Türkische Presse Türkei
26.10.2011 – Erdbeben, Gül, Türkei, Erdoğan, Aserbaidschan, Palästina
Die Themen des Tages sind: Empfang abgesagt; Gül bedankt sich für die Solidarität; Aliyev zu Besuch in der Türkei; Zwei Wochen altes Baby gerettet; Preis an Erdoğan; Britische Innenministerin in der Türkei; Türkei und Aserbaidschan zwei Staaten und eine Nation; 10000 Arbeitsplätze in der fünf Milliarden Dollar Raffinerie
Von Ümit Kücük Mittwoch, 26.10.2011, 12:50 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 26.10.2011, 12:50 Uhr Lesedauer: 5 Minuten |
Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara
Empfang abgesagt
Aufgrund des schweren Erdbebens in Van wurde der Empfang anlässlich des 88. Jahrestags der Gründung der Türkischen Republik am 29. Oktober abgesagt. Staatspräsident Abdullah Gül habe gefordert den Empfang wegen des schweren Erdbebens in Van abzusagen. Eine Erklärung aus den Staatspräsidium lautete: „Wegen der Rettungsaktion und dem Not in der Katastrophenregion in Van hat Staatspräsident Abdullah Gül angewiesen den Empfang anlässlich der Gründung der Türkischen Republik am 29. Oktober abzusagen.“
Gül bedankt sich für die Solidarität
Staatspräsident Abdullah Gül bedankte sich für die Rettungsarbeiten und Hilfsangebote aus dem Ausland. Gül erklärte: „Nach dem Erdbeben sind das ganze Land, die Nichtregierungsorganisationen und das ganze türkische Volk im Einsatz gewesen. Die Rettungsaktionen um Überlebende zu retten wird mit großen Bemühungen fortgesetzt. Ich hoffe, dass die Rettungsarbeiten erfolgreich angeschlossen werden.“
Staatspräsident Gül bedankte sich auch für die Hilfsangebote aus dem Ausland und sagte: „Ich bedanke mich hiermit auch bei den Staatspräsidenten der verschiedenen Länder, die uns angerufen, unseren Kummer geteilt und Hilfe angeboten haben.“ Unter anderem gab Gül bekannt, dass er Van besuchen wird.
Aliyev zu Besuch in der Türkei
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan und der aserbaidschanische Staatspräsident İlham Aliyev haben gestern in İzmir gemeinsam den Grundstein für die „Star Raffinerie“ gelegt. Während der Zeremonie legten Erdoğan und Aliyev eine Botschaft in einer Kapsel und sendeten es in die Grundfläche der Raffinerie, bei der man auf „zwei Staaten und ein Volk“ betont wurde.
Des Weiteren bedankte sich Erdoğan zumal beim Aliyev und bei allen Ländern, die wegen der Erdbeben ihre Hilfe und Unterstützung anboten.
Zwei Wochen altes Baby gerettet
Zwei Tage nach dem Erdbeben in Van haben Einsatzkräfte ein zwei Wochen altes Baby und wenig später auch seine Mutter und Großmutter aus den Trümmern geborgen. Retter hoben die kleine Azra aus dem Schutt eines Wohnhauses in der Stadt Erciş und übergaben sie in eine Decke gewickelt den Sanitätern. Stunden später wurden auch ihre Mutter Semiha und Großmutter Gülsaadet gefunden und zu einem Krankenwagen gebracht. Alle drei hatten unter den Trümmern zusammen ausgehalten.
Hunderte Rettungskräfte suchten in den am schwersten betroffenen Städten Erciş und Van weiter nach Opfern. Sie fanden gestern mindestens sieben Überlebende, entdeckten aber auch viele Leichen. In zwei Stadien errichteten die Behörden hunderte Zelte.
Viele Menschen übernachteten trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt draußen, um in der Nähe ihrer Häuser auf Nachricht von vermissten Angehörigen zu warten oder um ihr Eigentum zu bewachen. Außerdem befürchteten sie weitere Nachbeben.
Eine Erklärung aus dem Ministerpräsidium gab bekannt, dass die Zahl der Todesopfer auf 459 gestiegen ist. Mindestens 1300 Menschen wurden verletzt. Etwa 2000 Gebäude wurden zerstört. Bis zu 500 Nachbeben haben die Region seit dem Hauptbeben erschüttert, wie die türkische Erdbebenwarte Kandilli bekanntgab.
Preis an Erdoğan
Der internationale Preis Palästinas für „Perfektionismus und Kreativität“ wurde an Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan verliehen. Nach der Zeremonie in Al-Nadschah Universität in der Stadt Nablus im Westjordanland nahm der türkische Generalkonsul in Jerusalem, Botschafter Şakir Özkan Torunlar im Namen von Erdoğan den Preis entgegen.
