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Guntram Schneider

„Deutliche Zeichen gegen Islamophobie setzen – Ramadan ist gelebtes Miteinander“

Guntram Schneider wünscht anlässlich des heute beginnenden Fastenmonats Ramadan den Muslimen alles Gute. Er fordert Muslime wie Nicht-Muslime auf, in der Fastenzeit ein Zeichen gegen geistige Brandstifter zu setzen.

Montag, 01.08.2011, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 03.08.2011, 3:01 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Anlässlich des heute beginnenden islamischen Fastenmonats Ramadan hat Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) den Muslimen in Nordrhein-Westfalen alles Gute gewünscht. „Der Islam ist Teil unserer Gesellschaft und Ramadan gehört mittlerweile zu den religiösen Festzeiten, die in unserem Kalender ihren festen Platz haben“, sagte Schneider am Freitag in Düsseldorf.

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Der Minister appellierte an die nicht-muslimische Mehrheitsgesellschaft, in der Fastenzeit auf die muslimischen Bürger Rücksicht zu nehmen. „Der Ramadan ist eine Zeit, in der sich Muslime und Nichtmuslime gegenseitig ihren Respekt in besonderer Weise zeigen können und sollten“, erklärte Schneider. Damit könnten auch deutliche Zeichen gesetzt werden gegen geistige Brandstifter und Vereinfacher, die undifferenziert Generalvorbehalte gegen den Islam und die Muslime schürten.

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„Menschen aus islamisch geprägten Ländern wandern seit knapp einem halben Jahrhundert nach Deutschland ein. Sie leben hier bereits in der zweiten und dritten Generation und sind fester Bestandteil unserer Gesellschaft“ so der SPD-Politiker abschließend.

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In Nordrhein-Westfalen lebt die größte Anzahl der in Deutschland ansässigen Muslime (ca. 1,5 Millionen). Knapp die Hälfte von ihnen sind deutsche Staatsangehörige. Die diesjährige Fastenzeit beginnt am 1. August und endet am 29. August 2011. Sie fällt in die Sommerferien. (eb) Aktuell Gesellschaft

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  1. @Snillisme
    ich vermute, dass der durchschnittliche Muslim sich kaum gesünder ernährt, als der durchschnittlich Christ – wie sollte das auch anders sein?
    Leben beide in Somalia, haben sie aktuell vermutlich beide kaum genug zu essen, leben sie beide in USA, haben sie vermutlich das annähernd gleiche Risiko der Fettleibigkeit.
    Schaue ich auf Kinder in Deutschland, sehe ich im Straßenbild mehr oder weniger gesunde Kinder mit vermutlich unterschiedlichen Religionen.
    Die meisten von ihnen werden ihrer Religion -sei es diese oder jene- kaum ernsthaft über die Pubertät folgen.
    Man mag sich anderes wünschen, aber aktuell geht der Trend sehr zur Abkehr von wie auch immer begründeten Dogmen.

  2. Kehrhelm Kröger sagt:

    Leo Brux,

    In 20 Jahren wird die Türkei so stark sein, dass sie mit Deutschland auf Augenhöhe verhandeln kann, aber eine Supermacht ist sie dann noch nicht

    Wieso erst in 20 Jahren auf Augenhöhe? Ist das heute etwa nicht der Fall? Das Territorium der Türkei ist ca. 2,5 mal so groß wie die BRD, Istanbul hat 15 Mio. Einwohner und ist damit die größte Stadt Europas. Berlin ist dagegen eine Puppenstube. Ankara rangiert mit 4,4 Mio. ebenfalls vor Berlin. Verhandelt die Türkei heute etwa nicht mit Deutschland auf Augenhöhe? Inwiefern nicht? Und eine Supermacht ist die BRD nun wahrlich auch nicht.

