Partiziano
Der peNieble Vor-Costa
Wenn fliehende Teppiche den Boden unter dem Olymp zum Beben bringen, wird es Zeit für den Vor-Costa, der die neuen Griechen in eine vor-hellenische Zeit katapultieren kann. Zum Kotzen, meint der blasse TV-Gipfel, während Mr.Dax durch die Blome sagt, dass der griechische Automat wie Flasche leer ist.
Von Marcello Buzzanca Mittwoch, 20.06.2012, 8:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 25.06.2012, 1:08 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
Es war ein einmal ein Entwicklungsminister, dessen Ressorts urplötzlich erweitert wurde. Denn eines Tages waren es nicht mehr nur noch die armen Länder der 3. Welt, die er mit seinem Zo(e)llibat belegen musste. Nein, jetzt forderte auch noch die Wiege der abendländischen Kultur, dass sein Ministerium sich doch bitte um sie kümmern solle. Schließlich stehe die Geburt einer schEUen Nation und damit verbunden auch der Sonnenaufgang kurz bevor. Mit anderen Worten: Die Götterdämmerung sei nur noch eine Frage von Stunden und dann würden die Automaten des Olymp keine Scheine, sondern nur noch Steine ausspucken. Schließlich hatte ja Rhea, die Mutter des Göttervaters Zeus, eine ähnliche List angewendet, um ihren Sohn vor dem Hunger seines Vaters Kronos zu bewahren. Der verschlang nämlich auch alles, was ihm hätte gefährlich werden können.
In jedem Fall verstand der penible Minister, dass er sich beeilen müsste, um das Gleichgewicht der Götterwiege zu erhalten. Da Pegasus aufgrund fehlender Nahrung ziemlich lahm und das Cavallino rampante, also das sich aufbäumende Ferrari-Pferdchen, ziemlich italienisch und damit sehr schwer mit Schuldenlasten bepackt war, wählte der Minister eine List, die er auf seinen zahlreichen Reisen in die Länder von Tausend und einer Macht kennengelernt hatte: Er borgte sich einen fliegenden Teppich aus und landete rechtzeitig in Hellas.
Hier nun war ein Krieg ausgebrochen: Nea Dimokratia, Pasok und Dimar, die Ur-Enkel von Kronos, waren von selbigen verschlungen worden. Zeus sei Dank gab es den mutigen Vor-Costa, einen unerschrockenen Barden, der Geschmack und Alter neu definiert bzw. einfach ausgeklammert hatte. Der Vor-Costa wirkte zudem als effektives Brechmittel, so dass sich Kronos bei seinem Anblick übergeben musste und seine drei Ur-Enkel ausspuckte. Die drei ergriffen darauf hin sofort die Regierung und schickten Kronos, um Geld zu sparen, auf einer ARD-Dekor-Welle zum blassen Gipfel des Tratsch-Talk – zu Frank Plasberg. Dieser hatte durch die (Nikolaus) Blome gesagt, dass er auch gerne ein Brechmittel hätte, weil seine Sendung üble Vor- und Nachrede sei. Und da ihm der Fikus Cotzerensius in Form eines eingebildeten Talk-Show-Inventars nicht reichte und weitere Schmierlappen in der Runde die verbale Diarrhoe nicht aufsaugen konnten, verlangte der Talk-Tangierte nach dem Vor-Costa. Der wiederum hatte zur Lage der Nation nicht viel beizutragen, löste aber die beabsichtigten Übertragungen und Übergebungen aus – auf eine andere Welle.
Diese Welle erfasste sogleich einen neuen Kanal. Aber auch hier lief dasselbe tragische Programm. Elf Männer stemmten sich gegen den Urvater ihres Sports. Elf Kicker kämpften dagegen, von ihrem Schöpfer, Giovanni Trapattoni, gefressen und zurück zum Stiefel getreten zu werden. Glücklicherweise hatten sie sich geirt. Falsch lagen zudem auch alle, die auf ein spannendes Spiel gewettet hatten, denn alles in allem ist es nicht so einfach, den eigenen Schöpfer zu entthronen. Richtig tragisch hingegen wurde es dann bei der anderen Partie. Hier setzen sich spanische Ballkünstler mit dem Stand des spanischen Haushalts gleich und fielen fast unter die Armutsgrenze ihrer fußballerischen Möglichkeiten. Das Tique-Taque- Kurzpassspiel wurde langatmig und glücklicherweise durch kroatische Kreativität zum Krimi. Am Ende straften die Kapitalmärkte Spanien und Italien mit hohen Zinsen für deren Staatsanleihen ab.
So zumindest hätte es uns wohl Mr. Dax erklärt. Nur musste der ja seinen obligatorischen Platz in jener Expertenrunde einnehmen, die als Konter zur EM-Übertragung gedacht war und eher einer Abseitsfalle glich. Nun aber, da sich die Wogen geglättet haben, müssen sich die Hellenen vergleichbar ihres Göttervaters dem Urteil des personifizierte Schicksals, der Moiren, beugen. Die Moiren sind die Töchter des Zeus und treffen am Freitag in Danzig ein. Ohne Panzer, sondern mit Multikulti-Truppe und gar nicht so bözil, wie man immer sagt. Ihre Alma Mater wird als nährende Göttin ihr Füllhorn noch ein wenig zuhalten und die Griechen noch ein wenig beackern. Über all diesem gleitet der penible Entwicklungsminister zufrieden auf seinem Teppich zu Peter Zoll-Latour und wirft dabei ein paar präventive Münzen in den Trevi-Brunnen. Aktuell Meinung
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