In seiner anlässlich der Preisverleihungszeremonie veröffentlichten Botschaft vermerkte Erdoğan, „Unsere palästinensischen Schwestern und Brüder sollten ihren ersehnten Staat alsbald möglich sehen.“
Palästinas Premier Salam Fayyad bedankte sich seinerseits beim Ministerpräsidenten und beim türkischen Volk für die Unterstützung des palästinensischen Volkes. Fayyad brachte auch den Erdbebenopfern in Van gegenüber seine Anteilnahme zum Ausdruck.
Britische Innenministerin in der Türkei
Britische Innenministerin Theresa May wird heute zu Kontakten in der Türkei eintreffen. May wird mit Innenminister İdris Naim Şahin zusammenkommen. Der Kampf gegen den Terror und Sicherheitsthemen sind auf der Tagesordnung des Treffens. May wird auch mit Europaminister Egemen Bağış zusammenkommen. Es ist zu erwarten, dass sie die britische Unterstützung für die türkische EU-Mitgliedschaft wiederholen wird.
Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)
Nach dem Erdbeben
Zaman berichtet, nach dem Erdbeben der Stärke 7,2 in Van sei die Todeszahl auf 459 gestiegen. Trotz gebe es aus dem Gebiet auch Meldungen, die zu neuen Hoffnungen führen. Gestern sei unter den Trümmern eines sechsstöckigen Gebäudes ein 14 Tage alter Säugling lebend gerettet worden. Die Rettung des Säuglings sei auch in den Nachrichten von internationalen Fernsehsendern als erste Meldung gebracht worden. Dem Blatt nach habe die ebenfalls verschüttete und lebend geborgene Mutter das Baby mit Muttermilch ernährt und so am Leben erhalten.
10000 Arbeitsplätze in der fünf Milliarden Dollar Raffinerie
In Milliyet lesen wir unter der Schlagzeile „10000 Arbeitsplätze in der fünf Milliarden Dollar Raffinerie“, auf der Petkim Halbinsel in Aliaga bei Izmir sei der Grundstein für eine Erdölraffinerie mit einer Kapazität von zehn Millionen Tonnen gelegt worden. An der Grundsteinlegung hätten der aserbaidschanische Staatspräsident Ilham Aliyev und Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan teilgenommen. Der Bau der Raffinerie, die voraussichtlich in 2015 in Betrieb genommen werden soll, werde etwa fünf Milliarden US-Dollar betragen. Der Hauptaktieninhaber von Petkim seien die aserbaidschanische Erdöl- und Erdgasunternehmen Socar und Turcas, so Milliyet.
Türkei und Aserbaidschan zwei Staaten und eine Nation
Hürriyet bringt zum selben Thema die Aussage von Ministerpräsident Erdogan, die Türkei und Aserbaidschan seien zwei Staaten und eine Nation mit einem Herz. Bis zur Beendigung der Besetzung von Berg-Karabach werde die Türkei Schulter an Schulter mit Aserbaidschan kämpfen. Zudem habe Ministerpräsident Erdogan vermerkt, Türkei rufe allen Länder in der Region und auf der Welt auf, eine eindeutige Haltung gegen den Terror einzunehmen und beim Kampf gegen dieses Menschheitsproblem zu kooperieren. Jedes Land, das den Terror duldet, müsse endlich einsehen und verstehen, dass der geduldete Terror eines Tages auch dieses Land selbst zum Ziel auswählen werde, habe Erdogan ferner gesagt.
Rede des aserbaidschanischen Staatspräsidenten Ilham Aliyev
Yeni Safak hingegen veröffentlicht zum gleichen Thema die Rede des aserbaidschanischen Staatspräsidenten Ilham Aliyev bei der Grundsteinlegung. Dem Blatt nach habe Aliyev gesagt, Investitionen würden die türkisch-aserbaidschanische Freundschaft stärken. Angesichts des Erdbebens in Van habe Aliyev im Namen der aserbaidschanischen Bevölkerung sein Beileid zur Sprache gebracht. Wie immer stehe Aserbaidschan der Türkei auch heute bei, habe der aserbaidschanische Staatspräsident gesagt. Türkische Presse Türkei
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Fachkräftemangel vs. Abschiebung Pflegeheim wehrt sich gegen Ausweisung seiner Pfleger
- „Diskriminierend und rassistisch“ Thüringer Aktion will Bezahlkarte für Geflüchtete aushebeln
- Verwaltungsgerichtshof Nürnberg muss Allianz gegen rechts verlassen
- Ein Jahr Fachkräftegesetz Bundesregierung sieht Erfolg bei Einwanderung von…
- Brandenburg Flüchtlingsrat: Minister schürt Hass gegen Ausländer
- Chronisch überlastet Flüchtlingsunterkunft: Hamburg weiter auf Zelte angewiesen