Der Koran
Ein Nahöstlich-Europäischer Text
Mit seinen jüngsten Äußerungen, der Islam gehöre nicht nach Deutschland, hat Bundespräsident Joachim Gauck gezeigt, wie wenig er über die christlich-islamische oder europäisch-morgenländische Geschichte weiß.
Von Dr. Zeyneb Sayılgan Dienstag, 05.06.2012, 8:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 11.06.2012, 23:32 Uhr Lesedauer: 4 Minuten |
Ein Blick in die Standardliteratur wie Hugh Goddard’s A History of Christian-Muslim Relations beweist anhand historischer Fakten, dass der Islam für die christlich-europäische Gemeinde keineswegs ein Fremdkörper war. Ein kleiner Blick auf die berühmte Ausstellung „1001 Erfindungen“ reicht aus, um sich davon zu vergewissern, dass Mathematik, Geographie, Medizin, Astronomie, Theologie und viele andere Wissenschaften vom 7. bis 17. Jahrhundert von Muslimen bereichert wurden.
Muslimische Wissenschaftler nahmen ihre Inspiration hauptsächlich vom Koran, der sie dazu motivierte, kontinuierlich nach Wissen zu streben und die Zeichen Gottes im Kosmos zu entdecken. Wie der berühmte Religionshistoriker Wilfred Cantwell Smith feststellte, ignoriert die Geschichtsschreibung bis heute die Tatsache, dass Millionen Christen im ehemaligen Byzantinischen Reich und in Nordafrika aus intellektuellen Gründen zum Islam konvertierten.
Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, mit welcher Vehemenz einige Persönlichkeiten sich dagegen wehren, Muslime könnten irgendeinen konstruktiven Beitrag zur menschlichen Zivilisation geleistet haben oder dass es eine attraktive Seite am Islam geben könnte, die Millionen in ihren Bann zog. Dass der zivilisatorische Einfluss der Muslime zum Teil auch durch vergangene aggressive Kolonial- und Imperialpolitik des Westens unterbrochen wurde, wird gerne übersehen. Eine etwas faire Geschichtsdarstellung scheint daher angebracht.
In ihrem Vortrag „Der Koran – ein nahöstlich-europäischer Text“ an der Princeton-Universität stellt die Koranwissenschaftlerin Prof. Dr. Angelika Neuwirth von der Freien Universität Berlin gängige Annahmen auf die Probe.
Sie stellt die These auf, dass der Koran zum gemeinsamen kulturellen Erbe Europas gehört und dass es genau diese Tatsache ist, die sie motiviert, sich mit dem Koran auf intellektueller Ebene ernsthaft und aufrichtig auseinanderzusetzen. Deutschland, das durch viele als das jüdisch-christliche Abendland beschrieben wird, beruft sich in seinen Gründungsdokumenten auf das reiche Erbe der Spätantike: Biblische und post-biblische Themen wie die patristische Literatur finden ihren Anklang in der deutschen Geschichte.
Interessanterweise ist der Koran genau wie die jüdischen und christlichen Schriften in der Epoche des siebten Jahrhunderts und in derselben Region, dem Nahen Osten, verwurzelt. Trotzdem wird er bis heute hartnäckig vom Verständnis des kulturellen Erbe Europas ausgeschlossen. „Das Christentum und Judentum gehören zu Europa, der Islam aber nicht“, heißt es. Das aber widerspricht den historischen Tatsachen.
Der Koran wurde in kein historisches Vakuum geboren. Vielmehr herrschte eine gewisse Kontinuität. So findet die Erwähnung von biblischen Propheten ihren Anklang im Koran ohne nennenswerte Begründung oder Ausführung. Warum? Weil der Koran voraussetzt, dass seine Zuhörerschaft eine Beziehung zur Thora und den Evangelien besitzt. Schließlich versteht sich der Koran nicht als neue, sondern als die letzte, universale und andauernde Mitteilung aus einer Reihe göttlicher Offenbarungen – oder wie es Mustafa Ceric, der islamische Gelehrte aus Bosnien formuliert hat: Das Alte, das Neue und das Letzte Testament stehen in engem Zusammenhang zueinander. Der Koran war also eine wichtige Stimme im Konzert der Religionen des 7. Jahrhunderts.
