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Türkische Außenpolitik

Zwischen Europa und Nahost

Der Gedanke, dass die Türkei eher eine östliche als eine europäische Ausrichtung habe, hält sich seit jeher hartnäckig in den Köpfen der Europäer. Nun hat man offenbar mit dem türkisch-israelischen Streit einen neuen Dreh- und Angelpunkt für die Kritik gefunden.

Von Freitag, 16.09.2011, 8:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 19.09.2011, 3:08 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Nicht erst seit dem Vorfall und der Tötung von acht türkischen Bürgern der Gaza-Flottille „Mavi Marmara“ durch israelische Spezialeinheiten vor einem Jahr, sondern seit dem Gaza-Krieg von 2008/2009 sind die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel mehr als angespannt.

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Türkisch-Israelischer Konflikt
Der Gipfel des türkisch-israelischen Konflikts wurde vergangene Woche mit der Bekanntgabe des UN-Berichts über den Vorfall der Mavi Marmara erreicht. Daraus ging hervor, dass die Blockade des Gazastreifens durch Israel legitim ist. Gleichzeitig kritisierte der Bericht das „maßlose“ Vorgehen Israels gegen die Gaza-Flottille. Genug Informationen für die Türkei, um den israelischen Botschafter des Landes zu verweisen.

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Unterdessen ist der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan auf Staatsbesuch in Nordafrika und sein Ton sowohl Israel als auch dem Westen gegenüber wird rauer. Er erntet auf seiner Reise jedoch nicht nur Beifall. Die Muslimbrüder in Ägypten kritisierten Erdoğan jüngst als Verfechter von „Freiheiten und Säkularismus“. Dass die Türkei aktiv in den arabischen Frühling eingreift und Werte zu vermitteln versucht, ist dabei ein legitimes außenpolitisches Verhalten. Eine versteckte Agenda einer neo-ottomanischen Politik darin zu lesen, wie es große Zeitungen hierzulande tun, scheint zu kurz gedacht. Denn die Türkei hatte auch in seiner jüngsten Geschichte immer Interesse an der arabischen Welt bekundet. So auch in der Ära Turgut Özals in den 1980er Jahren und ebenso unter der mitte-links Koalition von DSP, ANAP und MHP (1999-2002), die eine proaktive Außenpolitik der Türkei verfolgt hatte.

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Die Türkei bleibt auf dem Pfad der EU
Die Türkei ist darüber hinaus von ihrem Ziel der EU-Mitgliedschaft seit 1964 nicht abgewichen. Die Annäherung zur EU und der Demokratisierungsprozess in der Türkei konnten auf den Grundlagen der vorigen Regierungen weitergeführt und sogar intensiviert werden. Die Frage, die sich nun immer wieder aufwirft, ist, ob die Türkei ihren außenpolitischen Leitlinien treu geblieben ist oder ob es Diskontinuitäten gibt. Letzteres kann man offensichtlich in der Rhetorik Erdoğans erkennen. Er ist resoluter und zielstrebiger in seinen Äußerungen. Dass er sich einen Palästinenserstaat wünscht, ist jedoch keine Eigenschaft, die nur Erdoğan zukommt, sondern die Türkei hat seit jeher eine Zweistaatenlösung befürwortet. Außerdem hat der „arabische Frühling“ die Legitimation eines solchen Wunsches durch die Palästinensische Autonomiebehörde bestärkt, mehr noch: Er hat ihn erst recht beflügelt.

Israel bleibt außen vor
So unterhält Israel zurzeit in zwei strategisch wichtigen Staaten – Ägypten und Türkei – keine diplomatischen Beziehungen mehr auf der Botschafterebene. Angesichts der politischen und wirtschaftlichen Kooperationen der Türkei in Nahost, sitzt die Türkei am längeren Hebel oder zumindest ist sie auf Israel weniger angewiesen, als es umgekehrt der Fall ist. Überdies könnte man meinen, dass sich Israel immer weiter von nicht-freundlich gestimmten Staaten umkreist sieht. Auf die Dauer dürfte eine derartige Politik schwerlich aufrechtzuerhalten sein, auch für die Türkei nicht, der man eine Politik vorwerfen kann, die darauf bedacht ist, Israel zu isolieren.

Die Drohung Erdoğans gegebenenfalls künftige Flottillen mit Kriegsschiffen zu schützen, könnte inzwischen eine neue Dimension des türkisch-israelischen Konflikts herbeiführen. Dieser könnte die ganze Region weiter destabilisieren. Soweit darf es aber nicht kommen. Die Türkei sollte sich vielmehr auf ihre politischen wie ökonomischen Interessen in Nordafrika konzentrieren, ohne die Säbel zu rasseln.

