Bildung
Migranten fordern Stop struktureller Diskriminierung an Schulen
Das Forum der Migranten im Paritätischen – ein Zusammenschluss von rund 100 Migrantenorganisationen – kritisiert die strukturelle Diskriminierung von ausländischen Jugendlichen im deutschen Bildungssystem.
Montag, 10.10.2011, 8:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 14.10.2011, 3:21 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Das Forum der Migranten im Paritätischen kritisiert die strukturelle Diskriminierung von ausländischen Jugendlichen im deutschen Bildungssystem scharf. Während sich die Bildungssituation von Ausländern insgesamt leicht verbessert habe, sei die Kluft zwischen ausländischen und deutschen Jugendlichen noch immer eklatant, wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen. Der Zusammenschluss von rund 100 Migrantenorganisationen fordert durchgreifende Strukturreformen, eine durchgängige Sprachförderung und die systematische Förderung der Elternarbeit.
„Während jeder dritte deutsche Schüler das Abitur macht, ist es von den ausländischen Jugendlichen gerade einmal jeder zehnte. Diese Kluft ist Ausdruck jahrzehntelanger bildungspolitischer Versäumnisse und muss endlich überwunden werden“, so Tshikudi Londji, Sprecher des Forums, anlässlich der Interkulturellen Wochen, die noch bis 14. Oktober laufen. Während Bildungsbeteiligung und Bildungsniveau aller Jugendlichen zwar insgesamt gestiegen seien, habe sich der Abstand zwischen den Schülern mit und ohne Migrationshintergrund in den letzten Jahren noch vergrößert. Die drastische Ausgrenzung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund an deutschen Schulen setze sich an den Hochschulen und auf dem Arbeitsmarkt verschärft fort.
Das Forum fordert die interkulturelle Öffnung der Schulen sowie eine weitreichende Vernetzung mit außerschulischen Partnern wie Migrantenorganisationen, Jugendhilfe und Jugendsozialarbeit. „Politik, Schulen und Eltern sind gemeinsam gefordert, sich vor Ort für mehr Bildungsgerechtigkeit zu engagieren“, so Londji. Wichtig sei insbesondere, dass die Erfahrungen der Migranten selbst endlich stärker berücksichtigt werden. Für den individuellen Bildungserfolg sei die Beteiligung der Eltern wesentlich. Das Forum ruft Jugendliche und Eltern mit Migrationshintergrund bundesweit auf, sich mit eigenen Aktionen zum Thema Bildung zu Wort melden. (sb)
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Aber all das gibt es schon, in der berühmten Rütlischule in der Hauptstadt!
Dort wird ganz und gar auf die orientalischen Bedürfnisse unserer islamischen Jugend eingegangen. Es gibt Antiaggressionstraining, Theatergruppen, allerlei soziopädagogische Rollenspiele und sogar kostenlosen Schul-Cay für die ältere Generation.
Damit ist jetzt alles klar – nur leider haben sich die Lernerfolge nicht verbessert.
Sollte Herr S. doch recht haben?
Vielleicht erstmal selber anpacken? Gerade in den USA achten viele Einwanderergruppen massiv auf die Bildung ihres Nachwuches – und da kostet Bildung teilweise sehr viel Geld und es gibt keinerlei staatliche Unterstützung.
Warum klappt es dort und nicht in Deutschland mit massiver Sozialhilfe und kostenfreier Bildung auf allen Ebenen? Weil die Eltern sich nicht genügend kümmern. Man muss sich ja nur mal in den Schulen deutscher Großstädte umgucken. Aber wir können das Abi ja verschenken, damit die Statistik besser aussieht.
Selbstkritik ist auf dieser Seite quasi nicht vorhanden, Schuld haben immer Deutschland und die Deutschen.
„Während jeder dritte deutsche Schüler das Abitur macht, ist es von den ausländischen Jugendlichen gerade einmal jeder zehnte.“
Da staune ich aber – hatte nicht unlängst eine Heymatforscherin stolz verkündet,daß 27 %, also ein Drittel der türkisch-migrantischen Schüler Abi machen ? Oder heißt daß, wenn man die exorbitante Quote der Faroutanschen Abiturienten herausrechnet, die Quote bei den nicht-türkischen Schülern noch viel depremierender ausfällt ?
„Wichtig sei insbesondere, dass die Erfahrungen der Migranten selbst endlich stärker berücksichtigt werden. “
Was darf man sich darunter vorstellen ?
„Das Forum ruft Jugendliche und Eltern mit Migrationshintergrund bundesweit auf, sich mit eigenen Aktionen zum Thema Bildung zu Wort melden.“
Erinnert an den legendären Genossen Kossonossow.
Agitiert nur, agitiert nur !!
Wie wäre es mit „Lernen,Lernen und nochmals Lernen! “ ?
Naja: „Vielleicht erstmal selber anpacken? Gerade in den USA achten viele Einwanderergruppen massiv auf die Bildung ihres Nachwuches“
Hm… und dann gründen Deutschtürken mal Privatschulen und dann kommt was von Ihnen? „islamische Schulen, OMG, Eurabien, Untergang des Abendlandes!!!111onehundredone!!!“
Euch kann man’s doch offen gesagt erst recht machen, wenn die Schwarzköppe sich blondieren lassen und statt Hassan und Esma endlich Hans und Erna heißen…
Ja ,es muss sich vieles ändern, um die Bildungssituation von Migrantenkindern zu verändern.
Die Bereitschaft zu lernen und sich an den unterschiedlichen Bildungsorten zu engagieren,sollten Kinder ,Jugendliche und deren Eltern aber schon mitbringen.Ansonsten werden materielle und personelle Investitionen keine nachhaltigen Erfolge erzielen.
„Bildungshunger“ wird nur schwer zu verordnen sein.Er könnte aber gerne schon einmal „demonstriert“ werden!
Aus eigener Erfahrung kann ich nur bestätigen wie systematisch das deutsches Schulsystem die ausländisches Kinder diskriminiert. Und das kann wirklich niemand leugnen. Ich frage mich oft wie so ein führendes Land im Weltpolitik so ein schlechtes Schulsystem haben kann. 80 % deutsche sind im Gymi,50-70 % in Real und 10 % in Hauptschulen. Liegt es an der Mentalität der Deutschen? In nordische Länder würden die Menschen auf die Straße gehen und streiken wenn die Schulen ausländische Kinder diskriminieren. Hier diskutiert man nur endlos über das Thema aber ändern tuts nichts. Es fängt an den Köpfen an.
saggse sagt: 11. Oktober 2011 um 08:20
„Während jeder dritte deutsche Schüler das Abitur macht, ist es von den ausländischen Jugendlichen gerade einmal jeder zehnte.”
Da staune ich aber – hatte nicht unlängst eine Heymatforscherin stolz verkündet,daß 27 %, also ein Drittel der türkisch-migrantischen Schüler Abi machen ?
Sie haben Recht und dochnicht ganz Recht. Die Heymatforscherin (schönes Wort) war die
Sozialwissenschaftlerin Naika Foroutan. Aber 27% sind weit eher ein Viertel als ein Drittel.