Gegenwärtig ist aber wenig zu lesen oder zu hören von den reichen und theologischen Diskursen der Spätantike, an denen Juden, Christen und Muslime gemeinsam teilnahmen. Teilweise polemisch, manchmal sogar konfliktreich, doch offen und ehrlich und mit der Einsicht, dass man sich miteinander auseinandersetzen muss und ohne Scheu, voneinander herausgefordert zu werden und zu lernen. Man denke an Theologen wie Johannes von Damaskus, Theodore Abu Qurra, Hunayn ibn Ishaq, Thomas Aquinas, Nikolaus Cusanus, um nur einige in Erinnerung zu rufen, die den Koran studierten und ihre eigenen theologischen und philosophischen Traktate damit bereicherten.
Warum sollte der Koran also weniger von Bedeutung sein als das Alte und das Neue Testament oder „säkulare“ Texte? Wieso sollte der Koran im öffentlichen Diskurs über Moral, Ethik, Umwelt, Politik, Wirtschaft etc. nicht auch einmal von Nahem beäugt und ernst genommen werden? Es ist Zeit für ein Umdenken auf allen Ebenen.
Im Falle der „Bunten Republik Deutschlands“, sollte das reiche geistige Erbe des Nahen Ostens thematisiert und der Koran als „nahöstlich-europäisches Element“ wiederbelebt werden. Berührungspunkte, und davon gibt es viele, aber auch konfliktreiche Themen der Vergangenheit sollten kritisch unter die Lupe genommen werden.
Besonders Lehrer mit multikulturellen Klassen müssen hier einen Schwerpunkt setzen. Es ist in unserer pluralistischen Gesellschaft nicht länger tragbar, dass diese gemeinsame Geschichte im Unterricht ausgeblendet wird. Dabei liefert gerade die gemeinsame Geschichte, Potenzial für ein gemeinsames Ethos, für ein neues WIR. Aktuell Meinung
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@Zara:
Zunachst einmal sollten sie sich einen etwas zivilisierten Ton aneignen, ist schon merkwurdig wie aggressiv einige reagieren. Man kann sich auf einem konstruktiven Level unterhalten. Bestatigt nur was die Verfasserin geschrieben hat.
1. Theologen durften forschen solange es der Religion nicht widersprach?
Ich glaube der eigentliche Fehler ist dass sie die muslimischen Wissenschaftler mit dem Vatikan in Verbindung bringen. Eine Inquisition in der muslimischen Gemeinde hat es nicht gegeben.
Die Wissenschaftler des Islam gibt es zuhauf, aber nur wenn die Medienlandschaft in ihrer einseitigen Berichterstattung etwas nachlaesst wird man vielleicht auch mal die Muslime zu sehen bekommen, die nicht in die Stereotype passen. Aber den ungebildeten Muslim zu prasentieren ist ja viel einfacher. Alleine hier auf migazin sehen sie ja wieviele gebildete Muslime es gibt – aber die sind ja die Ausnahme, so heisst es ja
2. Das Osmanische Reich hat seinen nicht-muslimischen Burgern sogar seine eigene Gerichtsbarkeit zugeteilt. Lesen Sie mal bitte nach. Naturloch war religiosen FReiheit nicht gegeben wie im 21. Jahrhundert, aber relativ gesprochen konnten die nicht-muslimischen Minderheiten ihre Religion ausube. Erst durch ihr vielgepriesenes sakularisches Projekt wurden alle religiosen Gruppen, Muslime eingeschlossen radikal ausradiert.
Und warum uberhaupt den Sakularismus so anpreisen? Es gab eine Zeit da haben viele „sakulare Texte“ wie die amerikanische Verfassung nur „weisse Manner“ als wurdig angesehen und Frauen und Afro-Amerikaner nicht als Menschen anerkannt. Also bitte vorsichtig sein mit dem hohen Lob an den Sakularismus. Stalin, Lenin, Hitler und Mao haben weitmehr mit ihrem sakularischen Projekt angerichtet als die Religionsgemeinschaften zusammen.
@Theophanus: Ja genau, woher kommt dieser Wahn mit dem Überlegenheitsanspruch? Ich denke man will dadurch den Machtanspruch kaschieren. Den unbedingten Willen zur Macht derjenigen die ein individuelles Selbstwertproblem haben.
