwischen den Konfessionen ein. Während er zu Beginn seiner Laufbahn noch darauf bestand, dass das Kollegium der Wiener Universität nur noch aus Katholiken bestehen durfte und jeder Student das katholische Glaubensbekenntnis ablegen musste, beginnt er Ende des 16. Jahrhunderts, sich für eine Ausgleichspolitik zwischen den Konfessionen starkzumachen und bietet protestantischen Fürsten Zugeständnisse. Das stößt auf heftige Ablehnung. Klesl wird verhaftet und verbringt mehrere Jahre in Gefangenschaft und Exil.
Das wachsende Elend im Krieg der Konfessionen treibt immer mehr Menschen in Söldnerheere. Auch Peter Hagendorf wird im Dreißigjährigen Krieg Opfer der Umstände. Durch seinen Beruf als Söldner trägt er zum Fortbestehen des Krieges bei und nimmt dessen Gräuel als gegeben hin. Peter Hagendorf hinterlässt ein umfangreiches Tagebuch. Auf 192 Seiten schildert er seine Grenzerfahrungen zwischen Leben und Tod. Während des Krieges sterben sieben seiner Kinder und seine erste Frau.
Der Dreißigjährige Krieg wird so grausam und aussichtslos, dass sich Europa eindringlich nach Frieden sehnt. 1648 kommen die europäischen Mächte zu einem einmaligen Friedenskongress in Münster und Osnabrück zusammen. Der Westfälische Frieden bereitet nicht nur dem Morden aus religiösen Gründen ein Ende, er setzt auch Maßstäbe für spätere Friedensverhandlungen und ein toleranteres Miteinander in Europa. Auf dem Kontinent wird es keine großen Konfessionskriege mehr geben und die Macht des Papstes erheblich eingeschränkt.
Auch Fabio Chigi, geboren 1599 in Siena, setzt sich stark für den Frieden ein, obwohl der Friede seine Macht als Papst – von 1655 bis 1667 ist Chigi als Alexander VII. Oberhaupt der katholischen Kirche – verringert. Fabio Chigi macht sich einerseits als Vermittler während der Friedensverhandlungen verdient, kann andererseits aber dem schließlich ausgehandelten Frieden nicht zustimmen, da er dem Papsttum verpflichtet bleibt. Nach und nach legen sich die Anfeindungen der unterschiedlichen Konfessionen, und die Menschen werden friedensfähig.
Der Denker Hugo Grotius entwirft eine umfassende Friedensidee, die zur Grundlage des Westfälischen Friedens wird: Protestantismus und Katholizismus werden als zentrale Ideologien überwunden. Später treten politische Ideologien an ihre Stelle. Ihre Grenzen findet die neue Friedensidee im Islam: Dieser bleibt weiterhin als Feindbild bestehen. Wurde Frieden bisher nur durch den Sieg des Stärkeren bestimmt, so treten im 17. Jahrhundert Verhandlungen und Diplomatie als Möglichkeit auf. Die Idee des Vertrages wirkt grundlegend für das europäische Völkerrecht. (12:30-13:15 • MDR Sachsen, MDR Sachsen-Anhalt, MDR Thüringen) TV-Tipps
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