Anzeige

1x1 der Fastenzeit

Der kleine Ramadan-Knigge

Seit dem 1. August fasten Millionen Muslime Weltweit – der Fastenmonat Ramadan hat begonnen. Das Arbeits- und Alltagsleben nimmt aber seinen gewohnten Lauf - Ein kleiner Ramadan-Knigge für das Miteinander.

Von Dienstag, 02.08.2011, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 04.08.2011, 9:01 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

In den nächsten Wochen sollten sie nicht überrascht sein, wenn ihr muslimischer Kollege beim Meeting auf den üblichen Kaffee und die belegten Brötchen verzichtet oder den sonst gewohnten Mittagstisch mit Ihnen ablehnen muss.

Anzeige

Denn der Ramadan hat begonnen. Die berühmte 30-tagige Fastenzeit, in der auch die Mehrheit der ca. 4 Millionen Muslime in Deutschland von Sonnenaufgang bis -untergang freiwillig auf Nahrung und Trinken verzichten, sich von Weltlichem abwendet und ein größeres Gottesbewusstsein entwickeln möchte ist nun angebrochen. In dieser Zeit wenden sich Muslime stärker ihrer Spiritualität und dem Gottesdienst zu, sind angehalten, mehr als sonst Gutes zu tun und wohltätig zu sein.

___STEADY_PAYWALL___

Natürlich stoppt das Arbeits- und Alltagsleben in Deutschland deswegen nicht. Es geht seinen gewohnten Gang. Aber mit diesen kleinen Aufmerksamkeiten machen Sie Ihren muslimischen Kollegen und Nachbarn eine kleine Freude und signalisieren Interesse und Respekt:

Anzeige

1) Der Gruß: Das nächste Mal, wenn Sie ihrem muslimischen Kollegen begegnen, wünschen Sie ihm doch einfach eine gesegnete Fastenzeit, indem Sie ihn mit der Formel „Ramadan Karim“ oder „Ramadan Mubarak“ begrüßen. Solch eine Aufmerksamkeit ihrerseits erheitert das Gemüt, signalisiert Respekt und ihre Bereitschaft zum Lernen und trägt zum besseren Miteinander bei.

2) Positiv Denken: Ramadan ist für alle Muslime die fröhlichste Zeit des Jahres und alle fasten freiwillig und haben sehnsüchtig auf diesen Monat gewartet. Auch wenn viele ein wenig müde und abgeschlagen erscheinen, ist Ihr gut gemeintes Mitleid wirklich nicht nötig. Ihre positiven Worte der Anerkennung aber sind dagegen umso mehr willkommen. Aussagen wie „Oh wow ich bin beeindruckt. Das ist ja ’ne tolle Art von Selbstdisziplin,“ – kommt bestimmt besser an!

3) Mittagessen: Das Leben geht weiter und kein Muslim erwartet das sich nun alles und jeder nach seinem besonderen Fastenzyklus richten muss. Essen Sie bei Meetings oder Konferenzen ruhig in unserer Gegenwart und fühlen Sie sich bitte nicht unwohl dabei. Wir schätzen ihre Sensibilität aber sie müssen sich nicht jedes Mal rechtfertigen oder entschuldigen, wenn Sie in der Gegenwart von Muslimen essen. Verzeihen Sie uns aber auch, wenn der Magen ein wenig zu knurren anfängt, wenn Sie mit leckeren Speisen auftauchen.

4) Kein Wasser: Es ist wahr! Als Teil unserer spirituellen Disziplin trinken wir sogar bei brühender Hitze keinen Tropfen Wasser. Aber keine Sorge – kein Mensch ist vom Fasten allein gestorben und die Reserven, die man vor der Morgendämmerung zu sich genommen hat, reichen immer aus.

5) Fastenbrechen: Falls Ihr muslimischer Kollege oder Nachbar sie in die Moschee oder zu sich zu Hause zum Fastenbrechen einladen sollte, warum nehmen Sie die Einladung nicht einfach an? Generell ist der Monat Ramadan eine Zeit der Gemeinschaft, in der man gemeinsam zusammenkommt und auch für andere viel Gutes tut. Menschen kommen sich bei einem leckeren Essen sofort viel näher, man lernt viel Neues dazu und hat seinem Nachbarn oder Kollegen eine große Freude bereitet. Es ist eine schöne Gelegenheit, sein Wissen zu erweitern und mit all seinen Sinnen Ramadan aus erster Hand zu erleben. Keine Angst! Sie müssen nicht fasten um an einem Iftar (Fastenbrechen) teilzunehmen.

6) Voller Einsatz: Fasten bedeutet nicht, sich von allen Aufgaben zurückzuziehen. Im Gegenteil, alle Muslime folgen ihrem gewöhnlichen Arbeitsalltag und sehen sich nicht als Extrawurst. Sie vollbringen in beachtlicher Weise dieselbe Leistung wie ihre nicht-fastenden Kollegen.

In diesem Sinne – fröhlichen Ramadan! Aktuell Gesellschaft

Zurück zur Startseite
MiGLETTER (mehr Informationen)

Verpasse nichts mehr. Bestelle jetzt den kostenlosen MiGAZIN-Newsletter:

UNTERSTÜTZE MiGAZIN! (mehr Informationen)

Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.

