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Halal-Siegel

Ein Milliardenmarkt und wieso es trotzdem keine Halal-Zertifizierung gibt

Mit „Food im Namen Allahs“ ist Geld zu verdienen. Der Weltmarktanteil für Halal-Nahrungsmittel lag in 2010 bei 651 Milliarden USD. Auf Europa entfielen 67 Milliarden USD und auf Deutschland fünf Milliarden USD. Wieso die Lebensmittelindustrie trotzdem keine Halal-Zertifizierung vornimmt, wer die Leidtragenden sind und wer gefordert ist, erklärt Anja Schlie.

Von Anya Schlie Montag, 05.09.2011, 8:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 08.09.2011, 11:52 Uhr Lesedauer: 6 Minuten  |  

In Deutschland leben rund 4,3 Millionen Muslime. Sie alle würden sich – wenn sie die Wahl hätten – nach den Vorgaben des Korans, also halal, ernähren. Das Problem dabei: Wie soll der muslimische Konsument wissen, was halal und somit erlaubt ist und was haram und verboten? Setzt er beim türkischen Supermarkt um die Ecke voraus, dass dessen Angebot an Lebensmitteln halal ist, erwartet er im deutschen Supermarkt genau das Gegenteil. Gerade dort sind aber mehr Halalprodukte zu finden, als erwartet. Nur erfährt der Kunde dies nicht. Denn bisher waren Halalwaren bis auf wenige Ausnahmen nicht gekennzeichnet. Ein entsprechendes Siegel – ähnlich dem Biosiegel – würde hier Abhilfe schaffen. Und dem muslimischen Kunden das gute Gefühl geben, mit seinen Bedürfnissen ernst genommen zu werden.

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Eigentlich ist es paradox. Die deutsche Wirtschaft schwärmt von der ebenso vielköpfigen wie kaufkräftigen und markenaffinen Kundenzielgruppe der, rund vier Millionen, Muslime in Deutschland. Doch was Versicherungen, Banken, Krankenkassen, Telefonanbieter oder Autohersteller längst für sich entdeckt haben, lässt ausgerechnet die Branche kalt, in der die umschwärmte Zielgruppe das meiste Geld lässt – die Lebensmittelindustrie. Dabei haben gerade Lebensmittel ein Kriterium, das für einen Moslem kaufentscheidend ist. Nämlich ob das Lebensmittel halal und damit für ihn nach den Regeln des Koran erlaubt ist.

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Halal steht für alles, was laut Koran erlaubt und zulässig ist und bezieht sich auf das gesamte muslimische Leben, ganz besonders jedoch auf die Ernährung. Die muss nämlich speziellen Anforderungen an Hygiene und Herstellung entsprechen. Dazu gehört beispielsweise, dass die Lebensmittel frei sind von Schwein, Blut, Aas oder Alkohol. Dass sie nicht einem anderen Gott als Allah geweiht wurden oder dass erlaubte Tiere halal geschlachtet wurden.

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Der muslimische Kunde
Wie aber kann der muslimische Kunde in Deutschland wissen, was ihm erlaubt ist zu essen und was nicht? Mal abgesehen davon, dass es einem Moslem, der in einem nicht muslimischen Land lebt, laut Koran grundsätzlich erlaubt ist, alles zu essen, was auch einem Christen oder Juden erlaubt ist – so lange es nicht ausdrücklich verboten ist – bleibt dem Kunden bisher nur, das Kleingedruckte der Zutatenlisten zu studieren.

Allerdings hilft das auch nicht wirklich weiter. Längst nicht alle Inhaltsstoffe sind dort aufgeführt. Wer weiß beispielsweise, dass Fruchtsäfte mit Gelatine geklärt werden. Oder dass bei dunklem Brot bestimmte Enzyme vom Schwein zum Einsatz kommen, um die Kruste schön fest und glänzend zu machen. Bleibt also, will der Kunde sicher sein, nur der Gang zum türkischen oder arabischen Supermarkt? Aber auch diese importieren ihr Fleisch nicht aus einem muslimischen Land. Statt dessen beziehen muslimische Hersteller wie Händler einen Großteil ihrer Rohwaren von deutschen Zulieferern. Die nicht immer halal produzieren. Aber immer öfter.