@Zara: dito. Aber wieso geben die etablierten Medien dann diesen „Spaltern“ so viel Aufmerksamkeit?
In Angelika Neuwirths Buch „Der Koran als Text der Spätantike“ wird der Koran von der späteren islamischen Tradition befreit und in seinem Entstehungsprozess sichtbar.
http://de.qantara.de/Brueckenschlag-zwischen-orthodoxer-Deutung-und-neuer-Forschung/16024c16238i1p144/index.html
Ich muss sagen, ein guter Artikel & gute Kommentare. Das klingt für mich nach offenem Gedankenaustausch im Sinne der Autorin. Naja, dass ein bisken Polemik die ganze Angelegenheit würzt, darüber kann man getrost hinwegsehen und dabei schmunzeln. Auf jeden Fall scheinen die Rezipienten hier vernünftiger zu sein, als auf manch anderen vernünftige Seiten. Weiter so!
@Al
Wille zur Macht ist m.E. wohl das Zentrale. Alle organisierten Religionen und Ideologien (was war der reale Kommunismus anderes, als weltliche Heilslehre ?) ziehen Machtmenschen an.
Aber hier muss ich natürlich wieder zum Thema zurück. Der Islam ist eben nie wirklich entmachtet worden, sein Anspruch auf Herrschaft in muslimischen Ländern ist unübersehbar und verstärkt sich eher, als dass er gestoppt würde.
Wenn wir über einen hier zugehörigen Islam sprechen wollen, dann müssen wir ganz klar feststellen, dass JEGLICHER Anspruch auf rechtliche, weltliche Dominanz kategorisch abzulehnen ist und man den Anfängen in jeder Hinsicht wehren muss.
Nichts anderes intendiert Gauck. Wir leben in einer Bürgergesellschaft und eben in keiner in Glaubensgemeinschaften strukturierten Stammesgesellschaft, in der der Einzelne bloßes Teil seiner Umma, Kirche usw. ist.
@Zeyneb Sayılgan:
Ich habe selbst einen muslimischen Hintergrund und kenne die Märchengeschichten, die sich Muslime erzählen seit meiner Kindheit. Eine davon lautet, dass der Islam einen maßgeblichen zivilisatorischen Einfluss auf Europa gehabt habe und dass Europa ohne den Islam nicht zu erklären sei. Selbstverständlich sind es die ignoranten Europäer, die diesen Beitrag des Islams zu ihrer Kultur bis heute leugnen.
Wirklich?
Niemand bestreitet, dass der Islam in Südwesteuropa eine bedeutende Hochkultur hervorgebracht und damit zu seiner Zeit Einfluss auf das christliche Europa genommen hat. Gleiches gilt für die Osmanen in Südosteuropa. Ersteres ist aber nun schon 500 Jahre her und der Einfluss der Türken endete nach ihrer Niederlage vor Wien 1683. Die historischen Fakten, die sie präsentieren, sind das was sie sind – nämlich historisch, also vergangen. Erklären Sie mir bitte genau, wo der Islam in der heutigen westlichen Zivilisation noch fortwirken soll.
Hat sich die deutsche Rechtsgeschichte des 19. Jahrhunderts am islamischen Recht orientiert oder an römischen Rechtstraditionen? War Latein über Jahrhunderte hinweg die Sprache der Gelehrten oder Arabisch? Hat die Weimarer Klassik Texte klassischer islamischer Literatur aufgegriffen oder solche der griechischen Antike? Hat sich das Toleranzverständnis der Aufklärung am Koran orientiert oder an den Erfahrungen der innereuropäischen Religionskriege? Auf Malerei und Bildhauerei kann ein Einfluss schon deshalb nicht hergestellt werden, weil beides im Islam verboten ist, gleiches gilt in weiten Teilen auch für Musik. Und warum hat Sultan Bayezid II eigentlich 1483 den Buchdruck unter Androhung der Todesstrafe verboten und damit die gesamte islamische Welt von dem am schnellsten wachsenden Wissensmedium abgeschnitten?
Von einer »gemeinsamen Geschichte« kann also heutzutage keine Rede mehr sein. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren, wenn sie mir die entsprechenden Fakten präsentieren. Anstatt also einen zivilisatorischen Zusammenhang zwischen Europa und der islamischen Welt zu konstruieren, den es so nicht mehr gibt, sollten Sie lieber ehrlich sein, und zwar zu sich selbst und zu anderen Muslimen und eingestehen, dass der Islam auf das moderne Europa so gut wie keinen Einfluss hatte.