MiGGLIED WERDEN
Auch interessant
MiGDISKUTIEREN (Bitte die Netiquette beachten.)

  1. Magic1795F sagt:

    @´Abūd
    Gut dass die Muslime für den Schöpfer ALLAH fasten und nicht für dich.
    Sie tun dies für und im Namen ALLAH´s den Allerbarmers und Barmherzigen.
    Wie gut das gutes von ALLAH reichlich (manchmal um ein mehrfaches) belohnt und falsches nur einfach gerichtet wird. Wie gut das sehr vieles von ALLAH unter Umständen verziehen wird und nur weniges wie Shirk nicht verziehen wird.
    Sich Gott gleich stellen und über andere urteilen!!! Shirk!!! Eine große Sünde.
    Möge ALLAH über jeden richten,urteilen; ich werde es nicht tun. Ich wollte sie nur aufmerksam machen.
    In diesem Sinne ein gesegnetes Ramadan

  2. E.Z. sagt:

    Guten Tag Zusammen,

    lassen Sie Hannibal, Hannibal sein, es haben andre versucht die Fastenzeit schlecht zu reden und sind nicht weitergekommen. Solche Typ-Mensch wie Hannibal, sind einfach neidisch. Wie Neid entsteht wissen wir doch alle!!!
    Außerdem Neid muss man sich erarbeiten.
    Ich persönlich, bin Hannibal nicht böse! Wir leben in einem freien Land, jeder darf sein Meinung Grund tun.

    Iftar Karim.

  3. Dr.Eadnought sagt:

    Die Betrachtungen von Hannibal sind völlig zutreffend, wobei die Frage gestattet sei warum eine westliche Gesellschaft auf anachronistische Folklore von Gästen unseres Kulturkreises in dieser Form Demut üben sollte.

    Wenn sich die Muslime in diesem und anderen Ländern nicht so betont integrationsunwillig gäben, gäbe es diese Probleme überhaupt nicht.

  4. MoBo sagt:

    @ Dr.Eadnought: Sie sind auch dagegen, das Weihnachtsfest zu exportieren?

  5. Josef Haselbeck sagt:

    @ Hannibal
    Man ist ja im Bezug auf dem Islam zynische, ja sogar bösartige Kommentare mittlerweile gewohnt (leider) aber Sie haben es tatsächlich geschafft eins draufzusetzen. Um Ihnen Ihre Ignoranz vor Augen zu halten, möchte ich Ihnen einen Denkansatz mit auf dem Weg geben.

    Wie viele Muslime gibt es auf der Welt?
    Seit wann gibt es den Islam?
    Wie viele körperliche Schäden oder gar Schäden mit Todesfolge hat es in dieser Zeit aufgrund des Ramadans gegeben? Sie dürfen auch gerne deutsche Krankenhausstatistiken heranziehen.

    Natürlich gibt es immer wieder Klugschei*** die sich über die Erfahrungswerte von über 1.000.000.000 Menschen, welche in über 1400 Jahren gesammelt wurden hinwegsetzen und tatsächlich auch noch den Nerv haben, diese auch noch mit völlig haltlosen und unqualifizierten Behauptungen zu kritisieren.

    Übrigens kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass irgend ein Mensch (egal ob Muslim oder nicht) auf das Wohlwollen, Verständnis oder gar die Annerkennung eines Unsympathen wie Ihnen scharf ist.
    Wenn Menschen wie Sie gegen den Islam sind, dann muss der Islam ja wirklich was tolles sein.

  6. Pingback: İftar Sofrası ~ Einladung zum Fastenbrechen im Ramadan | KochDichTürkisch

  7. Doreen sagt:

    @ all

    ich habe gestern gemeinsam mit zwei weiteren Kollegen (freiwillig) in Bezug auf meine berufliche Tätigkeit einem Fastenbrechen beigewohnt, was als öffentliche Veranstaltung organisiert und ausgerichtet wurde. Daran konnte jeder Interessierte teilnehmen, unabhängig von Nationalität oder Religion. Ich (konfessionslos) hab mich natürlich vorher über die grundlegendsten Dinge und Verhaltensmaßregeln informiert, um das Ganze dann mit Interesse zu verfolgen und auch in den Grundzügen zu verstehen. Alles war toll vorbereitet, zeremoniell sehr feierlich, die Speisen sahen sensationell aus und so schmeckten sie auch. Nur eines verstand ich nicht: Dieses Totalitäre am Glauben an sich!
    Und genau dieses Phänomen beobachte ich hier, beim Lesen der Kommentare. Es wird versucht, dem Nächsten den eigenen Glauben (egal welcher) überzustülpen, ihn bekehren zu wollen. Das ist nicht gut, so erreicht man weder Verständnis, noch Toleranz und schon gar keine Akzeptanz. Wer glauben will, der soll das tun mit allem was dazu gehört. Aber ich würde mir wünschen, dass „der Gläubige“ sagt: „Schau her, das ist meine Religion, das ist mein Glaube, meine Traditionen. Wenn du das mitträgst freue ich mich, wenn du nicht oder an etwas anderes glaubst, ist es ok, dann sei einfach Gast.“
    Nur so kann es doch funktionieren!