Denn dies verunsichert nicht nur Israel, sondern auch die Europäer. Letztere spielen – aller Unstimmigkeit zum Trotz – eine weitaus wichtigere Rolle für die Zukunft der Türkei als der ebenso politisch wie wirtschaftlich instabile Nahost. Aktuell Ausland

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  1. Europa sagt:

    Also Hakan Demir ist und bleibt der Gott der Schönrederei. Die Türkei ist höchst provokativ und sollte lernen zurückhaltender zu sein, denn noch ist die Türkei keine Grossmacht und sie hat bei weitem nicht soviel Einfluss wie sieh zu haben denkt. Wenn ich mir die Nachbarn der Türkei ankucke und wieviele richtig gute Verbündete darunter sind, dann siehts doch eher sehr schlecht aus für die Türkei.

    Jetzt reist der Türkenführer Erdogan nach Nordafrika um sich dort als Held und Visionär feiern zu lassen in dem er die Menge mit antiisraelischen Hetzparolen anheizt. Wow! Und darauf seid ihr stolz!

    Aber nicht nur das! Er droht sogar Euro-Zonen Mitgliedern wie Zypern mti Kriegsschiffen, wenn diese ihr eigenes Erdgas anbohren. Man muss doch echt einen an der Waffel haben, wenn man dafür noch eine Rechtfertigung sieht!

    Die Türkei hat vor kurzem ihren Untergang eingeläutet. So clever der Erdogan in der innenpolitik agiert umso blöder legt er sich in der aussenpolitik an. In der EU ist kein Platz für selbstinszenierer und Kriegstreiber. Die Zeiten sind bei uns seit dem 2. Weltkrieg vorbei und die Türkei muss anscheinend noch eine Lektion lernen.

  2. Zensus sagt:

    Herr Demir ist, für einen Türken, ein netter Träumer. Leider sieht er, ob seiner westlichen Denkweise, den Wald vor lauter Bäumen nicht.
    Die Türkei war nie westlich, ist schon mal gar nicht westlich und wird nie zu Europa gehören. Die Türken atmen auf, mit seiner islamistischen Führung. Sie kann wieder sie selbst sein, wie 1529.

  3. Yavuz Sultan Selim sagt:

    Tatsächlich ist das Pfählen eine Erfindung des „Westens“ unter Fürst Vlad besser bekannt als Graf Dracula dem die Türken den Garaus gemacht hatten!:)
    Aber ich möchte auch ein paar Worte an meine türkischen Brüdern und Schwestern richten: Lasst euch nicht von der Arroganz, Ignoranz und Feindseligkeiten der westlichen Medien und den Massen, die sie treiben entmutigen. Man kann die Wahrheit leugnen, vertuschen, ignorieren, verzerren. Aber löschen lässt sie sich nicht. Sie tritt immer wieder in Vorschein. Es gibt von Ost nach West keine Nation dieser Erde, die ihre nationale Geschichte ohne die Türken zu erwähnen schreiben können. Man kann sogar sagen, dass die meisten erst durch die Türken sowas wie eine Geschichte bekommen haben. Um einige Beispiele zu nennen, warum haben die Chinesen die große Mauer gebaut? Über welches Volk schrieben ihre Historiker am meisten? Welches Turkvolk war neben Ost und Westrom die größte Macht in Europa? Wie kam es zur Völkerwanderung? Albaner, Griechen, Serben, Kroaten, Araber, Bulgaren, Armenier, Deutsche, Italiener, Araber, Perser, Österreicher über welches Volk handeln alle ihre Heldengeschichten? In welchem Kreuzzug starb Friedrich Barbarossa und wo? Was wäre Richard Löwenherz ohne Selahaddin Eyyubi? Was wäre Indien ohne Taj Mahal? Wer ließ die Sonne über das britische Imperium in den Dardanellen untergehen? Trotz verschiedene Namen Attilas Hunnen, Dschengis Khans Mongolen, Baburs Mogul in Indien, Mameluken in Ägypten, Safeviden im Iran, Osmanen, Seldschuken, Turkmenen, Kasachen, Tataren, Kirgisen, Usbeken, Kiptschak, Oghusen, Uiguren, Jakuten, Türküt, Tuekue, Turkvolk oder Türken, egal wie man sie nennen mag, alle samt eint die türkische Kultur, Sprache und der eiserne Wille nach Freiheit und Gerechtigkeit.
    Deshalb dieser grenzenlose Hass gegen die Türken. „Viel Feind, viel Ehr“ oder wie wir Türken sagen „Ein Wolf wäre kein richtiger Wolf, wenn nicht 40 Hunde nach ihm bellen!“ Die Türken sollten sich aufraffen und sich ihrer stolzen Geschichte entsinnen, statt dem Westen nachzurennen, weil der �Westen“ nie die moralischen Werte oder das geistige Erbe des Ostens verstehen wird. Eindeutig an den hier vorliegenden Kommentaren der 2 Tölpel vor mir zu erkennen!