Wohin hat sich der Geist der Aufklärung verflüchtigt?
Siehe: www://zeit.de/2011/25/Al-Andalus/
Zu der Debatte der gemeinsamen Geschichte Europas: Ganz ehrlich, wie fruchtbar oder nachhaltig ist denn diese Frage? Sollten wir uns nicht vielmehr die Frage stellen, ob die „richtigen“ Fragen gestellt werden?
Und wieso diejenigen Fragen gestellt werden, die aktuell kursieren?
Was ist Ziel des Ganzen?
Denn selbstverständlich lassen sich ( völlig egal, um welches Thema es sich nun handelt, dass zur Diskussion gestellt wird) – immer Ausnahmen, Differenzierungen, unterschiedliche Definitionen und Prämissen – ich sags mal politisch – gegeneinander ausspielen.
Also nochmal: ‚Wieso‘ wird gefragt, was gefragt wird? Mit einer Frage gibt man natürlich auch das Thema vor, über dass pro und contra sich dann ergießen können/sollen.
Deswegen möchte ich aufbauend auf den Ausgang der Diskussion, ob Islam und Christentum in Europa (! und nicht in ihren Ursprüngen; hübsche Differenzierung by the way ;) verleitet ja geradezu wieder dazu, die Frage nach dem Wieso zu konkretisieren. Wieso diese Ein-/Abgrenzung? Dass WIR nun mal hier in Europa leben, ist weder die eigentliche Intention, noch ist die christliche oder jüdische Religionsauslegung und -übung Europas maßgeblich für die Religion ansich. Wie gesagt, ihre Entstehung ist noch nicht einmal in Europa verortet!)
Also nochmal… Deswegen möchte ich aufbauend auf den Ausgang der Diskussion, ob Islam und Christentum in Europa eine gemeinsame Geschichte haben oder nicht, oder zu welchen Anteilen, wenn ja und wieso wir uns darüber eigentlich totdiskutieren müssen… folgende Fragen stellen:
1. Nehmen wir an, die Antwort lautet „Es gibt keine hinreichende gemeinsame Geschiche“ Was wäre die Konsequenz?
Die etwa, dass sich Deutschland oder Europa freiwillig von allem und jedem isoliert, mit denen sie keine wie auch immer definierte gemeinsame Geschichte haben?
Nur mal so am Rande: wer das mit der (seiner) Religiösität ernst nimmt, weiss doch, dass das Ureigenste was alle gemeinsam in ihrer Geschichte haben müssten, Adam&Eva sind! Damit wäre die ganze Diskussion wieder für die Katz und eigentlich Zeitvergeudung – wenn nicht sogar der einzige Grund, solch eine Frage in den Raum zu stellen.
2. Wenn wir nun annehmen es gäbe keine gemeinsame Geschichte. Was heisst das weiter? Heisst das „Das haben wir schon immer so gemacht! Das bleibt so!“?
Alle irdendgearteten Gruppierungen von Menschen mit gemeinsamen Zielen, die sich entwickeln wollen, voran kommen/gehen wollen oder im schlechtesten Fall einfach weiter existent bleiben wollen, fragen sich doch „Was können wir besser machen?“
Und damit ist gemeint: ANDERS als vorher/früher.
Hat das alternde Europa, hat das alternde Deutschland den Luxus, es nicht zu tun? Mal ganz ehrlich?
Wer beispielsweise irgendwann im Alter Pflegefall wid, wer – meinen die angriffistdiebesteverteidigungdenkenden Traditionalisten wird ihnen den -pardon – Hintern wischen?
Welcher Arzt sie behandeln?
Es ist doch bekannt, dass viele biodeutsche Ärzte ins Ausland – ja schon fliehen.