Sehr viel Geld
Eines hat die deutsche und europäische Lebensmittelindustrie nämlich erkannt: Mit „Food im Namen Allahs“ ist Geld zu verdienen. Sehr viel Geld! So lag der Weltmarktanteil für Halal-Nahrungsmittel in 2010 bei 651 Milliarden USD. Auf Europa entfielen 67 Milliarden USD und auf Deutschland fünf Milliarden USD. Also lässt die Industrie – allen voran große Konzerne wie Nestlè, Zentis, Wiesenhof, Meggle, Haribo – ihre Produkte längst auch halal zertifizieren. Denn nur mit einem solchen Zertifikat können die Unternehmen in die lukrativen muslimischen Märkte exportieren.

Dass es auch in Deutschland einen interessanten Markt an muslimischen Verbrauchern gibt, die eine eindeutige Kennzeichnung der für sie erlaubten Lebensmittel mehr als begrüßen würden, ist den Herstellern bekannt. So lange jedoch der Handel keine Kennzeichnung der Produkte wünscht, wird die Industrie ihre Halalprodukte nicht als solche kenntlich machen.

Drei Gründe
Dass der Handel hier nach wie vor vornehme Zurückhaltung übt, hat drei sehr einfache Gründe. Natürlich wissen die Lebensmitteleinzelhändler – Discount wie Supermarkt – dass sie ihre Umsätze mit muslimischen Kunden deutlich ausbauen könnten, würden sie glaubwürdig zertifizierte Halalwaren anbieten und dies auch kommunizieren. Sie tun es jedoch nicht.

Zum einen fürchtet der deutsche Lebensmitteleinzelhandel (LEH) die Reaktion nicht muslimischer Kunden auf das Angebot. Tatsächlich gab es wohl auch schon mal rechts orientierte böse Briefe an den einen oder anderen Händler, der versuchsweise entsprechende Produkte listete. Ob aber die Masse der deutschen Kunden wirklich ein Problem damit hat, wenn neben dem Bio- auch noch ein Halalsiegel auf der Produktverpackung ist, bleibt angesichts der internationalen Lebensmittelkultur hierzulande abzuwarten.

Tierschutz
Das zweite Argument, das der LEH gegen halal auffährt, ist die Sorge vor Angriffen militanter Tierschützer. Diese könnten ja halal im Bezug auf Fleisch wegen des vermeintlichen Schächtens anprangern. Allerdings ist selbst den PETA – Aktiven sehr wohl bekannt, dass in Deutschland nur in Ausnahmefällen geschächtet wird und die als halal deklarierten Fleisch- und Wurstwaren in deutschen Supermarktregalen ausnahmslos aus gesetzeskonformer, betäubter Schlachtung stammen. Und damit selbst nach höchster islamischer Auffassung halal sind.

Neben Angriffen von Rechts oder durch Tierschützer argumentiert der LEH allerdings auch noch mit der Uneinigkeit der hierzulande aktiven Zertifizierer, mit der Intransparenz und den Unterschieden der Zertifizierungsprozesse und der existenten Zertifikate. Der Handel fürchtet schlicht, dass letztendlich die muslimischen Kunden selbst die angebotenen halal zertifizierten Produkte nicht anerkennen und kaufen werden.

Das Problem: Die Halal-Zertifizierer
Was durchaus passieren könnte. Denn die meisten Muslime in Deutschland wissen noch nicht einmal, dass hierzulande halal zertifiziert wird. Geschweige denn, dass viele Lebensmittelhersteller längst auch nach den Regeln des Korans produzieren. Das Problem dabei ist, dass sich ein unübersichtlicher Zertifizierermarkt hierzulande zwar in den letzten Jahren auf überschaubare sechs bis sieben namhafte Zertifizierer konsolidiert hat. Diese kommunizieren ihre Arbeit jedoch erst, seitdem die traditionellen Zertifizierer, die meist im Auftrag einzelner Moscheen oder Glaubensgemeinschaften für ihre Gemeinde und natürlich für den Export zertifiziert haben, Konkurrenz von der Industrie bekommen haben. Neben den bekannten Halalzertifizierern in Hamburg (EHZ und IZH), Aachen (IZA), München (IZM) und Rüsselsheim (HalalControl) gibt es seit drei Jahren nämlich auch einen Standard (Qibla Food Control), den Muslime gemeinsam mit der Industrie und unter Mitwirkung der SGS Germany als neutralem und international anerkanntem Prüfinstitut entwickelt haben. Obgleich bei der Entwicklung des Standards, der nach eigener Einschätzung die Anforderungen der Industrie mit den Bedürfnissen der Muslime verbindet, auch Christen beteiligt waren, setzen ihn ausschließlich muslimische, fachlich kompetente Autoritäten und Auditoren um.

