Der große Visa-Länder-Check
Wo bekommen Ausländer Visum für Deutschland und wo nicht?
In welchen Ländern bekommt man ein Visum für Deutschland und in welchen nicht - der große MiGAZIN-Visa-Check mit über 140 Ländern: In Oman und Katar bekommt man fast immer ein Visum, in Guinea und Nigeria kaum.
Dienstag, 27.03.2012, 8:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 03.04.2012, 3:31 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Im Jahr 2011 haben deutsche Auslandsvertretungen insgesamt 142.217 Visumsanträge abgelehnt und 1.782.115 positiv beschieden. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion hervor. Das entspricht einer Ablehnungsquote von knapp 7,4 Prozent. Im Jahr davor betrug diese Quote noch 8,13 Prozent.
Insgesamt ist die Zahl der gestellten Anträge um rund 17.500 auf 1.927.855 Anträge gestiegen. Die mit Abstand meisten Visumsanträge wurden in Russland gestellt (397.719), gefolgt von China (236.355), der Türkei (174.512) sowie den Ländern Indien und Ukraine mit jeweils rund 115.000 Anträgen.
Wo bekommt man kein Visum?
Im Vergleich zum Vorjahr wurden die höchsten Anstiege an den gestellten Visumsanträgen in China (+ 24.745), Russland (+ 23.824) und in der Türkei (+ 12.870) verzeichnet. Die größten Rückgänge wurden in Taiwan (- 43.733), Bosnien Herzegowina (- 18.659) und Albanien (- 8.503) verzeichnet. Diese Länder haben allerdings gemeinsam, dass dessen Staatsbürger nicht mehr der Visumspflicht unterliegen. Es folgen Ägypten (-7.882) und Libyen (- 7.081).
Die höchsten Ablehnungsquoten wurden in Guinea (55,79 %), Nigeria (46,47 %), Kongo (40,77 %) und Mali (39,76 %) registriert. Unter den Top 25 Ländern mit den meisten Antragsstellungen führt Nigeria die Liste an, es folgen Kosovo (25 %), Iran (21 %), Pakistan (18 %) und Marokko (16 %). Länder mit den niedrigsten Ablehnungsquoten sind Oman, Katar, Weißrussland und Südafrika mit jeweils unter einem Prozent.
Armes Land = kein Visum
In den Top 5 Ländern mit den meisten Antragsstellungen führt Türkei die Liste mit einer Ablehnungsquote von rund 11 % an. Es folgen die Ukraine (6 %), Indien (5 %), China (4 %) und Russland (2,5 %). Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass die Erfolgsaussichten auf ein Visum auch innerhalb der Länder stark variieren. Während in der türkischen Stadt Izmir im Westen des Landes lediglich 6,5 Prozent aller Visumsanträge abgelehnt wurden, betrug diese Quote im anatolischen Ankara fast 17 Prozent.
Insgesamt fällt auf, dass insbesondere in ärmeren Regionen und in Ländern, aus denen viele Asylsuchende kommen, Visumanträge überdurchschnittlich häufig abgelehnt werden. Zu berücksichtigen sei dabei, so die Linksfraktion, dass in diesen Quoten solche Fälle nicht erfasst sind, „in denen Betroffene angesichts zu hoher Anforderungen oder Schikanen im Verfahren ein Visumverfahren nicht länger betreiben und aufgeben; ebenso wenig natürlich Fälle, in denen mangels Erfolgsaussichten erst gar kein Antrag gestellt wird“. (bk) Leitartikel Politik
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Find ich in Ordnung.
@Jens:Und iIch finde dich unnötig
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