Meinen diese denn wirklich, dass all diese Menschen (ich sage bewusst nicht „Arbeitskräfte“! Es sind Menschen! Wie Sie auch!) ihre Identität vor dem Hinterwischen völlig ablegen müssen, sich unterwerfen müssen, um diese Tätigkeiten auszuüben? Völlige Anpassung und Eigenaufgabe an die Wünsche der „Herrschenden“. Ist das Ihr Ernst? Und, jetzt die zentrale Frage:
Wäre das nichts anderes als Sklaverei?? Was sagt das über Sie aus? Über Deutschland – wie Sie es sehen wollen? Über Europa? Etwa, dass man schon immer Kolonialisierungs-, Unterwerfungs-, Ausrottungs- und Ausbeutungstendenzen hatte, und das hat man schon immer so gemacht? Ja, dass es vielleicht sogar genetisch ist? ;)
Was wollen Sie wirklich? In Ihrer Komfortzone bleiben?
In Ruhe gelassen werden?
Genauso wie Sie das wollen, will das auch jeder andere Mensch!
Mit besten Wünschen
Zunachst einmal sollten sie sich einen etwas zivilisierten Ton aneignen, ist schon merkwurdig wie aggressiv einige reagieren. Man kann sich auf einem konstruktiven Level unterhalten. Bestatigt nur was die Verfasserin geschrieben hat.
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An welcher Stelle soll denn mein Eintrag einen unzivilisierten Ton gehabt haben?
Ich mags nicht, wenn man fordert, dass religiöse Dogmen Einfluss auf Politik haben sollen. Das würft mMn unsere Gesellschaft zurück, wenn man nicht nach Vernunft, sondern Ideoligie geht.
Ich finde, ich habe das klar, aber nicht unfreundlich vermittelt.
Die Wissenschaftler des Islam gibt es zuhauf, aber nur wenn die Medienlandschaft in ihrer einseitigen Berichterstattung etwas nachlaesst wird man vielleicht auch mal die Muslime zu sehen bekommen, die nicht in die Stereotype passen.
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Über die jetzige Situation war gar nicht die Rede.
Es gibt sicherlich muslimische Wissenschaftler, es ist aber doch wohl so, dass die Wissenschaft in islamischen Ländern heutzutage, mit Ausnahme der Türkei, mindestens 50 Jahre in den meisten Bereichen hinterhinkt. Und das hauptsächlich, weil religiöse Dogmen die Forschung verbieten. Dafür kann man den Westen nicht verantwortlich machen.
Alleine hier auf migazin sehen sie ja wieviele gebildete Muslime es gibt – aber die sind ja die Ausnahme, so heisst es ja
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Die Ausnahme nicht, es gibt natürlich Spinner die behaupten sowas. Trotzdem ist es unverkennbar, dass unter muslimischen Mitbürgern die größten Probleme bestehen was bspw. Gewaltkriminalität angeht und dies ist auch auf die religiöse Lehre zurückzuführen.
Kultur und Religion kann man kaum trennen, da die Religion diese Kulturräumen seit über 1000 Jahren maßgeblich beeinflusst.
Daher find ich auch das Argument „Ehrenmorde sind kulturell und nicht religiös bedingt“ schwach- aber auch anderes Thema.
Aber den ungebildeten Muslim zu prasentieren ist ja viel einfacher.
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??? Habe ich was in die Richtung geschrieben, dass Muslime dümmer wären oder sonstwas? Nein. Meine Kritik richtet sich gegen religiöse Dogmen und gegen das Schönreden der Religion, wobei die Autorin wichtige Fakten weglässt, die jedem, der sich auch nur oberflächlich mit dem Thema beschäftigt hat bekannt sind.
Das Osmanische Reich hat seinen nicht-muslimischen Burgern sogar seine eigene Gerichtsbarkeit zugeteilt. Lesen Sie mal bitte nach. Naturloch war religiosen FReiheit nicht gegeben wie im 21. Jahrhundert, aber relativ gesprochen konnten die nicht-muslimischen Minderheiten ihre Religion ausube.
——
Habe ich doch auch gesagt, RELATIV gesehen war das Osmanische Reich tolerant, aber es gab eine Kopfsteuer auf Nicht-Muslime und weitere Einschränkungen (bspw. den Gehweg nicht zu benutzen) und diesen Einschränkungen konnten man entfliehen, indem man zum Islam konvertiert. Dies erwähnt die Autorin nicht, sondern gibt an, die Christen wären aus spirituellen Gründen hauptsächlich konvertiert und da komm ich mir als Leser schon ein wenig verarscht vor, da der Autorin diese Fakten wohl bekannt sein dürften.