Etwas, was die traditionellen Zertifizierer gerne vergessen zu erwähnen, wenn sie über ihre Arbeit und die der Konkurrenz berichten. Vorzugsweise in türkischen und muslimischen Medien oder auf den Veranstaltungen der Gemeinden. Im Ergebnis sind die muslimischen Verbraucher dadurch noch irritierter und wissen immer weniger, was sie kaufen könne, welcher Aussage und welchem Zertifikat und Produkt sie vertrauen können.

Politik und Verbraucherschutz gefragt
An dieser Stelle wäre eigentlich die Politik gefragt – oder zumindest der Verbraucherschutz – um sich in die Problematik einzuschalten. Das Problem sind nämlich nicht fünf oder sechs verschiedene Zertifikate, die den Ansichten der unterschiedlichen Rechtsschulen und Glaubensrichtungen entsprechen. Das Problem ist, dass die Zertifikate und das, was dahinter steht, nicht offen und transparent kommuniziert werden. Dann könnten die Verbraucher nämlich selbst entscheiden, welchem Zertifizierer sie vertrauen und welche Produkte sie kaufen. Das wird aber voraussichtlich erst dann passieren, wenn eine übergeordnete Instanz das Ruder in die Hand nimmt und die Halalproblematik in geordnete Bahnen mit festgelegten Definitionen und Regeln für Begriffe, Zertifizierung und Zertifikat lenkt. Für die Muslime in Deutschland wäre das jedenfalls ein deutliches Zeichen, dass sie und ihre Bedürfnisse hierzulande ernst genommen werden. Selbst beim Essen! Aktuell Meinung

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  1. Mika sagt:

    Lieber Kazul, ich gebe Ihnen recht: es ist der unterschwellige Islamhass, der zutage tritt! ! !

    Lieber Relbrandt, von mir aus können Sie alles mögliche konsumuieren, ist mir einerlei! Aber Sie sind auch nicht besser als die Ihnen ungeliebten faschistoiden Veganer etc. Sie können hier auch nur hetzen und andere schlecht machen.
    Was mich stört, sind diese Schimpftiraden über Muslime. Und das sage ich Ihnen als nicht religiöser Mensch! Mir wird regelrecht übel über diese intoleranten Menschen.

  2. Relbrandt sagt:

    „Sie können hier auch nur hetzen und andere schlecht machen.“

    Hmm, wie meinen? Habe ich was verpasst? Sie erzählen doch irgendwelche Geschichten über schlechtes deutsches Essen, nicht ich. Sie posten doch Links zu „wissenschaftlichen“ Belegen, nicht ich. Wen mache ich denn schlecht?
    Was denn für Schimpftriaden? Hier wird diskutiert, kennen Sie das nicht? Bei euch im Orient lobt man sich gegenseitig wohl nur, deswegen geht auch nichts vorwärts.

    Wir pflegen eine Streitkultur nach griechischem Vorbild!

    Lesen Sie nochmal bitte zur Diskussion:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion

  3. Europa sagt:

    @Mika
    ihr letzter Kommentar ist der Beweis dafür, dass sie nicht verstehen was Hetzte ist. Wenn Sie behaupten mein Essen wäre schlecht, ungesund und „unedel“, dann kann ich doch wohl schreiben, dass ich da anderer Meinung bin, oder ist das dann tatsächlich schon Hetze?

    Seid ihr wirklich so empfindlich oder habt ihr diese „Ihr-seid-doch-alle-nur-Hetzer“-Kommentare als Muster aufm Computer gespeichert und fügt die nur noch sinnlos ein?

    Meiner Meinung nach, hätten Sie, Mika, sich vllt mal entschuldigen sollen für das unangebrachte schlecht machen der deutschen Küche. Sie sind ein Hetzer und haben absolut Null Ahnung wie man sich in einer fremden Kultur benimmt. Das kommt wahrscheinlich daher, dass die meisten Türken nur die Türkei und Deutschland kennen und daraufhin ihr ganzes Wissen aufbauen, aber lasst euch doch mal sagen dass es auch noch 191 andere Länder gibt, die intelligentere Dinge geleistet haben, als Schweinefleisch zu verbieten.