  4. Zensus sagt:

    @Sultan Selim
    Lieber Sultan,
    warum den am Ende ihrer Aufzählung all der türkischen Großtaten, nicht nur Deutschland nach 45 wieder aufgebaut, nein schon früher an der chinesischen Mauer dabei – Hut ab, wieder diese minderwertigkeitskomplexbeladene, türkischmäßige Beschimpfung scheinbar Andersdenkender? Wir sind doch grundsätzlich einer Meinung! Was sie mit viel Lobhudelei berichtet haben versuchte ich mit wenigen Worten zu sagen:
    Die islamistischen Türken passen nicht zu Europa – sagen sie doch auch!

  5. Relbrandt sagt:

    Leute wie Yavuz Sultan Selim träumen in unserem Land von ihrem Großreich. Warum, frage ich mich? WArum ist der Sultan nicht in der paradisischen Türkei und hilft mit, das Großreich wieder zu errichten? Dort wird doch sicher jeder Mann benötigt!

    Ist er vielleicht schon zuviel Deutscher? Hat er vielleicht doch hier seine Heimat, und nicht im fernen Osten? Sagen Sie es mir, Sultan, wir wollen es verstehen: Was macht ein Mann wie Sie noch hier? Warum nicht heim ins Reich?

  6. Relbrandt sagt:

    „.. ls Graf Dracula dem die Türken den Garaus gemacht hatten“

    Und das hier… Sie brüsten sich also damit, dass Omanische Schergen nach Europa eindgedrungen sind, und allem den „Garaus“ machten? Das gefälllt Ihnen, gelle?

    Ach, ich finde es auch immer wieder schön, wenn amerikanische Truppen irgendwo einfallen und die Bevölkerung versklaven.

  7. Fikret sagt:

    Türkische Außenpolitik funktioniert nach eigenen Interessen, nicht nach Abstrakten Gesichspunkten.

  8. Europa sagt:

    Ich finds auch extrem primitiv, wenn Menschen sich, wie dieser Sultan, hier so äussern. Wenn das das geistig Erbe des Ostens sein soll, dann habe ich daran kein interesse.
    Und genau wie Relbrandt bin ich auch der Meinung, dass man sich nicht mit Völkermorden und Versklavungen und Mord und Totschlag brüsten sollte. Das einzige was zählt ist fortschritt. Und davon gabs im Westen extrem viel und im Osten gar keins in den letzten 1000 jahren.

    Dem Turkvolk würde ein bisschen mehr objektivität ganz gut zu Gesicht stehen, vorallem wenn es sich auch noch um ein Deutschtürke handelt, erwartet man ein bisschen mehr Sinn für die Realität des 21. Jhdts.

    Tut mir leid Yavuz Sultan Selim, aber deine türkischen Erfolgsgeschichten aus dem letzten Jahrtausend interessieren keinen hier im Westen. Davon kann man sich nichts kaufen und das ansehn der Türken wird dadurch auch nicht besser.

    Wo waren die Türken eigentlich beim Libyen Krieg? Beim Errichten der grossen Mauer in China mithelfen, aber wenn im Nachbarland die Bevölkerung ausgerottet wird, dann kuckt man nur zu! Ein stolzes Volk!!! Und nachdem Sarkozy und Cameron die Aufräumarbeiten verrichtet haben, kommt der Erdogan dahin stolziert als hätte er den Krieg mit eigenen Händen gewonnen. Einfach nur lächerlich!

    Dass man sich als Türke lieber die Storys aus der Vergangenheit anhört, kann ich verstehen, denn in der Gegenwart wird ja nichts mehr geleistet.

  9. Lutheros sagt:

    Mir ist noch nicht ganz klar, warum man in einem Magazin dass sich mit Integration in Deutschland beschäftigt, die türkische Außenpolitik thematisiert. Schaut man mal genauer hin, dreht sich die Hälfte der Artikel zudem um Türken. Hier gehts doch gar nicht um Integration, sondern um Selbstbeschäftigung von Menschen, die weder Mut haben deutsch sein zu wollen noch Mut haben Türken zu sein und in die Türke zu gehen.

  10. SchwarzRotGOLD sagt:

    Es war, ist und bleibt so !!
    Die Merheit der Araber sympathisieren mit der türkei und den osmanischen reich!
    Arabische Familien und Stämme haben mehr Kontakt ur Türkei als man sich das denken kann!!

    Und es ist bekannt das die Merheit der araber in Ihren Ländern von Minderheiten Regiert wurden! Das ist z.b. in Syrien der Fall wo die Syrischen Aleviten (10%) das ganze machtaparat in den Händen haben .