TV-Tipps des Tages
26.08.2011 – Integration, Nauru, Migrationshintergrund, Kuba, Ausländer
TV-Tipps des Tages sind: Deutsch Klasse: In der Fernsehserie begleiten wir Migranten in ihrem Alltag; Die Insel Nauru; Deutsche Spurensuche zwischen Weichsel und Memel; Heimatbilder: Geschichten geglückter Integration; makro: Kuba - Mythos ohne Masterplan
Von Ümit Küçük Freitag, 26.08.2011, 8:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 21.08.2011, 14:42 Uhr Lesedauer: 4 Minuten |
Deutsch Klasse
6/13, Neue Ziele – In der Fernsehserie begleiten wir Migranten in ihrem Alltag – vom Arbeitsamt bis zum Zahnarzt. In der didaktischen Fassung (Sprachprogramm) erklären die Hauptdarsteller der Serie spielerisch die deutsche Sprache. 09:30-10:00 • BR-alpha
Die Insel Nauru
Das 21 Quadratkilometer große Eiland Nauru vor der australischen Küste zählte in den 70er Jahren zu den reichsten Ländern der Welt. Doch in wenigen Jahren wurde die Insel völlig ausgebeutet. Der Dokumentarfilm zeigt, was schief gelaufen ist.
Auf den Brachen der riesigen, von Korallenriffs eingeschlossenen Tagebaue wird nie wieder etwas wachsen. Autowracks türmen sich zu meterhohen Halden. Nicht nur die Natur trägt die Spuren von Naurus ebenso grandioser wie tragischer Vergangenheit, auch die Menschen sind gezeichnet.
Die Insel Nauru vor der australischen Küste ist seit 1968 unabhängig. Noch Ende der 70er Jahre zählte Nauru dank seiner Bodenschätze, insbesondere aufgrund der Phosphatvorkommen, zu den reichsten Ländern der Welt. Doch innerhalb weniger Jahre wurde die Insel völlig ausgebeutet. Denn nach der Unabhängigkeit schöpften die Nauruaner 20 Jahre lang aus dem Vollen: Sie brauchten keine Abgaben oder Steuern zahlen, und die medizinische Betreuung war frei. Damals besaß die Insel sieben Jumbo-Jets, die – zumeist halb leer – Australien, Japan oder die Salomon-Inseln anflogen, während im Ausland maßlose Fehlinvestitionen getätigt wurden. Als dann in den 80er Jahren aufgrund der Erschöpfung der Phosphatvorkommen der Abbau gedrosselt werden musste, machte das neureiche Nauru eine regelrechte Bruchlandung. Es hatte nicht gelernt, anders als im Konsum zu leben. 10:00-11:20 • arte
Deutsche Spurensuche zwischen Weichsel und Memel
Diese Doku begibt sich auf die Spurensuche in das Gebiet zwischen Weichsel und Memel, das über Jahrhunderte ein Teil Deutschlands war.
Heute gehört die wunderschöne Region zu Polen und Russland. Der Film zeigt malerische Impressionen aus Kolberg, Danzig, der masurischen Seenplatte, Memel und der kurischen Nehrung sowie Bilder und Porträts großer Persönlichkeiten der deutschen Geschichte und Zeitgeschichte. 11:00-11:45 • BR-alpha
Heimatbilder
(26) Geschichten geglückter Integration: Maki Ba aus Erlangen – Seit zehn Jahren arbeitet der aus dem Senegal stammende Maki Ba in der Klinik Erlangen als Krankenpfleger. Trifft er auf neue Patienten, erkennt er an ihren neugierigen Blicken, dass sie nicht mit einem farbigen Pfleger gerechnet haben.
Doch das nimmt der 39-Jährige mit senegalesischer Gelassenheit gerne in Kauf, denn er geht voll und ganz in seinem Beruf auf. Maki Ba gehört zu den 5.000 Einwohnern Erlangens, die einen Migrationshintergrund und einen deutschen Pass haben. Fatima Abdollahyan begleitet den engagierten Pfleger einen Tag lang und erfährt, wie er die bayerische Ruhe und Pünktlichkeit schätzen gelernt hat.
Jeder fünfte Deutsche hat heute einen Migrationshintergrund. Die Sendung Heimatbilder porträtiert Menschen, die aus aller Welt und den unterschiedlichsten Gründen nach Bayern gekommen sind und sich hier zu Hause fühlen. 15:00-15:15 • BR-alpha
makro: Kuba – Mythos ohne Masterplan
Dokumentation (Wirtschaft) – Film von Eva Schmidt – Stuhl, Schere, Spiegel – mehr braucht Fermín Gonzalez nicht, um im sozialistischen Kuba Unternehmer zu werden. Mitten in Havanna hat er sich seinen eigenen Friseursalon auf der Straße eingerichtet. Die Regierung entließ im Herbst eine halbe Million Staatsbedienstete. Viele weitere werden folgen: Menschen wie Fermín Gonzalez, die nun private Dienstleistungen anbieten müssen. Kuba privatisiert seine Wirtschaft und entlässt Dissidenten aus dem Gefängnis. Fidel Castro steht nach Jahren wieder vom Krankenbett auf und tritt im Kampfanzug vor die Öffentlichkeit. In einem Interview erklärt er die Zeit des kubanischen Sozialismus für abgelaufen. Was ist los in Havanna? Ist der Inselsozialismus am Ende? Wirtschaftlich steht Havanna mit dem Rücken zur Wand. Die Regierung hat kaum Devisen, die Landwirtschaft liegt brach, und noch immer leidet das Land unter den katastrophalen Hurrikanschäden von 2008. Venezuela, bislang Kubas wichtigster strategischer Partner, liefert weniger Öl als früher, sodass Kuba noch mehr Benzin und Strom sparen muss als bisher. Große Hoffnungen setzt Havanna nun auf den Tourismus, denn er ist ein verlässlicher Devisenbringer. Für begüterte Ausländer entstehen 16 neue Golfplätze, mit chinesischer Hilfe bauen die Kubaner ein riesiges Luxus-Hotel. Obwohl Kuba wirtschaftlich stark geschwächt ist, bleibt das internationale Interesse hoch. Rohstoffe wie Nickel und Kobalt sowie ein beachtliches Forschungsniveau im Pharmabereich machen die Insel für Investoren aus China, Russland, Kanada, Iran und Spanien attraktiv. Vielleicht werden sich auch bald die Amerikaner dazugesellen, denn vor Kubas Küste werden große Ölvorkommen vermutet. Die Dokumentation „makro: Kuba – Mythos ohne Masterplan“ berichtet über Kubas Chancen und das Interesse internationaler Investoren an dem Land. 21:30-22:00 • 3sat TV-Tipps
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