  4. Relbrandt sagt:

    „…haben absolut Null Ahnung wie man sich in einer fremden Kultur benimmt“

    Ich denke, da liegt auch der Hund begraben. Türken und Araber kommen nicht in eine fremde Kultur und sagen: „mal sehn, wie es dort ist. Ich freuen mich schon auf die vielen, fremden Dinge der Einheimischen. Ich würde gerne mehr über ihre Kultur erfahren. Unsere Kinder werden hier eine neue Heimat finden.“.

    Da läuft es eher so ab: „Wo sind schon viele von uns, wo wir hinkönnen? Wie können wir unsere Kultur am besten dort verwirklichen, wie nehme ich meine Heimat am besten mit? Ich hoffe, meine Kinder vergessen nicht ihre RICHTIGE Kultur, vergessen nicht, wo ihre RICHTIGE Heimat ist. Eines Tages gehen wir wieder zurück.“

    Deshalb kommt ihr auch nie an, deshalb gibt es auch -weltweit- Integrationsprobleme mit Orientalen. Der Islam tut sein übriges dazu (Verbote dies zu tun, Verbote jenes zu tun, folglich Abkapselung)

  5. Mika sagt:

    Tja Relbrandt und Europa, man sollte nicht von sich auf andere schließen!

  6. saggse sagt:

    „An dieser Stelle wäre eigentlich die Politik gefragt – oder zumindest der Verbraucherschutz – um sich in die Problematik einzuschalten. “

    Nein – wäre sie nicht.
    Aufgabe der Lebensmittelgesetzgebung (Politik) und des Verbraucherschutzes ist es für die Einhaltung von hygienischen und ernährungsphysiologischen Vorgaben Sorge zu tragen. Für die Einhaltung religionsspezifischer Essensregeln, die man im historischen Kontext vielleicht unter gewissen geografischen und klimatischen Bedingungen noch einigermaßen als sinnvoll eingestufen könnte, die aber aktuell jeglicher rationaler Begründung entbehren, sind die Religionsgemeinde allein selbst zuständig. Wenn sich Religionsgemeinschaften bestimmte Beschränkungen auferlegen, die zwingend befolgt werden müssen,so ist es deren Angelegenheit. Im Übrigen wird niemand gezwungen, frittierte Vogelspinnen, Murmeltier auf kasachische Art oder Maikäfersuppe zu essen.

  7. Europa sagt:

    @Mika
    „Tja Relbrandt und Europa, man sollte nicht von sich auf andere schließen!“

    Keine Angst, das habe ich nicht! Ich habe nur mal gekuckt welche Probleme mit Muslimen immer wieder auftauchen und es zieht sich wie eine rote Linie durch alle möglichen Konflikte, dass Muslime erhebliche Schwierigkeiten haben sich anzupassen und andersdenkende Menschen einfach ihr Leben leben zu lassen, ohne ihnen ihre Traditionen schlecht zu reden.
    Mag ja sein, dass man ihnen seid sie ein Kind sind jede Woche 10 mal erklärt hat wie schlecht Schweinefleisch ist und dass Mohammed auch kein Schweinefleisch mochte, aber das interessiert in der realen Welt keinen mehr! Religion und Geschmack sind Privatsache. In Deutschland wird niemand gezwungen Schweinefleisch zu essen, also warum redet man es schlecht? Genau! Um selbst besser da zustehn oder aus Neid, weil man etwas so leckeres nicht essen darf, anders kann ich es mir nicht erklären.
    Die nicht-Muslime in Deutschland sind extrem offen für neues Essen, man kann doch in jeder Kochshow in jeder Reportage sehn, dass die Menschen sehr neugierig auf neues Essen sind und alles probieren von Heuschrecken bis Nacktschnecken, diese Eigenschaft fehlt bei vielen Muslimen komplett, so wie auch bei ihnen Mika.
    Die Muslime haben Essenstechnisch nichts zu bieten, aber den Deutschen erklären was man besser nicht mehr essen sollte. Es dauert nicht mehr lange und das Bier wird auch noch in Frage gestellt.

    Sie machen sich lächerlich mit ihren hanebüchenen Theorien.

