NRW 2010
Jede zehnte Eheschließung mit ausländischem Partner
In Nordrhein-Westfalen wurden im Jahr 2010 rund 82 000 Ehen geschlossen. Bei rund jeder zehnten Eheschließungen war der Partner oder die Partnerin ausländisch. Deutsche Männer gaben Polinnen und deutsche Frauen türkischen Männer am häufigsten das Ja-Wort.
Mittwoch, 27.07.2011, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:45 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Im Jahr 2010 wurden in den nordrhein-westfälischen Standesämtern 81 662 Ehen geschlossen. Wie das nordrhein-westfälische Statistische Landesamt mitteilt, waren das 0,2 Prozent weniger als 2009 (81 861), 16 Prozent weniger als 2000 und gegenüber dem Jahr 1990 sogar 29 Prozent weniger.
Bei knapp 85 Prozent der standesamtlichen Trauungen besaßen beide Eheleute die deutsche Staatsangehörigkeit. In drei Prozent der Fälle wurden Ehen geschlossen, bei denen weder der Mann noch die Frau Deutsche waren. Deutsche Männer, die eine ausländische Partnerin heirateten, wählten am häufigsten eine polnische Frau, während deutsche Frauen, die einen nichtdeutschen Mann ehelichten, das „Ja-Wort“ am häufigsten einem Mann mit türkischer Staatsangehörigkeit gaben.
92 Prozent der Eheschließungen Deutsch-Deutsch
Wie das Statistische Landesamt dem MiGAZIN weiter mitteilte, bevorzugten deutsche Frauen zu 93 Prozent einen deutschen Ehemann. Russische (92 Prozent), amerikanische (91 Prozent), asiatische (85 Prozent), afrikanische (83 Prozent) und polnische (83 Prozent) Frauen heirateten ebenfalls bevorzugt einen Deutschen. Unter den Herkunftsländern mit mindestens 250 Eheschließungen heirateten Frauen aus Serbien zu 43 Prozent, Italien zu 50 Prozent und der Türkei zu 55 Prozent deutsche Männer vergleichsweise weniger häufig. Einen Ehemann aus dem eigenen Herkunftsland heirateten Frauen aus der Türkei (42 Prozent), Italien (39 Prozent) und Serbien (38 Prozent) am häufigsten.
Wesentliche Unterschiede gibt es bei den Quoten unter den Männern nicht: Deutsche Männer gaben zu 92 Prozent einer deutschen Frau das Ja-Wort. In dieser Rangliste folgen Männer aus Amerika und Afrika mit jeweils 88 Prozent. Eine deutsche Frau heirateten Männer aus den Herkunftsländern Serbien zu 40 Prozent, Polen zu 59 Prozent, Italien zu 64 Prozent und der Türkei zu 65 Prozent vergleichweise am seltensten. Eine Frau aus dem eigenen Herkunftsland bevorzugten am häufigsten polnische (40 Prozent), serbische (38 Prozent), türkische (30 Prozent) und italienische (26 Prozent) Männer.
Heiratsalter höher
Das Datum 10.10.10 wurde mit 915 Trauungen deutlich seltener als Hochzeitstag gewählt als der 09.09.09, an dem 1 958 Ehen geschlossen wurden. Der Wert von 915 Eheschließungen wurde selbst im Jahr 2010 an 22 Tagen übertroffen und reichte nicht annähernd an die „Rekordtage“ 08.08.88 und 09.09.99 mit jeweils etwa 4 000 bzw. den 08.08.08 mit nahezu 3 600 standesamtlichen Trauungen heran.
73 Prozent der im Jahr 2010 standesamtlich getrauten Frauen und 72 Prozent der Männer waren vor der Eheschließung ledig, 26 Prozent waren geschieden und ein Prozent der Frauen sowie zwei Prozent der Männer waren verwitwet. Das Alter der Eheschließenden, die 2010 zum ersten Mal heirateten, lag bei Frauen im Durchschnitt bei 29,9 Jahren und bei Männern bei 32,7 Jahren. Gegenüber dem Jahr 2000 hat sich damit das Heiratsalter bei der ersten Eheschließung sowohl bei Frauen (+1,6 Jahre) als auch bei Männern (+1,7 Jahre) erhöht. (hs)
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„Unter den Herkunftsländern mit mindestens 250 Eheschließungen heirateten Frauen aus Serbien zu 43 Prozent, Italien zu 50 Prozent und der Türkei zu 55 Prozent deutsche Männer vergleichsweise weniger häufig. Einen Ehemann aus dem eigenen Herkunftsland heirateten Frauen aus der Türkei (42 Prozent), Italien (39 Prozent) und Serbien (38 Prozent) am häufigsten.“
Da habe ich eine Frage: „Deutsche Männer“ und „eigenes Herkunftsland“ – was genau bedeutet das? Zählt „Herkunftsland“ als Klassifizierung nur, wenn man keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzt? Oder wird bei „deutscher Mann / Frau“ zusätzlich der Migrationshintergrund gewichtet?
