TV-Tipps des Tages
30.11.2011 – Islam, Neonazi, Donkosaken, Terror, Extremismus, Türkei, NPD
TV-Tipps des Tages sind: Weltreligionen - Islam - Wissen und mehr; Für Gott, Zar und Vaterland; 3sat extra: Das braune Geschwür: Geheimnisse des Geheimdienstes; Rentnerparadies Türkei; Neue braune Welle: Am 4. November 2011 werden in einem Vorort von Eisenach Uwe B. und Uwe M. tot in einem ausgebrannten Wohnwagen aufgefunden.
Von Ümit Küçük Mittwoch, 30.11.2011, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 29.11.2011, 12:16 Uhr Lesedauer: 5 Minuten |
Weltreligionen – Islam – Wissen und mehr
Mit rund 1,3 Milliarden Gläubigen ist der Islam die zweitgrößte Religionsgemeinschaft der Welt. Woran glauben Muslime, nach welchen Regeln leben sie? Welche Strömungen gibt es innerhalb des Islam? 09:30-10:00 • HR
Für Gott, Zar und Vaterland
Die Auferstehung der Donkosaken – Als Krieger der russischen Zaren und Verteidiger der russisch-orthodoxen Kirche eroberten die Kosaken auf ihren Pferden ganz Sibirien und große Teile Zentralasiens.
Ihre Reitkünste waren so legendär wie ihr Mut und ihre Treue, deshalb hatten auch chinesische und deutsche Kaiser kosakische Regimenter als Leibgarde. Als das alte Russland unterging, wurden Millionen Kosaken ermordet, ihre Traditionen fast ausgelöscht.
Die Hauptkirche der alten Kosaken-Hauptstadt Starotscherkassk steht noch als Ruine auf dem Friedhof der Kosakenführer, der Atamane. Heute darf wieder der vielen toten Kosaken gedacht werden. Die Don-Kosaken, ihr tief verwurzelter Glaube, ihre Lebenshaltung und Kultur prägen heute wieder das Leben rund um Starotscherkassk nahe der Millionenstadt Rostov. Das Kloster wurde der russisch-orthodoxen Kirche zurückgegeben und spielt heute wieder eine wichtige Rolle im Leben der gläubigen Kosaken.
Die Klavierlehrerin Jevgenia und deren Mutter Warwara erziehen fünf Waisenkinder nach orthodoxen Regeln. Unter ihnen ist Andrej, der von seinem leiblichen Vater nach dem Tod der Mutter in einer Hundehütte ausgesetzt wurde. Andrej wird mit anderen Kosakenjungen unter der Obhut des Mönchs Sofronij in den kosakischen Traditionen erzogen und ausgebildet. Sie lernen Reiten, Fechten, Tanzen und die Regeln eines Lebens im orthodoxen Glauben. Einfühlsam berichtet der Film über die Don-Kosaken und ihren Alltag am Don. 15:15-16:00 • NDR Mecklenburg-Vorpommern, NDR Hamburg, NDR Niedersachsen, NDR Schleswig-Holstein
3sat extra: Das braune Geschwür
Gespräch/Diskussion (Gesellschaft – Terrorismus) Geheimnisse des Geheimdienstes – Mit Beate Klarsfeld, Willi Winkler, Götz Aly und Jost Dülffer Deutschland steht fassungslos vor den Terrormorden der Zwickauer Zelle. Am Pranger stehen die zuständigen deutschen Behörden. Wer hat wann versagt? Damit rückt auch die fragwürdige Vergangenheit deutscher Nachrichtendienste wieder stärker in den Fokus. Die braune Geschichte des Bundesnachrichtendienstes – jahrelang angeklagt von der deutsch-französischen Publizistin Beate Klarsfeld – wird jetzt von der Behörde selbst offensiv aufgeklärt. Beate Klarsfeld ist zu Gast in „3sat extra“. „Kulturzeit“-Moderatorin Tina Mendelsohn diskutiert mit ihr, dem Journalisten und Autor Willi Winkler, dem Historiker Götz Aly und Jost Dülffer, Mitglied der unabhängigen Historikerkommission des BND, über die Vergangenheit des BND und stellt die Gretchenfrage: „Wie halten es deutsche Behörden mit den Rechten?“ Im Anschluss zeigt 3sat um 23.25 Uhr die Dokumentation „Neue braune Welle – Die Jugend im Visier der Rechtsextremen“, ein Film von Beate Frenkel und Winand Wernicke über die aktuellen Geschehnisse um die Zwickauer Zelle, die Entwicklungen innerhalb der rechtsextremen Szene und das Zusammenspiel von NPD und Kameradschaften. 22:25-23:25 • 3sat
Rentnerparadies Türkei
Etwa 50.000 Rentner verbringen inzwischen die Wintermonate im warmen Süden. Besonders günstig sind solche Langzeitferien in der Türkei. Oft ist ein Mittelklassehotel mit Vollpension nicht viel teurer als die Selbstversorgung zu Hause.