  8. Rocky sagt:

    @Europa
    Du solltest wissen, dass es im Islam erlaubt ist Heuschrecken zu essen, wenn du schon von „neuen“ probieren sprichst, dass hat man früher schon gegessen.
    WIr Muslime haben keine Probleme uns anzupassen, wenn du allerdings unter anpassen verstehst, dass man Schwein essen muss und Alkohol trinken, dann hast du Recht, dann will ich mich auch nicht anpassen, denn diese Sachen sind ungesund und dies ist auch wissenschaftlich bewiesen, dazu brauch ich keinen Koran aufzuschlagen.
    Das Problem ist, dass ihr denkt das jeder Türke ein Muslim ist, oder jeder deutsche ein Christ ist, dieses Bild müsst ihr euch aus dem Kopf schlagen, ich selbst bin deutscher und bin zum Islam konvertiert und kann mit gewissen Türkischen „Sitten“ auch nichts anfangen, dies hat allerdings überhaupt nichts mit Islam zu tun!
    Das Problem liegt nicht im Islam, sondern in der Kultur die viele mitgebracht haben wie z.B. jeglicher Art von Zwang und körperliche Gewalt, ungebildet sein usw, dies sind allerdings keine Werte für die der Islam steht. Genauso ist es uns verboten von Dingen zu reden/schreiben von denen wir keine Ahnung haben, darüber solltest du auch mal nachdenken, denn die meisten haben keine Ahnung und wollen kritisieren, dabei haben sie den Koran noch nie gelesen. Sie haben ein Bild im Kopf (welches ich selbst einmal hatte) welches nicht dem schöpferischen Bild des Islam entspricht. Sie sehen im Tv, oh da hat sich wieder so ein Islamist in die Luft gesprengt, dabei steht im Koran, „und tötet euch nicht selbst“
    Viele sollten sich mal Gedanken machen, ob das Bild was sie im Kopf haben durch die Medien oder durch Unwissenheit kommt und wenn ihr wollt das wir mehr mit euch „abhängen“ wollen, müsst ihr uns auch das Gefühl geben willkommen zu sein!
    Bei mir im Geschäft wissen die meisten das ich Muslim bin und viele antworten nicht einmal auf ein „Hallo“ oder „guten morgen“ und das regelmäßig. Da sieht man wo die Toleranz und Menschlichkeit geblieben ist, denn sogar einem Tier schenkt man mehr Aufmerksamkeit! Zu deinem Punkt zu kommen „Glaube ist Privatsache“ dies ist genau der Fehler!! Denn es MUSS mehr geredet werden um Vorturteile abzubauen und um das menschliche miteinander zu fördern, aber wie soll das funktionieren wenn man eine verbohrte Härte im Herzen trägt? Es stimmt das sich viele Muslime daneben benehmen und aufdringlich in ihren Ansichten sind, dies basiert allerdings wieder auf Unwissenheit und nicht JEDER Mensch ist gleich, genauso wie es ein Fehler ist zu sagen, „ach alle Türken-Deutschen-Italiener usw sind dumm“. Wir tolerieren jede Meinung und akzeptieren jedem seine Entscheidung, sein Leben so zu Leben wie er sich entscheidet, aber ein freundlicher Dialog, kann zwischenmenschliche Mauern brechen.
    Thema Halal food, ist sehr schwierig, da wir Muslime in Deutschland leben und uns an die Gesetze hier halten müssen, welches uns auch Gott im Koran vorschreibt „und haltet eure Verträge ein“ . Demnach ist das Schächten in Deutschland verboten und die Wurstware von außerhalb kommt, welche zugespickt mit sämtlichen Giftmüll ist um sie haltbar zu machen, ob das dann noch menschlich zu rechtfertigen ist…da bringt ein “ Halal“ Stempel auch nicht viel. Ein Tier zu töten ist immer grausam und es wird ein Bild vermittelt das dass Tier beim Schächten leidet, dem ist allerdings nicht so. Wenn man mit Menschen spricht die sich einmal die Handschlagadern aufgeschnitten haben, berichten sie das sie danach keinerlei Schmerzempfinden mehr gehabt haben. Ohne Schmerzen zu sterben wäre mir lieber als wenn sich ein Spitzer Hammer in meinen Schädel bohrt, so wie es hier in Deutschland üblich ist. Wir reden hier über das Töten, dass will natürlich keiner hören, aber ich wollte nur deutlich machen, dass man jede Situation zu seinem Vorteil auslegen kann, wenn man ein gewisses Ziel verfolgt, anderes schlecht da stehen zu lassen.
