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Rechtsterror

Skandal-Rock über Nazi-Täter kursiert im Internet

Die „Zwickauer Zelle“ brachte zehn Menschen um – aus Hass und Fremdenfeindlichkeit. Dafür wurden sie beschenkt, mit einer Lobeshymne, die im Internet immer noch zu hören ist. Wann beenden die Verantwortlichen die Verhöhnung der Opfer?

Dienstag, 22.11.2011, 7:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 28.11.2011, 0:25 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Neun Kleinunternehmer mit ausländischen Namen und eine Polizistin wurden ermordet, kaltblütig und am helllichten Tag. Die Täter, Nazis, handelten aus purem Hass und Fremdenfeindlichkeit. Über zehn Jahre wurden sie nicht gefasst, die Sicherheitsbehörden ließen sie gewähren – ob aus Taub- und Blindheit oder Unfähigkeit.

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Für ihre Untaten wurde das Neonazi-Trio auch noch besungen, ihre Taten verherrlicht, die Opfer verhöhnt. Rechte Rocker brachten 2010 eine Musik-CD heraus, in der auch das Stück „Döner-Killer“ zu hören ist. Kurze Zeit später überprüfte das sächsische Landeskriminalamt (LKA) die Inhalte und schlug einige Titel zur Indizierung vor. „Döner-Killer“ gehörte nicht dazu. Spiegel-Informationen zufolge habe das LKA keine strafrechtliche Relevanz feststellen können.

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Menschenverachtend
„Neunmal hat er bisher brutal gekillt,
doch die Lust am Töten ist noch nicht gestillt.

am Dönerstand, denn neun sind nicht genug.“

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Diese Zeilen werfen Fragen auf: Wie konnten Sicherheitsbehörden so blind sein? Wieso wurden keine Ermittlungen eingeleitet? Und wird das Hass-Stück jetzt verboten? MiGAZIN-Recherchen zufolge ist das Stück im Internet auf großen Musik- und Videoportalen heute noch zu hören. Ob die Behörden nach Aufdeckung der Nazi-Morde handeln, bleibt abzuwarten.

Staat schaut zu
Unterdessen muss die Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion einräumen, wie sorglos Sicherheitsbehörden mit der rechten Musik-Szene umgehen. Obwohl gut an jedem dritten Tag irgendwo in der Republik ein Neonazi-Konzert steigt, wurde im dritten Quartal des laufenden Jahres kein einziges „verboten bzw. durch präventive Maßnahmen der Sicherheitsbehörden verhindert“.

Dabei ist „die Bedeutung von Musik für die Szene der extremen Rechten ist in zahlreichen Studien nachdrücklich belegt“, führen die Fragesteller aus. Als vermeintlich unpolitische „Einstiegsdroge“ bietet rechte Musik die Möglichkeit, vor allem Jugendliche anzusprechen. Insbesondere Konzerte sind die ersten Berührungspunkte vieler Jugendlicher mit dieser Szene. Das muss jetzt verhindert werden. (bk)

Update am 22.11.2011 um 10:10 Uhr: Die von MiGAZIN festgestellten Musikstücke wurden gesperrt.
Leitartikel Politik

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  1. fatih-koparan sagt:

    wenn eine rockband so etwas singt,bedeutet es für mich es ist kein zufall
    mehr sage ich lieber nichts dazu