Schon früh ist Urlauber Jürgen Hartwig auf den Beinen, der Kampf um die besten Sonnenliegen treibt den Rentner morgens aus den Federn. Der 71-jährige Ex-Polizist gehört mit seiner Frau Christel zur ständig größer werdenden Gruppe von Senioren, die regelmäßig der kalten Jahreszeit in ihrer Heimat entfliehen. Jürgen Hartwig und seine Frau zahlen in ihrer Ferienanlage in Side ungefähr 25 Euro am Tag für Unterkunft, Vollpension und Getränke – alles inklusive. Die meisten Überwinterer sind über 70 Jahre alt. Darauf hat sich die Touristikbranche im Ferienort eingestellt. Ein Arzt kümmert sich täglich um die deutschen Gäste: Kreislaufkollaps, Schlaganfall und Herzinfarkt sind an der Tagesordnung. Fast täglich müssen Touristen ins örtliche Krankenhaus überwiesen werden. 22:30-23:00 • SWR BW, SWR RP, SWR SR
Neue braune Welle
Dokumentation (Gesellschaft – Terrorismus) – Film von Beate Frenkel und Winand Wernicke – Am 4. November 2011 werden in einem Vorort von Eisenach Uwe B. und Uwe M. tot in einem ausgebrannten Wohnwagen aufgefunden. Kurz darauf brennt es auch in Zwickau. Die Wohnung von Beate Z. und der beiden mutmaßlichen Bankräuber geht in Flammen auf. Es stellt sich heraus: Die drei bilden den Kern der rechten Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU). 13 Jahre lang haben sie in der gesamten Bundesrepublik schwere Straftaten begangen – unentdeckt. Die Zahl der Neonazis in Deutschland ist laut Bundesverfassungsschutz in den vergangenen Jahren massiv gestiegen, und rechte Gewalttaten haben deutlich zugenommen. Am Beispiel zweier Bundesländer – Bayern und Sachsen-Anhalt – verdeutlicht die Dokumentation „Neue braune Welle“ von Beate Frenkel und Winand Wernicke, wie sich der Umgang mit Rechtsextremen in Ost und West unterscheidet und welche Konsequenzen das mit sich bringt. Denn während im Osten das Problem seit Jahren benannt ist, glaubte sich der Westen lange immun. Weitgehend unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit hat sich allerdings in vielen Orten Bayerns eine aktive Neonaziszene etabliert, deren Treiben die Gemeinden oftmals hilflos gegenüber stehen. Der Film beschäftigt sich mit den Entwicklungen innerhalb der rechtsextremen Szene und durchleuchtet das Zusammenspiel von NPD und Kameradschaften. Oft ködern die Neonazis ihren Nachwuchs mit einem vielfältigen Freizeit- und Musikangebot. „Rechtsextremismus mit Eventcharakter“ nennt das Thorsten Hahnel, ein langjähriger Beobachter der Neonazi-Szene in Sachsen-Anhalt. Dieses Phänomen sei gerade in Westdeutschland unterschätzt worden, bekräftigt Matthias Windisch, der Leiter der bayerischen Landeskoordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus. Nach außen gibt sich die rechtsextremistische NPD zunehmend „bürgerlich“, die Kandidaten biedern sich an als die netten Nachbarn. Die Autoren stellen darüber hinaus die Arbeit von staatlich geförderten Initiativen gegen Rechtsextremismus in Ost und West vor. 23:25-00:10 • 3sat TV-Tipps
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