    • Leo Brux sagt:

      Kröger,
      wenn die Wirtschaftsmacht und die politische Macht (noch) so ungleich verteilt ist, steht man nicht ganz auf Augenhöhe. Im Moment ist es noch eher so: Deutschland kann geben …
      Wie wird das Verhältnis sein, wenn beide mal einigermaßen gleich potent sind, wirtschaftlich und politisch?
      Wir werden uns dann möglicherweise zu Boden schämen. (Ich nicht, ich bin dann schon tot, aber die jüngeren unter uns.)
      Der Gedanke scheint heute noch ganz abwegig. Aber was hab ich nicht schon an überraschenden Wandlungen erlebt in den letzten 40 Jahren! Ich glaube, ich hab da ein bisschen Gespür für solche historischen Tendenzen.
      Deutschland wird in 20 Jahren ein gutes Stück schwächer, die Türkei ein gutes Stück stärker sein. Das ist meine Prognose. Merken Sie sie sich!

  3. Herbert G. sagt:

    Ich bin Anhänger einer Freikirche, ich habe nicht vor, irgendwohin zu konvertieren! Viele Anhänger in unserer Gruppe glauben an vieles, aber Christus ist unsere zentrale Figur! Viele von uns glauben auch an den heiligen Mohammed oder andere Propheten, auch an mehrere Götter, bei uns ist alles erlaubt, was gut ist und rein! Natürlich halten wir unsere Fastenzeit ebenfalls sehr streng ein, bei uns gibt es -wie im Christentum üblich- auch abends kein Essen. So gesehen eine harte Prüfung. Allerdings -wie schon erwähnt- verhalten sich die meisten Muslime ebenfalls so und feiern keine Orgien, wie es Herr Brux erzählt.

    Die Fastenzeit ist die reinste, spirituelleste Zeit des Jahres und wir sind froh, diese Zeit gemeinsam mit vielen Gläubigen feiern zu dürfen!

  4. Europa sagt:

    @Kehrhelm Kröger
    „Wieso erst in 20 Jahren auf Augenhöhe? Ist das heute etwa nicht der Fall? Das Territorium der Türkei ist ca. 2,5 mal so groß wie die BRD, Istanbul hat 15 Mio. Einwohner und ist damit die größte Stadt Europas. Berlin ist dagegen eine Puppenstube. Ankara rangiert mit 4,4 Mio. ebenfalls vor Berlin. Verhandelt die Türkei heute etwa nicht mit Deutschland auf Augenhöhe? Inwiefern nicht? Und eine Supermacht ist die BRD nun wahrlich auch nicht.“

    Also erstens: Die Grösse eines Landes in Form von Territorium ist kein Machtbeweis, sonst wäre Russland, wohl heute ungeschlagene Supermacht Nummer 1 auf ewig. Die Türkei hat 72 millionen Einwohner und Deutschland immer noch 82 Millionen, also ist die Türkei immer noch mehr Puppenstube als die BRD. Ausserdem will ich daran erinnern, dass die Grösse einer Stadt kein Zeichen von kultureller Überlegenheit ist, sondern einfach ein Ausdruck der türkischen Kultur. nicht mehr und nicht weniger.
    Nein Deutschland verhandelt mit der Türkei nicht auf Augenhöhe, denn die Türkei ist immer noch zum grössten Teil ein Entwicklungsland und noch ist die Türkei nicht da angekommen wo sie ankommen will und wie Herr Brux schon geschrieben hat wird das erst in 20 Jahren erreicht werden. Ausserdem empfängt die Türkei Gelder aus dem EU-Strukturfonds, als Hilfe für die rückständige Infrastruktur. Also anders gesagt: Deutschland spendet Geld an die Türkei. Und ein Spendenempfänger kann nicht auf Augenhöhe mit dem Spender sprechen.
    Eine Supermacht wird weder die Türkei, noch Deutschland werden. Die einzigen potentiellen Supermächte auf diesem Planeten sind eigentlich: China, Russland, USA, Japan und die EU(wenn sie ein Staat wäre). Die Türkei wird zwar immer wichtiger, aber die Weltherrschaft wird sie nicht an sich reissen, auch wenn sie angeblich kulturell überlegen ist.
    Hört es sich unverschämt nationalisitsch an, wenn ich behaupten würde die deutsche Kultur wäre überlegen?
    Wo bleibt denn Leo Brux, wenn man ihn mal wieder braucht!

