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TV-Tipps des Tages

27.07.2012 – Marmaray, Istanbul, Breivik, Ausländer, Kroatien, Muslime

TV-Tipps des Tages sind: Durchbruch am Bosporus: Ein Tunnel für Istanbul - Die bis zu 130 Meter langen Tunnelelemente werden mit einem Absenkschiff zum Bosporus gebracht; Eine schrecklich schräge Familie - Die Ben Miloud-Budrovics; Die Narben bleiben: Norwegen nach dem Massaker

Von Freitag, 27.07.2012, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 27.07.2012, 11:30 Uhr Lesedauer: 4 Minuten  |  

Durchbruch am Bosporus
Dokumentation – Byzanz, Konstantinopel, Istanbul – die türkische Metropole vereint wie kein anderer Ort auf der Welt Orient und Okzident. Als einzige Stadt der Welt liegt sie auf zwei Kontinenten. Dazwischen verbindet der Bosporus das Schwarze Meer mit dem Marmarameer. Der Autoverkehr zwischen Europa und Asien ist bereits jetzt über zwei mehrspurige Hängebrücken möglich. Dennoch steht die Metropole Istanbul mit ihren geschätzten 15 Millionen Einwohnern ständig kurz vor dem Verkehrskollaps. Jetzt soll ein neuer Eisenbahntunnel Istanbul vor dem drohenden Verkehrsinfarkt retten. Doch dieser Tunnel muss unberechenbaren Erdbeben und Meeresströmungen trotzen können. Die Dokumentation zeigt, wie gegen die größten Widerstände der Natur und scheinbar gegen alle Vernunft ein gigantisches Bauwerk entsteht.

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Einst Byzanz und Konstantinopel, heute Istanbul – die westlichste Metropole der Türkei vereint auf unvergleichliche Weise Orient und Okzident, abendländische Antike und türkische Moderne. Als einzige Stadt der Welt liegt sie auf zwei Kontinenten. Und dazwischen liegt der Bosporus, der das Schwarze Meer mit dem Marmarameer verbindet. Für den Autoverkehr hat man bereits zwei mehrspurige Hängebrücken über die Meerenge gespannt, die Europa mit Asien verbinden. Dennoch steht die Metropole Istanbul mit ihren geschätzten 15 Millionen Einwohnern ständig kurz vor dem Verkehrskollaps.

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Marmaray – so wird der neue Eisenbahntunnel genannt, der Istanbul vor dem drohenden Verkehrsinfarkt retten soll. Der Name ist abgeleitet von Marmarameer und von „ray“, das auf Türkisch Schiene bedeutet. Die Planer des Marmaray-Tunnels haben sich entschieden, die Unterführung nicht durch das Erdreich zu bohren, sondern auf dem Meeresboden zu verlegen. Mit gewaltigen Kränen werden dafür elf Röhrenelemente in den Bosporus abgesenkt. Nie zuvor wurden solche Kolosse in einer Tiefe von bis zu 56 Metern verlegt.

Die größte Gefahr droht der unterirdischen Eisenbahnlinie durch ein Erdbeben. Die nächste geologische Verwerfungslinie verläuft nur etwa 15 Kilometer von der geplanten Tunnelstrecke entfernt. Istanbul liegt genau an der Grenze zwischen der eurasischen und der anatolischen Erdplatte. Seit vielen Jahren prognostizieren Seismologen für die türkische Metropole ein Megabeben der Stärke 7 auf der Richterskala oder mehr. Für die geplante unterirdische Eisenbahnlinie erfordert das ganz besondere Bau- und Statikmaßnahmen. Die leitenden Ingenieure kommen aus Japan und bringen entsprechende Erfahrungen für ein derart ambitioniertes Projekt mit. 13:25-14:08 • arte

Eine schrecklich schräge Familie – Die Ben Miloud-Budrovics
Reportage – Ihr Abenteuer heißt Familie. Ihre Alltagsgeschichten sind komisch und manchmal traurig. Hinter ihren Türen prallen in ihrer Altbauwohnung in Köln Kulturen und Leidenschaften aufeinander. An einer Wand hängen Papas Suren aus dem Koran in arabischer Schrift, gegenüber schmücken Mamas Bilder von schönen katholischen Kirchen in Kroatien das Zimmer. Auf dem Boden spielt der 14-jährige Zakariah Gameboy, während die elfjährige Meriam deutsche Hits auf ihrem iPod hört. Ihre Mutter Zana ist eine gläubige Katholikin von der Insel Hvar in Kroatien. Vater Ben, ein Muslim aus Tunesien und ehemaliger Türsteher, ist von Beruf Maschinenführer.

Er hat nach dem Mord an seinem besten Freund seinen Glauben wiederentdeckt und betet jetzt fünfmal am Tag die Suren des Korans. „Wir sind ein Mischmasch“, sagen die Kinder. Die Familie Miloud-Budrovic lebt in dem Kölner Stadtteil Nippes tagtäglich die Konflikte zwischen Bibel und Koran, Cevapcici und Couscous. Bei ihnen prallen zwei Konfliktfelder aufeinander: Glaube und Familie. Jetzt nähern sich die Kinder der Pubertät. Zaki widerspricht seinem Vater, wo er nur kann, und fragt ihn provokativ, was er eigentlich bisher Besonderes geleistet habe. Von seiner Tochter erwartet Vater Ben, dass sie einmal einen Muslim heiratet, nach den Regeln des Koran. Darauf bereitet er sie jetzt schon vor. Doch hinter seinem Rücken schüttelt sie darüber nur den Kopf.

Der Film taucht ein in den spannungsgeladenen Alltag dieser humorvollen Familie, die trotz ihrer religiösen Gegensätze und des finanziellen Drucks bisher immer wieder aus jeder Krise einen Weg gefunden hat. 02:20-02:50 • tagesschau24

Die Narben bleiben
Norwegen nach dem Massaker – Der 22. Juli 2011 hat sich eingebrannt in das Gedächtnis der Norweger. An diesem Tag schockierte eine unfassbare Tat die Menschen in dem skandinavischen Land, das so sehr für Freiheit und Toleranz steht.

Anders Behring Breivik, der sich als Verteidiger Norwegens und Europas im Kampf gegen Islam und Multikulturalismus sieht, tötete in einem Jugendlager auf der kleinen Fjordinsel Utöya 69 junge unschuldige Menschen und verletzte viele weitere schwer. Zuvor hatte er im Osloer Regierungsviertel mit einer Autobombe acht Menschen umgebracht.

Breivik wird festgenommen, er gesteht die Taten, plädiert aber auf nicht schuldig.

Ihm droht eine Haftstrafe von 21 Jahren, die anschließend verlängert werden kann. Oder er wird in einer psychiatrischen Klinik untergebracht.Seit Mitte April 2012 läuft der Prozess, der viele Wunden bei Opfern und Angehörigen wieder aufreißt. Es gibt schockierende Zeugenaussagen über die Morde. Aber es gibt auch die Fernsehbilder des eiskalt lächelnden Breivik aus dem Gericht. Bühne für einen Massenmörder? Der Prozess wird zum internationalen Medienereignis ? dabei erhoffen sich die meisten Norweger ein hartes, aber faires Urteil.

Am 22. Juli 2012, dem ersten Jahrestag der Morde, gedenkt Norwegen der Opfer mit einem Staatsakt. 07:30-08:15 • PHOENIX TV-Tipps

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