So geht's!
Wie man ausländische Fachkräfte anheuert – ein Beispiel wie aus dem Bilderbuch
Fachkräftemangel? Das Hamburg-Berliner Unternehmen spot-media nimmt packt das Problem an der Wurzel - mit einer Kampagne, die Schule machen könnte. In über 14 Sprache spricht das Unternehmen gezielt Fachkräfte an. Und wie!
Donnerstag, 01.09.2011, 8:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 07.09.2011, 0:35 Uhr Lesedauer: 4 Minuten |
Als eine der ersten Agenturen Deutschlands wirbt das Hamburg-Berliner Unternehmen spot-media aufgrund des IT-Fachkräftemangels gezielt um ausländische IT-Profis. spot-media verdoppelte seine Mitarbeiterzahlen zwar innerhalb von drei Jahren auf über 110 Mitarbeiter, aber im aktuellen Auftragsboom mussten trotzdem zahlreiche Aufträge aus Personalmangel abgesagt werden. „Es gibt derzeit einfach zu wenige IT-Fachkräfte auf Arbeitssuche, um den Bedarf zu decken. Daher werden wir jetzt aktiv“, so Patric Ayoub, Vorstandsvorsitzender der spot-media AG und zuständig für den Bereich Personalwesen, zu den Hintergründen.
Egal ob Türke, Araber, Chinese oder Pole: Wer auf die neue 14-sprachige Website der 110-Mann-Agentur unter www.jobs.spot-media.de geht, wird ab sofort in seiner Heimatsprache angesprochen. Zum Launch präsentierte sich die Microsite zunächst in Englisch und Deutsch, mittlerweile ist auch die polnische, russische, schwedische und arabische Variante online. Die weiteren Sprachen werden in den nächsten Tagen und Wochen sukzessive ergänzt. Mit einem kleinen Augenzwinkern präsentiert spot-media das Angebot zudem in der IT-Kunstsprache Leetspeak, bei der Buchstaben durch ähnlich aussehende Ziffern und Sonderzeichen ersetzt werden.
Besonders einfach machen
In ihrer Umsetzung ist die Site ein Leckerbissen für IT-Profis. Neueste Technologien lassen spot-media Mitarbeiter im ASCI-Code über den Bildschirm flimmern. Das Bewerbungsformular ist nicht typisch deutsch, sondern bewusst unbürokratisch aufgebaut. „Wir wollen es den Bewerbern besonders einfach machen, ihre Kompetenzen aufzuführen. So muss ein Bewerber nicht nachweisen, dass er Programmiersprachen beherrscht. Wir setzen auf Gespräche und Schnuppertage. Nur so erfahren wir, welches Potenzial in den Entwicklern steckt“, erklärt Ayoub.
Zunächst wird die Seite verstärkt unter Ausländern in Deutschland, aber auch im Ausland beworben, etwa mit Online-Marketing-Maßnahmen. Gerade für Osteuropäer ermöglichen die neuen gesetzlichen Bestimmungen einen leichteren Zuzug.
HTML ist wichtiger als Deutsch
„Bei uns ist Können sehr wichtig, wichtiger als in Deutschland anerkannte Abschlüsse. Und schon heute sprechen viele unserer Mitarbeiter besser TYPO3, Magento und HTML als Deutsch – wir kommen auch mit Englisch gut untereinander klar“, so Ayoub. Der Anteil an spot-media Mitarbeitern mit Migrationshintergrund liegt bei über 15 Prozent. „Das geht bei uns quer durch alle Hierarchien hindurch, bis hin zum Vorstand“, betont Ayoub, der selbst aus dem Libanon stammt. 16 Nationalitäten aus allen Teilen der Welt arbeiten unter einem Dach, etwa aus Indonesien, Palästina und Südafrika.
Behördenservice vom Arbeitgeber
Da Deutschland als ein Land gilt, das für Ausländer schwer zugänglich ist, wirbt das Unternehmen auf seiner Website offensiv mit einem besonderen Service: Bei Behördengängen in Deutschland unterstützt das Unternehmen neue Mitarbeiter persönlich. Wie zum Beispiel bei Alejandro aus Kolumbien. Er besitzt ein abgeschlossenes Diplom, das in Deutschland nicht anerkannt wird, hat aber drei Jahre Berufserfahrung im Ausland als Webdesigner mit Kenntnissen im Front- und Backendbereich gesammelt. Ein kompetenter Entwickler, wie er in IT-Unternehmen dringend gebraucht wird. Im April beschäftigte spot-media ihn im Rahmen eines Ferienjobs. „Kürzlich hat er mit unserer Hilfe eine Arbeitserlaubnis für ein Jahr erhalten. Es ist großartig, dass er weiterhin für uns arbeiten kann“, so Ayoub.
Ein weiteres Argument ist das gute Betriebsklima: „Wertschätzung, Offenheit, Persönlichkeit und Leistungsorientierung stehen für die Unternehmenskultur von spot-media. Zum Beispiel bekochen sich viele Mitarbeiter in den Mittagspausen. Der kulturelle Austausch und damit die Integration erfolgt über kulinarische, landestypische Highlights, und das kommt immer gut an“, so Ayoub.
Wer PHP fließend spricht, sollte nicht Taxifahren
Auch wenn sich das Hamburg-Berliner Unternehmen über jeden neuen Bewerber freut, so liegt doch ein Hauptfokus der Kampagne auf den bereits in Deutschland lebenden IT-Experten. Diese werden sehr direkt mit der Website angesprochen: „Bei zehntausenden Migranten werden Abschlüsse in Deutschland nicht anerkannt. Tausende Fachkräfte arbeiten in fachfremden Branchen. spot-media begrüßt alle Neuerungen für eine bedarfsgerechte und flexible Arbeitsmigration. Mache endlich wieder das, was du gelernt hast: Programmieren.“
Ayoub: „Viele Migranten werden bei Bewerbungen nach wie vor diskriminiert. Sie resignieren daher und arbeiten schließlich in niedrig bezahlten Jobs. Wir möchten diese Menschen wieder aktivieren. Wer PHP fließend spricht, sollte nicht Taxifahren, sondern sich bei uns bewerben!“ Aus diesem Grund sprechen Ayoub und einige seiner Kollegen ab sofort selbst die Taxifahrer auf dem häufigen Weg zum Flughafen auf ihre Programmierkünste an und wollen sie zu einer Bewerbung bei spot-media motivieren. „Bislang leider ohne Erfolg“, schmunzelt Ayoub „aber wir bleiben dran!“ (pm/etb)
Leitartikel Wirtschaft
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Super!
In der Tat: So geht’s!
Unabhängig, selbstbewußt, kerndeutsche Strukturen und Hürden meiden, kurze Wege, schnelle Entscheidungen, Pulli statt Jackett.
Deutschland als Anlaufstelle für europäische Fachkräfte – IT Consultant Juan Antonio Artigas Roig im Interview…
http://gft-blog.de/gft-inside/deutschland-als-anlaufstelle-fur-europaische-fachkrafte-%e2%80%93-it-consultant-juan-antonio-artigas-roig-im-interview/
Das eigentliche Potenzial,die Kinder werden im Deustchen Schulsystem einfach verbraten…
Resultat der geschichte man versucht auf Diletante Art Fachkräfte aus dem Ausland nach dem Auswahlverfahren zuerst EU-Bürger danach der Rest anzuwerben.
Schließlich wird auch das Vernichtet mit Sprüchen wie,Kinder statt Inder.
Deutschland ist quasi eines de wenigen Länder das sich selbst in den Hintern beißen kann.