    • Leo Brux sagt:

      Europa,
      wäre die deutsche Kultur überlegen, würde man als Deutscher nicht darüber sprechen. Sondern still genießen und die Überlegenheit klug herunterspielen. Eine überlegene Kultur wäre auch bescheiden und würde darauf achten, dass man die Überlegenheit möglichst nicht bemerkt.

      Es gibt einige Aspekte, da würden meine türkischen Verwandten unbedingt sagen: Da ist die deutsche Kultur der türkischen haushoch überlegen. Zum Beispiel in der Frage der Gleichberechtigung der Frau, in der demokratischen Reife, in der Frage der Korruption.

      Es gibt aber auch einige andere Aspekte, da würden die selben türkischen Verwandten von mir sagen: Da ist die türkische Kutlur der deutschen haushoch überlegen: Zum Beispiel in der Esskultur, in der Sauberkeit (!), in der Achtung vor dem Alter, im Familiensinn, in der Bereitschaft, Kinder großzuziehen, in der Gastfreundlichkeit, und meine Exfrau würde hinzufügen, dass die Kinder in der Türkei noch wirklich Kinder und nicht so grauenhaft verzogen sind wie so oft in Deutschland.

      Ich bin mir aber im großen und ganzen mit meinen türkischen Verwandten einig, dass es in der Regel um Unterschiede geht, die man nicht zu sehr auf die Wertungsebene heben sollte. Man sollte die Unterschiede einfach so genießen, so weit das möglich ist. Es gibt, wie gesagt, Punkte, da muss man schon feststellen, dass die eine Kultur der anderen überlegen ist, aber die halten sich die Waage.

      In puncto Toleranz würden meine alevitischen Familienangehörigen sagen: Allzuviel toleranter als die türkische Gesellschaft scheint die deutsche auch nicht zu sein — denn was die seit den 60er Jahren an Ausländerfeindlichkeit und Mobbing in Deutschland persönlich erlebt haben, hat viel Erbitterung in ihnen erzeugt. Wenn ich aber in sie dringe, dann geben sie schon zu, dass es alles in allem in Deutschland toleranter zugeht als in der Türkei. Und dass das einer der Gründe ist, warum sie viel lieber in Deutschland leben als in der Türkei.

  5. Beobachter sagt:

    Naja, in der Türkei gibt es noch 15 Millionen Kurden, die sollte man vielleicht nicht so einfach als Türken bezeichnen. Ergo kommen wir gerade mal auf knapp 60 Millionen Türken.

    Aber wieder zum Thema zurück:

    Glaubt hier wirklich jemand allen Ernstes dass sich die Muslime alle an den Ramadan halten?
    Da wird es Abstufungen geben. Einige werden sich vegetarisch ernähren, andere werden nur auf das Essen verzichten (tagsüber). Andere werden die Fastenzeit einfach ignorieren.

    Übrigens ist die christliche Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostern noch einige Tage länger.

  6. Optimist sagt:

    @ Herbert G.

    Fantastisch und wunderbar, daß es solch anständige Leute wie Sie gibt,, die einem einen gewissen Respekt entgegen bringen und nicht immer nur von oben herab mit seiner überragenden Lei(d)tkultur argumentieren. Wenn mehr Deutsche so offen und respektvoll wie Sie wären, wäre die ständig unwürdig fordernde Scheinintegrationsdebatte sehr viel weiter.

  7. linguistin sagt:

    Ein Artikel, den unsere Gesellschaft braucht.

  8. Neudeutsch sagt:

    Ich habe mehr Gemeinsamkeiten mit gesellschaftlich engagierten und reflektierten altdeutschen MitbürgerInnen als mit neoliberalistisch-egoistischen Alt- und Neudeutschen, die der gesamtdeutschen Gesellschaft Schaden zufügen.
    Dabei willentlich und wissentlich antisozial sind, ideologisch so geblendet, dass sie die negativen Folgen von demografischem Wandel, ungleichen Bildungschancen und die kosmopolitische Bedeutung der gesellschaftlichen Vielfalt verkennen.