    Aus der Halal Wurst, wurden Proben genommen und in vielen Schweinereste nachgewiesen, genauso wie dies im Brot oder im Laugenbretzel/Brötchen der Fall ist. Man kann dies scheinbar aufgrund industrieller Produtkionsabläufe nicht vermeiden, genauso wie man den verbotenen Zins nicht vermeiden kann. Wenn man versucht eines von beiden zu vermeiden, wird man feststellen dass man dies nicht mehr in der heutigen Zeit kann, darum muss man sich damit abfinden und das beste daraus machen. Für mich spricht nichts dagegen Aufgrund der Tatsachen die ich beschrieben habe, meine Geflügelwurst beim Metzger oder anderen Läden zu kaufen, dass muss allerdings jeder selbst mit Gott ausmachen, denn ein weiteres beschäftigen damit, macht dich nur verrückt und es gibt wichtigere, bedeutendere Dinge im Leben, wie zum Beispiel das bessere beitragen zum gestalten deines Umfeldes und immer selbst an sich zu arbeiten um sich als Mensch zu bessern.
    Noch zum Schluß, auf deine „hanebüchen Theorien“ zurückzukommen, dass die Erde rund ist, wusste die Muslime woher? aus dem Koran; und dies ist eine heute nachgewiesene Tatsache. Wie sich ein Embryo im Mutterleib entwickelt, bis zur vollständigen Entwicklung zum Menschen, woher kommt dieses Wissen? das haben die Forscher mit speziellen Geräten erst seid Jahrzenten festgestellt und die Muslime wussten es schon früher, denn dies steht auch im Koran. Das sind nur 2 Beispiele von X Beispielen aus den Koran, welches als wissenschaftlich bewiesen herausgestellt hat, nur um auf deine „hanebüchen Theorien“ einzusteigen, solltest vielleicht mal den Koran lesen, wirst du sehr erstaunt sein :) Genauso wie viele Erfindungen auch aus dem arabischen Zeitalter entstanden sind, denn die Muslime waren damals sehr fortschrittlich, denn dies sollte auch teil des islamischen denkens sein, sich stehts weiterzubilden und weiterzuentwickeln! Was man heutzutage nicht gerade behaupten kann, wenn man sich die Islamischen Länder anschaut, dass liegt allerdings daran, weil sie nur noch „Sitten“ und keinen Islam mehr praktizieren.
    Vorturteile sind tief verankert und natürlich hat die Gesellschaft noch tiefe Narben aus dem katholischen Zeitalter…dies passiert wenn Religion missbraucht wird um andere Menschen zu ihrer Überzeugung zu zwingen. Dies haben schon alle korrupten Herrscher gemacht und viele „muslimische“ machen es noch heute. Das was Gott uns vermittelt hat über die Thora, die Bibel und den Koran ist etwas wunderbares und trägt zum besseren Umgang zwischen uns Menschen bei.
    Jeder Mensch ist in seinen Ansichten eingeengt und möchte sich durchsetzen, aber jeder Mensch hat das Recht auf seinen Raum wo er sich entfalten und Leben kann, ohne den anderen zu bedrängen und in seiner Einstellung zu verletzen. Gott sagt im Koran “ wir haben die Menschen zu Völkern gemacht, damit sie sich gegenseitig kennenlernen“ Hier sagt Gott das die Menschen verschieden sind und gerade diese Verschiedenheit, macht dies so einzigartig, der Mensch muss aber lernen dies zu akzeptieren und sich bemühen auf das Fremde zuzugehen! Denn genau da liegt das Problem, wenn etwas fremd ist, was wir nicht verstehen und einschätzen können, nehmen wir als Bedrohung war, bis wir es verstehen! Darum ist es wichig Dialog zu führen und zu fördern.

    Friede Sei auf euch allen, möge Gott immer mit euch sein und beschützen!

  9. Burda sagt:

    Hab kein Problem mit Halal. Hab aber ein Problem mit den Organizationen die Halal Zertifizieren. Wohin fliesst das Geld von diese Organizationen? Deshalb bin ich gegen eine Halal Zertifizierung.