Das wäre aber wichtig zu wissen, um diese Statistik interpretieren zu können. Ich kann mir nämlich beim besten Willen nicht vorstellen, dass 55 Prozent der türkischen Frauen einen autochthonen Deutschen heiraten.
Und gehören dann die Frauen aus der Türkei, die zu 42 Prozent einen Ehemann „aus dem Herkunftsland“ heiraten, zu den 3 Prozent der Eheschließungen „bei denen weder der Mann noch die Frau Deutsche waren“?
:D ich bin eine Deutsche mit türkischen Wurzeln und habe einen Mann aus der Türkei geheiratet….
ich bitte um Zuordnung :D :D …
Noch aufschlussreicher wären Ergebungen darüber, wie viele der deutschen Frauen, die einen türkischen Mann heiraten, dann den muslimischen Glauben annehmen (gehoben oder geschoben),
wie viele der türkischen Männer, die eine deutsche Frau heiraten, dann den christlichen Glauben annehmen, wie viele der türkischen Frauen,die einen deutschen Mann heiraten, dann den christlichen Glauben annehmen.
Eine Prognose ?
@ Hannibal: Da ich jetzt spontan keine Erhebung aus dem Hut zaubern kann – warum wünschen Sie denn eine Prognose bzw. was hat das mit dem Ursprungsthema zu tun?
@MoBo
Ursprungsthema ? Heiratsverhalten? Bi-National ?
Und machen Sie sich keinme Arbeit, es gibt keine Erhebung zu diesen Punkten.
Warum ?
Weil man Angst vor dem Ergebnis und den daraus sich ergebenden Kausalzusammenhängen hat ?
Ein recht typischer Migazin Artikel, der die Realität nur bedingt trifft.
BlauerBär hat schon den richtigen Punkt angesprochen und Elmo bestätigt es. Es gibt Zahlen die zeigen das Türken und Türkischstämmige in Deutschland zu 95% innerhalb der eigenen Ethnie heiraten. Der Pass ist dabei zweitrangig. Um es noch deutlicher zu machen. Ein Deutsch-Türke heiratet entweder einen „importierten“ Ehepartner aus der Türkei, wie bei Elmo, oder einen anderen Deutsch-Türken. Aber eben nur ganz ganz selten einen Bio-Deutschen oder eine Person mit anderem Migrationshintergrund.
Diese starke Segregation findet man bei anderen Einwanderergruppen so nicht.
@ Hannibal: wer sollte denn da wovor Angst haben?
Mobo, sehen Sie, es ist doch klar: Käme bei dieser Erhebung raus, dass nur 0.1 % deutscher Männer türkische (muslimische) Frauen geheiratet haben, müsste man doch in Grübeln kommen. Denken Sie nicht?
Ich persönlich keinen „Biodeutschen“, der eine Muslima geheiratet hat UND nicht zum Islam konvertiert ist oder dem Islam überaus schön tut.
Sie sollten erstmal Ethnien von Religionen auseinanderhalten können bevor wir weiterreden.
In einem nächsten Schritt müssten wir sehen, wie Muslim definiert wird. Eine konservative, praktizierende Muslima wird tatsächlich keinen nicht-Muslim heiraten, genausowenig wie dies konservative, praktizierende Katholiken mit nicht-Katholiken oder konservative, praktizierende Juden mit nicht-Juden sehen (woher kommt wohl das Wort „Schickse“?).
Es gibt viele Fälle von deutschen Frauen mit türkisch-muslimischem Hintergrund die nicht-Muslime heiraten, nur wird darüber kaum gesprochen weil es nicht für eine Sensation taugt. Ich könnte jetzt aus dem Bekanntenkreis einen ganzen Schwung christlicher oder atheistischer Kinder aus solchen Begegnungen hervorholen, geht nur schlecht über ein Internetforum zu beweisen.
Zum Thema „islam schön tun“ – naja, ein Geerd Wilders würde ja auch keine gläubige Muslima heiraten wollen, oder?
@ MoBo
„Es gibt viele Fälle von deutschen Frauen mit türkisch-muslimischem Hintergrund die nicht-Muslime heiraten, nur wird darüber kaum gesprochen weil es nicht für eine Sensation taugt.“
Doch, gerade das taugt zur Sensation. Zumindest hat es Seltenheitswert.
“ Ich könnte jetzt aus dem Bekanntenkreis einen ganzen Schwung christlicher oder atheistischer Kinder aus solchen Begegnungen hervorholen, geht nur schlecht über ein Internetforum zu beweisen.“
Wenn dies der Wahrheit entsprechen würde, dann würde sich das mit der Integration ganz von alleine erledigen. Aber ehe dieses islamische Verbot gekippt wird, löst sich der Islam freiwillig selbst auf.