Erst durch ihr vielgepriesenes sakularisches Projekt wurden alle religiosen Gruppen, Muslime eingeschlossen radikal ausradiert.
—–
??? Wo wurden Muslime radikal ausradiert?
Und warum uberhaupt den Sakularismus so anpreisen? Es gab eine Zeit da haben viele “sakulare Texte” wie die amerikanische Verfassung nur “weisse Manner” als wurdig angesehen und Frauen und Afro-Amerikaner nicht als Menschen anerkannt.
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Säkular zu sein ist ja kein hinreichendes Kriterium um „gut“ zu sein, dazu zählen selbstverständlich noch Menschen- und Bürgerrechte (die in der Aufklärung gegen Religion erkämpft wurden)- Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Wahlrecht etc pp.
Also bitte vorsichtig sein mit dem hohen Lob an den Sakularismus. Stalin, Lenin, Hitler und Mao haben weitmehr mit ihrem sakularischen Projekt angerichtet als die Religionsgemeinschaften zusammen.
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1. Hitler war kein Atheist. Atheisten galten wie Juden als das zersetzende Element im dritten Reich (JUden wurde ja auch ihre angebliche Gottlosigkeit vorgeworfen). Atheisten durften nicht in die SS etc.
Hitler war lediglich gegen die Kirchen als Institution, er war jedoch kein Atheist.
2. Kritisiere ich nicht nur Religionen, sondern alle kollektivistischen Theorien und Ideologien, also auch den Kommunismus. Das Wohl des Einzelnen darf nie über das Wohl der Masse gestellt werden.
Ich sehe Kommunismus, sowie auch Faschismus als Ersatzreligionen bzw. gibt es ja auch Vermischungen, zwischen NAtionalismus und religiöser Intoleranz/Dogmen.
…Mitbürgern die größten Probleme bestehen was bspw. Gewaltkriminalität angeht und dies ist auch auf die religiöse Lehre zurückzuführen….
und nochmals falsch.. das Tückische an solchen Legenden ist, dass wenn sie mal in die Welt gesetzt wurden, schwer wieder ab zu schaffen sind.. Von Kausalitäten und Korrelationen, oder ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt..
..Und das hauptsächlich, weil religiöse Dogmen die Forschung verbieten..
und wieder falsch.. weil zu allgemein, oder wenn der PInformatiker von Religion spricht, dann meint er katholische Kirche und nimmt die Protestanten auch mit hinein: alles andere gibt es in „meiner“ welt nicht.. Wer verbietet doch oder schränkt massiv gleich noch mal die Stammzellforschung ein?
…Dafür kann man den Westen nicht verantwortlich machen….
wieder falsch, weil wieder viel zu allgemein, wahrscheinlich geht es eben nicht anders: wenn vom Einfluss des Westens gesprochen wird, meint die Werbung das „Gute“, das der Westen gebracht hätte.. die Wirklichkeit sieht aber wieder mal anders aus.. Oder anders gefragt: hat „der Westen“ irgendein gottgegebenes Recht, das „ihn“ von seinen Verantwortungen entbindet? Man sehe sich für den Anfang mal die internationalen Profite für Waffengeschäfte an..
…??? Wo wurden Muslime radikal ausradiert?…
schon mal eine Zeitung von der Nähe gesehen? Die offiziellen (!) body counts gehen weiter und weiter, und warum das alles? Ja, warum? Da ist es nur noch als zynisch zu bezeichnen, dass immer und immer wieder von dubiosen Seiten eine „Christenverfolgung“ als Ablenk-Argument angeführt wird: zynisch und mitleiderregend..
…die in der Aufklärung gegen Religion erkämpft wurden…
und nochmals falsch, die sogenannte „Aufklärung“ hatte ihren hartnäckigsten Feind in der katholischen Kirche und bei den sogenannten „Gesalbten“..
…Hitler war lediglich gegen die Kirchen als Institution…
schon mal was vom Reichskonkordat gehört?
…Kritisiere ich nicht nur Religionen, sondern alle kollektivistischen Theorien und Ideologien…
wirklich alle?
…Ich sehe Kommunismus, sowie auch Faschismus als Ersatzreligionen bzw. gibt es ja auch Vermischungen, zwischen NAtionalismus und religiöser Intoleranz/Dogmen…
na dann ist ja alles gut *lach*, nicht schlecht für Dein Alter..